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Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

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SpieLama
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Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon SpieLama » 30. Januar 2018, 08:00

Die Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und -Illustratoren in Onlineshops. Mehr Informationen dazu in der folgenden Pressemitteilung der SAZ.

Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) hat geschrieben:Nennung der Urheber im Spiele-Onlinehandel: Zu oft fehlen die Spieleautoren, fast nie werden die Illustratoren genannt!

Wir haben nachgeschaut! Bei unserer Recherche haben wir sechs verschiedene Spieletitel von sechs verschiedenen Verlagen bei den folgenden Onlineshops verglichen: Amazon, buecher.de, myToys, Spiele Max, Spiele-Offensive und Thalia.

In einer Dokumentation zeigen wir anhand exemplarischer Beispiele auf insgesamt 47 Seiten, dass sich die Nennung der Urheber direkt beim Spieletitel – bei Büchern eine Selbstverständlichkeit – bisher nur vereinzelt bei den Onlineshops durchgesetzt hat. > Link zum Download der Dokumentation, https://www.spieleautorenzunft.de/files ... eshops.pdf

Positiv fallen die Onlineshops von bücher.de, Thalia und Spiele-Offensive auf. Die Spieleautoren werden fast durchgängig genannt, die Illustratoren zumindest bei bücher.de vereinzelt. Thalia und Spiele-Offensive haben die Autorennamen verlinkt, sodass man mit einem Klick die Übersicht über alle ihre Werke bekommt. Allerdings scheinen nicht alle Verlage die Autorennamen zu übermitteln – hier fallen einzelne Verlage besonders auf.

Unbefriedigend ist die Darstellung bei Amazon. Offenbar gibt es keine einheitliche Datenmaske bei Spielwaren. Daher tauchen die Autorennamen irgendwo in den Produktbeschreibungen auf – aber auch nur dann, wenn sie der Verlag dort ausdrücklich erwähnt hat. Dabei gibt es zwischen den Verlagen gravierende Unterschiede.

Absolut negativ fallen die Bewertungen für myToys und Spiele-Max aus. Bei keinem Spiel werden die Spielautoren oder gar die Illustratoren genannt. Diese beiden Onlineshops negieren die Urheber der Spiele völlig.

Wir fordern daher von Amazon, myToys, Spiele Max, vielen weiteren Onlinehändlern sowie von den betroffenen Verlagen: Nennen Sie die Urheber der Spiele – auch Spiele haben Autoren und Illustratoren!

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon widow_s_cruse » 30. Januar 2018, 08:10

Hallo,
zuspieler hat geschrieben:Wir fordern daher von Amazon,

soweit ich weiß, ist es aber jedem möglich, die Artikel in den Punkten zu editieren. Ich habe ja Verständnis für eine grundsätzliche Forderung. Aber praktikabel und zunächst hilfreich wäre es ja auch, auf solche Möglichkeiten hinzuweisen.
Liebe Grüße
Nils
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MatthiasC
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon MatthiasC » 30. Januar 2018, 08:20

Es reichen zwei Links, um das Problem exemplarisch zu veranschaulichen:

Die Säulen der Erde:
https://www.amazon.de/Die-S%C3%A4ulen-E ... n+der+erde

und Die Säulen der Erde:
https://www.amazon.de/Kosmos-6915300-Di ... n+der+erde

Natürlich kann man die Produktdaten über ein Formular manuell korrigieren lassen, da kommt dann meist so etwas heraus:
https://www.amazon.de/Matthias-Cramer-L ... ias+Cramer

Das Problem bleibt aber ein grundsätzliches.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon SpieLama » 30. Januar 2018, 08:21

Es stellt sich auch die Frage, wer der richtige Ansprechpartner für diese Kritik ist. Wie sind die Datenbanken der Onlineshops aufgebaut? Sind dort bei Spielen Felder für Autoren und Illustratoren vorhanden? Falls ja, können die Datenlieferanten diese Felder überhaupt ausfüllen? Falls es sich um "Daten-Zwischenhändler" handelt, kennen diese die Autoren und Illustratoren oder werden diese Personen von den Verlagen bei der Übermittlung der Daten an die Zwischenhändler verschwiegen?

