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Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Neuigkeiten und Aktuelles

Spiel des Jahres 2016: Was haltet ihr von der Nominierungsliste?

Die Jury hat (mal wieder) alles richtig gemacht.
29
58%
Die Jury hat (mal wieder) alles falsch gemacht.
2
4%
Codenames? Als SdJ-Kandidat? Krasse Fehlentscheidung.
4
8%
Imhotep? Als SdJ-Kandidat? Schlechter Witz!
7
14%
Karuba? Als SdJ-Kandidat? Miese Wahl!
2
4%
Spiel des Jahres? Ein Brettspiel? Ich dachte, das SdJ steigt am 10. Juli in Paris.
6
12%
 
Abstimmungen insgesamt: 50

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Florian-SpieLama
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Florian-SpieLama » 18. Juli 2016, 11:09

Dann sag ich mal Glückwunsch an Codenames, Vlaada und CGE (und bei uns dann den Heidelbären).

Für mich ist das eine Entscheidung für die Gefälligkeit der Massen. Ich finde es ist ein sehr gutes Spiel! Ich habe es mir recht früh gekauft und finde es super. Dennoch finde ich, dass es nicht super in die Kategorie der Preisträger fällt.
Ich glaube einfach, dass eine 4-köpfige Familie abends mit einem der anderen beiden mehr Spaß gehabt hätte, geschweige denn eine 3-köpfige.
Allerdings zeigt es, dass die Jury sich weder vor neuen Wegen noch vor Trends verschließt.

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Der Siedler
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Der Siedler » 18. Juli 2016, 11:14

Gerade zum Thema Familie hat Tom Felber vor der Preisverleihung etwas gesagt, denn dieser Punkt ist natürlich auch der Jury aufgefallen. Kurz zusammengefasst: Die Jury will ein Spiel für Familie und Gesellschaft auszeichnen. Das war insbesondere in diesem Jahrgang nicht immer dasselbe. Aber es geht eben nicht nur um die Familie, sondern auch um Freunde, Kollegen, Wohngemeinschaften, offene Spieletreffs: Eben um alle die, die da draußen so spielen und denen man neue Wege aufzeigen will - Und das sind längst nicht nur Familien.
Deshalb war dieses Jahr Codenames für mich sehr wohl ein passender Preisträger, zumindest wenn man diese Interpretation des Preises anlegt, die die Jury heute präsentiert hat.
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Florian-SpieLama
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Florian-SpieLama » 18. Juli 2016, 11:34

Unter dem Aspekt sieht es schon anders aus. Aber, da das nochmal extra vorher erklärt wurde, bin ich wohl nicht der einzige der diesen Aspekt nicht so auf dem Schirm hatte.
Oder wurde das jetzt nachträglich als Legitimation der Wahl erst dazu gedichtet bzw. jetzt das erste mal in den Vordergrund gestellt?

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon widow_s_cruse » 18. Juli 2016, 12:15

Hallo,

Der Siedler hat geschrieben:Es wäre auch ignorant von der Jury gewesen, dieses Spiel nicht auszuzeichnen - Bei dem Erfolg, den es jetzt schon hat!

Genau DAS ist nicht der selbst erteilte Auftrag der Jury! Sie soll NICHT dem kleinen Vielspielervolk einen Gefallen in Form einer Bestätigung erweisen.

Ich halte die Entscheidung für ein vertane Chance. Ein Titel mit einer erreichten Auflage von 400.000 Exemplaren bräuchte keine weitere Unterstützung - bzw. ein anderer nominierter Titel hätte zusätzliche Erfolge (im Sinne des Vereinsauftrag) gehabt. Jetzt scheißt der Teufel auf den größten Haufen. :cool:

Ich mag Codenames lieber als Karuba. Aber in meinen Augen hätte KARUBA die Aufgabe der Auszeichnung besser erfüllt.
Liebe Grüße
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Lorion42 » 18. Juli 2016, 13:39

Naja wenn es nicht ausgezeichnet geworden wäre, wäre das wie Bohnanza und Ubongo ein typisches Beispiel für jeden gewesen, der meinte, dass die Jury nicht fähig ist das beste Spiel auszuzeichnen.

