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Sternenschiff Catan: Spieleindruck gesucht

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Lars

Sternenschiff Catan: Spieleindruck gesucht

Beitragvon Lars » 15. September 2001, 20:44

Hi,
hat schon jemand Infos? (gab es schon einen Post?)

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KMW

Re: sternenschiff catan

Beitragvon KMW » 30. September 2001, 19:45

Hallo Lars,
wir haben soeben einen "Ersten Eindruck" vom Spiel mit Fotos auf unsere Website gestellt. Schau mal auf den oben genannten Link.
Gruß
KMW

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SpieLama
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Re: sternenschiff catan

Beitragvon SpieLama » 3. Dezember 2017, 20:00

Da die alte spielbox-Seite nicht mehr öffentlich abrufbar ist, hier er erwähnte Ersteindruck.
KMW hat geschrieben:Sternenschiff Catan
Auf dem Kosmos-Herbstspieletreff in seinem Heimatort Roßdorf erklärte Klaus Teuber den eingeladenen Spielejournalisten sein neues Spiel "Sternenschiff Catan". Wir hatten anschließend Gelegenheit zu einer ersten Partie. Hier unser erster Eindruck.

CoverZwei Sternenfahrer hat's mit ihren Raumschiffen, pardon, Sternenschiffen, in eine unbekannte Galaxis verschlagen. Nach Hause telefonieren hilft ihnen nicht weiter. Und ihre Rohstoffe sind knapp. Doch zum Glück gibt's da draußen ein paar nette, fremde Völker, die ihnen unter die Arme greifen.

Jeder Spieler hat sein eigenes Sternenschiff, das er vor Spielbeginn erstmal zusammenbauen muß. Es besteht aus zwei soliden Kartonteilen, die puzzleartig aneinander gefügt werden. Im Inneren des Schiffes ist jede Menge Platz. Da gibt es zum einen Lagerräume für die auf Catan so beliebten Rohstoffe, fünf an der Zahl. Der aktuelle Lagerbestand wird nicht durch Drehen der Kärtchen, sondern kleine Pfeile angezeigt. Nach demselben Prinzip funktioniert das Labor, in dem "Wissen" gelagert wird. Wissen ist kein Rohstoff im eigentlichen Sinn, wird aber häufig ähnlich behandelt.

Das Sternenschiff6 weitere Räume des Schiffes beherbergen diverse Zentren für alles, was so bei einem Trip durchs Weltall gebraucht wird, zum Beispiel ein Logistik-Zentrum, Nachrichten-Zentrum, Handels-Zentrum usw. Diese Zentren sind bei Spielbeginn zunächst mal einfach nur vorhanden, bringen aber noch keinen Nutzen. Erst mit Hilfe von Rohstoffen werden sie aktiviert. Doch da diese knapp sind, dauert das seine Zeit.

Die Zentren können im Verlauf des Spiels auch weiter ausgebaut werden. Doch diese Ausbaustufen sind jeweils nur einmal vorhanden. Hat ein Spieler sein Zentrum auf die 2. Ausbaustufe hochgerüstet, hat der andere Spieler dazu keine Chance mehr und kann folglich auch nicht den Siegpunkt kassieren, den diese 2. Ausbaustufe bringt.

Ohne Antrieb ist so ein Raumschiff ziemlich nutzlos. Auch da gehen wir mit einer recht mageren Ausstattung an den Start, so dass das Schiff zunächst mal nicht besonders weit fliegen kann, wenn ein Spieler am Zug ist. Aber natürlich kann auch der Antrieb unterwegs weiter ausgebaut werden, vorausgesetzt, man verfügt über die entsprechenden Rohstoffe. Das gleiche gilt für die Bordkanonen, die beim Kampf gegen Raumpiraten helfen.

Und schließlich befinden sich im Hangar des Sternenschiffs noch jeweils ein Kolonie- und ein Handelsschiff, die jeweils zum einmaligen Gebrauch bestimmt sind. Sie werden gebraucht, um fremde Planeten zu kolonialisieren oder dort Handelsstationen zu errichten. Hat eines dieser Schiffe das Sternenschiff verlassen, kann ein neues gebaut werden, vorausgesetzt - Sie haben es erraten - Sie verfügen über die entsprechenden Rohstoffe.

Fliegen wir also mit unserem Sternenschiff durch's Weltall. Dafür brauchen wir keinen Spielplan, denn Klaus Teuber hat hier eine völlig neue und sehr originelle Idee entwickelt. Vier Kartenstapel repräsentieren vier Sektoren des unendlichen Weltraums. Wer am Zug ist, entscheidet sich für einen Sektor und fliegt von oben in den entsprechenden Kartenstapel hinein, um ihn zu erkunden und für seine Zwecke zu nutzen. Wie weit er hinein fliegt, entscheidet die Antriebskraft seines Schiffes und ein Würfelwurf.

Zu Beginn des Zuges wird also zunächst mal gewürfelt. Das ist auf Catan so üblich. Der Würfel - er zeigt nur die Zahlen 1 bis 3 - bestimmt wie üblich, welche Rohstoffe produziert werden. Gleichzeitig erhöht er die Antriebskraft des Sternenschiffes. Sobald sie feststeht, entscheidet sich der Spieler für einen Raumsektor, den er nun mit seinem Schiff anfliegt. Der Mitspieler greift sich daraufhin den entsprechenden Kartenstapel und deckt Karte für Karte auf. HandelsmissionBei jeder Karte entscheidet der fliegende Spieler, ob er die auf der Karte abgebildete Aktion nutzt oder nicht. Solche Aktionen sind beispielsweise der An- oder Verkauf von Rohstoffen oder Wissen oder Missionen für Handels- oder Kolonieschiffe.