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon widow_s_cruse » 30. Januar 2018, 08:33

Hallo Matthias,

es geht dir um den Folett-Link, der alle seine weiteren Titel listet?
Liebe Grüße
Nils
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Florian-SpieLama » 30. Januar 2018, 10:02

Ich würde behaupten ein wichtiger Ansprechpartner sind die Verlage, die die Infos ausgeben. Wenn ich mir zum Beispiel die Neuheiten Threads anschaue und davon ausgehe, dass Sebastian die Infotexte 1 zu 1 übernimmt, ist da so gut wie nie der Autor zu lesen. (Hab es nicht genau geprüft, nur exemplarisch 3 Threads durchgesehen, daher mag ich mich irren!)
Könnte man sogar Kalkül hinter vermuten. Schließlich will ich dem Kunden eine Bindung zum Verlag herstellen lassen und nicht zum Autor, weil der Autor überall veröffentlichen kann.
Es sei denn man hat einen exklusiven Vertrag wie Eric M. Lang bei CMON. Da wird dann auch richtig Werbung mit dem Autor gemacht.

Ist jetzt alles vielleicht etwas hart formuliert und ich will jetzt nicht "die bösen Verlage" anprangern. Sind nur meine Überlegungen, die vielleicht eine Rolle spielen könnten.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Weltherrscher » 30. Januar 2018, 14:32

Den Kunden interessiert in den meisten Fällen der Autor nicht, in vielen Fällen nicht mal der Verlag. Es wird viel auf Empfehlung oder wegen eigener Spielerfanrung gekauft. Bei Büchern ist das anders, weil dort die Autorentradition schon deutlich älter ist. Klassische Spiele wurden irgendwann mal erfunden und tradiert. Wenn es einzelne Autoren gab, sind diese im Laufe der Geschichte meist vergessen worden.
Das Phänomen des Datenchaos hat man quer durch alle Warengruppen. Es gibt zwar Standards, aber irgendwer scheint sich nicht konsequent dran zu halten. Und da ist Amazon, oder ein anderer Onlinehändler immer nur der Endpunkt. Deren Aufgabe ist es sicher nicht die Daten zu erheben und zu systematisieren. Das muss seit vorher in der Kette passieren, und dann auch weitergegeben werden.Die SAZ pinkelt den falschen Baum an, vielleicht auch bewusst weil das Medienwirksamer ist.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Christian Beiersdorf » 30. Januar 2018, 18:36

Etwas weniger Ignoranz würde auch dem Weltenherrscher gut zu Gesicht stehen. Dass Spieleautoren bei den Kunden nicht so bekannt sind, ist ja ein hausgemachtes Problem, das von den Verlagen jahrzehntelang so gepflegt wurde. Die Untersuchung der SAZ zeigt ein sehr differenziertes Bild: Es gibt Onlineshops, bei denen die Nennung der Autoren und Illustratoren eine Selbstverständlichkeit ist. Und es gibt Verlage, wie leider z.B. auch Ravensburger, die offenbar grundsätzlich keine Autorennamen weitergeben. Es ist an der Zeit, dass hier ein grundsätzliches Umdenken erfolgt ,,, hoffentlich auch bei den Forumsdiskutanten, denen die Spieleautoren offentlich völlig wurscht sind.

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Günter Cornett
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Günter Cornett » 30. Januar 2018, 19:11

Weltherrscher hat geschrieben:Den Kunden interessiert in den meisten Fällen der Autor nicht, in vielen Fällen nicht mal der Verlag. Es wird viel auf Empfehlung oder wegen eigener Spielerfanrung gekauft. Bei Büchern ist das anders, weil dort die Autorentradition schon deutlich älter ist. Klassische Spiele wurden irgendwann mal erfunden und tradiert. Wenn es einzelne Autoren gab, sind diese im Laufe der Geschichte meist vergessen worden.