Das Spiel ist großartig und gerade in meinem Freundeskreis unglaublich beliebt. Meiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Es wird Leute ansprechen, die bisher noch nicht so sehr in der Szene drin sind und außerdem auch die Marke Spiel des Jahres stärken.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Thygra » 18. Juli 2016, 15:15

Florian-SpieLama hat geschrieben:Unter dem Aspekt sieht es schon anders aus. Aber, da das nochmal extra vorher erklärt wurde, bin ich wohl nicht der einzige der diesen Aspekt nicht so auf dem Schirm hatte.
Oder wurde das jetzt nachträglich als Legitimation der Wahl erst dazu gedichtet bzw. jetzt das erste mal in den Vordergrund gestellt?

Meiner Meinung nach wurde das nicht jetzt dazu gedichtet, sondern anders herum wird ein Schuh draus: Die meisten Menschen haben für sich den roten Pöppel immer als Familienspielpreis betrachtet. Aber die Jury hat diese Behauptung in meiner Erinnung niemals selbst aufgestellt. Und deshalb fühlte sich Tom Felber vermutlich in diesem Jahr berufen, explizit darauf hinzuweisen.
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Der Siedler
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Der Siedler » 18. Juli 2016, 16:38

widow_s_cruse hat geschrieben:Hallo,

Der Siedler hat geschrieben:Es wäre auch ignorant von der Jury gewesen, dieses Spiel nicht auszuzeichnen - Bei dem Erfolg, den es jetzt schon hat!

Genau DAS ist nicht der selbst erteilte Auftrag der Jury! Sie soll NICHT dem kleinen Vielspielervolk einen Gefallen in Form einer Bestätigung erweisen.


Wenn man sich mal die Zahlen ansieht, die in der Grafik weiter oben präsentiert werden, dann ist klar, dass es bei Codenames längst nicht mehr um die Vielspieler geht. Wer mit Codenames konfrontiert wird, findet es höchstwahrscheinlich gut und wird es eventuell sogar selbst anschaffen, verschenken, etc. Aber diese Konfrontation findet bei vielen gar nicht statt, wenn sie nicht explizit mit der Nase drauf gestoßen werden. Ich habe es in den letzten Monaten möglichst vielen Leuten nähergebracht, auch Leuten, mit denen ich sonst nicht spiele. Aber bevor ich mit der Schachtel ankam, hatte keiner von ihnen schon etwas vom Spiel gehört. Das wird der Preis jetzt ändern: Er streut das Spiel nochmal deutlich weiter in der Bevölkerung.
Ich bin ganz bei lorion: Die Auszeichnung für Codenames wird den Preis an sich auf lange Sicht stärken und im Nachhinein eines der großen Spiele des Jahres sein. Mit Deiner Argumentation hätten auch die Siedler, Carcassonne, Dominion etc. den Preis nicht benötigt, weil sie auch ohne ihn schon beliebt waren. Aber erst durch den Preis kam der umfassende Welterfolg zustande, davon bin ich überzeugt.
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Thygra » 18. Juli 2016, 17:19

Der Siedler hat geschrieben:Mit Deiner Argumentation hätten auch die Siedler, Carcassonne, Dominion etc. den Preis nicht benötigt, weil sie auch ohne ihn schon beliebt waren. Aber erst durch den Preis kam der umfassende Welterfolg zustande, davon bin ich überzeugt.

Gerade bei diesen 3 Spielen glaube ich, dass der Erfolg auch ohne roten Pöppel gekommen wäre. Ich sehe da eher "Zug um Zug" und "Alhambra" als Beispiele, deren Welterfolg vor allem durch den roten Pöppel entstanden ist.
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon widow_s_cruse » 18. Juli 2016, 17:55

Der Siedler hat geschrieben:Mit Deiner Argumentation hätten auch die Siedler, Carcassonne, Dominion etc. den Preis nicht benötigt, weil sie auch ohne ihn schon beliebt waren.

