Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 13. April 2007, 15:10
Hallo Olav,
wo Du recht hast, hast Du recht.
Bei Notre Dame finde ich das auch nicht so schlimm, weil bestechen dort eher ein unglücklicher Ausdruck ist; man kann es auch als Inanspruchnahme einer gebührenpflichtigen Dienstleistung sehen, oder so.
Bei Louis XIV ist die Hintergrundgeschichte aber eher so gestrickt, dass man "Korruption" spielt. Spieltechnisch ist das Spiel ok, man hätte es aber sicher in eine neutralere Handlung einbetten können.
Ich meine auch nicht, dass "Spiel" eine heile Welt vorgaukeln sollte; das haben schon die deutschen (und andere) Märchen nicht gemacht. Zumindest bei Familienspielen (wobei ich hier darunter solche verstehe, die auch mit Kindern gespielt werden) würde ich es aber bevorzugen, wenn das, was nicht heil ist, so eingebettet ist, dass es sich am Ende nicht auszahlt, ohne dass der moralische Zeigefinger gehoben werden müsste. Es kann da schon reichen, wenn etwa das Bestechen mit einem hohen Risiko verbunden ist, am Ende zu verlieren. Als Beispiel für eine nette Idee in diese Richtung, die mit Moralin gar nichts zu tun hat, sind etwa die Korruptionsamulette (oder so ähnlich heißen die) in Kleopatra und die Baumeister.
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
www.djridder.de