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[Angespielt] The Kingdoms of Crusaders

Verfasst: 7. Oktober 2011, 16:39
von H8Man
Bild

Autor: Danila Goryunov & Sergey Machin
Verlag: RightGames LLC
Spieler: 2
Dauer: 30 min
Alter: 12+
Grafik: Gustave Doré
Jahrgang: 2007



Hier haben wir eines von vier Kartenspielen des russischen Verlags RightGames LLC, die mir zu Rezensionszwecken zugeschickt wurden. Weitere Spiele, die ihr ebenfalls hier findet sind:
The Enigma of Leonardo
Potion Making: Practice
Evolution: The Origin of Species


Übersicht
Kingdoms of Crusaders ist ein einfaches und schnelles, taktisches Kartenspiel für zwei Spieler. Wenn man zwei Exemplare des Spiels besitzt, kann man auch mit bis zu vier Spielern spielen. Dieses Review bezieht sich allerdings nur auf ein Exemplar, also auf zwei Spieler.
Da dieses Spiel komplett abstrakt ist, gehe ich mal nicht weiter auf das Thema ein, wobei auch hier angemerkt sein sollte, das die Aufmachung sehr gelungen ist.

Im Grunde geht es bei diesem Spiel um Mehrheiten in fünf verschiedenen Bereichen, welche allerdings keine Unterschiede mit sich bringen. Die Spieler legen reihum je eine Karte in einem der Bereiche an, wobei jeder Spieler nur auf seiner Seite der Bereiche anlegen darf, bis auf jeder Seite zwanzig Karten ausliegen. Ist das passiert, wird gewertet, bzw. geschaut wer gewonnen hat.


Spielablauf
Zu Beginn bekommt jeder Spieler ein längliches Plättchen, auf denen die fünf Bereiche zu finden sind. Diese werden so gegenüber gelegt, dass die jeweiligen Bereiche beider Spieler auf derselben Höhe liegen. Wie oben angedeutet legt jeder Spieler seine Karten ausschließlich in seine Bereiche ab. Es ist nicht möglich Karten in den Bereich des Mitspielers zu platzieren.
Jeder Spieler darf in jedem Bereich maximal vier Karten haben, was auch sicherstellt, das eine Partie zu Ende ist, sobald jeder Spieler zwanzig Karten ausgelegt hat (je vier in den fünf Bereichen).
Nachdem alle Karten gemischt wurden, wird der Stapel als Nachschub bereitgestellt. Jeder Spieler zieht 5 Karten vom Nachschub auf die Hand und ein Startspieler wird bestimmt. Von hier an geht wie folgt weiter:

1) Der aktive Spieler zieht eine Karte vom Nachschub
2) Anschließend muss er eine Handkarte in einen seiner fünf Bereiche legen
3) Der nächste Spieler wird zum aktiven Spieler und fängt mit Punkt 1) an


Soweit zur Handhabung, kommen wir nun zu den Karten selbst. Auf jeder Karte sind ein bis fünf Symbole abgebildet um die es geht. Ziel ist es mindestens drei der fünf Bereiche für sich zu beanspruchen und dafür werden die Symbole benötigt. Je mehr Symbole desselben Typs ein Spieler hat, desto mehr Einfluss hat er im entsprechenden Bereich. Ein Set von vier gleichen Symbolen gewinnt gegen ein oder mehrere Sets aus drei gleichen Symbolen, welche wiederum gegen Sets aus nur zwei gleichen Symbolen gewinnen. Bei einem Vergleich wird als erstes geschaut, wer mehr Sets von vier gleichen Symbolen vorweisen kann. Sollte hier ein Gleichstand bestehen, wird kontrolliert welcher Spieler das stärkere Set besitzt. Die Stärke der Symbole werden ganz einfach von links (schwach) nach rechts (stark) berechnet. Gibt es auch hier einen Gleichstand, werden die Sets die aus drei Symbolen bestehen auf dieselbe Art und Weise verglichen.

Ein Beispiel:
Spieler A hat in Bereich 1 das stärkste Symbol (ganz rechts auf der Karte) vier mal. Spieler B hat aber zwei Sets von je vier Symbolen vor sich liegen und gewinnt deswegen unabhängig von der Stärke der Sets diesen Bereich. Hätte Spieler B ebenfalls nur ein Set von vier Symbolen, würde die Stärke des Sets entscheiden wer diesen Bereich gewinnt. Wenn beide Spieler ein identisches Set haben, wird das ganze mit den Sets aus drei Symbolen wiederholt. Dann mit Sets aus zwei Symbolen. Einzelne Symbole werden zuletzt verglichen und wenn alles identisch sein sollte, gewinnt der Spieler, dessen vierte Karte zuerst gespielt wurde.


Fazit
Zwar habe ich es nur zu zweit gespielt (zumal ich ja auch nur ein Exemplar besitze), bezweifle aber das es zu dritt oder gar viert interessanter wird. Schätzungsweise werden die Züge der Spieler deutlich länger dauern, da sie noch viel mehr Kartengruppen im Auge behalten müssen. Nicht das es uninteressant wäre, aber ich denke die erhöhte Spielzeit wird es im Endeffekt nicht Wert sein, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Spielerisch ist Kingdoms of Crusaders durchaus interessant, wenn auch sehr einfach und glückslastig. Man steht Zug für Zug unter Druck und muss dabei trotzdem auch den Gegner unter Druck setzen, ein schönes hin und her. Diese Art von Spiel braucht zwar definitiv eine Glückskomponente, aber die Karten die nur ein Symbol zeigen, besonders solche mit dem schwächsten, sind besonders zu Anfang kaum aufzufangen, da man stets versuchen sollte alle Optionen offen zu halten, was mit nur einem Symbol kaum funktionieren wird. Ich bin zwar kein großer Fan von Lost Cities und ähnlichen Spielen, weis aber das sie sehr beliebt sind. Für Leute die auf solche Spiele stehen, ist Kingdoms of Crusaders durchaus ein Blick Wert.


Material
Wie schon bei den anderen Kartenspielen von RightGames LLC, kommt auch dieses in einem Schubkarton daher. Wieder denke ich sofort an ein Computerspiel und wieder ist die Aufmachung sehr gut gelungen. Die Karten haben dieselbe Größe wie die anderen Kartenspiele von RightGames LLC und passen bestenfalls in Hüllen der Magic Kartengröße und bestehen abermals aus dünner Pappe. Die „Plättchen“ die für die Bereiche gebraucht werden sind aus sehr dünner Pappe und spielerisch vollkommen unnütz, da sie viel zu klein sind.
Das Material stört beim Spiel prinzipiell nicht, könnte aber dennoch deutlich verbessert werden.


Weitere Infos
RightGames LLC werden dieses Jahr auf der Spiel’11 zum ersten mal vertreten sein und ihre Spiele dort auch in englisch anbieten. Eine deutsche Version gibt es noch nicht, die Regeln wurden aber bereits ins deutsche übersetzt. Ihr findet den Verlag in Halle 7, Stand 7-05.

Mehr Infos, sowie deutsche Regeln für die meisten ihrer Spiele findet ihr auf BGG oder auf der Verlagsseite, http://www.russianboardgames.com/