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Monopoly: Ähnliches Spiel als Spiel des Jahres!?

Allgemeine Spiele-Themen
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Heinrich Glumpler

Monopoly: Ähnliches Spiel als Spiel des Jahres!?

Beitragvon Heinrich Glumpler » 7. Juni 2004, 11:11

Hi,

ich habe mit einem Autor gesprochen, der sein Spiel ausgehend von Monopoly entwickelt hat. Dem Spiel war aufgrund Laufleiste und Würfel sowie Aktionsfelder, die das Ziehen von Aktionskarten bewirkten noch deutlich die Herkunft anzumerken.

Ich empfahl ihm, diese Element komplett aus dem Spiel zu nehmen und seine bisher geleistete Arbeit z.B. auf ein Kartenspiel umzubauen, damit er seine Chance, dass sein Spiel beim Verlag überhaupt geprüft wird, erhöht.

Inzwischen frage ich mich, ob das ein guter Rat war.

Was haltet ihr von der Idee, ein Monopoly-ähnliches Spiel mit anspruchsvollerem Mechanismus zum Spiel des Jahres zu machen, um die Monopoly-Spieler in das Lager der Brettspielspieler zu ziehen?

Würde solch ein Spiel des Jahres dem Sinn des Preises nicht am ehesten entsprechen.

Bin jetzt ja ziemlich neugierig, wie tief ich in Deckung gehen muss... ;-)

Grüße
Heinrich

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Kathrin Nos
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RE: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Kathrin Nos » 7. Juni 2004, 11:45

Hallo Heinrich,

die Uhrzeit Deines Postings passt ja zu Deinem neuen Wohnort ;-)

"Heinrich Glumpler" hat am 07.06.2004 geschrieben:
> Was haltet ihr von der Idee, ein Monopoly-ähnliches Spiel
> mit anspruchsvollerem Mechanismus zum Spiel des Jahres zu
> machen, um die Monopoly-Spieler in das Lager der
> Brettspielspieler zu ziehen?

Ist Monopoly kein Brettspiel :-D ?

Gerade Monopoly wird gerne als Gegenbeispiel zu "German games" verwendet, deren Unterschiede zu Spielen wie eben Monopoly z.B. hier: http://encyclopedia.thefreedictionary.c ... ard%20game
genauer definiert sind. Darunter fallen Dinge wie z.B.: Fast immer ist es so, dass kein Spieler vorzeitig ausscheiden kann. Es wird häufig über eine feste Spielzeit/Rundenanzahl oder ähnliches gespielt.

Vor dem Hintergrund dieser Aspekte eine Frage: Welche Mechanismen von Monopoly sollte man denn dann erhalten, um die Ähnlichkeit zu erhalten, jedoch ein Spiel zu bieten, dass auch für die Spieler jenseits von Monopoly interessant wäre? Und das auch die genannten Qualitäten (die ja vielfach geschätzt werden und den Erfolg der "German Games" ausmachen) besitzt?

Wie würden die Monopoly-Spieler denn über das Spiel des Jahres erreicht werden?

> Würde solch ein Spiel des Jahres dem Sinn des Preises nicht
> am ehesten entsprechen.

Wie würde man es denn in punkto Innovation halten? Als Beurteilungskriterium der Jury (s. deren Homepage -> Spiel des Jahres) findet sich gleich als erstes Kriterium: "1. Spielidee (Originalität, ...)"

Alles Gute wünscht
Kathrin.
Spielerin, früher auch Rezensentin

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Günter Cornett

eidideididubutzebutzebibabi.... ;-)

Beitragvon Günter Cornett » 7. Juni 2004, 11:52

Heinrich Glumpler schrieb:
>
> Was haltet ihr von der Idee, ein Monopoly-ähnliches Spiel mit
> anspruchsvollerem Mechanismus zum Spiel des Jahres zu machen,
> um die Monopoly-Spieler in das Lager der Brettspielspieler zu
> ziehen?
> Bin jetzt ja ziemlich neugierig, wie tief ich in Deckung
> gehen muss... ;-)

Hallo Heinrich,

hoffentlich hast du dich tief genug geduckt... ;-)

mal abgesehen davon, dass du da die falschen Leute fragst, wenn es darum geht, ein Spiel zum Spiel des Jahres zu machen ;-), finde ich dieses taktische Verhältnis zu Spielern oder solchen, die es werden [b]sollen[/b] ein falscher Ansatz. Man kann mit Spielen und dem Design vieles machen, um neue Zielgruppen zu erschließen, aber doch wohl eher indem man durch das Spiel mit diesen Zielgruppen kommuniziert anstatt sie nur als Objekte eigener Bekehrungswünsche anzusehen.

