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Montagabend in der Bude

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Der Siedler
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Beitragvon Der Siedler » 26. November 2013, 01:40

Montag, 26.11.2013 | Spieleabend #4

Höret die Trommelwirbel! Vernehmt die Fanfaren! Erzittert ob der Trompeten von Jericho! Oh, ich bekomme gerade aktuelle News rein, es handelt sich beim Orte des Geschehens wohl doch nicht um Jericho, sondern um Aachen. Aber gut, wieso nicht. Denn der Threadname lässt es schon erahnen: Es geht tatsächlich auch im neuen Lebensabschnitt weiter mit dem Montagabend. Natürlich hat sich einiges verändert, aber ich wäre nicht Der Siedler, wenn nicht im Grunde doch fast alles beim Alten geblieben wäre. „Wie machst du das immer, Siedler? Auf der einen Seite trägst du die große Verantwortung, den altehrwürdigen Montagabend weiterzuführen, obwohl er sich doch jeglicher personeller Grundlage beraubt sieht. Doch auf der anderen Seite musst du auch einer neuen Besatzung die Chance bieten, sich selbst zu finden.“ Tatsächlich haben mich in den letzten Wochen zahllose solcher und ähnlicher Nachrichten erreicht. (Und das hat nur unwesentlich damit zu tun, dass ich die Funktion des "BlindCC" endlich vollends begriffen habe. Habt ihr das schon mal probiert? Da kann man Mails an sich selbst schicken, ohne dass das jemand merkt! Toll, was?) All meinen treuen Fans, die sich mit Recht über diesen Balanceakt verwundert die Augen reiben, will ich eine Antwort liefern und auch diesen neuen Montagabend gebührend dokumentieren. Ach was, es soll nicht beim bloßen Dokumentieren bleiben! Vielmehr will ich euch mit hineinholen in die unvergleichliche studentische Freiheit, die sich in den zahlreichen Spielentscheidungen widerspiegelt und die gesamte Gesellschaft erfasst wie ein [...]

An dieser Stelle wurde der Eingabevorgang unterbrochen. Offenbar hat die Forumsadministration aus den alten Berichten dazugelernt und eine Maximalbeschränkung der Satzlänge eingeführt. Nur fürs Protokoll: Ich sehe das als Beschränkung meiner künstlerischen Freiheit! Und ja, diese Berichte sind Kunst! Was für eine Frage... Ich wusste doch, diese Zusammenarbeit mit zuspieler.de kann nichts Gutes verheißen. Und dann erst diese grässlichen Smilies! Ein Grund, meine Leser noch ein bisschen mehr zu fordern und ihnen die essentielle Aufgabe zu übereignen, diese emotionalen Minimalfragmente selbst zu setzen. Wo rastet der Siedler gerade wieder völlig aus? Und wo erstickt sein Hirn schlichtweg in der muffigen Luft des Kellers? - Ha, Fangfrage! Denn der Keller ist Geschichte! Wenn man es genau nimmt, gibt es den Keller schon noch. Aber nicht mehr den Montagabend im Keller. Und was ist schon ein Keller ohne Montagabend? Das ist doch wie eine Kirche ohne Messen. Oder wie eine Toilette ohne Stuhlgang. Ihr wisst, was ich meine. Irgendwo sind Form und Funktion einfach miteinander verbunden.

Und nun? Heißt die Abwesenheit des Kellers auch Abwesenheit des Montagabends? Mitnichten! Meine neue Bude ist genauso eigenwillig, u.U. genauso kalt und mit Sicherheit genauso verramscht wie der Keller. Man kann Gottesdienste eben auch außerhalb der Kirche feiern. Den Rest des Beispiels fortzusetzen bleibt dem Leser als Übung. Auch Mitspieler fanden sich schnell, nämlich einige alte Bekannte aus meiner Oberstufe. Natürlich gibt es hier in Aachen 40.000 Studenten, aber früher bestand der Montagabend eben auch nur aus Nettetalern, und da hat sich auch nie jemand beschwert. Okay, Gerald hat sich eg ständig beschwert. Aber das ist bekanntermaßen vernachlässigenswert. Jedenfalls kam es auf diese Art und Weise, dass sich erneut der Montag als regelmäßiger Termin herausstellte. Nicht, dass ich da meine Finger mit im Spiel gehabt hätte oder ähnliches. Ich lasse der neuen Runde natürlich jede Freiheit, um selbst eine Richtung einzuschlagen und sich selbstständig zu entwickeln. Solange es dabei in die richtige Richtung geht, werde ich der Letzte sein, der da eingreift. Dass ich es jedoch bin, der die richtige Richtung festlegt, dürfte nicht weiter überraschend sein. Irgendjemand muss es ja machen. Sonst spielen wir am Ende die ganze Zeit nur...

Wizard. Kinder, wie ich da wieder die Überleitung gefunden habe! Ihr erwartet aber jetzt sicher zunächst eine Rechtfertigung dafür. Die will ich aber gar nicht geben. Wir schämen uns nämlich nicht dafür, Wizard zu spielen. Nein, wir haben Spaß daran. Gut, zumindest zumeist. Wenn Mattes nicht gerade gebetsmühlenartig „Ich bin so ein Dussel...“ wiederholt. Und, wenn man nicht gerade einen köstlichen Schluck Paya-Paya trinken muss. Darf. Das soll an dieser Stelle weiter unerläutert bleiben. Jedenfalls haben sich einige seltsamen Rituale herausgebildet, die bestimmte Fehler im Spiel mit einem Schluck dieses „weinhaltigen Cocktails“ zu beheben versuchen. „Prickelnd, fruchtig, weinig“ - So steht es zumindest auf dem Etikett. Mal für Mal wird ganz genau darauf geachtet, wer wann die grüne neun schmeißt. Wieso nur? Paya-Paya ist nicht gut. Für niemanden. Und ganz besonders nicht für Mattes. David ist für gewöhnlich mit dem Auto und lässt seine Gläser anschreiben. Ich werde von jenem Abend berichten, wo er seine Strichliste abarbeitet. Und wenn ihr denkt, dass ich wohl nichts über das eigentliche Spiel schreibe, weil es da auch nichts zu schreiben gibt, dann tappt ihr nicht ganz im Dustern. Wer kennt es schließlich nicht? Gerade zu dritt zieht es sich recht lange nach hinten raus, aber manchmal macht es eben auch Spaß. Und was einmal ein Klassiker ist, das bekommt man so schnell nicht mehr aus den Köpfen der Mitspieler heraus. Wir spielen übrigens seit Neustem mit „Hellsehen“, ihr wisst schon, diese alberne Variante, wo man sich in der ersten Runde die Karte vor den Kopf hält. Leider müssen wir dazu die verspiegelte Badezimmertür Montag für Montag öffnen, damit auch wirklich niemand seine eigene Karte erblickt, bevor die Zeit reif ist. Traurigerweise ist die erste Runde auch immer unter den spannendsten. Aber hey, es ist auch ganz schön ulkig, sich eine Karte umgekehrt vor den Kopf zu halten! Schluss mit lustig. Es folgen die Punkte in der Reihenfolge David, Mattes, ich. Die Sitzreihenfolge wird zwar nicht gelost, aber wir versuchen Varianz zu wahren. 290:390:460, macht in Abendpunkten... Moment mal, es gibt ja gar keine Abendpunkte! Noch nicht. Ich bin ziemlich sicher, die kommen noch. Jeder sehnt sich tief in seinem Herzen nach einer Abendwertung. Aber ich will da nichts erzwingen. Ihr werdet sehen, schon bald bekommt ihr wieder die gewohnt übersichtliche Rechnung von SP in AP mit Summer der AP am Ende des Berichts. Und ja, auch gewohnt unübersichtlich fällt unter gewohnt übersichtlich. Was uns zum Hauptspiel des Abends führt, denn da kann man auch schonmal schnell die Übersicht verlieren.

Saga heißt der alte Schinken, der heute seit Jahren mal wieder auf den Tisch kam. Ich weiß nicht, wer von euch es kennt, aber ich weiß, dass der ein oder andere Gefahr läuft, es mit Sagaland zu verwechseln. Das ist böse. Obwohl es auch hier um Länder geht, also um Sagaländer. Das wäre vllt ohnehin der schönere Titel gewesen. Aber das ändert ja bekanntlich nichts am Spiel: Hier geht es nämlich darum, mit Ritterkarten Länder zu erobern, die einem Einkommen und andere Vorteile bringen. Und wenn der blöde Mitspieler kommt und auf die eigenen Ritter draufhaut, dann laufen die eben zu einem zurück und man kann einen neuen Trupp aufmachen. Bis einer der Möchtegern-Feldherren keine Ritter mehr in die Schlacht schicken kann und somit das Spiel beendet. Hier gilt es, das Nachkaufen von Rittern sehr sorgfältig abzuschätzen. Zwar hat man somit mehr tapfere Recken auf der Hand, aber man hat eben auch mehr ärmliche Jammerlappen auf der Hand. Denn ein Ritter, der am Spielende statt auf dem Schlachtfeld oder auf der Zinne lieber bei Mama am Herd sitzt, zählt Minuspunkte. Dahin verziehen sich Ritter aber gewohnheitsmäßig immer erstmal nach verlorener Schlacht. Timing, geschicktes Nutzen der Länder-Funktionen und Konzentration sind gefragt, denn wer seine Einkünfte vergisst, der hat sie vergessen. Eine Passage in der Anleitung, die zum fiesen Geist unserer recht jungen Runde passt. Weil Mattes hier ziemlich unerwartet ausgemacht hat und ich meine Hand noch voller jämmerlicher Trottel hatte, war es nicht gut um mich bestellt. 43:47:42 ging das Spiel letztlich für den Schlussmacher Mattes aus. Mir gefällt es ganz gut, ist es doch bisher auch eines der komplexesten Spiele der Runde. Ihr seht, ich habe noch einen weiten Weg der Mission vor mir. Aber das war vor drei Jahren nicht anders. Und in den letzten drei Jahren habe ich auch einiges erreicht. Nur eins nicht: Christopher den Paten beigebracht. Aber das würde er wohl nicht mal selbst schaffen, wenn er das Spiel denn verstanden hätte. Achtung, Paradoxon-Alarm!

