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Uluru: Verrückte Vögel - zuspieler.de-Artikel

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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SpieLama
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Uluru: Verrückte Vögel - zuspieler.de-Artikel

Beitragvon SpieLama » 27. Mai 2017, 12:08

Hinweis: Der folgende Artikel von mir wurde 2012 auf zuspieler.de veröffentlicht. Mehr dazu unter viewtopic.php?f=63&t=390396.

Uluru ist wie das Leben: schnell, chaotisch und manchmal ganz schön verzwickt. Das Spiel treibt einen in die Verzweiflung und macht gerade deshalb jede Menge Spaß.

Das Leben ist hektisch geworden. Im Supermarkt werfen wir panisch Butter, Brot und Blaubeeren vom Kassenband in die Einkaufstüte. Schnell, schnell, bevor die Kunden hinter uns murren. Im Internet fordern so genannte Freunde, dass wir auf Facebook zügig auf „Gefällt mir“ klicken. Im Büro sollen wir E-Mails innerhalb von Minuten beantworten. Und in unserer Freizeit kochen, putzen, waschen und bügeln wir. Schließlich wollen wir unsere Zuhausaufgaben rasch erledigen, bevor wir uns mit Freunden zum Spieleabend treffen. Sitzen wir am Tisch, können wir durchatmen und endlich entspannen. Dachten wir. Und jetzt das: Uluru steht auf dem Programm – ein rasantes Knobelspiel von Lauge Luchau, das mit bunten Tieren unsere grauen Zellen fordert.

Die Spieler versuchen, die Wünsche von acht komischen Vögeln zu erfüllen. Die Piepmätze flattern aufgeregt um Uluru. Quizspieler kennen den überdimensionalen Stein auch unter dem Namen Ayers Rock. Rund um den heiligen Berg der australischen Ureinwohner suchen die Vögel einen Landeplatz, der ihren Vorstellungen entspricht. Die Spieler greifen ihnen unter die Flügel. Zu viel Zeit sollten sie sich dabei nicht lassen. Sobald die Sonne aufgeht, endet die aktuelle Runde und es wird abgerechnet. In knapp einer Minute sollten die Spieler möglichst alle Wünsche erfüllen. Die haben es je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad in sich. Weiß möchte nicht neben Gelb sitzen, Gelb gegenüber von Grün und Grün wiederum an der Uluru-Längstseite. Wer je eine Sitzordnung für Hochzeiten oder Familienfeste ausgetüftelt hat, kennt das Problem. Tim will nicht an den Tisch von Tina, Tina auf keinen Fall neben Tante Tilda und Tilda schätzt die Nähe von Till. Aber zurück zum Spiel: Sobald die Sanduhr umgedreht wurde, machen sich alle Spieler gleichzeitig an die Lösung des Puzzles. Jeder platziert die acht bunten Vögel auf seinem Tableau. Ist die Zeit abgelaufen, überprüfen alle gemeinsam die Ergebnisse. Für jeden Fehler oder unerfüllten Wunsch erhält der Besitzer des Tableaus einen gelben Glasstein, sprich einen Minuspunkt. Wer nach sechs Runden die wenigsten davon besitzt, gewinnt.

Einfach bis kompliziert
Wer nach einigen Übungs-Runden problemlos alle Wünsche erfüllt, kann schwerere Aufgaben in den Kartenstapel mischen. Dann wird es richtig kompliziert: Weiß möchte weder einen Platz neben noch gegenüber von Gelb, Gelb will mindestens zwei Plätze von Grün entfernt sein und Grün wünscht sich das Gegenteil von Weiß. Alles klar? Gar nicht so einfach, da unter Zeitdruck den Überblick zu behalten. Spaß macht das Spiel trotzdem oder gerade deswegen. Der Suchtfaktor ist hoch. Das liegt neben dem hohen Knobelfaktor und den einfachen Regeln auch an dem ansprechenden Material.

Die bunten Plastikvögel liegen gut in der Hand. Die Farben lassen sich gut unterscheiden – vorausgesetzt, man ist nicht farbenblind. Nur Rot und Rosa ähneln sich bei schlechter Beleuchtung. Die Grafiken von Harald Lieske erinnern an die Zeichnungen der australischen Ureinwohner. Einziger Minuspunkt bei der Ausstattung: Die Illustrationen auf den Aufgabenkarten sind nicht immer selbsterklärend. Ein Blick in die Anleitung hilft jedoch schnell weiter.

Uluru ist das richtige Gesellschaftsspiel für alle Tetris-Liebhaber. Wie auf dem Computer müssen die Spieler unter Zeitdruck Rätsel lösen. Bloß, dass man hier keine Klötzchen in die Höhe stapelt, sondern Vögel anordnet. Mit den Einstiegsaufgaben haben auch kleine Mitspieler ab acht Jahren großen Spaß. Experten erhöhen das Schwierigkeitsniveau, in dem sie kompliziertere Aufgabenkarten ins Spiel bringen. Wer die ultimative Herausforderung sucht, der ordnet jedem Vogel zwei Aufgabenkarten zu. Natürlich müssen diese gleichzeitig erfüllt werden. Wer das schafft, den dürfte auch im Alltag so schnell nichts aus der Ruhe bringen.

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