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Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Peter Gustav Bartschat

Re: Poker ist für mich ein Glücksspiel

Beitragvon Peter Gustav Bartschat » 20. Mai 2008, 06:33

Tyrfing schrieb:
> Ich konzentriere mich jetzt mal nur auf
> die Frage: "Ist Poker ein Glücksspiel
> oder nicht?", die ich klar bejahen
> möchte.

Wenn die Frage lautet: "Ist Poker ein Glücksspiel oder nicht?", dann ist "ja" in der Tat die richtige Antwort, genauso wie bei der häufig gestellten Frage: "Wird es ein Junge oder ein Mädchen?" (wobei auf letztere auch "Das will ich doch hoffen!" als passende Antwort durchgehen kann).

Mit einem lieben Gruß
Gustav

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Friedemann Vorländer
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Versteh ich nicht!

Beitragvon Friedemann Vorländer » 20. Mai 2008, 06:49

Wie kommst du darauf, dass Art. 2 GG dazu dient, etwas zu verbieten? Er schützt doch gerade die Grundfreiheiten des Einzelnen.

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Friedemann Vorländer
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Definition Glücksspiel

Beitragvon Friedemann Vorländer » 20. Mai 2008, 06:55

"Glücksspiel ist ein Spiel um Vermögenswerte, bei dem die Entscheidung über Gewinn und Verlust nicht im Wesentlichen von den Fähigkeiten und Kenntnissen und dem Grad der Aufmerksamkeit der Spieler, sondern allein oder überwiegend vom Zufall bestimmt wird."

Damit muss man Poker wohl als Glücksspiel einordnen, da die Fähigkeiten, die man sich durch häufiges Spielen aneigenen kann, die eigenen Gewinnchancen nur relativ wenig verbessern. Auf lange Sicht macht die um wenige Prozentpunkte höhere Gewinnchance natürlich einen Unterschied aus, der die Möglichkeit eröffnet, Poker-Profi zu werden. Bei einem einzelnen Turnier oder Spiel wird aber immer das Glück entscheidend sein.

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Twixtim
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Re: Versteh ich nicht!

Beitragvon Twixtim » 20. Mai 2008, 07:30

> Wie kommst du darauf, dass Art. 2 GG dazu dient, etwas zu
> verbieten? Er schützt doch gerade die Grundfreiheiten des
> Einzelnen.

Leider nicht. Wichtig ist hier der Nachsatz: "... und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt". Damit kann man zum Beispiel prima das Pokern um Geld verbieten. Aber auch noch tausend andere Dinge.


Tim

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Martin

Sehr begrüßenswerte Maßnahme

Beitragvon Martin » 20. Mai 2008, 07:55

Als jemand, der hauptberuflich mit psychisch Erkrankten und suchtabhängigen Menschen zu tun hat, halte ich ein Verbot wie das in Rheinland-Pfalz für längst überfällig und absolut richtig.

Das Spielen um Geld oberhalb der sog. Bagatellgrenze zerstört ganze Familien und verursacht zudem einen erheblichen gesellschaftlichen Schaden.

Das Gejammer um angeblich "typisch deutsche Regelungswut" geht leider völlig an der Realität vorbei. Verbote von Spielen um Geld hat es schon im alten China gegeben und das aus gutem Grund (s.o.)

Schöne Grüße

Martin

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Friedemann Vorländer
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Re: Versteh ich nicht!

Beitragvon Friedemann Vorländer » 20. Mai 2008, 08:35

Nee, da verstehst du was falsch. Art. 2 GG gewährt den Menschen rechten und entzieht sie nicht. Die Schranke der "verfassungsmäßigen Ordnung" ist aber notwendig, damit nicht jeder macht was er will. Wenn der Gesetzgeber etwas verbieten will, kann er das also nicht auf Grundlage des Art. 2 GG, sondern muss im Gegenteil das von ihm gewünschte Gesetz einer Verhältnismäßigkeitsprüfung unterziehen, bei der er die allgemeine Handlungsfreiheit gerade einbeziehen muss.
Wenn die parlamentarische Mehrheit jetzt zum Beispiel auf die Idee käme, Gesellschaftsspiele aller Art zu verbieten, dann würde Art. 2 GG dies also nicht ermöglichen, sondern gerade verhindern (das Gesetz könnte also zwar verabschiedet werden, das Bundesverfassungsgericht würde es aber wegen Art. 2 GG für verfassungswidrig erklären). Sei also froh, dass es Art. 2 GG gibt, anstatt ihn zu verteufeln.