Ein Monopoly-ähnliches Spiel zu machen, nur um Freunde des (Nicht-Brettspiels?) Monopoly ins Lager der Brettspieler zu ziehen, erinnert mich eher an die alte Tante, die versucht mit einem Baby in der Sprache zu kommunizieren, die sie für Babysprache hält.

Ich meine: Wer Monopoly will soll Monopoly bekommen und kein Puerto Rico, das vorgibt ein Monopoly zu sein. Aber vielleicht bin ich da auch zu altmodisch. Vielleicht sollte man auch Spiele machen, die nach Alkohol riechen, damit mehr Trinker spielen statt saufen... ;-)

Gruß, Günter

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Mik Svellov

Re: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Mik Svellov » 7. Juni 2004, 11:57

Würde solch ein Spiel des Jahres dem Sinn des Preises nicht am ehesten entsprechen?


Glaube nicht!
I believe the reason why the jury was founded on August 28. 1978 was to entice the publishers to move away from the tired old formulas (like JUMBO JET - why is that being republished???) and make better games.

It may be not be impossible to make a good game based upon the "Monopoly" style track, but it isn't easy. Did you try "Dog Eat Dog" which was sold at Spiel ´99?

Mik

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Ralf Bielenberg

Re: eidideididubutzebutzebibabi.... ;-)

Beitragvon Ralf Bielenberg » 7. Juni 2004, 12:04

Günter Cornett schrieb:

>Vielleicht sollte man auch Spiele machen, die nach Alkohol riechen, damit mehr >Trinker spielen statt saufen...

nun, das Eine schliesst ja das Andere ja nicht aus. Gute Ansätze in der Richtung sind z.B. die Whisky-Siedler, dem eine kleine Flasche Glen Grant beilag oder das Kölsch-Spiel, welches den Einsatz eines Kasten Bieres vorsieht.

Liebe Grüsse
Ralf

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Heinrich Glumpler

Re: eidideididubutzebutzebibabi.... ;-)

Beitragvon Heinrich Glumpler » 7. Juni 2004, 12:25

Hi,

ich stufe Monopoly-Spieler keineswegs als "Nicht-Brettspieler" ein (und unterstelle das *dir* auch nicht - immerhin hast du ein Fragezeichen hinter "Nicht-Brettspiel" gesetzt).

Von daher sortiere ich sie auch nicht auf einer Skala unter den Brettspielern ein - es sind für mich keine "Babies" in dem Sinne, dass sie z.B. noch nicht so weit entwickelt sind.

Von daher ist dieser Versuch, einem Spiel Monopoy-Züge zu verleigen (äußerlich - nicht inhaltlich!) für mich auch nicht damit zu vergleichen, "Babysprache" anzuwenden.

Ich hab' selbst mit Monopoly angefangen - und habe vor kurzem einen Artikel von jemanden gelesen, der detailliert erläutert hat, wie er mit einer bestimmten Taktik ein Spiel zu seinen Gunsten entschieden hat - und der hörte sich nicht wie ein Kleinkind an ;-)

Grüße
Heinrich

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Heinrich Glumpler

RE: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Heinrich Glumpler » 7. Juni 2004, 12:29

Hi,

berechtigte Einwände - aber ich sehe mich nicht in der Position des Verteidigers dieses Vorschlags, sondern eher in der Position des Innovators, der gerne auch mal neue Ideen abklopft - mit eurer Hilfe.

Vielleicht reicht es schon, ein paar Äußerlichkeiten von Monopoly zu verwenden - was es natürlich dem Monopoly-Spieler letztendlich erschweren wird, intuitiv in das Spiel einzusteigen.

Wäre doch mal eine Herausforderung, solch ein Spiel zu entwickeln, oder?

