Beitragvon Helby » 9. November 2010, 18:53
Peter L schrieb:
> Bei Folgespielen wurde ebenfalls diese "4Aktionen-Taktik"
> versucht. "Versucht" deswegen, da dies nicht wirklich zum
> Erfolg führt (von Spielspass will ich hier erst gar nicht
> reden)so lange die Spieler jeweils darauf achten was die
> lieben Mitspieler so treiben und entsprechend (re)agieren.
Ich habe sie jetzt mal probiert und meine Mitspielerin auch, man verdirbt sich dadurch selber den Spielspaß, will sagen wir haben sie nicht durchgezogen bekommen. Wenn da mal wieder interessante Plättchen lagen musste man reagieren und schwupps hat man wieder mehr als nur die 4 gemacht, wodurch der Mitspieler auch wieder etwas besser da stand.
Um diese durchzukriegen muss man schon auf völligen Spielspaß verzichten und nur noch ums gewinnen spielen, selbst wenn es dann auch selber keinen Spaß mehr macht.
Zur möglichen 4 Aktionen Strategie habe ich mir mal nach 8 Spielen so meine Gedanken gemacht:
- Der 4 Aktionenspieler muss am Anfang eine sehr gute Kombo bekommen, Erntehelfer plus 2 gleichfarbige Weinsorten, Reiche Ernte, Großabnehmer, am besten 2 von den Dreien - hier sind die Mitspieler gefragt.
- Hat er jetzt dazu einen billigen Wein (grün oder gelb) kommt er nur langsam dazu seine Kredite abzubezahlen, das Spiel zieht sich wie bei ravn unheimlich in die Länge, da er pro Runde nur ein ganz minimales Plus gegenüber seinen Mitspielern macht.
Was machen denn in der Zeit aber die anderen? Es zieht sich ja nicht weil alle soo viel nachdenken, sondern weil die Rundenanzahlen steigen. Da müsste eigentlich der Moment kommen, dass dieses System umkippt. Wenn nur einer auf teuren Wein setzt, eventuell 2 blaue oder lila Reben besitzt, werfen die irgendwann richtig viel Geld ab, so dass dieser Spieler den 4 Aktionenspieler übertrumpft. Auch kommen ja immer mehr lukrative Ausbauten hinzu, welche sich die Mitspieler nehmen können.
Wenn sich alle Spieler natürlich nichts gönnen, so dass man immer über Direktkauf geht, sind mehr Kredite im Umlauf, so dass das Spiel länger dauert, aber es bleibt doch spannend und so vergeht die Zeit wie im Fluge (das ist bei uns jetzt von 20 Minuten auf 50 im Zweierspiel passiert).
- Hat er teure Weine in seiner Kombo, dürfte das Spiel nicht so lange dauern, weil nach spätestens 5 / 6 Runden diese Sorten Profit bringen und man recht schnell dann seine Kredite abbezahlt hat. Hier hat sie dann funktioniert, aber der Spielspaß kann nicht durch eine zu lange Spieldauer getrübt sein, sondern nur durch diese Minimalrundenstrategie, da man nicht alles geschafft hat was man wollte und ein anderer gewann.
Ich glaube das Spiel ist zu komplex, als dass man damit immer gewinnen kann, eher seltener, es gibt zu viele Stellschrauben - in den Hauptaktionen durch die unterschiedlichen Ausbauten und auch beim Weinfest.
> Grand Cru ist für uns ein sehr positives Beispiel, wie sehr
> man die Aktionen der Mitspieler berücksichtigen muss. Einfach
> vor sich hinspielen klappt nicht.
Genau meine Meinung, hier muss man sogar höllisch aufpassen was die anderen so treiben und auch darauf reagieren, notfalls auch eine Aktion opfern.
> Für mich (uns) eines der besten Spiele 2010.
Meine Bewertung ist nach jetzt 8 Spielen auf 9 von 10 gestiegen.
Heute eins gewonnen und eins verloren, als ich meiner Mitspielerin sagte: ''Du hast ja doch keine Chance gegen mich, Du spielst zu harmlos'' (keine Preise hochtreiben, einfach nur Gut aufgebaut), hat sie mich voll mit 78 zu 56 abgezockt.
Übrigens mit ganz viel blauen Reben, ich Lila.
Hätte ich eine Runde eher Schluss gemacht, wäre ich der Sieger, aber mir hat 1 France gefehlt um meine letzten Kredite zurück zu zahlen, so dass ihr die blauen Reben den Sieg beschert haben (verkaufen bei den Aktionen und dann noch beim Weinfest blauen Primeur verkauft, das waren dann 45 Punkte nur mit Blau in der Runde).
> Wir werden viele schöne Spieleabende damit haben (und
> sicherlich auch das eine oder andere Glas Wein dazu)
Wir auch noch, jetzt wo sie auch so 'fies' spielt ist es gleich nochmal viel spannender geworden.
Helby