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peer

Re: Poker ist für mich ein Glücksspiel

Beitragvon peer » 20. Mai 2008, 08:36

Hi,
Tyrfing schrieb:
>>
> Das häufig ins Feld geführte Argument ist immer, dass Profis
> viel häufiger ins Finale kommen als Anfänger. Das stimmt so
> auch in der Tat. Allerdings muss man denke ich dazusehen,
> dass die Profis auch an viel mehr Turnieren teilnehmen.
>
> Beim Pokern ist der Glücksanteil so hoch, dass das eigene
> Können da hinten an steht, wenn man ein einzelnes Spiel
> anschaut.
> Erst über mehrere Turniere hat man im Schnitt als Profi
> bessere Ergebnisse als ein Amateur.
(...)

Ich möchte da noch nachhaken: Auch Blackjack kann beherrscht werden, sogar bis zu dem Punkt dass man theoretisch bessere Chancen hat als die Bank (daher wurden einige Regeln angepasst und Karten zählen ist jetzt verboten). Ist Blackjack nun ein Glücksspiel? Ich denke ja!

Ansonsten finde ich es interessant dass hier so getan wird als hätte der Staat etwas neues getan. Unreglementierte Glücksspiele um höhere Summen sind schon seit langem verboten, das Gesetz wurde jetzt nur mal angewandt.
Und wie harmlos sowas ist sieht man ja am Hoitzer-Skandal - da ging es ja auch nur um harmlose Wetten in einigen Berliner In-Kneipen...
:-)

Und bzg. Spielsucht: Die verbreiteste Sucht in Deutschland ist Alkoholismus. Dem versucht der Staat durch Verbote wie das Jugendschutzgesetz beizukommen. Vielleicht nicht gerade der störkste Schutzmechanismus, aber Alkohol zu verbieten oder stark einzuschränken ist nun einmal sehr schwierig. Bei Zigaretten (Sucht Nr. 2) wird das gerade getan. Warum? Weil dritte geschädigt werden und deswegen auch geschützt werden müssen. Da geht die EU sogar noch viel weiter, Deutschland hat ne starke Raucherlobby und hinkt doch stark hinterher (In Irland gibts seit 2 (?) Jahren ein Rauchverbot in Kneipen und an der Kneipenkultur dort hat sich nichts verändert ;-) ). Alkoholismus schadet praktisch nur dem betroffenen, deswegen hält man hier stärkere Maßnahmen nicht für gerechtfertigt.
Spielsucht steht zwischen diesen Stühlen: Der Spieler wird geschädigt, aber durch seine Sucht und dem damit verbundenen Geldverlust schädigt er eben auch Familie, Freunde, Gläubiger... Daher wird es reglementiert. Ganz einfach.
Ist das wirklich so verwerflich?

ciao
peer

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Startspieler
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Danke Jan

Beitragvon Startspieler » 20. Mai 2008, 08:39

Danke Jan,

Du hast es genau auf den Punkt gebracht.

Es geht nicht um die Turniere, wo um Echtgeld die
100 Euro Scheine nur so über den Tisch wandern, sondern
um die privaten Turniere mit geringem Geldeinsatz,
die mit einem Pokal, einer Urkunde oder anderen kleineren
Gewinnen viele Stunden Spielspass bringen.

In Deutschland spielen 5 % der Bevölkerung Poker.
Dies bedeutet, dass 95 % überhaupt nicht wissen, wie Poker richtig gespielt wird. Dies dürfte wohl der Hauptgrund darin sein, dass die Diskussionen über die Spiel momentan wenig sachlich geführt werden.

Poker ist natürlich ein Glücksspiel - wie Doppelkopf, Skat oder andere Kartenspiele. Da fragt man sich, wo fange ich an gesetzliche Regelungen einzuführen und wo nicht.

Wenn man dadurch erzielen will, Jugendliche vom Glücksspiel abzuhalten, sollten auch alle Spielhallen geschlossen werden, wobei - sie Du schon richtig sagtest -
Poker auch in privaten Turnieren erst ab 18 Jahren zulässig ist.