Das mit dem Frühaufstehen stimmt übrigens - seitdem ich in Köln wohne arbeite ich vom Home-Office und schau' deshalb (in den Pausen ;-) schon mal früher ins Forum.

Grüße
Heinrich

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Heinrich Glumpler

Re: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Heinrich Glumpler » 7. Juni 2004, 12:35

Hi,

no I did not try "Dog Eat Dog" - in fact I did not try it, because it looked like ... Monopoly ;-)

No - I am not sure any more today about that game - I wanted to try it, but somebody told me it isn't worth the time.
I will check some reviews.

Yes - it would not be easy to design such a game - but it might be a very interesting task: how to lure monopoly players to a german game - and still not to disappoint them.

Best Regards
Heinrich

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Ralf Bielenberg

RE: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Ralf Bielenberg » 7. Juni 2004, 13:44

Hallo Heinrich,

ich schätze, sie meinte weniger das "Frühaufstehen", sondern eher die im Kölner Karneval bedeutsame Uhrzeit 11.11

Liebe Grüsse
Ralf

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Heinrich Glumpler

OT: Kölner Karneval

Beitragvon Heinrich Glumpler » 7. Juni 2004, 13:49

Ah,

tja - ich bin kein so richtiger Karnevalist - obwohl es hier in Köln schon Spass macht, im Karneval in die Kneipe zu gehen.

Dummerweise waren das letzte Mal die Kneipen so vollgepackt - man musste zum Teil eine Stunde (!) vor der Tür warten, bis man irgendwo reinkam - dass man sich im Innern praktisch nicht bewegen konnte.

Ironischerweise wurden Kneipen ohne Schlange vor der Tür meist gar nicht als Alternative in Betracht gezogen. Man will halt gequält werden :LOL:

Öh - Beendigung des Exkurses :-)

Grüße
Heinrich

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Günter Cornett

Re: eidideididubutzebutzebibabi.... ;-)

Beitragvon Günter Cornett » 7. Juni 2004, 13:50

Heinrich Glumpler schrieb:
>
> Hi,
>
> ich stufe Monopoly-Spieler keineswegs als
> "Nicht-Brettspieler" ein (und unterstelle das *dir* auch
> nicht - immerhin hast du ein Fragezeichen hinter
> "Nicht-Brettspiel" gesetzt).

das Fragezeichen steht nur für die - jetzt von dir beantwortete - Frage an dich, wie die Formulierung
|: die Monopoly-Spieler in das Lager der Brettspielspieler zu ziehen

gemeint ist. Wörtlich genommen hiesse das ja, Monopoly-Spieler seien keine Brettspieler. Dadurch entstand der Eindruck, dass Monopoly-Spieler sowas wie Spieler zweiter Klasse seien, denen man erst noch vermitteln muss was ein richtiges Brettspiel ist. Das hatte mich zu dem Baby-Vergleich inspiriert.

> Von daher sortiere ich sie auch nicht auf einer Skala unter
> den Brettspielern ein - es sind für mich keine "Babies" in
> dem Sinne, dass sie z.B. noch nicht so weit entwickelt sind.
>
> Von daher ist dieser Versuch, einem Spiel Monopoy-Züge zu
> verleigen (äußerlich - nicht inhaltlich!) für mich auch nicht
> damit zu vergleichen, "Babysprache" anzuwenden.

Naja, du versuchst dich im Design der Zielgruppe, um dieser andere Inhalte nahezubringen, weil du ihr nicht zutraust, dass sie sich von sich aus für andere Spiele interessiert. Das ist in etwa so, wie der Politiker nach einer verlorenen Wahl sagt: wir hatten die besseren Inhalte, aber es ist uns nicht gelungen, das rüberzubringen.

Das Design ist natürlich nicht unwichtig, aber wenn man ein Monopoly-Design wählt, weil man glaubt, Leute würden ein Spiel nur deswegen kaufen
- begeht man einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht (damit wird nicht der Verleger sondern der Anwalt reich)
- appelliert man an den pawlowschen Reflex.