Der wird übrigens nie beim Absacker des Abends ausgelöst, denn bei Gizeh geht es schlichtweg um Ärgern. Man baut auf dem Papier an seinen eigenen Pyramiden. Aber eg geht es nur darum, die der Gegner zu zerstören. Oder zu sabotieren. Oder gar den Bau zu stoppen. Was beim Gegner gut ist, muss weg, was schlecht ist, wird am Besten noch überbaut, damit der Gegner nicht mehr dazu kommt, es von oben selbst zu zerstören und stattdessen etwas punkteträchtiges dort hinzusetzen. Pluspunkte sind ohnehin verpönt, auch, wenn sie wegen der gutmütigen Verteilung von intakten und völlig maroden Pyramiden im Beutel am Ende doch meist auftreten. Gizeh ist nix Dolles, aber um sich am Ende nochmal richtig schön gegenseitig in Grund und Boden zu stampfen, ist es genau das Richtige. Crashkurs Ägypten in einer Viertelstunde. Wenn ich ehrlich bin, trifft man mindestens so viele Entscheidungen wie bei Wizard. Problem ist nur, dass wir dafür mitunter zwei Stunden brauchen. Jaja, ich weiß, wir sind Amateure und haben ja nichtmal das erste Kartenspiel ganz durchgespielt. Das liegt zu meiner Verteidigung aber auch daran, dass ich sehr geizig bin und erst dann ein neues Spiel kaufen würde, wenn zwei Karten überhaupt keine Farbe mehr tragen. Bei einer schwarzen wäre die Zuordnung schließlich noch eindeutig! Doch zurück zu Gizeh. Wegen eines versteckten Punktevorrats bei David noch vom Beginn der Partie, der bei mir in Vergessenheit geraten war, habe ich das Spiel vorzeitig beendet und somit ein 15:9:9 provoziert. Immerhin nicht Dritter.

Tja, jetzt, wo ich hier keinen Abendsieger ausrechnen kann, könnte man meinen, ich geh fein schlafen, erzähle noch was über unsere starken Absichten, diesen Abend weiterzuführen, erwähne eventuell noch, dass wir auch schon Dominion, Nicht die Bohne und Einfach Genial - mini gespielt haben, und verabschiede mich nach einem letzten Wort über meine große Freude, die Institution Montagabend nicht verloren zu haben, mit den gewohnten Worten, Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Dalli » 26. November 2013, 18:44

Sehr fein :)
"A day without laughter is a day wasted."
- Charlie Chaplin

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 26. November 2013, 22:54

Danke! Ich werde von den weiteren Abenden berichten. Nächste Woche wohl zum Beispiel wieder nicht, weil wir uns verlegt haben und pokern, aber insgesamt schreit das Ganze hier nach einem neuen Montagabend.

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Der Siedler
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 10. Dezember 2013, 00:44

Montag, 9.12.2013 | Spieleabend #5

Nabend liebe Lamas! Im direkten Vergleich mit der Einleitung des letzten Artikels bemerkt man schnell: Es wird lockerer. Und so geht es auch der Spielerunde. Natürlich lässt sich hier in Sachen Vertrautheit immer noch eine Steigerung nach oben erreichen, aber man soll ja nicht gierig sein. Bin ich aber trotzdem, ihr kennt mich ja. Einige Punkte des alten Montagabends sollen nämlich auch hier in Aachen nicht in Vergessenheit geraten. Dazu gehört der Ablauf des Abends mit Aufwärmspiel, Hauptspiel und Absacker. Und der Beginn des Abends um 19:00. Und das Ende des Abends gegen zehn. Und der Anspruch, jeden Montagabend nach Möglichkeit ein neues Spiel auf den Tisch zu bringen. Und die Statistik über die Spielergebnisse, die sich auch hier in diesen Berichten manifestiert. Und die Etablierung von Klassikern, über die sich die Runde identifizieren kann. Aber sonst bin ich da wirklich sehr flexibel, jede Runde muss sich zunächst einmal selbst finden. Und da bin ich der Letzte, der autoritär dazwischenpfuscht und die natürliche Entwicklung dieses noch so jungen und instabilen Konstrukts zu beeinflussen sucht. Wir Montagabendler David, Mattes, Erik und ich (igdR, in genau dieser Reihenfolge) raufen uns schon noch zusammen, ich will schließlich keinen Streit! Nein, nein, ich ertrage viel um des lieben Friedens Willen. Sogar...

Wizard. Montag für Montag. Stunde um Stunde. Runde für Runde. Stich für Stich. Angenommen, es gäbe einen international anerkannten Wert, der für jedes Spiel das Verhältnis von Komplexität und Spieldauer angibt und eine - selbstverständlich sinnlosen Volksspielen gegenüber tolerante - Großmutter wäre gebeten worden, eine Untergrenze dieses Quotienten festzulegen, unter dem Spiele nicht auf dem freien Markt erhältlich sein dürfen. Ich weiß, die Situation klingt absurd. Aber dass Wizard sich einer solchen Beliebtheit erfreut, ist auch absurd. Also lasst mich nur weitermachen. Nun, angenommen, diese Oma hätte nach reiflicher Überlegung irgendeinen Wert gewählt, der ihren Enkeln den Genuss jedes noch so extremal oberflächlichen Spiels dennoch zubilligt, so wäre Wizard wohl trotzdem an jenem gescheitert. Das liegt nicht daran, dass es einfacher wäre als Looping Louie, sondern eher daran, dass es gerne mal länger dauern kann als ein anständiger Feld. Aber was schreibe ich mir die Finger fronzelig, ihr kennt das Problem doch alle. 15 Runden sind schon viel, aber 20?! Ganz ehrlich, da haben die in der Redaktion doch wieder gesoffen! Appropos, die Paya-Paya-Regel erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Das Zeug schmeckt zwar jedes Mal iwie anders, aber was hat das schon zu bedeuten? Bei einem echten Naturprodukt kann eben nicht immer alles genau gleich beim Konsumenten ankommen. Oder liegt die Begründung eher darin, dass Netto für diesen Trunk alles zusammenpanscht, was sich sonst noch schlechter verkauft? Ach du grüne Neune! Aber uns ist das egal. Wir haben trotzdem Spaß. Zumindest gehabt. Denn so langsam muss ich dieses Spiel mal ganz unbemerkt wegschaffen. Und durch neues Spielgut ersetzen. Aber bevor ich das final schaffe, werde ich mir wohl noch häufig das Nennen der völlig sinnlos mit 10 erweiterten Punkte aufbürden müssen. 300 Punkte. Klingt cool, was? Aber 300 Millionen wäre doch noch cooler! Oder immer hoch der Nummer der Runde, die man gerade spielt. Da kommt Freude auf! Stattdessen nur eine alberne Null hintendran. Kann doch jeder... Nichtsdestotrotz schreibe ich sie mit. Man will ja auch was für die Kugelschreiberminen-Industrie tun. 300:220:370:260, das lässt mich enorm doof dastehen. Man kann allerdings insgesamt ein sehr niedriges Niveau beklagen. Da waren wir wirklich alle schonmal besser. Dabei sollten Spiele doch (zumindest in der einstelligen Partienzahl) noch eine steigende Lernkurve haben, habe ich mal gehört? Nun denn, da war ich wohl falsch informiert. Denn wer käme schon auf die Idee, Wizard zu kritisieren!

Viel Kritik habe ich aber auch am Hauptspiel des Abends, Mascarade, nicht zu üben. Laut luding ist es frisch in Essen erschienen, aber ich erinnere mich, schon weit vorher Zusatzkarten in der Spielbox gehabt zu haben. Komisch, oder? Nun denn, Hauptsache, neue Karten! Obwohl wir bei unserer ersten Partie natürlich gut mit den vorgegebenen Startkarten für vier Leute zurecht kamen. Ach, was rede ich, wir kamen auch in unserem zweiten Spiel auch noch gut damit aus! Denn die in Rezensionen so beliebte Phrase "Ein Spiel, bei dem man gleich noch eine Revanche hinterherlegt", traf heute wirklich zu und wir haben es uns gleich zwei Mal hintereinander gegönnt, in die Rollen von König und Königin, Bischof, Richter und nicht zuletzt Betrüger und Dieb zu schlüpfen. Das Spiel fasziniert durch das unheimlich minimalistische Material und die einfachen Regeln, die spätestens nach der ersten Partie vollends verstanden sind. Aber ich will nicht ins Schwärmen geraten, sondern lieber kurz die Grundzüge dieser kleinen Bluff-Perle erläutern: Jeder Spiele hat verdeckt eine Rollenkarte vor sich liegen. Er kennt sie selbst nicht notwendigerweise. In den meisten Fällen kennt er sie sogar eher nicht. Denn die Spieler dürfen wild tauschen, sich Klarheit verschaffen oder, und jetzt kommt der Clou, eine Person ansagen. Nun müssen die Mitspieler dem Ansagenden reihum glauben oder auch nicht. Wer zweifelt und selbst die Rolle innehat, darf sie jetzt ausführen. Wer zweifelt und falschliegt, muss latzen, und zwar ans Gericht. Der Richter kann das Geld von dort in sein Säck'l stecken. Diese Option wurde bei uns aber noch nicht genutzt. Vielleicht lag das daran, dass eher wenig Geld im Gericht lag. Dass wiederum könnte daran liegen, dass wir uns häufig unserer Rollen zu sicher waren und nicht engagiert genug in der Gegend herumgetauscht haben. Da ist noch Luft nach oben, keine Frage, aber das hat weniger mit dem Spiel zu tun als mit uns Spielern. Stichwort Lernkurve und so. Und in der Mitte liegen ja auch noch Karten. Die haben wir heute auch weitestgehend ausgeblendet. Aber ich bin sicher, mit der Zeit werden wir diese Maskerade beherrschen lernen. Sprich für noch größere Verwirrung sorgen. Soll das heißen, je besser die Runde, desto weniger weiß jeder Einzelne Bescheid? So schien es mir jedenfalls in unseren Partien. Und dieser Widerspruch ist wahrlich reizvoll! Ihr merkt, ich könnte noch Stunden über meine Ersteindrücke schwadronieren, aber ich muss zu einem Ende kommen. Aber macht euch mal keine Sorgen, ich werde es schon schaffen, diesen neuen Faidutti hier in Aachen zu etablieren. Also nicht in ganz Aachen. Aber immerhin hier auf dem Montagabend. Das soll an Ambitionen erstmal reichen. Kennt ihr das, ihr schaut so eine Schachtel an und würdet am Liebsten eure Nachbarn wecken, um noch eine Partie zu spielen? Also vielleicht lieber doch in ganz Aachen? Dann würde sich auch zu dieser späten Stunde mit Sicherheit noch jemand finden. Mhh, ich denke, ich geh doch mal eben klingeln. Und das, obwohl ich nichtmal gewonnen habe! 3:13:6:9 und 8:11:13:10. Auf alle Fälle ein schönes Spiel, dass erkundet werden will. Im Moment fühlt man sich noch etwas gespielt, aber beim nächsten Mal tausche ich das ganze Volk einfach kaputt. Ha!