Als Beobachtung ist das durchaus richtig. Aus meiner Kindheit sind mir keine Spieleautoren in Erinnerung, wohl aber Verlage. "Otto Maier Verlag Ravensburg" (in dieser Länge) als Qualitätsverlag, sowie Ass und Parker. Diese Namen tauchten immer wieder auf, wurden auf der Schachtel markenmäßig hervorgehoben. Autoren waren für den Handel nicht wichtig.

Es ist sogar nachvollziehbar, da die Bedeutung des Autors für ein Buch größer ist als für ein Spiel. Das Endprodukt Buch ist - abgesehen vom Cover und Lektrorat und sofern kein "Bilderbuch" - komplett Produkt des schreibenden Autors. Das Endprodukt Spiel hat den Illustrator und die Redaktion quasi als "Co-Urheber" für eine bestimmte Erscheinungsform. Ein Spiel ist deutlich mehr ein Gemeinschaftswerk als ein Buch, wenngleich bei fast allen Spielen das Wesentliche, das nicht Austauschbare, das Werk des Autors ist und es deswegen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ihn zu nennen.

Weltherrscher hat geschrieben:Das Phänomen des Datenchaos hat man quer durch alle Warengruppen. Es gibt zwar Standards, aber irgendwer scheint sich nicht konsequent dran zu halten. Und da ist Amazon, oder ein anderer Onlinehändler immer nur der Endpunkt. Deren Aufgabe ist es sicher nicht die Daten zu erheben und zu systematisieren. Das muss seit vorher in der Kette passieren, und dann auch weitergegeben werden. Die SAZ pinkelt den falschen Baum an, vielleicht auch bewusst weil das Medienwirksamer ist.

Den falschen Baum anzupinkeln, ist/war quasi SAZ-Standard, aber mit Amazon u.a. trifft es das richtige Gewächs. Amazon zwingt den Händlern ja Standards auf, was teilweise zu rechtlichen Problemen führt (Abmahnung wg. standardisierten Kundenempfehlungen), lässt sich ja sogar das Recht übertragen, Bilder des einen Verkäufers von der Konkurrenz nutzen zu lassen. Da ist ein einheitlicher Standard in Bezug auf Nennung von Autor, Illustrator und Verlag neben dem Titel die richtige Forderung und auch Amazon der richtige Adressat.
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon SpieLama » 30. Januar 2018, 19:36

Günter Cornett hat geschrieben:Es ist sogar nachvollziehbar, da die Bedeutung des Autors für ein Buch größer ist als für ein Spiel. Das Endprodukt Buch ist - abgesehen vom Cover und Lektrorat und sofern kein "Bilderbuch" - komplett Produkt des schreibenden Autors. Das Endprodukt Spiel hat den Illustrator und die Redaktion quasi als "Co-Urheber" für eine bestimmte Erscheinungsform. Ein Spiel ist deutlich mehr ein Gemeinschaftswerk als ein Buch, wenngleich bei fast allen Spielen das Wesentliche, das nicht Austauschbare, das Werk des Autors ist und es deswegen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ihn zu nennen.

Meiner Meinung nach gibt es noch einen weiteren Unterschied: Buchautoren haben eine Handschrift. Wenn ich ein Buch von Stephen King aufschlage, weiß ich, was mich erwartet. Wenn ich ein Spiel von Michael Schacht oder Inka und Markus Brand kaufe, weiß ich nicht, was mich erwartet. Siehe dazu auch mein Interview mit Michael Schacht und Anja Wrede.

https://www.youtube.com/watch?v=5S_7ul_LeKU

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Weltherrscher » 30. Januar 2018, 19:40