Das halte ich für höchst unwahrscheinlich, dass eines der drei von dir genannten Titel zum Auszeichnungszeitpunkt bereits ein solcher Erfolg war. CODENAMES ist bereits in 31 Sprachen übersetzt und hat eine internationale Auflage von 400.000 Exemplaren. Ich würde das als einen ausgereiften Erfolg verzeichnen.
Es gibt tatsächlich Spiele, die auch ohne Auszeichnung sehr erfolgreich sind. CODENAMES zähle ich dazu.
Natürlich vergoldet die Auszeichnung den Titel zusätzlich. Aber trotzdem meine ich, dass der Titel dieses Jahr gleichzeitig vergeudet wurde. Hätte die Jury den Titel anders vergeben, hätte die Jury in Erfüllung ihres Auftrags an zusätzlicher Kapazität gewonnen. CODENAMES wäre ein ausgezeichnet guter "nominierter" Titel gewesen. :cool:
So wie LAS VEGAS z.B. Wobei dessen Auflage gegenwärtig gerade mal irgendwo bei 35.000 Exemplare rum gurkt.
(lt. Tageszeitung)
In den beiden letzten Quartalen war CODENAMES das Top-Spiel in der Chart der Brettspielgruppe. Das wird mit einer Auszeichnung nicht besser. Eine Frischzelle hätte auch in unserem persönlichen Fall schon gut getan.
Liebe Grüße
Nils
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Der Siedler
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Der Siedler » 18. Juli 2016, 18:15

Klar, in der Brettspielgruppe rangiert es schon sehr hoch, da tut auch der Pöppel nicht mehr viel. Aber hier muss man über den Tellerrand blicken: Bei den Käufern des Spiel des Jahres war Codenames überwiegend nicht bekannt und ist es auch heute Abend noch nicht. Wenn das Spiel aber jetzt gekauft, zu Weihnachten verschenkt und gespielt wird, dann ist das Spiel auch in der breiten Masse der Spieler angekommen. Das hätte es sonst nicht so geschafft. Alles nur Spekulation, schon klar, aber die Verkaufszahlen werden zeigen, dass der Preis keineswegs verschwendet vergeben wurde, sondern dass auch und gerade bei bereits 400.000 verkauften Exemplaren noch viel Luft noch oben ist.
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon AndreasB78 » 18. Juli 2016, 21:18

Hallo,

also mein total subjektiv eingefärbter Senf zur Preisvergabe - ohne jegliche Diplomatiezusätze und teils deutlich aus didaktischen Gründen überzeichnet ;-)

Roter Pöppel:
Codenames finde ich total langweilig und ich halte es für wenig familientauglich. Sowohl Karuba als auch Imhotep gefallen mir beide deutlich besser. Andererseits muss ich Codenames schon eine gewisse innovative Idee zugestehen. Zudem gefällt es sehr vielen Menschen. Also kann die Wahl ja nicht so falsch sein.

Grauer Pöppel:
T.I.M.E.-Stories war für mich nie ein ersthafter Kandidat. Es ist einfach unzumutbar, ein Spiel durch den Preis quasi als "Massentauglich" zu präsentieren, dann läuft die Masse los und kauft das Spiel für wirklich sehr viel Geld und kann es dann sechs Stunden spielen und zudem werden wohl vermutlich die meisten auch noch daran scheitern, das eine knackige Rätsel zu lösen und das Spiel garnicht zu Ende spielen. Ich mag T.I.M.E-Stories, aber bei keinem anderen Spiel dürfte der Einsatz "Euro pro Spielminute" so schlecht sein. Das ist was für Leute, die wissen, worauf sie sich einlassen. Pandemic Legacy wäre eigentlich der perfekte Preisträger gewesen, aber vielleicht ist das auf mich etwas "altbacken" wirkende Plättchenlegespiel Isle of Sky tatsächlich so rund und so massenkompatibel, dass es die beste Wahl war. Echten Mut hat die Jury aus meiner Sicht dabei aber nicht gerade bewiesen.