Bei so viel Unklarheit brauchte es zum Absacker noch etwas richtig schön Stumpfes. Nein, nicht nochmal Wizard! Wir haben auch noch andere Spiele im Repertoire, kaum zu glauben, aber wahr. Hehe, das reimt sich sogar. Nämlich Einfach Genial - Wer zu viel riskiert, verliert! Ihr wisst doch, dieses unglaublich glücksabhängige Spiel, wo man Plättchen aus einem Beutel zieht und sie sich mit viel Glück nehmen darf. Oder man muss sie in die Mitte legen und der Nächste nimmt sie sich. Oder der nächste hat auch wieder Pech und... Dass so eine Spielerei mit einfachsten Wahrscheinlichkeiten solche Emotionen hervorrufen kann, hätte ich niemals gedacht. Und erst recht nicht, dass das schon fünf Jahre alt sein soll! Kinder, ich werde auch nicht jünger. Trotzdem kann ich auch noch Spiele gewinnen! Es ist zwar traurig, dass ich mich zum Beweis dieser Tatsache auf ein Banalität wie Einfach Genial mini berufen muss. Aber Beweis ist Beweis. 4:2:4:5. Kann gerne nochmal auf den Tisch. Absacker braucht es immer wieder. Wenn auch nicht in dieser speziellen Runde, der so langsam auch Mal etwas schwerere Kost gut täte.

Jedoch, bevor ich mich in eine Grundsatzabhandlung über den angestrebten Komplexitätsgrad des neuen Montagabends verstricke, will ich einfach einen Schlussstrich ziehen und schön drunter schreiben. Wobei schön hier nicht adverbial zu verstehen ist. Also von mir aus auch, - wieso sollte man schließlich gezwungenermaßen hässlich schreiben? - aber hauptsächlich eben nicht. Ihr versteht mich. Es war einfach ein netter Abend, und wenn ich bald meine Weihnachtsgeschenke hier vorführe, sind wir schneller bei Bora Bora, als ich meine eigene Rolle bei Mascarade kenne. Wobei das auch leider keine Kunst ist. Und trotzdem macht das Spiel Spaß, wie kann das sein? So klein, und doch so fein. Wieso ist mir das eigentlich nicht eingefallen? Das wäre doch cool gewesen, und da hätte man nun wirklich drauf kommen können! Aber immerhin ist jemand anders drauf gekommen, das reicht fürs Erste. Schließlich wollen wir doch eigentlich alle nur unsere wohlverdiente Unterhaltung am Spieltisch, nicht wahr? Und die ist auch heute wieder gelungen! Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Lorion42 » 10. Dezember 2013, 09:48

Danke für deinen Ersteindruck von Mascarade. Ich hab es noch nicht gespiel, aber nach dem Regelstudium war ich sehr angetan. Kann mir vorstellen, dass das Spiel noch ein ganz großer Wurf wird.

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 10. Dezember 2013, 14:52

Denke ich auch. Da steckt echt was dahinter und ich bin überrascht, dass da noch so wenig Resonanz vorliegt. Aber wir werden sehen...

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Lorion42 » 10. Dezember 2013, 15:12

War damals bei Dixit auch nicht anders: ich war schon im Januar 2009 von dem Spiel begeistert und hatte irgendwie das Gefühl, dass sich niemand sonst dafür interessiert hat... Dann war ich sehr enttäuscht, dass es beim SdJ 2009 nicht beachtet wurde... und hab mich dann sehr gewundert als es plötzlich SdJ 2010 wurde... so ist das manchmal

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 17. Dezember 2013, 01:06

Montag, 16.12.2013 | Spieleabend #6

Was ist denn das? Auf dem Adventskranz brennen ja nun schon drei Kerzen! Und ein Blick auf den Kalender zeigt: Nächste Woche ist ja schon der Heilige Abend! Das kann nur eines bedeuten: Weihnachtsmontagabend! Zwar fielen mir all diese im Nachhinein recht eindeutigen Anzeichen ziemlich spät auf, aber dennoch konnte durch einen beherzten gemeinsamen Einkauf ein Grundstock an Weihnachtsleckereien besorgt werden. Unter anderem ein Glühwein-Abklatsch mit dem klassisch angehauchten Namen "Rumtopf". Das konnte doch gar nicht schiefgehen. Zwar war Erik nicht sonderlich angetan vom Weihnachtsradio und dem angesammelten Weihnachtsquatsch, aber es war mir möglich dieses Unheil zu Gunsten der allgemein sehr heiteren Stimmung zu billigen. Ich hoffe, Erik kann mir verzeihen und mit den Jahren seine ihm tief innewohnende Vorliebe für Weihnachtsmontagabende entdecken. Doch da bin ich sehr zuversichtlich. Nun aber zum eigentlichen Montagabend: Neben dem kritischen Erik waren auch noch David und Mattes eingetroffen, um sich am adventlichen Knabberteller zu laben und die letzten Spiele vor der Weihnachtspause mit der trauten Runde zu zelebrieren.

Bei aller schönen Tradition blieb mir dennoch ein kleiner Wermutstropfen im Rumpunsch: Es gab keine Heftchen. Zur Erklärung will ich kurz ausholen und allen Desinteressierten das Überspringen dieses Absatzes wärmstens empfohlen gehabt haben. Die Heftchen waren schon immer viel Aufwand. Nicht nur musste ich selbst einige Arbeit hineinstecken, was Texte und Layout angeht. Es kam häufig auch noch das Motivieren der Mitspieler hinzu, die viel zu häufig nicht gerade erpicht auf das Schreiben eines Beitrags waren. Letzlich habe ich noch immer alle dazu bewegen können, aber es war immer ein ziemlicher Angang. Zweitens war das Heftchen immer Zeichen einer tief in sich verwurzelten Spielerunde, die zwar nicht immer von allen Mitgliedern gleich stark frequentiert wurde, aber dennoch immer den Meisten ein Anliegen war. Und diese Entwicklung konnte ich beim neuen Montagabend noch nicht feststellen, was aber auch nach nur sechs Treffen gar nicht schlimm ist. Trotzdem schien es mir insgesamt nicht angemessen, nur um der Tradition willen auch dieses Jahr wieder ein Heftchen zu kreieren. Es wäre auch dem alten Montagabend nicht gerecht geworden, der immerhin bis August, also weit mehr als die Hälfte des Jahres, ebenfalls stattgefunden hat.

Darum nun also diese kleine Weihnachtsfeier heute ohne feinen Zwirn und ohne Heftchen. Und auch ohne Wizard. Stattdessen ging es mit dem los, mit dem wir auch letzte Woche geendet hatten: Einfach Genial - Wer zu viel riskiert, verliert! Schreiben muss ich dazu ja wohl nichts mehr. Wer es noch nicht hat: Kaufen! Ich habe mir sagen lassen, man soll es wohl schon für unter vier Euro bei bundesweit vertretenen Discountern erstehen können. Klingt nach Trash, macht das Spiel aber nicht schlechter. Was nicht heißen soll, dass es sonderlich gut wäre. Nur nett. Nett ist ohnehin eine Vokabel, die wir momentan vielen der gespielten Spiele zuweisen. Vielleicht etwas zu wenig, wo ich so drüber nachdenke. Ein weiser Mann hat mal gesagt: "Nett ist die kleine Schwester von Scheiße." Ich glaube, es war irgendein Chinese... Wie dem auch sei, der Name fällt mir gerade nicht ein. Emotionen sind bei Einfach Genial mini trotzdem zu Genüge mit im Spiel. Die geradezu stupide Entscheidung, wie viel Risiko man einzugehen bereit ist, hat Potential. Das reicht aber nicht für länger als eine Viertelstunde. Nur gut, dass wir nicht länger gebraucht haben und warmgespielt ins Hauptspiel des Abends starten konnten. Aber wo ihr gerade sagt Aufwärmer, muss ich doch noch was loswerden: Die einfache Struktur Aufwärmer - Hauptspiel - Absacker ist nämlich bisher zwar immer so praktiziert worden, aber offenbar bei der versammelten Festgemeinde noch nicht angekommen. Ohne Skrupel wurde vorgeschlagen, direkt zum Hauptspiel des Abends überzugehen! Welch Frevel! Aber auch ohne unnötige Überspitzung, die manch ein Schelm hier vermuten könnte, können solche Dinge Indiz dafür sein, dass der Abend noch nicht so etabliert ist, wie er sein könnte. Aber dazu später mehr. Schließlich lest ihr diesen Bericht ja nicht wegen der Umstände, sondern wegen der Spiele. Wenn ihr ihn denn überhaupt lest. Unweihnachtlicher Sinnbruch aus Zeitgründen: Und nun die Punktestände: Erik 0(2(4)), Mattes 0(2(2)), David 5, ich 0(2(5)). Die Klammer dienen der Auflösung von Gleichständen. Wo ich nun schon so groß vom Hautspiel gesprochen habe, was mag das wohl sein? Puerto Rico? Luna? Concordia hat Der Siedler doch noch gar nicht da... Ihr seid aber auch wieder bestens informiert, Hut ab! Aber dann wisst ihr auch sicher schon, dass wir...