Die Flugweite bestimmt, wie viele Karten maximal aufgedeckt werden. Die Anzahl der Karten, die tatsächlich genutzt werden können, ist jedoch zunächst auf 2 beschränkt. So stellt sich bei jeder Aktion die Frage: Bringt die nächste Karte Besseres oder verwende ich die aktuelle Karte?

Zwar lernt man im Verlauf des Spiels die Sektoren allmählich kennen, das heißt: sofern man sich das merken kann, weiß man allmählich, welche Karten in welchem Stapel liegen. Doch die Reihenfolge der Karten wird nach jedem Flug in einen Sektor neu gemischt. Außerdem werden im Verlauf des Spiels manche Karten durch neue ersetzt.

Der Ausbau der Zentren im Sternenschiff ist auch in der Flugphase von Vorteil: Man kann die Anzahl der Aktionen pro Zug erhöhen. Und man kann auch die ersten 2 oder 3 Karten eines Sektors vorab anschauen und dann entscheiden, ob sie auf dem Stapel bleiben oder darunter gelegt werden. Das kann sehr nützlich sein, beispielsweise für lukrative Geschäfte mit den galaktischen Völkern, die auf einer Karte den billigen Einkauf eines Rohstoffs erlauben, auf der zweiten Karte denselben Rohstoff für teures Geld wieder zurückkaufen.

Warum muß der Mitspieler den Kartenstapel des Raumsektors bedienen? Ganz einfach: Im Weltall treiben sich auch üble Piraten herum, die sich durch Bestechungen vom Raubüberfall abhalten lassen, eine spezielle Kartenart in den Stapeln. Der Mitspieler liest vor, welche Geldsumme sie verlangen, verrät aber nicht, wie stark sie sind. Der fliegende Spieler entscheidet, ob er zahlt und dann mit Sicherheit weiterfliegen kann oder ob er sich auf einen Kampf einläßt. Verliert er, dann endet im einfachsten Fall sein Flug. Es kann aber auch schlimmer kommen, besonders in späteren Phasen des Spiels, und die Piraten zerstören Teile des Schiffes.

Besiegte Piraten werden durch neue Karten von einem Reservestapel ersetzt, der zu Beginn so zusammengemischt wurde, dass beispielsweise später ins Spiel kommende Piraten immer schwerer zu besiegen sind. Das bedeutet, wir müssen uns Ein Zielplanetrechtzeitig um den Ausbau unserer Bordkanonen kümmern. Aber das ist nur einer der vielen Aspekte in diesem Spiel.

Der Flug durchs All ist keine Fahrt ins Blaue. Wir haben auch ein Ziel vor Augen, Planeten, die es anzufliegen gilt und auf denen Belohnungen winken. Diese Planeten liegen ebenfalls verdeckt in den Sektorstapeln. Ist ein Ziel erreicht, wird es ebenfalls ersetzt durch ein neues Ziel. Auch dafür gibt's sortierte Reservekarten, die immer höhere Anforderungen verlangen, je weiter das Ziel fortschreitet.

Natürlich geht's auch im Sternenschiff Catan darum, Siegpunkte anzuhäufen. Sie können auf unterschiedlichste Weise erworben werden. Doch ich werde hier nicht alle Details des Spiels erzählen.

"Das Sternenschiff Catan ist ungefähr so weit von den Sternenfahrern entfernt wie das Siedler-Kartenspiel vom Siedler-Brettspiel" meinte der Kosmos-Pressesprecher Fritz Gruber. Womit er recht hat. Der Galaktische RatUnd es ist auch weit davon entfernt, eine Variante des Siedler-Kartenspiels zu sein. Entsprechende Befürchtungen sind völlig unbegründet. Klaus Teuber ist es wieder einmal gelungen, die Catan-Grundidee so weiterzuspinnen, dass ein neues Spiel daraus geworden ist, und zwar eins, das mir nach der ersten Partie ausnehmend gut gefallen hat - auch wenn ich haushoch verloren habe.

Franz Vohwinkel zeichnete wieder für die Grafik verantwortlich. Wer von der schlichten Schönheit des Siedler-Kartenspiels begeistert war, muß sich umgewöhnen; das Sternenschiff ist mit seinen zahlreichen Details zunächst etwas unübersichtlich. Aber das würde uns an Bord eines echten Raumschiffs ja nicht anders ergehen.

Sternenschiff Catan erscheint in der Kosmos-Serie "Spiele für Zwei". Da das Spielmaterial so reichhaltig ist, dass die übliche Schachtel dafür nicht ausreichte, ist sie in die Höhe gewachsen, ebenso wie der Preis, der bei knapp unter 40 DM liegt. Doch das Spiel ist den Preis wert, denn trotz des kleinen Formats ist es ein großes Spiel.

Sternenschiff Catan von Klaus Teuber, Grafik: Franz Vohwinkel, 2 Spieler ab 12 Jahren, Spieldauer 60-120 Minuten, Kosmos (2001), Preis ca. 40 DM.
KMW


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