Auch nach meiner Meinung eine unglückliche gesetzliche Regelung - im Ansatz richtig - das generelle Verbot aber
unbedacht.

Gruß Michael

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Herbert

Die Überschrift macht es

Beitragvon Herbert » 20. Mai 2008, 08:43

Hallo oli-,

hier sieht man doch mal wieder, was eine reisserische Überschrift ausmacht.

Liest man den Text genauer, so wird nur verboten, mehr als 15 Euro Startgebühr bzw. mehr als 40 Euro Gewinn für ein Spielevent zu erheben bzw. auszuloten.

Pokern mit realen Geldeinsätzen ist ohnehin schon verboten. Daher spielt man doch bei den Turnieren um Chips und nicht um Bargeld und umgeht das Verbot mit Startgebühren und Siegprämien. Und diese werden jetzt auf ein vernünftiges Maß beschränkt. Gilt übrigens auch Für Skat-, Doppelkopf- Schach- und sonstige Turniere.

Die richtige Überschrift wäre m. E. "Startgebühr und Gewinn bei Turnieren in Rheinland-Pfalz reglementiert".

Der Spielspaß wird also keineswegs verboten - nur die Gewinnsucht.

Gruss aus dem Münsterland
Herbert

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Werner Bär
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon Werner Bär » 20. Mai 2008, 08:44

Jan Franke schrieb:
>
> Denn es werden dadurch nicht nur die NoLimit Spiele verboten,
> sondern auch alle Tuniere wo man gegen z.B. 5 oder 10 Euro
> Startgebühr nur einen Pokal oder eine Urkunde gewinnen
> konnte.

Wie liest du das aus der Ankündigung, die ich hier nochmals zitiere?

> In Rheinland-Pfalz werde das Spiel künftig oberhalb einer
> Bagatellgrenze von 15 Euro Spieleinsatz und 40 Euro Gewinn
> als Straftatbestand verfolgt - bei Veranstaltern genauso wie
> bei Spielern.

Da sind die Turniere mit 5-10 Euro Startgebühr und Kleingewinnen ausdrücklich ausgenommen.

Werner.

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CKS04
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon CKS04 » 20. Mai 2008, 08:51

<<<(In Irland gibts seit 2 (?) Jahren ein Rauchverbot in Kneipen und an der Kneipenkultur dort hat sich nichts verändert ).<<<

Ein immmer wieder gehörtes Argument was aber falsch ist. In Irland sind nach Einführung des Gesetztes zwischen 10 -25% des Anfangskneipenbestandes einfach weg. (wieviele genau könnte im staatlichen Insolvenzbericht stehen)

Mir scheint das in diesem Thread diskutierte Thema eher eine Art Diskussion darüber zu sein was der Staat alles einschränken soll/darf/muss und was in den Bereich "individuelle Freiheit" gehört.

Dazu wiederum gibt es wohl unzählige Meinungen. Die einen wollen "staatlich dominiert" werden (wobei sich das negativer anhört als ich es meine), die anderen wollen das sich der Staat raus hält. Und dazwischen gibt es noch Myriaden von Meinungen. Ist also völlig müßig hier darüber zu debatieren.

Achtung: Eigene Meinung!!!! Leider greift der Staat in letzter Zeit in viele Bereiche ein wo er meiner Meinung nach nichts zu suchen hat.

CK

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peer

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon peer » 20. Mai 2008, 08:54

Hi,
Helby schrieb:
>
> Kein Rauchen, kein Spielen, demnächst kein Alkohol mehr,

Übrigens: Du darfst in Rheinland Pfalz Poker spielen, nur Turniere sind verboten und auch nur bei einem Einsatz von über 15¤ und bei einem Gewinn von über 40¤

Du darfst also sogar ein Turnier spielen, wo jeder 3¤ Einsatz zahlt und z.B. ein Galaxy Trucker als Hauptgewinn rumsteht :-)

Und wie auch beim rauchen wird hier nur ein bereits bestehendes Gesetz umgesetzt.