Die Siedler von Catan gespielt haben. Ohne Schnörkel, ohne Fischer, ohne Ölquellen und auch ohne Weihnachtsmänner auf Catan. Das Schlimme ist, dass man nicht einmal mit Sicherheit sagen kann, dass es ein solches Szenario nicht gibt! Das Spiel vorstellen muss ich hier wohl nicht. Auch dazu ein kurzer Exkurs: Letzte Woche auf einem etwas größeren, öffentlichen Spieleabend wurde Funkenschlag gespielt und es ist doch wirklich erstaunlich, wie viele Gelegenheitsspieler das Klischee bedienen, als würden sie Geld dafür bekommen. Sie sehen ein Spielbrett, Figuren darauf, Rohstoffe, die sie nicht überblicken und offenbar führt das im 08/15-Spieler-Hirn zu einem Kurzschluss: "Das ist ja wie Siedler!" Irgendwann werde ich glaube ich mal zum Wizbold, wenn ich die Phase der puren Verzweiflung ob dieser Äußerung überwunden habe. Wie wäre es mit: "Das ist die Siedler! Nur in einer moderneren Version, siehst du, hier gibt es auch Kraftwerke." Mal sehen, wer merkt, dass überhaupt keine Würfel benutzt werden... Aber das nur anbei zum Leiden des einigermaßen ambitionierten Spielers. Obwohl sich zu diesem Leiden wohl auch zählen lässt, dass ich heute doch tatsächlich nach Jahren mal wieder die Siedler erklären musste. Und dabei sind mir die Leute, die wissen, dass sie es nicht können, noch lieber als... andere :D Nein, nur ein kleiner Schelmenstreich meinerseits, natürlich ging die Erklärung schnell vonstatten. Und in der Gründungsphase kam eine sehr interessant besiedelte Insel zustande, die auf der einen Hälfte noch unheimlich viel Platz für wagemutige Siedler bot und auf der anderen Hälfte kurz gesagt nicht. Und auf dieser völlig zugepflasterten Hälfte war ich natürlich geladent. Aber wer wird verwundert sein, dass ich mir trotzdem den Sieg sichern konnte? Bitte keine Antwort-PN, das ist eine rhetorische Frage. Bei den Mitspielern müssen die Siedler-Sinne noch etwas geschärft werden! Aber gut, dass ist in der ersten Partie nicht verwunderlich, da wird noch etwas blauäugig gespielt und viel zu lieb gehandelt. Ich hätte nie gedacht, dass ich in einer Partie Siedler mal gerne mehr Aggression sehen würde! Und das auf dem Weihnachtsmontagabend! Nun, heute war es so. Letztlich schälte sich ein sehr klares 5:4:7:10 heraus, wobei David noch Siegeschancen hatte, schließlich war er der Vorbesitzer der Längsten Handelsstraße gewesen, die mir schlussendlich den Sieg gebracht hatte. Aber all das ist nicht weiter von Belang. Siedler ist jetzt einmal beigebracht und muss in meinen Augen noch vertieft werden. Denn, und das möchte ich einmal herausstellen, war das heute der erste budische Montagabend mit einem anständigen Brettspiel! Was für ein feierlicher Anlass!

Und um dem Abend die Ehre zu geben, haben wir zum Schluss eben nicht Wizard gespielt, worum ich recht froh bin, sondern Nicht die Bohne! Ein kleines Kartenspiel mit erstaunlich geringem Bekanntheitsgrad. Das Spielprinzip ist eigentlich sehr einfach: Ein Spieler legt eine Karte offen aus, den Bohnenchip darauf. Nun wählen die Mitspieler eine Karte aus ihrer Hand und legen diese verdeckt auf den Tisch, um sie dann aufzudecken, wenn alle ihre Wahl getroffen haben. Nun geht es ans Nehmen: Der Spieler mit dem Chip nimmt sich irgendeine der soeben gelegten Karten. Nur die mit dem Bohnenchip ist tabu! Nun ist der Spieler am Zug, dessen Karte genommen wurde. Er wählt abermals aus usw. Der letzte Spieler nimmt dann zwangsläufig die bebohnte Karte und gibt eine neue Karte vor. Das ist der ganze Zauber. Ein sehr einfaches Prinzip, dass aber zu ziemlichen Denkorgien führen kann. Die aber am Ende meist doch nichts bringen, weil es solch schöne Spezialkarten wie die "Minus-Bohne" gibt. Legt man eine solche in die eigene Auslage, zählen alle Punkte der entsprechenden Farbe plötzlich negativ. Und bei der zweiten dann doch wieder positiv. Bei der dritten dann aber endgültig negativ. Obwohl: Es gibt da ja noch die namensgebende "Nicht die Bohne!"-Karte, mit der die Karten einer Farbe einfach zu 0 zusammengefasst werden. Ihr könnt euch denken, dass es da zu interessanten Situationen kommen kann. Und trotzdem bleibt das Spiel sehr zufällig, weil sich ein Mitspieler schnell mal so entscheiden kann, dass der eigene Plan gerade nicht aufgeht oder weil eine punkteträchtige Reihe ganz am Ende ins Gegenteil gekehrt werden könne. Unschön, sowas, aber leider kommt es immer wieder vor. Und deshalb kommt auch dieses eigentlich wirklich gut angelegte Spiel nicht über ein wohlmeinendes "nett" hinweg. Irgendwas fehlt. Wenn ihr jetzt die Punkte seht, werdet ihr zuerst merken, dass mir vor allem ein paar Punkte fehlen, aber das meinte ich jetzt gar nicht speziell. Obwohl es sehr freundlich von euch ist, dass ihr euch um meine Punkte sorgt. 28:-36:16:-20 lautete der Endstand. Ihr seht, mit mir war nicht viel los, und das, obwohl ich bis kurz vor Schluss ein sehr gutes Gefühl hatte. Aber was will man machen, wenn die Mitspieler kollaborieren? Undankbares Volk! Da lädt man die Montag für Montag ein und dann lassen die einen nichtmal gewinnen. Ts, ts...

Zum Abschluss will ich nur noch zwei Dinge loswerden: 1. Der Montagabend war schön und ich hoffe, er bleibt es auch. Es gibt immer wieder Überlegungen, mal woanders zu spielen oder gar wannanders, aber das geht natürlich gar nicht. Ihr kennt mich ja. Nein, im Ernst, ich glaube, etwas Stetigkeit tut dem Ganzen gut und ich hoffe, dabei nicht zu festgefahren zu sein. Wie sich der Abend jedoch entwickelt, kann ich schwer absehen. Kompromisse waren ja irgendwie noch nie so meins, wo ich mal so genauer drüber nachdenke. Ich wusste schon immer, Selbstreflexion ist auch nicht das Wahre ;) 2. Ich habe bisher ganz vergessen, um Kritik zu bitten! Also, Lamas, bespuckt mich! Fresst die Berichte auf! Setzt eure Misthaufen an die richtigen Stellen! Oder benennt euer Junges nach mir! Seid versichert, ich werde die Geste zu deuten wissen. Feedback in jede Richtung ist immer Balsam für Hufe und Seele. Und mit diesen Worten gähnt das Siedler-Lama blökend und verbleibt bis zum Dreikönigstag. Waren da damals nicht auch Lamas im Spiel? Ich glaube, ich bin da einer ganz großen Sache auf der Spur... Hand aufs Erz,

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KOR
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon KOR » 17. Dezember 2013, 07:17

formidabel geschrieben - nachts um drei
edit: ich seh gerade die Forumsuhr geht 2h vor - tz tz tz*

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 7. Januar 2014, 00:34

Montag, 6.1.2014 | Spieleabend #7

Liebe Lamas, wenn ihr meint, Desinteresse und ausbleibende Kommentare würden mich entmutigen und abschrecken, dann habt ihr euch aber selbst ins Nasenloch gespuckt! Denn ich schreibe nur zum Trotz extra noch einen längeren Bericht! Ha! Obwohl, das ist vielleicht ein bisschen zu trotzig und könnte sich als kontraproduktiv herausstellen. Aber mich einfach so kürzer fassen, nur weil den Text sonst kein Lama liest? Würde ich mich da nicht selbst verraten? Fast schon philosophische Fragen... Ich bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, wenn ich einen knappen Stallaushang verfasse, den viele lesen, als wenn ich ein Buch ins Heu lege, das keiner aufschlägt. Und wer jetzt schon die Nase voll hat von der ganzen Lama-Metaphorik, dem kann ich auch nicht helfen. Bääh!

