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Millennium Blades: Lohnt sich der Kauf?

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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mmuthig
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Millennium Blades: Lohnt sich der Kauf?

Beitragvon mmuthig » 15. Januar 2018, 22:24

Da es Millennium Blades (und Erweiterungen) gerade zu einem reduzierten Preis bei philibertnet.com gibt wollte ich mal von euch hören, ob sich das lohnt.

Die meisten Reviews online sind positiv. Aber dabei handelt es sich überwiegend um amerikanische Bewertungen. Playthroughs die ich mir angesehen habe, hinterließen bei mir den Eindruck eines eher mauen Spielablaufs (Chudyk in langweilig), weil die Kartenkombinationen relativ offensichtlich wirkten.

Um mir aber keine Gelegenheit entgehen zu lassen, frage ich daher mal hier rum, ob da jemand mehr Ahnung hat (und was die betreffende Person sonst so gut findet) da ich niemanden kenne, der das Spiel bereits besitzt.

Ich spiele selbst gerne mittel bis mittelschwere eurogames.

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ElPeludo
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Re: Millennium Blades: Lohnt sich der Kauf?

Beitragvon ElPeludo » 16. Januar 2018, 11:17

Servus!

Ich bin denke ich ein ähnlicher Spieletyp, auch Fan von Euros, mit "amerikanischen" Spielen kann ich idR. nix anfangen. Aber: Ich liebe Karten und hab früher auch begeistert CCGs gespielt und auch gesammelt. Das Deck zusammenzubauen hat mir einfach Spaß gemacht. Daher hat mich das Spiel angesprochen und ich habs mir übers Forum zugelegt.

Millennium Blades simuliert alles rund um ein fiktives CCG: Karten kaufen, Karten verkaufen, sammeln, Deck zusammenbasteln, spielen und dann alles wieder von vorne. Im wesentlichen besteht MB aus 2.5 Phasen:

- Deckbauphase: Jeder kauft, verkauft und tauscht Karten. Das ganze in Echtzeit und das funktioniert auch wunderbar. Meiner Meinung nach simuliert MB das Drumherum um ein CCG wirklich gut, das Geld rinnt einem durch die Finger, der Kartenstapel wird größer und man mag ständig ein neues Booster öffnen, denn es könnte ja DIE Karte drin sein, die man unbedingt braucht. Das Zusammenbauen des eigenen Decks macht Spaß, man geht natürlich die Reihenfolge durch in der die Karten gespielt werden sollen und überlegt was am Ende die meisten Punkte gibt. Hier kann man schon einiges an Gedanken investieren und Grübeln bzw. optimieren.

- Sammlung anlegen (das ist die halbe Phase^^, geht parallel zum Deckbau) : joa, ganz nettes Gimmick würd ich sagen. Hier gibt es einige Punkte zu holen, aber bisher war das für mich eher die Resterampe für Karten die ich nicht brauchen konnte... (kann aber sicherlich auch anders gespielt werden)

- Turnierphase (jeder spielt seine Karten aus und versucht Punkte zu scoren): dies ist die Phase in der man das "Spiel im Spiel" spielt, also sein Deck testet. Die Phase ist ok, aber auch nicht mehr. Hat durchaus witzige Momente, aber ist nicht mega spannend. Wenn das Spiel nur daraus bestehen würde, wäre es für mich definitiv nix.

Fazit: Ich finde das Gefühl großartig immer mehr Karten zu kaufen und zu hoffen, dass man was tolles in seinem Boosterpack hat. Das Bauen des Decks macht auch Spaß und kompensiert den Glücksanteil des Boosterkaufens erheblich, Millennium Blades ist definitiv deutlich weniger glückslastig als man denkt. Das Überlegen der Strategie ist auch super und auch etwas, das ich generell sehr gerne mache. Erinnert mich hier an Agricola, wenn man am Anfang seine Ausbildungen und Anschaffungen wählt und kombiniert und dann das Spiel eigentlich nur "runterspielt". Das eigentliche Spiel im Spiel ist dann eher unspektakulär, aber trotzdem spaßig, sieht man doch, ob der Plan aufgeht, oder nicht. Ich spiele MB super gern und mir macht es mega Spaß, es ist definitiv einzigartig und das Konzept funktioniert tatsächlich super. Das einzige Aber (und das ist für mich zumindest ein so großes Aber, dass ich fürchte MB auf kurz oder lang wieder abgeben zu müssen): ich finde es schwierig Mitspieler zu finden. In meiner Spielerunde gibt es keinen der eine großartige CCG-Vergangenheit hat. Das ist zwar nicht entscheidend um das Spiel zu mögen, aber man hat viel mehr davon, wenn man die Parallelen zur "echten" Welt ziehen kann, auch wenn man die Anspielungen auf den Karten versteht und der Einstieg ist definitiv einfacher. Für mich ist das leider der Grund warum das Spiel so gut wie nie auf den Tisch kommt :(

Ok, Zusammenfassung: Wenn du CCGs magst, dir das Sammeln und Bauen eines Decks gefällt und du auch Mitspieler hast, die das teilen: go for it! Falls du nie CCGs gespielt/gesammelt hast, es aber gerne mal testen willst: Go for it!


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