Nurmalsogesagt...

ciao
peer

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Startspieler
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon Startspieler » 20. Mai 2008, 08:54

Werner Bär schrieb:
>
> > In Rheinland-Pfalz werde das Spiel künftig oberhalb einer
> > Bagatellgrenze von 15 Euro Spieleinsatz und 40 Euro Gewinn
> > als Straftatbestand verfolgt - bei Veranstaltern genauso wie
> > bei Spielern.
>
> Da sind die Turniere mit 5-10 Euro Startgebühr und
> Kleingewinnen ausdrücklich ausgenommen.

Das kommt einem generellen Verbot aber fast gleich.
Da bei diesen Turnieren oftmals ein Tisch zu spielen
5 oder 10 Euro Einsatz bedeutet. Will ein Spieler aber 2 oder 3 mal spielen, überschreitet er schnell diese Grenze, denn dies wird aufaddiert.

Gruß Michael

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peer

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon peer » 20. Mai 2008, 08:56

Hi,
Startspieler schrieb:
> >
> > Da sind die Turniere mit 5-10 Euro Startgebühr und
> > Kleingewinnen ausdrücklich ausgenommen.
>
> Das kommt einem generellen Verbot aber fast gleich.
> Da bei diesen Turnieren oftmals ein Tisch zu spielen
> 5 oder 10 Euro Einsatz bedeutet. Will ein Spieler aber 2 oder
> 3 mal spielen, überschreitet er schnell diese Grenze, denn
> dies wird aufaddiert.

Das verstehe ich nicht! Kann man denn nicht einfach sagen: Wir passen das Limit und die Chips entsprechend an, so dass wir unter dem Limit liegen? Vor allem wenns nur um einen Pokal geht? Gerade dann kann man auch um Cent-Beträge spielen oder um Chips oder so.

ciao
peer

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MiKa
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[OT] Will ich so was lesen?

Beitragvon MiKa » 20. Mai 2008, 08:57

Hallo!
Dir ist aber schon klar, dass du gerade in einem Spielerforum-Thread zum Verbot von Pokerturnieren in Kneipen antwortest?
Auch wenn mich der Halbsatz „Ich für meinen Teil habe Helbys Beitrag als eher Nazizeitkritisch aufgefasst,....“ sehr erheitert hat, muss ich dir sagen, das ich hier auch keine Abhandlungen über andere Forumsteilnehmer lesen möchte. Aber so ist es nun mal. Ein Forum ist kein Wunschkonzert.
Gruß
Michael

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Twixtim
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Re: Versteh ich nicht!

Beitragvon Twixtim » 20. Mai 2008, 09:17

> für verfassungswidrig erklären). Sei also froh, dass es Art.
> 2 GG gibt, anstatt ihn zu verteufeln.

Froh wäre ich nur über einen echten Freiheitsartikel im GG, nicht über die jetzige Gummiformulierung. Wird aber zu off-topic, darum ich jetzt mal den Mund. :D


Tim

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Startspieler
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon Startspieler » 20. Mai 2008, 09:18

peer schrieb:
> Das verstehe ich nicht! Kann man denn nicht einfach sagen:
> Wir passen das Limit und die Chips entsprechend an, so dass
> wir unter dem Limit liegen? Vor allem wenns nur um einen
> Pokal geht? Gerade dann kann man auch um Cent-Beträge spielen
> oder um Chips oder so.

Hallo Peer,

natürlich geht das. Es geht wohl mehr um den Profit der Veranstalter. Wenn ein Veranstalter ein Pokerturnier ausrichtet, will er auch etwas verdienen und die Kosten für die auszuspielenden Preise, Raumkosten, Mitarbeiterkosten, Materialkosten usw... decken können.
Ich schreibe das mal so unwissend ... denn ich bin kein Veranstalter von Pokerturnieren, aber ich könnte mir denken, dass sich es dann für einen Veranstalter einfach nicht mehr rentiert, Pokerturniere auszurichten, da der einzelne Spieler zu wenige Tische spielt.