Heute fand der erste budische Montagabend zu fünft statt. Ihr wisst ja, dass Fünfer-Besetzungen für mich ein rotes Tuch sind, aber da wir alle erwachsene Menschen sind und keine kichernden Halbstarken mehr wie noch vor drei Jahren, habe ich diese Bedenken zurückgeschoben. Falls ich das selbst mit Hilfe einer Zeitmaschine lese und mich furchtbar über mein Zukunfts-Ich ärgere: Sry, Bro. Aber wenn es dich wirklich stört, nimm dir ganz fest vor, es in drei Jahren nicht zu schreiben. Dann wird es hier auch nicht stehen. So einfach ist die Kiste. Zurück zum Thema: Arne, Mattes, ich, Erik und David waren in genau dieser Reihenfolge dabei und konnten dank Mattes' mitgebrachtem Aushilfsstuhl auch alle recht gemütlich sitzen. Es ist ja nicht so, dass meine Bude zu klein für viele Leute wäre. Weit gefehlt! Es sind halt nur nicht genug Stühle da, das ist alles.

Um Arne aber nicht völlig zu verschrecken, wählte ich als erstes Spiel Wizard. Eine schlechte Idee, wie sich herausstellte. Denn Arne hatte die Regeln zwar noch so halb im Kopf, war aber gar nicht begeistert. Die Entwicklung unserer Spielerunde, die Wizard aber durchaus als integrativen Bestandteil betrachten muss, ob sie es will oder nicht, interessierte ihn herzlich wenig. Ihr ahnt es schon, wir spielten es natürlich doch. Und zu fünft ist das Ganze nach zwölf Runden vorbei, was der Sache nicht unbedingt schadet. Jeder wird bereits am eigenen Leib erfahren haben, dass es selbst für eingefleischte Lamas schwierig ist, 20 Karten zusammenzuhalten, wenn man nicht mit etwas Spucke nachhilft. Zu irgendetwas muss der fiese Sabber ja auch mal taugen! Jedoch, und darauf will ich hinaus, ist das fürs Kartenmaterial mal gar nicht zuträglich, und deshalb bin ich froh satt, dass wir heute ohne körpereigene Hilfssubstanzen auskamen. Wenn dass alles nun auch noch wirklich stimmen würde und nicht bloß verrückte Spinnereien eines Lamas wären, dann könnte ich Fünfer-Runden am Ende vielleicht doch noch etwas abgewinnen... Nur gut, dass es mir kunstvoll möglich ist, uns alle zu Lamas zu verwandeln und so aufzuzeigen, dass einem am Ende doch nur eine Maskerade bleibt, um zu große Besetzungen erträglich zu machen. Aber Moment Mal! Pfui! Bist du ein liebes Lama?! Es war doch noch gar nicht Zeit für die Überleitung. Trotzdem, merkt euch die, ich verweise gleich nochmal darauf! Der Punktestand bei Wizard, zu dem ich jetzt außer den Punkten auch nichts zu sagen habe, lautete wie folgt: 260:280:350:170:350 - Ein Unentschieden bei Wizard, Sachen gibt es aber auch! Das war aber auch das einzige Kuriose an diesem Spiel. Und wenn ihr euch jetzt fragt, warum ich es spiele, wenn ich am Ende doch nur draufspucke? Na ja, wenn wir ehrlich sind, macht es ja schon ein klein wenig Spaß :angel: Denkt euch bitte jetzt hier die semi-geniale Überleitung von eben hin, denn eine bessere bekomme ich ohnehin nicht hin. [...]

Mascarade! Richtig, genau das Spiel, dass wir am Abend #5 schon gespielt haben und hellauf begeistert waren. Ich bin wirklich froh, dass ich diese feine Bluff-Perle in meinem Adventskalender gefunden habe! Könnte zum Klassiker avancieren, wenn dieser neue Montagabend es zu längerem Bestehen schaffen sollte. Aber dazu verweise ich auf die letzten Berichte, in denen genug Melancholie und Lama-Blues verpackt war. Mir ist zwischenzeitlich sogar der Gedanke gekommen, dass diese für Außenstehende nicht interessanten Nebenüberlegungen vom Lesen abhalten könnten. Ungefähr wie zu viel privates Geplänkel um den Kommissar einen den Tatort beim nächsten Mal nicht mehr ansehen lässt. Aber hier geht es nunmal um Lamas und nicht um Leichen, damit muss man klarkommen, wenn man sich diese augewachsene Lama-Revue hier antut. Darum habe ich diesen Gedanken schnell beiseite geschoben. Wieso haben wir Mascarade eigentlich am Weihnachtsmontagabend nicht gespielt, wenn es doch so viel Spaß macht? Nun ja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Da haben wir doch gesiedelt! Apropos Siedler: In meiner Bude sind am IKEA-Regal jetzt auch die Schranktüren im Catan-Look montiert, die ein großes Hallo hervorgerufen haben und den pflichtschuldigen Siedler immer wieder daran erinnern, auch dieses schöne Spiel am Montagabend nicht zu vernachlässigen. Da bin ich dem Christkind wirklich dankbar, dass es so ein feines Gespür dafür mitbringt, was in meine Bude passen könnte. Nun aber zurück zum Spiel, das wir schon wieder gleich doppelt gespielt haben. Ich muss wirklich sagen: Sonst bin ich eigentlich gar kein Typ, der ein Spiel nochmal auf den Tisch bringt, auch wenn es noch so gut gefallen hat. Das interessiert mich bei Mascarade aber einfach nicht, denn da warten die anderen Karten sehnsüchtig darauf, endlich ausprobiert zu werden. Und in einem solchen Fall bin ich der großen Besetzung dann auch einmal dankbar, denn die ermöglicht den vollen Spielspaß an Mascarade. Im zweiten Spiel haben wir einmal nicht die Standard-Rollen ins Spiel gebracht, sondern die Königin gegen die Spionin ausgetauscht: Eine gute Idee, bringt die Spionin doch für sich selbst etwas mehr Klarheit ins Spiel, dadurch aber für die Mitspieler nur noch mehr Verwirrung. Was nicht heißen soll, dass Mascarade nur die Freude am Chaos bedienen kann. Hier sind auch feine Finten erlaubt, die man manchmal zwar selbst nicht so ganz versteht, die aber im richtigen Moment höllisch Freude bereiten können! Da die Karten gegen Ende alle in ihrer Eigenart berücksichtigt werden müssen, kann es zu größter Konzentration führen, wenn einer hämisch grinsend zwei Karten unter dem Tisch vertauscht (oder auch nicht), die der Mitspieler doch soeben erst vertauscht hatte. Wenn dann eben dieser Mitspieler lachend verkündet, dass er selber aber unter dem Tisch die Übersicht verloren hatte und schon beim ersten Tausch nicht mehr wusste, was wo lag, ist die Verwirrung perfekt und das Gelächter groß. Oder war es doch nur ein Bluff? Wir hatten jedenfalls wirklich unsere Freude und ich lechze danach, das Spiel in seiner ganzen Tiefe wahrzunehmen und alles aus diesen zwölf Rollen herauszuholen. Absolute Kaufempfehlung an euch! Ich hoffe, bei der nächsten Partie kann ich abseits vom allgemeinen Hohelied auf das Spiel auch ein paar besondere Situationen herausarbeiten, die euch zeigen, was ihr hier verpasst. Der Sieger ist im Nachhinein natürlich nicht immer der, der am Besten gespielt hat, aber das mindert die Spielfreude nicht wirklich. Ich bin eher dahingehend angefixt, dass ich im nächsten Spiel die Karten besser zu meinem Vorteil nutzen will. Ach was, will, wieso schreibe ich nicht gleich "nutzen werde"? Vielleicht, weil ein Sieg hier nie sicher ist? Denn nachts sind alle Agenten grau und keiner wird aus keinem schlau... Die erste Partie ging wie folgt aus: 11:12:11*:5:9, wobei ich per Betrüger mit den 11* gewonnen habe. Die zweite Partie endete 7:9:5:14:7, wobei hier am Ende 8 Münzen im Gericht lagen. Und das, obwohl ohnehin nur der König Geld aus der Bank ins Spiel brachte!

Nach diesen beiden Spielen ergab sich noch eine Diskussion über Gebrauch und Missbrauch von Alkohol, den Hochschulsport der RWTH und das Niveau des durchschnittlichen TV-Zuschauers am Beispiel von Joko und Klaas' "Duell um die Welt". Paya-Paya habe ich heute jedenfalls nicht erwähnt, weil es heute ein schwieriges Thema war und nur die sonst doch so gute Stimmung zerstört hätte. Außerdem ist mir keine passende Lama-Allegorie eingefallen. Zum Abschluss möchte ich mich bei euch fürs Lesen mit diesem wunderschönen Bild bedanken. Geht einem da nicht das Erz auf? Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 14. Januar 2014, 01:33

Montag, 13.1.2014 | Spieleabend #8

Hoch verehrte Leserschaft, liebe Bots, auch heute darf ich euch wieder mit einem (beinahe) Echtzeit-Bericht vom Montagabend in der Bude beglücken. Wieso ich hier die Bots so explizit begrüße? Nun ja, es kommen zwar im Laufe der Woche einige Klicks zusammen, aber es gibt schon länger keine Rückmeldungen mehr, die auf menschliche Leser schließen lassen. Wenn ich da einem Trugschluss aufgesessen bin, dann belehrt mich eines Besseren und sagt eure Meinung! Aber für alle vergesslichen Lamas werde ich diese innige Bitte am Ende des Berichts natürlich gern noch einmal wiederholen. Gar keine Frage.