Just my 2 Cents :-)

Viele Grüße,
Andreas.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Golbin » 18. Juli 2016, 22:01

Hallo,

hier unser Kommentar.

Aus meiner Sicht wurde beim grauen Pöppel klar die Chance vertan,Innovation auszuzeichnen und einen Trend zu setzen.

Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Harry2017 » 18. Juli 2016, 22:06

Meine Feierkumpels / eher höchstens Videospiel & Smartphonehipster aus der Seriengeneration könnte man durchaus mit Time Stories und allerhöchstens noch vielleicht mit Pandemie vors Brett locken - Bunte Plättchen mit Wiese etc. legen, Holzklötzchen eintauschen und Co bringen die (wie soviele andere auch) nur zum gähnen - Mal wirklich was mit nem Pop-Faktor, was nerdiges aber gleichzeitig auch kultig-modern zugeschnitten auf die Seriengeneration wie Time Stories mit dem schicken Apple Design hätte da durchaus Potential gehabt die Brettspielvorurteile wie Birkenstork-Öko-Rucksackpeople etwas aufzudröseln...

So bleibt man beim angeblichen "Massenmarkt" der weiterhin eher irgendwie im Entertainmentbereich immer noch eher eine Nische ist - Ja, man erreicht so eher die Masse der Brettspieler - Aber auch eher weiterhin nur die.

Achtung: Nicht meine Meinung - Aber die, die ich ziemlich oft mitbekomme (und durchaus auch selbst früher hatte ;-) )

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon OWI » 19. Juli 2016, 08:16

Aus meiner Sicht wurde beim grauen Pöppel klar die Chance vertan,Innovation auszuzeichnen und einen Trend zu setzen.

Wolfgang


Ich persönlich sehe es nicht ganz so. Denn mit den Legenden von Andor hat die Jruy den Kennerspielpreis ja schon einmal an ein Spiel, das aus dieser Ecke kommt, vergeben. Denn die Legenden sind sowohl ein Kooperationsspiel als auch ein Spiel das eine Geschichte erzählt (sogar in Fortsetzungen).

Insofern finde ich eigentlich, dass die Jury diesen Trend sogar ausgelöst hat. Dass Pandemic Legacy und T.I.M.E.-Stories sogar eher als "Früchte dieser Trendverstärkung" gesehen werden könnten...

Und ich bin mir - nebenbei bemerkt - nicht sicher, ob das Brettspiel sich wirklich so weit von seinen (ich nenne es mal pathetisch so) "klassischen Wurzeln" wegbewegen soll. Denn die Möglichkeiten eines Computers oder einer Konsole wird es sowieso nie haben... Ginge der Weg weiter in diese Richtung, verlöre es möglicherweise seine Einzigartigkeit.

Gruß

Karl-Heinz

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon widow_s_cruse » 19. Juli 2016, 08:42

Hallo,

Der Siedler hat geschrieben:Aber hier muss man über den Tellerrand blicken

Mache ich: Aiblinger Spiel des Jahres

Erfolgen darf man auch gerne Zeit gewähren. Und CODENAMES war in einem dreiviertel Jahr bereits megaerfolgreich. Warum so ungeduldig? Warum nun den folgenden Erfolg des persönlich bevorzugten Titels übers Knie brechen wollen ....