Gruß Michael

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Klaus Knechtskern
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RE: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon Klaus Knechtskern » 20. Mai 2008, 09:20

"peer" hat am 20.05.2008 geschrieben:
> Hi,
> Startspieler schrieb:
>> >
>> > Da sind die Turniere mit 5-10 Euro Startgebühr und
>> > Kleingewinnen ausdrücklich ausgenommen.
>>
>> Das kommt einem generellen Verbot aber fast gleich.
>> Da bei diesen Turnieren oftmals ein Tisch zu spielen
>> 5 oder 10 Euro Einsatz bedeutet. Will ein Spieler aber 2 oder
>> 3 mal spielen, überschreitet er schnell diese Grenze, denn
>> dies wird aufaddiert.
>
> Das verstehe ich nicht! Kann man denn nicht einfach sagen:
> Wir passen das Limit und die Chips entsprechend an, so dass
> wir unter dem Limit liegen? Vor allem wenns nur um einen
> Pokal geht? Gerade dann kann man auch um Cent-Beträge
> spielen oder um Chips oder so.
>
> ciao
> peer

Peer,

ich denke wenn Du den Einsatz zu gering machst kommst Du in einen Bereich, in dem es dann Spieler gibt, die bar jeder Hemmung sich immer wieder ein buy-in gönnen das die Cent-Beträge dann überhaupt nciht mehr weh tun. Wenn man mit einem Einsatz spielt dann muss der Einsatz zumindest ein kleines bißchen "weh" tun ansonsten zerstört einer der Spieler das Spiel für alle.


Ich spiele seit über 20 Jahren Skat im Verein (kaum zu glauben auch südlich des Weißwurstäquators gibt es das) und beim freien Spiel am Spielabend spiele ich normalerweise nur um 0,04 oder mal ausnahmsweise um 0,02 € pro Punkt. Grund ist ganz einfach der, dass ab einem gewissem Einsatz erst "vernünftiger" Skat gespielt wird, weil solche Tarife dann fast nur von Spielern gespielt werden, die auch die entsprechende Qualität im Spiel haben (oder es sind Skatfreunde denen das Geld "Wurst" ist die dafür sorgen dass die anderen gewinnen).


Grüße

Klaus

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oli-
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Re: Die Überschrift macht es nicht

Beitragvon oli- » 20. Mai 2008, 09:21

Hallo Herbert,

das sehe ich nicht so. Nur weil - derzeit - eine Bagatellgrenze festgelegt wurde, ändert das nichts daran, dass grundsätzlich ALLE öffentlichen Pokerveranstaltungen untersagt sind.

Da ich persönlich auch gelegentlich an dem ein oder anderen Turnier teilgenommen habe, finde ich das schon sehr schade, weil es eben doch mehr Spaß macht, sich mit 150 Leuten zu messen, statt heimlich in irgendeinem Kneipen-Hinterzimmer mit einem schlechten Gewissen und immer denselben fünf Leuten vor sich hin zu spielen.

Daher finde ich den Titel der dpa-Meldung durchaus gerechtfertigt.

Gruß,
oli-

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Friedemann Vorländer
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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon Friedemann Vorländer » 20. Mai 2008, 09:22

Startspielerschrieb:
" Werner Bär schrieb:
>
> > In Rheinland-Pfalz werde das Spiel künftig oberhalb einer
> > Bagatellgrenze von 15 Euro Spieleinsatz und 40 Euro Gewinn
> > als Straftatbestand verfolgt - bei Veranstaltern genauso wie
> > bei Spielern.
>
> Da sind die Turniere mit 5-10 Euro Startgebühr und
> Kleingewinnen ausdrücklich ausgenommen.

Das kommt einem generellen Verbot aber fast gleich.
Da bei diesen Turnieren oftmals ein Tisch zu spielen
5 oder 10 Euro Einsatz bedeutet. Will ein Spieler aber 2 oder 3 mal spielen, überschreitet er schnell diese Grenze, denn dies wird aufaddiert."