Nun hatte ich also heute schon zum achten Mal zum Spieleabend eingeladen, und ich möchte fast sagen, dass sich mittlerweile eine sehr angenehme Bekanntheit in das gesamte Format geschlichen hat. Das kann man zum Einen von den Mitspielern ausgehend behaupten, wobei wir hier Arne jetzt scheinbar dauerhaft hinzugewonnen haben. Die Fülle der Mitspieler ist für mich aber jetzt kein Problem mehr, sondern zur Herausforderung angewachsen. Zum anderen kann man die Begleitumstände betrachten: Den stets gleichen Zeitpunkt, einen Grundstock an Spielen, einen eingespielten Ablauf, all das trägt zum Wohlgefühl eines Montagabends bei, zumindest was meine Person anbelangt. Und so konnten wir auch heute wieder recht unbeschwert in den Abend starten. Da ich selbst immer noch bei meiner Stulle bin, wenn die Glocken sieben schlagen, habe ich gar nichts dagegen, dass man sich häufig verspätet. Das würde ich so natürlich nie sagen, aber eine gemütliche Toleranz hat sich eingebürgert. Zunächst trafen beim letzten Wurstbrot-Bissen David, Arne und Mattes ein und quasi zeitgleich kam Eriks SMS rein, er würde sich wohl etwas verspäten. Eine perfekte Gelegenheit für mich, eine Spielregelerklärung vorzuziehen. Der geneigte Leser wird sich nur fragen, wie ich eine solche Benachteiligung des noch zu Erwartenden Eriks billigen könne, doch auch diesen äußerst empathischen Teil des Lamastalls kann ich beruhigen: Erik kannte Carcassonne bereits. Die anderen drei nicht, und fragt mich jetzt bitte nicht wieso! Ihr könnt mir glauben, ich habe mich auch gewundert. Und es ihnen erklärt. Anlegen, blabla, Männchen setzen, lirum larum, werten, blödeldiblö - Ihr kennt das ganze ja wahrscheinlich selbst in und auswendig. Als Erik dann eintraf, war es mit den groben Regeln auch getan und ich konnte zum spezifischen Teil von...

Carcassonne - Südsee kommen. Bananen, Muscheln, Fische, Fischerboote, Schiffe, Männeken zurücknehmen. Oh, ich befürchte, an dieser Stelle habe ich den ein oder anderen Bot verloren. Klar, wenn man so viele Carcassonne-Rezis pro Tag aufnehmen muss, ist man mit dem Zurücknehmen von Figuren außerhalb der Wertung wahrscheinlich ziemlich überfordert! Für all unsere überforderten Bot-Freunde nun also eine ganz kurze Erklärung der wichtigsten Änderungen im Vergleich zur Wertung. Ihr denkt: Wer iwas fertigstellt, bekommt Punkte. Stimmt aber nicht, denn hier bekommt man Bananen (von Inseln, die Städten entsprechen), Muscheln (von Stegen, die Wegen entsprechen) und Fische (von Meergebieten, die Wiesen entsprechen). Das ist dann so ähnlich wie mit den Wappen, hier und da ist halt mal eine Banane drauf und schon gibt es reife Früchtchen. Oder eben Muscheln. Oder Fische. Moment mal, Fische!? Wie soll denn mitten im Spiel eine Wiese gewertet werden, die wird jawohl eher selten fertig. Stimmt, und deshalb gibt es in der Südsee auch Fischerboote. Legt man ein solches zu Fischen hinzu, wird ebenfalls eine Wertung ausgelöst und Fische verteilt. Einige der Fische im Gebiet werden auch irreversibel abgefischt. So gelangt man also während das Spiels (möglichst) an alle drei Waren und verhökert diese dann am Ende des eigenen Spielzugs an Schiffe. Das ist nicht uninteressant, denn so muss man auf Inseln, Stegen und Meeren spielen und kann sich nicht auf z. Bsp. Inseln versteifen, denn die Schiffe fordern meist ausgewogene Lieferungen. Ach ja, eine Regeländerung habe ich noch vergessen: In der Südsee haben sich alle ganz doll lieb. Und wenn ein Männeken mal in der Sackgasse steckt und wahrscheinlich eher keine Punkte mehr bringt, dann nimmt man es eben zurück. Und in dieser Carcassonne-Variante ist das sogar erlaubt! Ihr merkt schon, wir haben es hier nicht mit einem knallharten Legewettstreit zu tun. Vielmehr versuchen wir über viele kleine Projekte unsere Schäfchen ins Trockene zu holen, denn nur so kann man auch schon zwischendurch ein paar Schiffe beliefern. Große Städte wie beim Urvater gab es bei uns kaum und auch Übernahme-Kommandos, die sonst das Landschaftsbild beherrschen, sind hier eher nicht zielführend. Wie gesagt: Friede, Freude, Eierkuchen. Apropos Eierkuchen: Arne hatte als Paya-Paya-Ersatz ein anderes Ekelgetränk mitgebracht, das von uns zunächst gar nicht als solches erkannt wurde: Kaiserschmarrn-Fertigmischung. Die hat Arne dann aber letztlich auch alleine zu sich genommen und fand sie dabei auch noch furchtbar lecker! Das lag wahrscheinlich aber auch maßgeblich daran, dass sich das Pulver gar nicht erst vom Boden geöst hatte, sondern wie ein schleimiger Klumpen bis zum Schluss am Boden klebte. A Schmarrn is des! Die Südsee-Variante von Carcassonne hingegen hat uns Spaß bereitet und uns etwas mehr gefordert als die üblichen Spiele. Zu fünft ist die Downtime zwar etwas arg hoch, aber das wird sicherlich mit der Zeit besser. Wieso ich davon ausgehe, dass CCS Südsee noch öfter auf dem Tisch landet? Das liegt vor allem daran, dass ich auch zukünftig mit (über)voller Besetzung rechne. Und dann bieten sich Spiele, die wir jetzt alle kennen und die trotzdem etwas in die Tiefe gehen, einfach an. Außerdem brauche ich dann demnächst nicht mehr die Regeln zu erklären, sondern kann direkt lustig drauf los interessante Situationen beschreiben. Die Punkte in der Reihenfolge des Eintreffens mit mir am Ende: 14:20:27:18:26. Puh, das war vorne reichlich knapp, mir hätte nur eine einzige Ware gefehlt! Das schreit nach einer Revanche in der nächsten Woche, obwohl... Eg müssten wir zeitnah auch mal wieder Dominion spielen. Oder siedeln. Und Gizeh, Saga und Einfach Genial mini schlafen inzwischen auch fast ein. Aber was wir jetzt erstmal nicht mehr spielen brauchen ist...

Nicht die Bohne! Zu fünft gefühlt etwas berechenbarer. Wichtig: Nicht zu früh in Führung gehen, so wird man nur zum Feindbild. Außerdem keine riesigen Bohnenhaufen beim Gegner zulassen in der Hoffnung auf eine feine Negation. Kann nämlich gewaltig schiefgehen. Auch allzu starkes Belabern der Mitspieler führt selten zum Ziel. Um ehrlich zu sein, weiß ich überhaupt nicht, was hier zum Ziel führen soll. Aber irgendwann werde ich es herausgefunden haben. Bis dahin spielen wir es einfach alle paar Wochen mal wieder und ärgern uns immer wieder aufs Neue darüber, wieso unsere Karten nie bei dem landen, der sie wirklich verdient hätte! Übrigens, wenn ihr euch fragt, über was ich hier schreibe: Eine kurze Erläuterung des Spielprinzips habe ich bereits im Bericht des vorletzten Spieleabends getätigt. 63:35:67:10:24 lautete der Endpunktestand, was für mich besonders frustig war: Die ganze Zeit durch in Führung und dann drehte sich in der dritten und letzten Runde nochmal alles um. Manchmal fragt man sich wirklich...

Zum Schluss, es war schon nach zehn, sollte noch eine kleine, aber feine Runde Mascarade her. Ich weiß, dass man an dieser Stelle Dopplungen bemängeln kann, schließlich hatten wir das doch erst letztes Mal. Aber es eignete sich doch einfach so gut als Absacker. Und mit den sechs Personen König, Richter, Bischof, Hexe, Dieb und Spionin war auch wieder Spannung vorprogrammiert. Der Dieb war unwichtig genug, als dass man einfach mal vorschützen konnte, dieser zu sein. Für zwei Münzen riskiert ja niemand, eine Strafe zu zahlen. Und man nimmt auch nicht an, dass der aktive Spieler für nur zwei läppische Münzen lügen würde. Sowit das Kalkül - Macht man trotzdem ab und zu ganz gerne. Der König setzte sich immer noch manchmal bei einer Person fest. Und wenn dann getauscht wurde, dann gleich so, dass niemand mehr wusste, wer jetzt neuer König war. Bischof und Hexe regulierten zumindest etwas, dass jemand davonrennen konnte und das tut dem Spiel wahrlich gut. Denn wenn man nicht aufpasst, sind die dreizehn Münzen schneller erreicht, als man denkt. Und zack, hatte der Erik auch schon gewonnen. Mal wieder war der Richter der Königsmacher, der das zu fünft durchaus anständig gefüllte Gericht einsacken darf. Hier muss man wohl mal häufiger im mittleren Preissegment bluffen, um drei Münzen vom Gericht einfach abzugreifen. Aber auch zwischen den Zeilen ergeben sich immer mehr Spielereien. Man gibt den Mitspielern Tipps, die drei Mal um die Ecke gedacht sind. Manchmal sahnt auch einer eine Rolle ab, von der jeder weiß, dass der Spieler sie nicht hat. Aber es weiß halt auch niemand, wer sie hat. So geht es dann hin und her und vor und zurück, man verstrickt sich in spannende Situationen und am Ende gewinnt nicht notwendigerweise der beste Spieler. Aber Spaß hatten wohl zweifelsohne alle. Ach ja: Arne wäre übrigens fast pleite gegangen :D (9:1:9:13:7)

Nach den Spielen saßen wir wie immer noch etwas zusammen, diesmal auch bei einem geselligen Bier mit Mattes und Erik. Ich kann die Atmospähre in der Runde gegen Ende wohl so zusammenfassen: Das war schön! Es dürften mal wieder nur vier Leute sein, das will ich nicht abstreiten, aber ich will auch keinen der vier Gäste missen und so werde ich mal schauen, was sich für fünf Leute noch so findet. Und ich bin sicher, da gibt es so einiges! Wenn ihr diesbezüglich noch Ideen habt, nur her damit! Ihr wisst ja, auf welchem Stand wir in etwa sind. Aber auch Kritik, die sich auf andere Punkte bezieht, ist willkommen! Schreibt einfach mal ein paar Zeilen euren Senf, schließlich weiß ich, dass ihr das könnt! Bis dahin also Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Ben2 » 14. Januar 2014, 07:42

Ich lese deine Berichte eigentlich immer... Auch wenn ich mich dann manchmal frage ob ihr auch mal richtige Spiele auspackt :@

Spaß beiseite - ich hatte mich gefreut nach deiner Abstinenz dich wieder bei uns begrüßen zu dürfen...

