Beitragvon Günter Cornett » 20. Mai 2008, 16:46
Gregor Breckle schrieb:
>
> Günter Cornett schrieb:
> >
> > Gregor Breckle schrieb:
> > >
> > > >Um beim Lotto Haus und Hof zu verlieren, braucht es viele
> > > >Kreuze, viele Kugelschreiber, Behandlungen wegen
> > > >Sehnenscheidenentzündug, ...
> >
> > Das ist der erste Absatz, in dem ich argumentiere, dass es
> > rein technisch schwierig sei, Haus und Hof durch das
> > aufwändige Ausfüllen von Lottoscheinen zu verlieren
> > (das es tatsächlich nicht so aufwändig ist, wie ich dachte,
> > steht auf einem anderen Lottoschein).
> >
> >
> > > >Der Unterschied zwischen legalem und illegalem Glücksspiel
> > > >besteht zum einen darin, dass der Staat am legalen
> > > >Glücksspiel verdient, zum anderen, dass die negativen
> > > >Auswirkungen einigermaßen kontrolliert werden können
> > > >(Hausverbot für Spielsüchtige). Letzteres halte ich
> durchaus
> > > >für einen gewichtigen Grund.
> >
> > Das ist der Absatz, in dem ich allgemein auf legales
> > Glückspiel Bezug nehme. Hausverbot für Spielsüchtige gibt es
> > in Spielbanken und auch die Pflicht dieses zu überwachen. Es
> > ist eine Kontrollmöglichkeit.
> >
> > Von Hausverbot für Lottospieler war nirgendwo die Rede -
> > abgesehen von deinem Beitrag.
> >
> >
> > > Hier steht doch eindeutig "Um beim Lotto ..." und weiter
> > > unten "Unterschied [...] legalem und illegalem [...]
> >
> > in zwei unterschiedlichen Absätzen.
> >
> > Was meinst du, warum sie durch eine Leerzeile getrennt sind?
>
> Du wirst aber hoffentlich nicht bestreiten wollen, dass du
> einen inhaltlichen Zusammenhang innerhalb deines Postings
> hast und nicht zwei verschiedene Themen in einem Posting
> ansprichst. Dieser ist meines Erachtens im ersten Abschnitt
Nicht zwei verschiedene Themen, aber unterschiedliche Bezüge.
Der erste Absatz bezieht sich auf das Lottospiel: inhaltlich geht es um den Aufwand des Ankreuzen etc.
Der zweite Absatz beginnt mit:
"Der Unterschied zwischen legalem und illegalem Glücksspiel ..."
> eine kurze Betrachtung des Lottospiels und im zweiten ein
> Vergleich deiner Ansicht von legalem und illegalem
> Glücksspiel. Lotto ist ein legales Glücksspiel und ist
> deshalb für mich auch als ein Beispiel in deinem Vergleich zu
> sehen. Da hilft auch ein Absatz nicht. Stell dir mal vor, du
> liest einen Zeitungsartikel mit einem Absatz, in dem zwei
> unterschiedliche Themen behandelt werden.
> Du wählst dann ohne Nennung einer Zuordnung zum Spielcasino
> ein Hausverbot als (auch meines Erachtens übrigens) sinnvolle
> Möglichkeit die Spielsucht leidlich zu kontrollieren.
Mit Bezug auf 'legales Glücksspiel'.
Das Hausverbot ist dabei als eine Möglichkeit genannt, muss aber nicht zwangsläufig auf jede Form des legealen Glücksspiel zutreffen.
Und da ich zudem im vorhergehenden Absatz von einer Schutzwirkung durch hohen Ankreuzaufwand für das Lottospiel ausgegangen bin, erübrigte sich zu diesem Zeitpunkt für mich ein Schutz per Lottoannahmestellenhausverbot für Spielsüchtige. Daher habe ich es als Beispiel für um weitere Regelemntierungsmöglichkeiten angeführt.
> Meines Erachtens, und deshalb mein Einwand, hast du aber
> durch das Nichzuordnen des Hausverbots zu legalem oder
> illegalem Glücksspiel, die von mir mit wie es aussieht
> unverständlichem humoristischen Touch geprägte Aussage
> provoziert (allein schon für diesen Satz würde sich
Dass meine Aussage mitunter Menschen zu übereilten Handlungen und Äußerungen verleiten, streite ich nicht ab. Das passiert - gerade hier im Forum - doch mit gewisser Regelmäßigkeit ...
> vermutlich alle meine Deutschlehrer fragen, was sie falsch
> gemacht haben). Um das ganze sprachlich weiter zu
> analysieren, ...
>
> > > >Der Unterschied zwischen legalem und illegalem Glücksspiel
> > > >besteht zum einen darin, dass der Staat am legalen
> > > >Glücksspiel verdient, zum anderen, dass die negativen
> > > >Auswirkungen einigermaßen kontrolliert werden können
> > > >(Hausverbot für Spielsüchtige).