Christian Beiersdorf hat geschrieben:Etwas weniger Ignoranz würde auch dem Weltenherrscher gut zu Gesicht stehen. Dass Spieleautoren bei den Kunden nicht so bekannt sind, ist ja ein hausgemachtes Problem, das von den Verlagen jahrzehntelang so gepflegt wurde. Die Untersuchung der SAZ zeigt ein sehr differenziertes Bild: Es gibt Onlineshops, bei denen die Nennung der Autoren und Illustratoren eine Selbstverständlichkeit ist. Und es gibt Verlage, wie leider z.B. auch Ravensburger, die offenbar grundsätzlich keine Autorennamen weitergeben. Es ist an der Zeit, dass hier ein grundsätzliches Umdenken erfolgt ,,, hoffentlich auch bei den Forumsdiskutanten, denen die Spieleautoren offentlich völlig wurscht sind.


Ändert aber nix an dem Faktum, das die Käufer der Autor mehrheitlich immer noch nicht interessiert nix. Auf der Schachtel steht er dann ja, die Nennung auf der Seite hat also nicht unbedingt einen erheblichen Mehrwert. Das es für die Online-Shops eine Selbstverständlichkeit ist,lasse ich als Vermutung bei Fachshops noch durchgehen. Bei allen anderen ist es eher Zufall. Das liegt dann daran, dass vermutlich schon am Anfang der Kette die Standards nicht eingehalten werden. Denn diese gibt es, und die bestimmt auch keiner der Onlineshops, sondern dafür gibt's andere Instanzen.
Unterstellungen scheinen das Spezialgebiet der SAZ zu sein. Mir sind jedenfalls die Autoren nicht Wurst oder Käse oder Gemüse oder Obst. Ich erwarte nur mehr konstruktive Kritik. Definiert sich einfach einen Standard für die Datenübertragung, der gleichzeitig auch für Einträge in BGG nutzbar ist, und umgekehrt. Damit rennt ihr sicher offene Türen ein. Oder macht den Vorschlag für einen Standard dem Verband der Verlage. Vermutlich gibt es schon einen, und man muss ihn nur noch etwas modifizieren. Die Online Shops sind jedenfalls nicht dafür verantwortlich.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Weltherrscher » 30. Januar 2018, 19:47

Ich bin mir ganz sicher das Amazon in diesem Punkt keinem Standards aufzwingt, es gibt dafür schon Industriestandards der Warenwirtschaft die sicher auch Amazon nutzt. Da ist die Wahrscheinlichkeit das SAP irgendwas an den Standards für ihre Software modifizierte deutlich größer aus meiner Sicht. Was man sieht ist das im Fall Amazon, ich könnte aber genauso Hugendubel nennen, sei Design nicht angepasst hat auf die Namensnennung von Brettspielautoren. Wenn die richtig eingepflegt sind, sieht die Anzeige jedenfalls seltsam aus. Aber Amazon,oder welcher Händler auch immer ist sicher nicht dafür zuständig sich die Daten zusammenzusuchen, die die Verlage, oder wer auch immer noch in der Lieferkette sitzt, nicht liefern.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Günter Cornett » 30. Januar 2018, 19:52

zuspieler hat geschrieben:Meiner Meinung nach gibt es noch einen weiteren Unterschied: Buchautoren haben eine Handschrift. Wenn ich ein Buch von Stephen King aufschlage, weiß ich, was mich erwartet. Wenn ich ein Spiel von Michael Schacht oder Inka und Markus Brand kaufe, weiß ich nicht, was mich erwartet.

Ja, das ist richtig, zumindest weitgehend. Von einem Buchautor wird erwartet, dass er eine Fortsetzung oder ein neues Buch in ähnlichem Stil schreibt. Deswegen wird es gekauft. Bei Spielen haben die Spieler diese Fortsetzung bereits dadurch, dass sie das Spiel nochmal spielen und es einen anderen Ausgang nehmen kann. Bei Büchern ist das normalerweise nicht möglich (Ausnahme z.B. Spielebücher).