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon KOR » 14. Januar 2014, 07:56

Wieder sehr schon geschrieben, nur die Spieleauswahl ist bei euch (Teilnehmerbedingt) immer sehr fluffig. Ich bin froh das ich mit meinen Jungs auch mal ein Agricola oder Hansa Teutonica auf den Tisch packen kann. Mach weiter so, Schreiberling, und spielt nächsten Montag bitte nicht wieder Wizzard ;)

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 14. Januar 2014, 11:05

Nein, nein, Ben2, da hast du durchaus Recht! Mit Wizard und Einfach Genial mini kann man natürlich nicht voran kommen. Aber da es mein erklärter Anspruch ist, Stagnation um jeden Preis zu vermeiden, werden wir auch in recht naher Zukunft mal was Größeres auf den Tisch bekommen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ;) @KOR: Nicht Wizard? Wird gemacht! Aber ab und zu müsst ihr damit durchaus noch rechnen :D

P.S.: Danke fürs Feedback und gerne mehr davon!

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Seb » 14. Januar 2014, 18:26

Viele Grüße nach Aachen und weiterhin viel Spaß beim spielen und schreiben (und hoffentlich bald mit Schwergewichten ;) ).
--
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 21. Januar 2014, 00:50

Montag, 20.1.2014 | Spieleabend #9

Kontinuität heißt das Zauberwort. Ein Lama regt einen Passanten viel mehr durch beharrliches Anspucken zum Denken an als durch einen einmaligen Anschlag auf sein reinliches Gesicht. Da denkt man doch nur "Solch ein dummes Lama!". Aber beim zweiten, dritten, vierten Mal gerät man ins Grübeln: Was mag dahinter stecken? Vielleicht bespuckt es mich gar nicht zufällig? Und so ist es auch mit diesen Berichten und den dahinterstehenden Montagabenden: Dahinter steckt ein System und eine Botschaft. Nun kann ich diese natürlich nicht einfach so frei heraus formulieren, da ginge ja jeder Anspruch flöten, aber wer sich Woche für Woche durch diese walls of text quält, der ist womöglich im Bilde über die von mir angesprochene hintergründige Dimension - oder eben auch nicht! Bleiben wir statt zu philosophiern lieber auf dem Boden und sehen uns die heutigen Begleitumstände ein bisschen genauer an:

Dass der heutige Montagabend überhaupt stattfinden konnte, war eine wirklich knappe Geschichte. Denn ich hatte meinen Schlüssel in der Heimat vergessen und kam so erstmal gar nicht in meine Bude rein. Nun haben aber Gott sei Dank meine Nachbarn einen Ersatzschlüssel. Eigentlich sind die beiden älteren Herrschaften auch immer da und der Mann macht jeden Vormittag seinen Spaziergang. Nur heute nicht. Da denkt man, es gibt noch einige wenige Konstanten im Leben und dann enttäuschen selbst diese einen noch. Statt eine kurze Unterhaltung mit einer erfolgreichen Schlüsselübergabe zu beenden, musste ich den halben Vormittag wartend im Vorgarten verbringen. Bis ich dann irgendwann realisiert habe, dass wohl keiner mehr kommen würde. Natürlich noch nicht final, denn dann habe ich noch etwas Zeit in einer Bäckerei und etlichen Bussen überbrückt, nur um dann zu merken: Hey, da kommt keiner mehr. Shit! Aber, ihr kennt den Spruch: Wer suchet, der findet. Und weil ich in der Mittagspause dann nochmal hoch zur Bude gefahren bin, wurde meine Beharrlichkeit entlohnt und als Trophäe erhielt ich den Schlüssel, der mir die Tür zum Montagabend öffnete - im wahrsten Sinne des Wortes. Euphorisiert lud ich alle Mann ein und bis auf Arne sagten auch alle zu, der hatte wohl noch in seiner Bude zu tun. Renovieren. Novieren. Entrümpeln. Nennt es, wie ihr wollt, jedenfalls war er nicht dabei. Ob es, wie David vermutete, daran gelegen hat, dass er dann die unsägliche RTL-Serie verpasst hätte, die nicht "Das Wüstenlager" heißt, wage ich nicht zu beurteilen. Traurig genug wäre es aber. Wir waren dem zum Trotz nicht völlig von tiefer Trauer überwältigt, weil wir so immerhin nochmal ein paar Spiele spielen konnten, die zu fünft nicht machbar sind. Stammleser erinnern sich: Das habe ich im letzten Bericht schon angesprochen. Und wer kein Stammleser ist, der muss sich die entsprechende Stelle jetzt eben raussuchen. Ich jedenfalls gebe das hier jetzt nicht alles nochmal wieder, nur weil die feinen Herrschaften sich zu fein sind, den Berichten regelmäßig zu folgen! Und wer jetzt sagt, dass ich in der Zeit, wo ich diesen Unsinn hier getippt habe, auch einfach den ziemlich simplen Gedankengang hätte formulieren können, der hat zwar Recht, aber irgendwo geht es auch ums Prinzip. U.a. auch in der Frage "Wizard oder nicht?". Und ich bin froh, die folgende Antwort verkünden zu dürfen:

Einfach Genial - Wer zu viel riskiert, verliert! Ich dachte doch tatsächlich, dass die Regeln dieses knackigen Aufwärmers einschlafgefährdet seien. Es stellte sich aber heraus, dass dem bei Weitem nicht so war. Genau genommen brauchen wir dieses Spiel gar nicht mehr zu spielen, denn die Regeln vergisst ohnehin niemand mehr: Plättchen ziehen, mit Mitte abgleichen: Passt? Nehmen oder weiterzocken! Passt nicht? Schade, verloren, und alles in die Mitte! Das so ganz grob. Ich bin sicher, die Regeln gibt es auch als PDF bei Kosmos. Falls das wirklich jemanden interessieren sollte, was ich aber ehrlich gesagt bezweifle. Auch zu der heutigen konkreten Partie lässt sich nicht viel sagen. Ein trauriges Faktum macht sie trotzdem zu einer denkwürdigen Stunde des neuen Montagabends: Ich hatte am Ende 0 Punkte. In Worten: null. Mit insgesamt 6 Plättchen. In Worten: sechs. Tja, ihr habt ganz richtig gehört, so viel Pech kann ein einzelner Mensch tatsächlich innerhalb eines kurzen Spiels haben. Schöne Emotionen sehen anders aus, aber immerhin: Emotionen sind Emotionen! Am Schlimmsten sind ja die Spiele, die sich so runterspielen ohne Gefühlsregungen jedweder Art auszulösen. Aber so ein Schund kommt uns ja nicht auf den Tisch. Apropos Tisch, an diesem saßen Mattes, David, Erik und ich, und das auch noch in genau dieser Reihenfolge! Bitte schreibt jetzt nicht unter den Bericht, Überleitungen müsse ich noch üben, denn das würde mich nur deprimieren. Schreibt lieber was nettes. Vielleicht einen kurzen Kuschelkommentar? Denn den kann ich bei diesem Punktestand echt gebrauchen: 6:5:4:0.

Bei Siedler von Catan konnte ich meinen Mitspielern dafür mal so richtig zeigen, wo der Hammer hängt. Was soll ich groß reden? Wer meinen Namen richtig zu deuten weiß, der braucht keine weiteren Hilfestellungen! Wobei es dieses Mal eigentlich weniger an mir lag, als an den wirklich ungeübten Mitspielern. Erik baute einmal eine Siedlung nicht und stattdessen eine weitere Straße in Hoffnung auf einen etwas besseren Bauplatz. Den schnappte ich ihm dann vor der Nase weg, wodurch auch der andere Bauplatz selbstredend nicht mehr in Frage kam: Ein toter Straßenzug der Länge vier! Außerden schnappte er sich nicht die so offensichtlich naheliegende Längste Handelsstraße, obwohl ihm dies ein leichtes gewesen wäre. Auch Mattes kam so gar nicht aus dem Quark und machte sich den Vorteil des ihm reichlich zur Verfügung stehenden Hinterlandes nicht zu Nutze. So konnte ich Städte nur so aus dem Boden stampfen und am Ende billig an die 2SP per Handelsstraße kommen und das Spiel so beenden. Hoffentlich war es wenigstens eine Lehre für die anderen! Der freundliche Räuber, den wir dieses Mal neu dabei hatten, wurde übrigens gut aufgenommen. Wer diese Variante nicht kennt: Der Räuber darf nur Landschaften solcher Spieler blockieren, die bereits drei oder mehr SP haben. So kommt man schneller aus den Startlöchern. Hätten wir den freundlichen Räubersmann heute nicht gehabt, säßen wir wohl jetzt noch dran. Auch noch zu erwähnen wäre meine herrliche Position beim Wurf einer 8: Jedes Mal eine Stadt frisch auf die Hand! Das Problem war eben nur, dass ich gar nicht genug Siedlungen hatte und leider auch kein Schaf, um Entwicklungen zu kaufen. Der Sieg war trotzdem der Meinige und das mehr als deutlich. Aber aufgegeben habe ich das Siedeln hier noch nicht. Ich bin sicher, irgendwann wird auch Mattes nicht mehr ganz so leicht zu bequatschen sein. 3:5:3:10 sprechen wohl für sich. Aber bitte versteht das jetzt nicht als zu arrogant, ihr wisst ja, wie man als Lama manchmal sein kann. Natürlich ist mir klar, dass der Wettstreit auch nicht ganz fair ist. Ich wünsche mir eben nur etwas mehr Kampfgeist. Wie damals im Keller, als man mich prinzipiell vom Handeln ausgeschlossen hat - Die hatten Angst vor mir! :@