Für die Branche ist die Auszeichnung gleichzeitig Segen und Fluch. Wohl dem, der sie erlangt. Wehe dem, der im Schatten der Auszeichnung steht. Dazwischen liegen Welten.
Die Auszeichnung fokussiert extrem. Lenkt den Blick der Konsumenten auf einen einzigen Titel. Die Varianz des Marktes kommt dadurch weniger zum tragen. Ein erfolgreicher Titel braucht keine Förderung. Das hätte die Jury in Betracht ziehen können. Schließlich will die Auszeichnung SdJ kein Publikumspreis sein, wie der DSP. Der Preis bestätigt den Erfolg. Die Jury will eigentlich zusätzliche mögliche Türen aufstoßen. Mit ihrer Entscheidung hat sie diese Möglichkeit vertan. Obwohl sie mit den vorliegenden Nominierten wohl eher die Qual der Wahl hatte.
Zuletzt geändert von widow_s_cruse am 19. Juli 2016, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Nils
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Squidy » 19. Juli 2016, 09:39

Als ich dieses Forum angeklickt habe, wusste ich eigentlich genau, was ich bekommen werde und wurde nicht enttäuscht. In der Zusammenfassung:

1. Einige sind schockiert, weil sie das Spiel xy nicht mögen und es in ihren Gruppen nie gut ankam. Dafür ist das Spiel yz aber das Allerbeste und hätte den Preis mehr als verdient.

2. Die Daseinsberechtigung des Preises wird infrage gestellt

Meine Meinung dazu:

1. Es wird NIE ein Spiel geben, das von ausnahmslos ALLEN Spielern als das beste Spiel der letzten Zeit angesehen wird. Die Diskussion dazu kann man sich quasi immer sparen, da die eigene Meinung oder die der eigenen Spielegruppe nicht als signifikant für den Bundesdurchschnitt, insbesondere von Wenig/Familienspielern angesehen werden KANN.

2. Wenn der Preis so irrelevant/uninteressant ist, warum füllt dann das Thema dazu im Forum nach einem Tag schon fast 70 Posts? Trotzdessen, dass es viele zu geben scheint, die den Preis als irrelevant empfinden, ist jeder Kritiker über die Nominierung, das Vergabedatum und die Preisträger sofort informiert. Da scheint es doch ein reges Interesse zu geben.

3. Ich bin mit den Preisträgern sehr zufrieden, wobei alle Nominierungen gut waren und es vermutlich auch verdient hätten. Zu dem grauen Pöppel bin ich der Meinung, dass es durchaus schwierig ist, ein Kampagnensystem, das eher nicht Mainstream ist, dem interessierteren Bundesdurchschnitt uneingeschränkt zu empfehlen. Obwohl ich z.B. ein richtiger Vielspieler bin, habe Pandemie tatsächlich noch nicht begonnen, weil die Zeit und die richtige, regelmäßige Gruppe fehlten, obwohl das Spiel schon ewig in meinem Schrank steht (und sicherlich auch hoffentlich demnächst angefangen wird). Und bei Time Stories warte ich jetzt auch schon gefühlt ewig, bis die ursprüngliche Spielerbesetzung wieder zusammenfindet, um die letzten beiden Fälle anzugehen.

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Fang
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Fang » 19. Juli 2016, 11:04

widow_s_cruse hat geschrieben:Die Auszeichnung fokussiert extrem. Lenkt den Blick der Konsumenten auf einen einzigen Titel. Die Varianz des Marktes kommt dadurch weniger zum tragen. Ein erfolgreicher Titel braucht keine Förderung. Das hätte die Jury in Betracht ziehen können. Schließlich will die Auszeichnung SdJ kein Publikumspreis sein, wie der DSP. Der Preis bestätigt den Erfolg. Die Jury will eigentlich zusätzliche mögliche Türen aufstoßen. Mit ihrer Entscheidung hat sie diese Möglichkeit vertan. Obwohl sie mit den vorliegenden Nominierten wohl eher die Qual der Wahl hatte.