Letzteres halte ich für fatal, da ich gerade das als Problem ansehe. Die Spieleschachteln lassen zu wenig Schlüsse auf den Inhalt zu, so dass dem Kunden nur das bleibt, was er eh schon tut. Er kauft nicht das Spiel wegens einer Qualität sondern, was er schon kennt: Mädn, Monopoly oder eben Lars, den Eisbären und andere Lizenzfiguren. Letztere sind für Verlage immernoch sicherere Einnahmequellen als bspw. die Namen von Autoren.


> Ich hab' selbst mit Monopoly angefangen - und habe vor kurzem

Ich doch auch. Ich habe ganze Wochenenden mit Monopoly verbracht.

> einen Artikel von jemanden gelesen, der detailliert erläutert
> hat, wie er mit einer bestimmten Taktik ein Spiel zu seinen
> Gunsten entschieden hat - und der hörte sich nicht wie ein
> Kleinkind an ;-)

Natürlich, ich schätze, dass ich gegen versierte Monopoly-Spieler sehr schlechte Chancen hätte. Dennoch ist Monopoly - verglichen mit vielen anderen neueren Spielen - doch eher langweilig. Man kann schießlich auch durch eine gute Taktik Erster beim Autowaschen werden, ohne dass Autowaschen deswegen ein gutes Spiel sein muss. ;-)


Gruß, Günter (der beim letzten Monopoly-Spiel vor 25 Jahren nach Verkauf aller Strassen als einziger keinen kompletten Strassenzug hatte und das Spiel dennoch gewann, weil er Strassen verschenkte ... ach, waren das Zeiten, damals ... )

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Günter Cornett

Bier und Spiele

Beitragvon Günter Cornett » 7. Juni 2004, 13:59

Ralf Bielenberg schrieb:
>
> Günter Cornett schrieb:
>
> >Vielleicht sollte man auch Spiele machen, die nach Alkohol
> riechen, damit mehr >Trinker spielen statt saufen...
>
> nun, das Eine schliesst ja das Andere ja nicht aus. Gute
> Ansätze in der Richtung sind z.B. die Whisky-Siedler, dem
> eine kleine Flasche Glen Grant beilag oder das Kölsch-Spiel,
> welches den Einsatz eines Kasten Bieres vorsieht.

Jo, das sind Ansätze.
Aber erreicht man damit die Masse der Trinker?
Wieviel Kölsch-Trinker wurden zu Kölsch-Spielern?
Oder gar umgekehrt?
Besteht da nicht eher die Gefahr, dass Spieler zu Trinkern werden?

Und was hiesse das für Heinrichs Sdj-Monopoly-Projekt?
Macht es womöglich Brettspielspieler zu Monopoly-Spielern? ;-)

Prost, Günter

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Heinrich Glumpler

Re: eidideididubutzebutzebibabi.... ;-)

Beitragvon Heinrich Glumpler » 7. Juni 2004, 14:06

Hi,

ich finde, dass Monopoly durchaus ein sehr schönes Spiel ist und ich wäre daran interessiert, es noch schöner zu machen, indem ich es um "gute Mechanismen" erweitere.

Und ich denke, dass viele Menschen gerne bei dem bleiben, was sie kennen und schätzen - was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.

Wenn ich so jemandem "german games" näher bringen will, der diese Art von Spiel überhaupt nicht kennt, denke ich, wäre ein solches Spiel ein guter Ansatz, weil er intuitiv einsteigen könnte - was natürlich bedingt, dass er Monopoly tatsächlich wiedererkennt, aber - huch - plötzlich auch so was wie "Aktionspunkte" zu sehen bekommt.

Grüße
Heinrich

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Günter Cornett

Monopoly weiterentwickeln

Beitragvon Günter Cornett » 7. Juni 2004, 14:40

Hallo, Heinrich

der richtige Weg wäre dann, Monopoly weiterzuentwickeln und es ausschließlich Parker anzubieten. Es im eigenen Verlag zu veröffentlichen, wäre ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht.
Was die urheberrechtliche Seite angeht, so könnte es sein, dass die Rechte an dem Spiel bald frei werden (i.d.R. 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers, wobei wohl umstritten ist, wer der Urheber ist - da sind die Spielehistoriker gefragt).

Margit Liebl hatte da mal was entwickelt und angeblich auch Kontakt zu Parker herstellen können, ohne über Agenten zu gehen. Was letztlich daraus geworden ist, weiss ich aber nicht:
http://www.penner-spiel.de/presse/presse.html

Gruß, Günter

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Roland G. Hülsmann

Hier ist es: Das "neue" Monopoly!

