Beitragvon Andreas Keirat » 30. April 2010, 21:38
tae schrieb:
>
> In meinen Augen liegt der Verdacht nicht fern, dass
> www.aeiou.de Lobbyismus für die Spieleverlage betreibt.
>
> Kann mir gut vorstellen, dass die dafür auch bezahlt werden.
>
> Beobachte die fast ausschließlich positiven Rezensionen
> dieses Portals, die mir sehr schnell fragwürdig erschienen,
> schon eine ganze Weile.
Das glaube ich, ehrlich gesagt, weniger. Ich finde es zwar auch merkwürdig, daß es (zumindest Anfang des Jahres, als ich einmal alle Texte durchsucht habe) nur 1er und einige 2er Bewertungen gibt, ABER...
Wenn man so etwas als Hobby betreibt, dann sucht man sich dafür sicherlich zunächst nur Spiele aus, die einen selbst interessieren oder fragt nach Rezensionsexemplaren, die dem eigenen Geschmack und dem der Spielegruppe entsprechen.
Du wirst sicherlich auch auf Messen nur die Spiele kaufen/haben wollen, die dich interessieren und die Dir Spaß machen. Von daher ist es durchaus logisch, daß eine solche Bewertungslinie durch ALLE Texte immer im oberen Bereich liegt. Das ist auch (wenn ich mir den Vergleich erlauben darf) bei unseren mehr als 4000 Texten so. Die meisten Spiele haben dort auf der Skala auch den Wert 4 (von maximal 6 möglichen).
Ob man nun explizit Gurkenspiele ordert, wage ich zu bezweifeln. Also Spiele, bei denen ich vorher weiss, daß sie nix taugen, weil ich die Anleitung gelesen habe oder sie vollkommen an meinem spielerischen Horizont vorbei gehen (Hello Kitty Gedöns z.B.). Das ist aber generell bei allen Text-Schreibern wohl so.
Trotzdem kann man natürlich über schlechte Spiele schreiben. Aber hier muss man auch den entsprechenden Hintergrund haben. Ich habe das große Glück, zwei sehr leidensfähige Spielgruppen zu haben, denen ich durchaus auch mal ein ASS-Spiel aus den 60er Jahren vorsetzen darf und die dies ernsthaft bis zum bitteren Ende durchspielen, um dann einigermaßen sachlich darüber abzulästern. Kostet mich dann allerdings auch ordentlich Getränke und Gummizeugs zur Nervenberuhigung.
Wenn man weniger Zeit oder Ausdauer zum Schreiben hat, dann lässt man als Rezensent solche Texte zu eben diesen Spielen unter den Tisch fallen. Man spielt sowas einmal (wie Du privat wahrscheinlich auch) und dann entscheidet man sich, das Spiel gleich einzustampfen und in die eBay-Kette zu geben...
Ich versuche immer, auch einige schlechtere Spiele zu beschreiben/bewerten, aber so etwas hat auch bei mir keine besondere Priorität und dauert entsprechend lange. Hier staubt gerade z.B. "Die Borgia" vor sich hin, weil ich mich nicht aufraffen kann, das Ding abzutexten. Die Spieletests sind dabei schon seit November abgeschlossen. Aber man sollte eben immer bedenken, daß ein Schreiberling dafür seine Freizeit opfert und es ist natürlich verständlich, wenn man dies auch mit relativ angenehmen Dingen verbinden will.
Eine Bezahlung für gute Texte gibt es sicherlich nicht. Oder ich bin einfach zu blöd, so etwas zu erkennen.
Vielleicht hat Dir dies ja ein paar Einblicke gegeben (zwar nicht speziell zu AEIOU, weil ich da natürlich nichts genaues weiss)
Ciao,
Andreas Keirat
www.spielphase.de