>
> ... bezieht sich dein "zum anderen, dass die negativen
> Auswirkungen" meines Erachtens immer noch auf "am legalen
> Glücksspiel" und somit ist ebenfalls die Frage berechtigt,
> wie ein Hausverbot bei legalen Glücksspielen zu sehen ist.
Ja natürlich.
> So, nun sind wir aber tatsächlich bei den Wortklaubereien -
> und das muss zumindest von meiner Seite nicht weiter
> ausgefochten werden.
Aber, aber, wer wird da kneifen?
> Ich sehe die Unterscheidung zwischen legal und illegal beim
> Glückspielen für das persönliche Schicksal als unnötig an.
Legales Glückspiel verhält sich zum illegalen wie Hauskatzen zu Löwen. Wer mit letzteren umgehen kann, wird sich davor schützen können, gefressen zu werden.
Wer aber mit Hauskatzen nicht umgehen kann, wird womöglich im Rudel untergehen, gemäß dem Motto Kleinvieh macht auch Mist. Kommt ja auch immer mal wieder vor; dennoch ist sehe ich schon einen qualitativen unterschied zwischen hauskatzen - und Löwenhaltung. :)
> FÜr mich bedeutet Spielen um Geld, dass man sich einen
> bestimmten Betrag "gönnt", bspw. fürs Casino, zum Pokern oder
> zum Lotto-Spielen. Solange man sich daran hält, ist
> normalerweise alles in Ordnung. (Wobei ich fast annehme, dass
> es genügend Leute gibt, die nicht genügend Geld zum Essen
> haben, aber jede Woche auf die Lotto-Million hoffen - das
> macht im Monat sicher auch 20 Euro aus, die in Nährhaftes
> besser investiert wären). Problematisch wird es, wenn man
Bier, Korn, ...?
Wenn es nur die 20 Euro sind, ist es egal. o wie für viele die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind, ist das u.U. sogar die geeignetere Möglichkeit, die eigene materielle Situation zu verbessern.
> diese Grenze nicht mehr einhalten kann - und da schenkt sich
> dann legal und illegal auch nichts mehr. Für jemand
Wenn der Zustand erreicht ist. Es geht aber vor allem um den Weg hin zu diesem Zustand. Das ist auch eine Frage der Gelegenheit.
> Nicht-Süchtigen bedeutet das eben, dass der Casino-Abend
> unter Umständen schnell aus ist, aber wer die Grenzen nicht
> kennt, kauft sich halt neue Jetons. Man hat ja keine
> Verluste, dass man weniger hat als mitgebracht, sondern man
> verliert immer nur maximal das, was mam investiert hat.
Was sehr viel sein kann.
> Und diese Gefahr besteht für mich auch beim Lotto - dann wird
> halt mal noch ein Kästchen mehr getippt - oder mal Keno oder
> Odd-Set ausprobiert und gleich noch ein Los der Glücksspirale
> mitnehmen usw.
Ich wage mal zu behaupten: Der Das-verlorene-Geld-hole-ich-mir-durch-erhöhten-Einsatz-zurück-Effekt ist beim Lotto viel geringe, weil es i.d.R. kein riesenbetrag ist. Und weil die damit erhöhte Gewinnchance ebenfalls nicht spürbar ist.
Lotto spielen ist viel indirekter als Poker, viel weniger intensiv und daher auch ungefährlicher.
> Insofern empfinde ich deine "Steuer" fast schon etwas
> verharmlosend.
Stimmt, durch Steuern verliert man wesentlich mehr als durchs Lottospielen.
> Vermutlich hast du aber recht, dass es ein relativ kleiner
> Lotto-Süchtiger Teil ist. Die Frage ist nur, was macht ein
> Spielsüchtiger, der zwar Huasverbot in der Spielbank hat,
> aber keine Therapie wohl? Er sucht sich Alternativen -
> Automaten oder evtl. auch Lotto.
Wenn er dann nur Lotto spielt ist er fast schon geheilt. :)
> Ob das ganze dann erlaubt oder nicht ist, ist dem Betroffenen
> vermutlich egal.
>
>
> > Ich finde, Lotto hat mehr den Charakter einer freiwilligen
> > Steuer.
> >
> > > Ein Leseverbot sollte auf jeden Fall eine bilateral
> > > betrachtet werden ;-)
> >
> > ähm, äh, muss ich diesen Satz jetzt verstehen?
>
> Ähm, nö ;-)
Siehste: viel effektiver als das Verbot einer Handlung, ist es die Gelegenheit dazu einzuschränken. Es ist egal, ob ich obigen Satz lesen darf; da ich ihn nicht verstehe, interessiert er mich auch nicht.
Gruß, Günter