Hm, sollte die Auszeichnung nicht an das Spiel gehen welches von der Jury als das beste empfunden wird, unabhängig davon ob es schon erfolgreich war oder nicht?
Für mich macht es den Preis irgendwie sinnfrei wenn Überlegungen wie: "Das Spiel ist zwar besser, aber wir geben den Preis lieber einem anderen, was ja noch nicht so bekannt ist" eine Rolle spielen.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon widow_s_cruse » 19. Juli 2016, 11:40

Fang hat geschrieben:Hm, sollte die Auszeichnung nicht an das Spiel gehen welches von der Jury als das beste empfunden wird, unabhängig davon ob es schon erfolgreich war oder nicht?


Die Auszeichnung SdJ eben kein Publikumspreis. Es geht nicht darum, das beliebteste Spiel zu bestimmen oder zu bestätigen.
Eine Jury entscheidet über die Titelvergabe, um damit das Vereinsziel bestmöglich umzusetzen. Und da bin ich schon der Meinung, dass solche Überlegungen mit heran gezogen gehören. Es sind die Möglichkeiten der Einflussnahme einer recht kleinen Gruppe mehr als "den Trend" zu bewirken - geschweige denn einem Trend zu folgen oder diesen zu bestätigen.
Das nun bitte nicht als Ruf nach Innovationen verstehen. Die anvisierten Zielgruppe braucht - ehrlich gesagt - nicht dringend Innovationen. Die sind doch so grün, dass alles frisch vorgelegte für sie als "Neues" erscheint. :cool:
Es geht bei SdJ schließlich nur um ein gutes Gateway-Spiel...
Liebe Grüße
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Fang » 19. Juli 2016, 12:01

Ich schrieb nicht "das Beliebteste", ich schrieb "das Beste".
Wenn es gleichzeitig das beliebteste ist, gut.
Wenn nicht, auch gut.

Meine 2 Cents, wie man sich ausdrückt.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Actaion » 19. Juli 2016, 12:47

Golbin hat geschrieben:Hallo,

hier unser Kommentar.

Aus meiner Sicht wurde beim grauen Pöppel klar die Chance vertan,Innovation auszuzeichnen und einen Trend zu setzen.

[quote=]
Nun haben wir drei Mal hintereinander ein Spiel des Jahres, dessen Stärken erst ab fünf Spielern so richtig zur Geltung kommen


Das stimmt ja schonmal nicht. Bei Codenames ist die Schwelle, ab der es gut wird, ganz sicher nicht bei 5.
Sondern klar bei 4, oder je nach Ansicht vielleicht auch ab 6, aber auf keinen Fall bei 5.
Bei Camel Up ist laut BGG-Umfrage 4 die optimale Spielerzahl, es wird also ab 5 eher wieder schlechter.


Korrekt ist allerdings die Feststellung, dass zum dritten Mal hintereinander ein Spiel, das mit "C" beginnt, Spiel des Jahres wurde.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon AndreasB78 » 19. Juli 2016, 13:03

Squidy hat geschrieben:Als ich dieses Forum angeklickt habe, wusste ich eigentlich genau, was ich bekommen werde und wurde nicht enttäuscht.


Aber erst Du hast es wirklich komplett gemacht, denn es fehlte noch der, der die Kommentierenden kommentiert und Ihnen erläutert "wie es in der Welt so zugeht". Jetzt ist das Ding aber wirklich "rund" ;-)

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Der Siedler » 19. Juli 2016, 13:08