Der Spieleautor muss sich also immer wieder neu erfinden. Dabei gibt es schon bestimmte Handschriften wie "den typischen Knizia", die aber eben auch mal von einem anderen Autor stammen kann und auch nicht in jedem Spiel jenes Autors stecken muss . ;)

Eine gleich bleibende Linie wird da tendenziell eher vom Verlag gepflegt (auch nicht immer konsequent, dazu ist der Markt zu abwechslungsreich geworden), weswegen der Verlag für die Kaufentscheidung oftmal wichtiger ist (aber nicht bei jedem Autor). Ich kenne auch keinen Spielesammler, der seine Spiele nach Autoren sortiert, wie es bei Büchern üblich ist. Auch für mich ist es praktischer, nach Schachtelgröße zu sortieren, also tendenziell nach Verlag.
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Günter Cornett » 30. Januar 2018, 19:58

Weltherrscher hat geschrieben:Aber Amazon,oder welcher Händler auch immer ist sicher nicht dafür zuständig sich die Daten zusammenzusuchen, die die Verlage, oder wer auch immer noch in der Lieferkette sitzt, nicht liefern.

Du glaubst also, die Verlage schicken unterschiedliche Datensätze raus:

- mit Autorennennung an bücher.de, Thalia und Spiele-Offensive
- chaotisch an Amazon
- gar nicht an myToys und Spiele-Max

Ob sie wohl extra jemanden eingestellt haben, um die unterschiedlichen Datensätze an unterschiedliche Shops rauszugeben? :P


Siehe auch den Artikel zu einer wettbewerbswidrige Amazon-Funktion, die ohne Zutun des Händlers auf dessen Produktseite erschien:
"Das Gericht war der Ansicht, dass sich der Händler die Produktempfehlung per E-Mail durch einen Dritten zurechnen lassen müsse. Unbeachtlich sei auch, dass Händler bei Amazon keinen Einfluss darauf haben, ob der Funktionsbutton auf der Detailseite ihrer Produkte angezeigt wird. Für das Gericht scheint es ausreichend gewesen zu sein, dass der Händler durch die Nutzung einer Verkaufsplattform, die eine derartige Weiterempfehlungsfunktion bereithält, das Versenden entsprechender E-Mails veranlasst hat."
https://www.it-recht-kanzlei.de/amazon- ... hnung.html
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Weltherrscher » 30. Januar 2018, 20:05

Günter Cornett hat geschrieben:
Weltherrscher hat geschrieben:Aber Amazon,oder welcher Händler auch immer ist sicher nicht dafür zuständig sich die Daten zusammenzusuchen, die die Verlage, oder wer auch immer noch in der Lieferkette sitzt, nicht liefern.

Du glaubst also, die Verlage schicken unterschiedliche Datensätze raus:

- mit Autorennennung an bücher.de, Thalia und Spiele-Offensive
- chaotisch an Amazon
- gar nicht an myToys und Spiele-Max

Ob sie wohl extra jemanden eingestellt haben, um die unterschiedlichen Datensätze an unterschiedliche Shops rauszugeben? :P


Es ist vom Verlag zum Händler ein langer weg, und wenn sich nicht alle genau an den Standard halten passiert das. Das Ende der Kette hat darauf am wenigsten Einfluss. Wie Du auf die Idee kommst das der Verlag dafür unterschiedliche Daten an jeden rausschicken muss ist mir unklar.
Vielleicht hilft es deinem Verständnis mal ein paar Runden Stille Post zu spielen.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Günter Cornett » 30. Januar 2018, 20:14

Weltherrscher hat geschrieben:. Wie Du auf die Idee kommst das der Verlag dafür unterschiedliche Daten an jeden rausschicken muss ist mir unklar.

Ich komme doch gar nicht auf die Idee, sondern zitiere lediglich deine abstruse Behauptung:

... die Daten zusammenzusuchen, die die Verlage, oder wer auch immer noch in der Lieferkette sitzt, nicht liefern. :P
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Weltherrscher » 30. Januar 2018, 20:20

Günter Cornett hat geschrieben:
Weltherrscher hat geschrieben:. Wie Du auf die Idee kommst das der Verlag dafür unterschiedliche Daten an jeden rausschicken muss ist mir unklar.