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 7. Juni 2004, 19:08

Kein langes Herumdiskutiere, sondern "Butter bei die Fische" wie der ... wer auch immer ... so treffend formuliert: :grin:

Mit [b]dieser[/b] Monoply-Version werden auch eingefleischte Monopoly-Veteranen an das "german gaming" herangeführt:

[b]GERMAN MONOPOLY[/b]

Die Originalregln werden als bekannt vorrausgesetzt und ein Original-Spiel sollte bereitliegen. Hier die Änderungen:

[b]1. Spielende und Wertung[/b]

Amerikanische Spiele neigen dazu, so lange zu gehen, bis alle bis auf einen ausgeschieden sind. In German Games ist das undenkbar, es sei denn die Spieldauer ist unter 15 Minuten. In der Regel sollen alle bis zum Schluß mit Genuß dabei sein und möglichst auch aktiv zum Spielgeschehen beitragen können und im optimalen Fall noch eine Siegchance haben.

Der erste Schritt ist nicht weiter schwierig: Das Spiel endet, wenn der erste Spieler pleite geht. Die Pleite wird noch korrekt abgehandelt (Hotels und Häuser zum 1/2 Preis verkaufen, leere Straßen verhökern, etc.). Wer nun am meißten Geld hat, gewinnt.

STOP - Das ist zu zu simpel: :grin:

a) Häuserwertung: Jedes Haus ist 1 Siegpunkt, jedes Hotel 5 Siegpunkte
b) Werkswertung: 1 Werk = 3, beide Werke = 10 Siegpunkte
c) Bahnhofswertung: je nach Anzahl 1, 3, 6 oder 10 Siegpunkte
d) Geldwertung: Das meiste Bargeld bringt 3 Siegpunkte

Wer die meißten Siegpunkte gewinnt. Bei Gleichstand entscheidet die Summe des Bargeldes.

[b]Würfeln und der Pleitegeier [/b]

Zu Beginn des Spieles wird der Pleitegeier (man nehme eine etwas größere scharze Figur aus einem anderen im Haushalt befindlichen Spiel) auf "Frei Parken" gestellt. Jeder Spieler, der an der Reihe ist, führt in seinem Spiel folgende Phasen hintereinander aus, bevor sein linker Nachbar an die Reihe kommt.

[i]2.1 Bewegungsphase (muss!)[/i]

Wer an der Reihe ist, würfelt und rückt entsprechend vor, wenn es keine "7" ist. Das Pasch hat keinerlei Bedeutung mehr. Man darf nicht noch einmal würfeln. Ins Gefängnis kommt man nur durch entsprechende Ereigniskarten oder Felder auf dem Spielplan. Bei einer "7" nimmt man den Pleitegeier und stellt ihn auf eine beliebige Liegenschaft (auch Bahnhof und Werke sind erlaubt). Der aktive Spieler nimmt dem vom Pleitegeier betroffenen Spieler eine Liegenschaftskarte ab. Diese darf nicht zu einem kompletten Straßenzug gehören. Beide Werke oder alle 4 Bahnhöfe sind ebenso geschützt. Hypothek ist kein Hindernis. Diese wird dann mit übernommen. Die vom Pleitegeier besetzte Liegenschaft bringt keine Mieteinnahmen, bis der Pleitegeier bei einer erneuten 7 in der Bewegungshase versetzt wird.

Nach dem Gehen wird die Aktion des Zielfeldes ausgeführt (Ereigniskarte, Miete zahlen, Steuern zahlen, etc.)

[i]2.2 Verkaufsphase (kann)[/i]

Um zu Bargeld zu kommen, kann der Spieler nun beliebig gemäß Originalregeln Häuser und Hotels für 50% an die Bank verkaufen und Hypotheken aufnehmen.

[i]2.3 Bauphase (kann)[/i]

Hat der Spieler Häuser oder Hotels vorbereitet (siehe 2.4), so kann er diese nun gemäß Originalregeln auf beliebige Straßen in kompletten Straßenzügen bauen. Die Gebäude sind gemäß Besitzkarte an die Bank zu bezahlen.