@Actaion: Na, das ist jetzt aber schon ziemlich zynisch. Ich muss Wolfgang dahingehend zustimmen, dass die letzten drei Spiele des Jahres zumindest nichts für kleine Familien sind. Hier spielt überall am Besten das, was man gemeinhin im Kontext von Spielen schon als Gruppe bezeichnen würde.
Bei Codenames zündet es auf allen Ebenen ganz klar erst mit sechs Spielern. Drunter fehlt ein Element. Und bei Colt Express sorgen mehr Spieler auch für mehr Chaos, also für mehr Spaß. Zu zweit kannst du es vergessen, zu dritt ist es ziemlich brav und doch eher planbar. Wenn man dieses Wort im Zusammenhang mit Colt Express überhaupt verwenden kann. Ähnliches gilt für Camel Up. Ob jetzt vier oder fünf Spieler das Optimum darstellen, ist dabei in dieser überblickenden Betrachtung nicht entscheidend.
Die Familie, die mit drei Leuten ums Brett sitzt, weil man nur zu dritt ist, oder auch nicht immer alle Familienmitglieder Lust zum Spielen haben, wurde jedenfalls in den letzten Jahren nicht optimal bedient.
@AndreasB78: Sehr schöner Post :D Dann können wir den Thread ja jetzt eigentlich schließen :P
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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Squidy » 19. Juli 2016, 18:45

AndreasB78 hat geschrieben:
Squidy hat geschrieben:Als ich dieses Forum angeklickt habe, wusste ich eigentlich genau, was ich bekommen werde und wurde nicht enttäuscht.


Aber erst Du hast es wirklich komplett gemacht, denn es fehlte noch der, der die Kommentierenden kommentiert und Ihnen erläutert "wie es in der Welt so zugeht". Jetzt ist das Ding aber wirklich "rund" ;-)


Eigentlich wollte ich nur der Diskussion die unangenehmen Spitzen etwas nehmen, wenn ich den extremen Positionen die Stereotypien aufzeigen.

Codenames zu dritt fand ich übrigens richtig gut. Viele, die hier schreiben es funktioniert nicht mit drei oder vier sondern braucht dringend 6+ sollten es auch einmal mit drei Leuten probieren. Das Spiel bleibt komplett erhalten, die Downtime reduziert sich etwas und die Hinweisgeber müssen sich in den geteilte Rezipienten hineindenken.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon AndreasB78 » 19. Juli 2016, 19:29

Hallo Squidy,
Squidy hat geschrieben:Eigentlich wollte ich nur der Diskussion die unangenehmen Spitzen etwas nehmen


war ja auch mit einem zwinkernden Auge beschrieben. Ich finde im Gegensatz dazu übrigens diese "Spitzen" nicht so schlecht. Ich finde es immer etwas mühsam, meine Meinung niederzuschreiben und dann peinlich darauf zu achten, dass diese auch so feingeschliffen ist, dass sich keiner auf den Schlipps getreten fühlt oder es jemand für "Bashing" hält oder was auch immer. Ich finde es auch in Ordnung, wenn das total subjektive Standpunkte sind, die ungeschliffen in den Raum geworfen werden - so lange es nicht in Beleidigungen ausartet. Wenn wir alle immer gleicher Meinungen wären, bräuchten wir ja hier im Forum nicht zu diskutieren :-)

Viele Grüße,
Andreas.

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Re: Spiel des Jahres 2016: Codenames, Imhotep und Karuba auf der Nominierungsliste

Beitragvon Harry2017 » 19. Juli 2016, 20:36

Ich glaube ja der Bundesdurchschnitt wird von allteingesessenen Brettspielern etwas unterschätzt - Ich glaube die Wenigspieler, die sich sonst mit Hochglanz-Serien und Bombast-Kinofilmen berieseln kommen wahrscheinlich deutlich eher mit einem "Wegwerf" Spiel wie Time Stories oder Pandemie Legacy klar, als der durschnittliche Brettspielnerd, der es gewohnt ist seine Spiele immer und immer wieder Spielen zu können - Ich prophezeie Wenigspieler spielen ein Spiel normalerweise eh garnicht so oft wie sich Time Stories oder Pandemie Legacy spielen lassen...

Aber die beiden haben das Potential durch den Episoden / Tv und Kino-nahen Charakter diese Wenigspieler deutlich mehr in den Bann zu ziehen als Isle of Skye (Habs gekauft, bestimmt gut - Aber eine Sogwirkung hat das nun nicht unbedingt...)


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