Ich komme doch gar nicht auf die Idee, sondern zitiere lediglich deine abstruse Behauptung:

... die Daten zusammenzusuchen, die die Verlage, oder wer auch immer noch in der Lieferkette sitzt, nicht liefern. :P


Das steht in dem von Dir zitierten in keiner Weise. Außer das notwendigerweise die Verlage/Hersteller/Lieferanten die Daten liefern müssen ist an deiner Interpretation nichts korrekt.

Der Überstandard dafür ist Übrigens EDIFACT.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Günter Cornett » 30. Januar 2018, 20:59

1. Es ist Sache des Händlers für vollständige und korrekte Angaben auf seiner Webseite zu sorgen, nicht des Lieferanten oder Verlages. Bei optionalen Angaben entscheidet der Händler, was er für sinnvoll hält.
Daher ist er der richtige Ansprechpartner für fehlende Autorenangaben.

2. Amazon greift hin und wieder in diese Pflicht bzw. Recht des Händlers ein (s.o. it-recht-Zitat), setzt als Plattform Standards, ist somit auch Ansprechpartner. Der Link von MatthiasC zeigt zudem, dass bei Amazon eine Nennung von Autoren und Illustratoren nicht vorgesehen ist ( https://www.amazon.de/Matthias-Cramer-L ... ias+Cramer ).

3. Wenn bei manchen Händlern bestimmte Angaben fehlen, lässt sich daraus nicht automatisch schließen, dass der Verlag diese Angaben verweigert habe, zumal die Autorennamen i.d.R. auf dem Produkt stehen.

4. In welchem Standard Daten geliefert werden, ist Sache der Beteiligten. Edifact mag für Manche sinnvoll sein, aber darüber entscheiden selbstverständlich die Beteiligten äh der Weltherrscher.
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Weltherrscher » 30. Januar 2018, 22:19

2. stimmt nur für die Detailseite, ich sagte ja schon das Design muss überarbeitet werden. Auf der Suchergebnisse Seite sieht man die Namen, man kann sein überraschenderweise auch danach suchen, wenn sie vorliegen. Kurioserweise tauchen dann auch Ergebnisse auf, wo Man weder auf Such noch Detailseite den Namen sieht. Man sieht auch das Verlage wie Queen Games und Ravensburger oft keine Namen zu liefern scheinen, HABA manchmal schon. Das deckt sich auch mit meiner Beobachtung bei Hugendubel. Ich habe allerdings nicht systematisch ausgewertet, sondern nur nach bekannten Autoren gesucht, wie Knizia, und geguckt welche Spiele nicht auftauchen. Wobei bei Hugendubel da deutlich mehr auftaucht. Bei manchen Autoren aber auch einiges nicht. Manchmal auch bedingt durch Schreibfehler.

zu 1. Amazon muss überhaupt nix angeben was über die gesetzlichen Angaben hinaus geht,und wird ohne Not auch nur das abgeben was für den Verkauf relevant und als Information leicht zu besorgen ist. Bei Eletronik war Amazon früher zumindest sogar so vorbildlich die Herstellerkontaktinformationen bei den Artujeinformationen anzubieten. Wenn man das Problem der fehlenden Informationen lösen will muss man am Beginn der Kette beginnen, und nicht an deren Ende. Aber das wäre wie gesagt nicht medienwirksam.

zu 3. Meiner kleinen Stichprobe nach, kann man durchaus schließen das der Verlag die Information nicht explizit geliefert hat, da Amazon keineswegs systematisch die Namen weglässt, siehe deren Suchübersichtsseite. Von einer Weigerung des Verlages war nie die Rede.