[i]2.4 Aktionsphase (kann)[/i]

Der Spieler hat 6 Aktionspunkte zur Verfügung. Damit kann er in beliebiger Reihenfolge und Häufigkeit folgene Aktionen durchführen:

- Nocheinmal mit zwei Würfeln würfeln und gehen (Wiederholung der Bewegungsphase, etwa um weitere Liegenschaften zu erwerben) = 2 AP

- Haus für den Bau vorbereiten (ein Haus wird aus dem Vorrat genommen und vor den Spieler gestellt, noch nicht auf den Plan) = 1 AP

- Hotel für den Bau vorbereiten (wie Haus) = 3 AP

- Eine Liegenschaft versteigern = 4 AP

Zum Versteigern: Der Spieler wählt eine seiner Besitzrechtskarten (keine aus kompletter Reihe) und bietet sie an. Der Spieler links von ihm nennt ein Gebot, daß mindestens der Hälfte des aufgedruckten Wertes entsprechen muß. Reihum können die Spieler (mit Ausnahme des Versteigerers) das Gebot um mindestens jeweil 50 Euro erhöhen. Wer nicht erhöhen kann oder will sagt "Passe!" und scheidet aus der Versteigerung aus. Das geht solange bis einer mit dem höchsten Gebot übrig bleibt. Dieses kann der Versteigerer annehmen (Karte und Geld wechseln den Besitzer) oder ablehnen (nichts passiert). Auch bei Ablehnung oder wenn kein Gebot kam sind die 4 AP verbraucht!

[b]3. Spieldauer[/b]

Das kann natürlich mit der ersten Pleite immer noch viel zu lange dauern und eine Pleite ist ja auch nicht so befriedigend, also muß eine zusätzliche Ende-Bedingung her. Der Rundenzähler wird eingeführt und zu Beginn des Spieles auf das der Spielerzahl entsprechende Feld des Spielplanes gesetzt. Jedesmal wenn der Startspieler an der Reihe ist, setzt er diesen ein Feld vor. Erreicht der Rundenzähler "LOS" geht das Spiel in die letzte Runde und jeder ist noch einmal an der Reihe.

[b]Weitere Möglichkeiten ...[/b]

Sinnvoll wäre für jeden Spieler ein Tabeau, das seine vorbereiteten Häuser und Hotels aufnehmen kann und eine Überscht über Phasen, Aktions- und Siegpunkte enthält.

... und in der Erweiterung des Spieles im folgenden Jahr schaffen wir das Geld ab und erwerben die Grundstücke durch Mehrheiten von Häusern/Hotels auf den Liegenschaften ... :grin:

Viel Spaß!

Gruß
Roland

(hat soeben das SdJ 2005 und 2006 geschaffen)

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Heinrich Glumpler

Re: Hier ist es: Das "neue" Monopoly!

Beitragvon Heinrich Glumpler » 7. Juni 2004, 19:27

:LOL:

Das kommt also dabei raus, wenn man einem Profi eine reizvolle Aufgabe stellt.

Jetzt ist nur noch die Frage, wie du einen Redakteur dazu kriegst, weiter zu lesen, nachdem er einmal das Wörtchen "Monopoly" gelesen hat ;-)

Grüße!
Heinrich

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Harald Ewald

Re: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Harald Ewald » 7. Juni 2004, 20:04

Anstelle des von Mik empfohlenen DeD würd ich ne Lanze für Broadway/ TSR brechen. Wenn schon Monopolystyle dann dann dies hier. Ich kann die Faszination nicht erklären, aber es ist der Hammer ;-)
best Harald

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Ralf Bielenberg

Re: Hier ist es: Das "neue" Monopoly!

Beitragvon Ralf Bielenberg » 8. Juni 2004, 10:10

Roland schrieb:

>(hat soeben das SdJ 2005 und 2006 geschaffen)

genial! Ich freue mich schon riesig auf die Seefahrer-Erweiterung, die ja sicher bald folgen wird.