Dass man bei einem Turnier pro Tisch bezahlt, ist mir neu. Man zahlt in aller Regel seinen "Buy-in" und spielt dann das Turnier. Und so ein Turnier dauert, wenn es einigermaßen seriös veranstaltet wird und eine ansprechende Anzahl Mitspieler mitmachen, mehrere Stunden. Die Möglichkeit, an mehreren Turnieren teilzunehmen, besteht also nur, bei kleinen Turnieren oder sehr schnell steigenden Blinds. Und wenn Turniere, bei denen die Blinds schnell steigen durch die Regelung betroffen sind, kann ich das aus folgenden Gründen nur Begrüßen:
1. Durch schnell steigende Blinds erhöht sich der Glücksanteil extrem, strategisches Spiel(abwarten auf die passenden Hände und Spielsituationen) wird erschwert bzw. die Entscheidungsmöglichkeiten für die Spieler werden minimiert.
2. Damit einhergehend sinkt der Spielspaß.
3. Von den kürzeren Laufzeiten des Turniers profitieren nur die Veranstalter, die daran interessiert sind, möglichst häufig das Startgeld zu kassieren.
4. Anfällig Spieler werden durch kürzere Turnierdauern dazu ermuntert, mehrere Turniere zu spielen, so dass eine Suchtgefahr wohl größer ist.

Davon unabhängig stellt sich die Frage, ob die Bagatellgrenzen bereits als überschritten gelten, wenn sie sich erst aus der Summe mehrerer Startgelder ergibt.

Was an der Regelung - die die Rechte der Spieler und Veranstalter wie bereits dargestellt ohnehin nur erweitert!!! - dagegen unverständlich ist, ist die Relation von maximalem erlaubtem Einsatz (15 ¤) und Gewinn (40 ¤). Eine sinnvolle Preisstruktur ist damit nur bei Turnieren mit sehr wenig Teilnehmern oder sehr geringem Startgeld möglich.

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Ist das nicht ein bisschen einfach?

Beitragvon oli- » 20. Mai 2008, 09:27


Hallo Martin,

ich halte diese Diskussion schon für wichtig. Mit dem gleichen Argument kann ich für Verbote von Motorrädern eintreten, weil ich in der Unfallchirurgie arbeite. Ich denke, jeder hat da seine ganz persönliche, subjektive Sichtweise.

Anderes Beispiel: Bei einem Pokerturnier verliere ich vielleicht mal 20 Euro (für 2 Stunden, das ist nicht viel teurer als ins Kino gehen); wenn ich jetzt dafür in die Spielbank gehen muss, kann das dagegen um ein Vielfaches teurer werden. Aber das wird natürlich nicht verboten, denn hier verdient der Staat ja mit...

Gruß,
oli-

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JoelH
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Re: Sehr begrüßenswerte Maßnahme

Beitragvon JoelH » 20. Mai 2008, 09:42

Martin schrieb:
>
> Das Gejammer um angeblich "typisch deutsche Regelungswut"
> geht leider völlig an der Realität vorbei. Verbote von
> Spielen um Geld hat es schon im alten China gegeben und das
> aus gutem Grund (s.o.)
>
> Schöne Grüße
>
> Martin

Verbote führen nur dazu, dass die Dinge wieder "im Hinterhof" abgehalten werden.

Das ist einfach unsinn, siehe Alkoholverbot für Jugendliche, welche Jugendliche halten sich denn daran? Verbote sind immer nur die "billige" Möglichkeit für den Staat, anstatt aktiv und offen mit den Thema umzugehen und sich damit auseinander zu setzen wird es in Deutschland IMMER EINFACH VERBOTEN. Das ist so ziemlich das schlechteste was du tun kannst! Denn Verbote locken erst recht!

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Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon Twixtim » 20. Mai 2008, 09:43

> Dazu wiederum gibt es wohl unzählige Meinungen. Die einen
> wollen "staatlich dominiert" werden (wobei sich das
> negativer anhört als ich es meine), die anderen wollen das
> sich der Staat raus hält.

Das Paradoxe ist, daß sich auch Freiheitsfreunde an die Gesetze der Staatsfreunde halten müssen.


Tim

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Axel Bungart

Re: Rheinland-Pfalz verbietet Pokerturniere in Kneipen und Spielhallen

Beitragvon Axel Bungart » 20. Mai 2008, 09:46

Wieso setzt Ihr Euren Disput nicht in der Spielbox-Chatbox fort? Dort geht es schneller und Ihr könnt Euch beschimpf... austauschen, wie Ihr wollt, ohne dass es einen stört. Da guckt nämlich sonst keiner rein.

Gruß
Axel

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Axel Bungart

Kann nicht mal wieder jemand 'ne Regelfrage stellen?

Beitragvon Axel Bungart » 20. Mai 2008, 09:48

:razz:

Axel


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