4. EDIFACT ist der gängige Standard an dem sich orientiert wird. Man kann auch was anderes nehmen, aber dann braucht es auch keine Standards. Habe mal kurz gesucht, es gibt zumindest für Spielwaren Edifact Formate, da kann man zur Not auch was für Spiele drauß machen. Oder man versucht weiterhin das Problem durch Zeigen mit dem Finger auf nur am Rande Beteiligte zu lösen.

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon hgzwopjp » 30. Januar 2018, 23:24

Weltherrscher hat geschrieben:Und da ist Amazon, oder ein anderer Onlinehändler immer nur der Endpunkt. Deren Aufgabe ist es sicher nicht die Daten zu erheben und zu systematisieren.


Ähm doch, genau das ist deren Aufgabe. Der wird Amazon natürlich offensichtlich nicht gerecht - in deren Online-Warenhaufen kann man auch nur suchen, wenn man das findet, was man sucht, dann hat man ziemlich Glück gehabt. Oder nach etwas mit einem recht eindeutigen Namen gesucht (zB Filmtitel). Such mal nach Schrauben mit bestimmten Kennzahlen. Oder such mal alle Filme von Makoto Shinkai. Oder oder. Ergebnisse bekommst Du viele, darunter vielleicht auch welche, die zu Deiner Suche passen. Also alles ein riesiger Grabbeltisch.

Also ja, das Systematisieren würde ich vom Händler erwarten. Ich will ja wissen, was ich kaufe, wenn ich es mir schon nicht vorher anschauen kann. Und ich will nicht stundenlang mir allen Krempel in deren Lager anschauen, um vielleicht dann das zu finden, was ich suche (oder, meist auch nicht). Der Spieleautor-Name ist da nur eine Baustelle unter vielen, aber die Kritik der SAZ ist da gerade richtig.

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Malte
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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Malte » 31. Januar 2018, 19:34

zuspieler hat geschrieben:
Günter Cornett hat geschrieben:Es ist sogar nachvollziehbar, da die Bedeutung des Autors für ein Buch größer ist als für ein Spiel. Das Endprodukt Buch ist - abgesehen vom Cover und Lektrorat und sofern kein "Bilderbuch" - komplett Produkt des schreibenden Autors. Das Endprodukt Spiel hat den Illustrator und die Redaktion quasi als "Co-Urheber" für eine bestimmte Erscheinungsform. Ein Spiel ist deutlich mehr ein Gemeinschaftswerk als ein Buch, wenngleich bei fast allen Spielen das Wesentliche, das nicht Austauschbare, das Werk des Autors ist und es deswegen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ihn zu nennen.

Meiner Meinung nach gibt es noch einen weiteren Unterschied: Buchautoren haben eine Handschrift. Wenn ich ein Buch von Stephen King aufschlage, weiß ich, was mich erwartet. Wenn ich ein Spiel von Michael Schacht oder Inka und Markus Brand kaufe, weiß ich nicht, was mich erwartet. Siehe dazu auch mein Interview mit Michael Schacht und Anja Wrede.

https://www.youtube.com/watch?v=5S_7ul_LeKU


Und genau deshalb finde ich es nicht so wichtig, dass der Autor/in eines Spieles genannt wird. Da sind zu viele Finger am Endprodukt beteiligt. Und die Spiele einzelner Autoren fühlen sich sehr unterschiedlich an. Naja bis auf Feld und Rosenberg. Die fühlen sich immer gleich an ;)

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Re: Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) kritisiert fehlende Nennung von Spieleautoren und Illustratoren in Onlineshops

Beitragvon Günter Cornett » 31. Januar 2018, 20:17

Mich interessiert es schon, von wem ein Spiel ist.
Ich denke auch, dass es mehr AutorInnen mit persönlichen Handschriften gibt, wenngleich sie nicht in jedem Spiel erkennbar sein muss.
Wichtig finde ich aber auch deutlich zu machen, dass Spiele Autoren haben und nicht einfach so vom Himmel fallen.
Auch kann man über eine Autorensuche erst die bandbreite eines Autors feststellen.

Zudem halte ich es zumindest für das moralische Recht von Urhebern, genannt zu werden.
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