Liebe Grüsse
Ralf

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Jost Schwider

RE: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Jost Schwider » 8. Juni 2004, 12:59

"Heinrich Glumpler" hat am 07.06.2004 geschrieben:

> Was haltet ihr von der Idee, ein Monopoly-ähnliches Spiel
> mit anspruchsvollerem Mechanismus zum Spiel des Jahres zu
> machen, um die Monopoly-Spieler in das Lager der
> Brettspielspieler zu ziehen?

Was mich - ein wenig am Thema vorbei - schon lange interessiert:
Würden "Klassiker" wie Monopoly und Risiko auch heute noch diese Verkaufszahlen bringen, wenn sie eben nicht schon im allgemeinen Kulturgut übergegangen wären?

Schaut man sich die Spielqualität, Spieldauer, Regelaufbau etc. pp. an, so ist dies m.E. doch seeehr fraglich!

Wer von den vielen Monopoly-Spielern etwa hat denn die Regeln wirklich selbst gelesen? Ist es nicht eher so, dass die (oft Haus-)Regeln fast ausschließlich mündlich weitergereicht werden? Müßten sich die Spieler "draussen" die Regeln sebst aneignen, wo wären dann Monopoly und co.?

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Roland G. Hülsmann

Re: Hier ist es: Das "neue" Monopoly!

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 9. Juni 2004, 08:39

Heinrich Glumpler schrieb:

> Jetzt ist nur noch die Frage, wie du einen Redakteur dazu
> kriegst, weiter zu lesen, nachdem er einmal das Wörtchen
> "Monopoly" gelesen hat ;-)

65 Euro überweisen?

Gruß
Roland

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Heinrich Glumpler

OT: :-))

Beitragvon Heinrich Glumpler » 9. Juni 2004, 09:27

Hi,

ich musste zwar impulsiv lachen, aber ich hab' mich mit dieser Geschichte noch nicht auseinandergesetzt und kann noch nicht sagen, ob das Ravensburger Vorgehen - für wen auch immer - gut oder schlecht ist.

Grüße
Heinrich

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Roman Pelek

Re: Hier ist es: Das "neue" Monopoly!

Beitragvon Roman Pelek » 9. Juni 2004, 16:31

Hallo Roland,

ich bin vor Lachen fast vom Stuhl gerutscht - danke Dir! Bitte mehr davon.

Ciao,
Roman (vermisst auch Gustavs Beiträge und den Humor in der Szene)

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Peter Gustav Bartschat

Re: Hier ist es: Das "neue" Monopoly!

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 9. Juni 2004, 16:39

Roman Pelek schrieb:
> Roman (vermisst auch Gustavs Beiträge [...]
Rolands Beitrag hätte ich nicht mehr überbieten können: Daher nutze ich diese Gelegenheit gern, meinen Hut vor dieser scharfsinnigen und -sichtigen Parodie auf das "German Games Klischee" zu ziehen.

Chapeau!, lieber Roland!

Mit liebem Gruß
Gustav

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Michael Blumoehr

RE: Monopoly als Spiel des Jahres

Beitragvon Michael Blumoehr » 9. Juni 2004, 18:00

Jost Schwider schrieb:
> Schaut man sich die Spielqualität, Spieldauer, Regelaufbau
> etc. pp. an, so ist dies m.E. doch seeehr fraglich!

Das war den Parker Bros. seinerzeit auch schon bewusst, weshalb sie es mit diversen Gründen (zB zu lange Spieldauer) ja ursprünglich auch abgelehnt haben.
Monopoly ist ganz klar ein Kind seiner Zeit (Wirtschaftskrise), da wollten eben alle mal mit dem großen Geld spielen. Im Nachkriegsdeutschlang war's wohl ähnlich und außerdem war das Angebot an Spielen mit Thema ja bis Anfang der 80er Jahre ziemlich dürftig.

Michael (der schon ewig nicht mehr Monopoly gespielt hat)


www.spielekreis-darmstadt.de

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Arby

Re: Hier ist es: Das "neue" Monopoly!

Beitragvon Arby » 9. Juni 2004, 20:47

Hallo,

Parodie hin oder her... ich bin fast geneigt, das Spiel nach diesen Vorschlägen einmal auszuprobieren ;-)
Hey, jetzt ist doch langes Wochenende - mal sehen, ob ich die anderen zu einer Runde "German Monopoly" überreden kann... :D

Gruß,
Ralf "Arby" Brostedt


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