Zum Schluss der große Bruder des Aufwärmers: Einfach Genial als neues Spiel des letzten Abends mit einstelliger Nummer. Diesen modernen Klassiker dürfte wohl wahrlich jeder kenne, deshalb bemühe ich mich hier gar nicht erst. Ich möchte lediglich feststellen, dass Erik wirklich gut gespielt hat. Laut Eigenaussage wurde dieses wirklich schöne Familienspiel früher bei ihm zu Hause nicht selten auf den Tisch gebracht und das war auch zu spüren! Da es zu viert auch sehr schwierig scheint, Minen einer bestimmte Farbe zu sperren, konnte er mir relativ ungehindert davonlaufen. Das Spiel an sich war nach relativ langer Zeit aber wieder ein großer Spaß! 7:10(13):14:10(12) ließen mich relativ alt aussehen, aber ganz ehrlich: Wenn alle Spiele so ausgingen wie die Siedler-Partie des heutigen Abends, dann wäre es auch keine Herausforderung. So bin ich aufgefordert, Eriks Führungsanspruch in diesem Spiel zu durchbrechen: Engarde!

Und schwupps, war es auch wieder zehn Uhr. Laut Erik hatten wir genug gespielt, und auch, wenn ich diese Meinung niemals teile, egal, wer sie wann äußert, war ich immerhin nicht mehr so spielebedürftig, dass ich meine Leute zu einer letzten Runde Dominion überreden wollte. Ihr habt zwar die ersten drei Abende wegen mangelnder Berichterstattung nicht miterleben dürfen, aber euch sei gesagt, dass Dominion da immer seinen festen Platz auf dem Spieltisch hatte. Doch danach wurde es auf mysteriöse Weise verdrängt. Ich persönlich habe da so einen Schuldigen im Auge, aber da dieser sich in letzter Zeit unauffällig gezeigt hat, will ich hier niemanden öffentlich beschuldigen. Auch Erik tat gegen Ende des Abends die Meinung kund, den nicht namentlich benannten Verdächtigen sollten wir vorerst nicht wieder hervorholen. Ihm sei da zu viel Zauberei im Spiel. Wahrlich kein Narr, dieser Erik! Nun genossen wir also unser Feierabendbier (Pils ist aus! Hilfe! Notstand!) und spielten dabei Wer wird reich via Davids Handy. Nicht gerade kommunikative Höchstleistung, aber Spaß gemacht hat es durchaus. Und für nächste Woche haben wir uns auch gleich ein paar potentielle Kandidaten ausgeschaut, so wir denn wieder zu fünft sind: Wiederholung von Carcassonne zwecks Festigung, Alhambra (das Erik auch schon kannte - Ein anständiger Haushalt, wie mir scheint!) und auf alle Fälle nochmal Mascarade. Nur eine Frage belastet mich noch: Ob ein neues Spiel pro Abend in einer solchen, festen Runde, vielleicht etwas zu viel des Guten ist? So langsam habe ich das Gefühl, dass wir wohl kaum alle Spiele, die wir so Woche für Woche neu erlernen, immer wieder auf den Tisch bringen werden. Was meint ihr dazu? Und wie hat euch die diesmontagabendliche Spieleauswahl gefallen? Wieder zu leicht? Richtige Richtung? Gibt es vielleicht konkrete Vorschläge, welches Spiel passen könnte? Euch liegt es doch auf der Zunge, aber bitte trotzdem nicht spucken :P Hand aufs Erz,

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Ben2 » 21. Januar 2014, 09:18

Probiers doch mal mit Samurai Sword, Libertalia, King of Tokyo, Trains, Firenze oder Il Vecchio....

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon KOR » 21. Januar 2014, 09:33

der Pate, Stone Age, Tobago...

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 21. Januar 2014, 10:06

Stone Age, Der Pate und Trains sind zwar in meinem Besitz, aber wohl alle nicht zu fünft spielbar...
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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon KOR » 21. Januar 2014, 10:45

na dann "El Grande" oder "Puerto Rico" ;)

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Ronny » 21. Januar 2014, 10:50

Mir persönlich würde auf dauer der Reiz bei solch "einfachen" bzw. "glücklastigen" Spielen fehlen. Entweder sollte ein besonders hoher Fun-Faktor dabei sein, oder das Ergebnis nicht zu sehr von Glück abhängen.

Hier ein paar meiner Spiele für 5 Spieler:

Archipelago
Concordia
Terra Mystica
Wallenstein

Darf es eher was lustiges sein, dann diese hier:

Erwischt! (Spielt man einfach nebenbei)
Cranium (eher ab 6 Spieler)
Concept
Nobody is Perfect
Mayday! Mayday!
Auf Teufel komm raus
Bluff
Pharao Code

Grüße,
Ronny

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 21. Januar 2014, 11:05

Danke für die Liste, da sind ja einige sehr interessante Spiele dabei. Ich denke aber, dass ich nicht zum Ziel komme, wenn ich jetzt Terra Mystica auf den Tisch bringe. Bis auf Erik haben die alle quasi keine Erfahrung mit Spielen und da würde ich die Runde wohl eher frusten, wenn ein für sie kaum beherrschbares Spiel gespielt wird. Was Lustiges darf es eher nicht sein, weil wir uns dann ja wirklich völlig in die falsche Richtung bewegen. Es ist keine Frage, dass ich eher zu El Grande oder Puerto Rico hin will, wie von KOR vorgeschlagen und von Einfach Genial mini weg.

Vielleicht unterschätze ich die Leute aber auch einfach und könnte ohne Weiteres ein etwas anspruchsvolleres Spiel (was bei uns ja nun nicht schwer ist) vorschlagen. Vllt ist es den Versuch wert... Auf jeden Fall Danke für die vielen hilfreichen Vorschläge!
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Ganz aktuell: Bericht #213 vom 11.12.2019 - Diesmal neudabei: Imhotep

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Ronny » 21. Januar 2014, 11:29

In dem Fall wäre vielleicht Wallenstein 2.Edition eine Möglichkeit. Denn es ist nicht zu kompliziert und schnell erklärt. Außerdem hat es einen interessanten Würfelturm, den Neueinsteiger schon mal "cool" finden. hehe.
Hab es letzten Donnerstag zusammen mit drei Anderen gespielt, die es noch gar nicht kannten. Das Erklären hat gerade mal 15 Minuten gedauert und am Ende war ich Letzter. Daher scheinen es alle verstanden zu haben. haha.

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon FredJones » 21. Januar 2014, 12:12

Ich habe letztens zum ersten Mal Terra Mystica gespielt und erklärt bekommen (ich bin kein Fan dieser Spiele und hatte nicht unbedingt den Antrieb, das sofort zu testen). Der Lern-Eindruck war folgender für mich: Zunächst ist man von dem Material und den (scheinbar) endlosen Optionen erschlagen. Aber dann sieht man, dass das ja alles auf dieser kleinen Karte zusammen gefasst ist und auch auf dem Tableau ganz gut in Kurzschrift steht. Durch die Rundenboni hat man auch immer ganz gute taktische Ziele, deren Verbindung in ein strategisches Konzept nicht überfordert. Auch wenn ich jetzt natürlich mehr Erfahrung hab als so ein Fast-Nicht-Spieler würde ich sagen, dass das Spiel auch für relative Neulinge gut zu handhaben ist, wenn man es sinnvoll erklärt. Natürlich wird es in der ersten Runde keine Monsterpunkte geben, aber wer solche Spiele mag, mag sicherlich auch als Einsteiger Terra Mystica. Wenn du das Spiel hast, dann erklär es dir einfach mal selbst zur Probe und probiere es dann in der Gruppe. Und nimm den Mitspielern sofort zu Beginn die Angst, dass die Komplexität proportional zum Material steht ;-)

Mitspieler überraschen einen häufiger als man denkt. Ich habe meiner 60-jährigen Mutter auch schon Gleichgewicht des Schreckens, Villen Des Wahnsinns und Norden & Süden beigebracht, und sie hat sich gut geschlagen :)

Edit: Lords of Waterdeep ist übrigens ein sehr schöner Einstieg ins Worker-Placement. Ebenso empfehlenswert für 5 Personen ist K2.

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RE: Montagabend in der Bude

Beitragvon Der Siedler » 21. Januar 2014, 12:17

Okay, die Angst hatte ich nämlich zunächst auch. Ich denke schon, dass die Runde mit solchen Spielen was anfangen kann, ganz allgemein gesagt. Ich nehme es mir dann selbst nochmal vor und bringe es in ein paar Wochen auf den Tisch. Sinnvoll erklären kann ich ganz gut. Jedenfalls Danke für den Einwurf, denn wie ihr schon richtig erkannt habt, reizt es mich auch nicht, so oft so simple Spiele zu spielen.
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