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Agricola oder Caverna: Welches Spiel ist besser?

Welche Spiele sollte ich spielen, kaufen oder verschenken?
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faki
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Agricola oder Caverna: Welches Spiel ist besser?

Beitragvon faki » 12. Juli 2014, 16:00

Überleg gerade, welches der beiden Spiele ich mir zulegen soll.

Vielleicht könnt Ihr zu den folgenden Kriterien sagen, welches besser ist bzw wo sie gleich gut sind.

Einstieg
Spieldauer (welches spielt sich schneller, welches dauert länger)
Langzeitmitivation
Komplexität
Thematische Spieltiefe (aufgesetztes Thema ?)
Spielbarkeit für alle angegebenen Personenzahlen gegeben ?

Falls ein Kriterium fehlt, welches aus Eurer Sicht bei einer Entscheidung fehlt, bitte ich um Ergänzung.

Danke vorab!

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Schlawi
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Schlawi » 12. Juli 2014, 19:07

Das ist schwer zu beantworten.
Der große Vorteil von Agricola ist die Variabilität aufgrund der vielen Karten.
Dafür spielt sich meiner Meinung nach Caverna etwas "einfacher".
Wenn für Caverna eine Erweiterung kommt, die mehr Variabilität bringt, wäre meine Entscheidung für Caverna.

Daher würde ich momentan eher zu Agricola raten, zumal es ein ganzes Stück günstiger ist.

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Malte
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Malte » 12. Juli 2014, 19:07

Einstieg ist Caverna leichter.
Spielzeit ist Caverna viel kürzer.
Langzeitmotivation bringen beide sehr viel mit.
Komplexität ist bei Agricola sehr viel höher (dank Erweiterungen bräuchtest Du bis an dein Lebensende kein anderes Spiel).
Thematisch wurde bei beiden Spielen alles schön verpackt :)
Die Spielbarkeit ist bei beiden auf gleichhohem Niveau.

Ich würde sagen, hast Du Spieler die lieber eine 4er Runde in 2 Stunden abschließen wollen, nimm Caverna.
Spielt Ihr gerne auch mal mit einem Glas Whisky 3-4 Stunden und seit gute Zuhörer wenn es um Regeln geht, nimmt Agricola.

Es sind beides sehr gute Spiele. Ich nehme wegen der Spielzeit immer lieber Caverna. Bei Agricola habe ich keine Lust 400 Karten kennen zu lernen ;)

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Marcel P.
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Marcel P. » 12. Juli 2014, 20:28

Schwierige Frage, die du da stellst. Vorab: ich habe beide und möchte eigentlich keines davon missen. Und Malte muss ich aus meinen Erfahrungen heraus auch widersprechen.

Der Einstieg ist bei Agricola leichter, denn Caverna ist Agricola und noch einiges mehr. Die Spieldauer wird mit 30Minuten pro Spieler angegeben und das passt ganz gut. Wenn, dann dauerte Caverna bei uns länger. Caverna ist insgesamt etwas leichter, da es mehr Optionen gibt, aber das zögerte bei uns eher hinaus.
Thematisch sind beide auf dem selben Niveau. Langzeitmotivation bei Agricola wohl höher aufgrund der vielen, vielen Karten. Aber auch Caverna hat mit seinen vielen Gebäuden viel Luft nach oben (vielleicht kommt ja noch eine Erweiterung).

Caverna ist für bis zu sieben Leute, ob das dann noch Spaß macht, ich weiß es nicht. Ansonsten 1-5 für beide passt.

Erwähnt werden sollen noch die festen Siegpunktkategorien bei Agricola (in der Regel max 4 Punkte) im Unterschied zu Cavernas offenen Kategorien. Kann man sicher unterschiedlich beurteilen, mir gefällts besser. Erlaubt das Experimentieren mit Extremstrategien.

Wie gesagt, ich hab beide und beide mit 10/10 bei BGG bewertet. Agricola ist das härtere Spiel, punktet mit seinen Karten . Müsste ich mich entscheiden, würde es wohl Caverna sein.

Viel Erfolg bei der Entscheidung! Du kannst im Grunde nur gewinnen! ;-)

Gruß,
Marcel

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Braz
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Braz » 12. Juli 2014, 22:09

In Sachen Spieldauer, Langzeitmotivation, Komplexität, thematische Spieltiefe nehmen sich IMHO beide Spiele nicht viel.

Den Einstieg finde ich bei Agricola leichter, da es eine Familienspielversion gibt und man ncith gleich von allen ausliegenden Materialien erschlagen wird.
Die Spielbarkeit für alle angegebenen Personenzahlen kann ich nicht beantworten, möchte aber anmerken, dass ich niemals Caverna in voller Spielezahl mitspielen werde.

Beide Spiele sind sehr gut und man kann IMHO mit keinem etwas falsch machen.

Gruß
Braz

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 13. Juli 2014, 01:21

Hallo,

eigentlich ist schon nahezu alles gesagt.

Beide Spiele sind sehr gut, thematisch sehr ähnlich, aber für mich gibt es einen wesentlichen Unterschied, der für die Wertschätzung den Ausschlag gibt:

Während bei Caverna alle Möglichkeiten für alle offen sichtbar sind, womit ich jetzt vor allem die ganzen verfügbaren Plättchen meine, hat Agricola ganz, ganz viele Karten, bei denen es, welche Methode (außer der, die Karten einfach zufällig zuzuteilen) dafür auch immer man anwendet, darauf ankommt, schon vor dem Spiel die Ausbildungen und kleinen Anschaffungen zu wählen, mit denen man spielen will. Wer Deckbauspiele mag, anders als ich, wird mit diesem Spiel vor dem Spiel glücklich sein können, ich bin es nicht; ich mag nicht schon vor dem eigentlichen Spiel möglichst gelungene Kombis von Karten zusammenstellen müssen; macht das ein anderer Spieler vor dem Spiel besser als ich, habe ich schon deshalb einen schwereren Stand, bevor das eigentliche Spiel überhaupt angefangen hat. Mir ist es lieber, wenn für alle die Möglichkeiten grundsätzlich gleich sind und es darum geht, aus dieser gleichen Ausgangslage besseres zu machen.

Davon abgesehen hat Caverna nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch die Höhlenausbau-Komponente, was mir sehr gut gefällt.

Beide Spiele kenne ich nur solo und zu zweit. Caverna gefällt mir um Längen besser.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
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Ernst-Jürgen

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Malte
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Malte » 13. Juli 2014, 07:43

Stimmt, das ist ein wichtiger Punkt, den hier Ernst-Jürgen ins Feld führt.
Bei Caverna kann ich in der Auslage während des Spiels immer alle verfügbaren Gebäude sehen. Das gefällt mir auch besser. Ich kann mir überlegen, welche Kombination an Gebäuden meine Spielart unterstützt und welche noch verfügbar sind.
In meinen Augen ein Pluspunkt, da ich diese Spielmechanik einfach mag.
Bei Agricola muss man die Karten schon sehr gut kennen um zu wissen, welche Kombis es gibt, damit man diese auch erkennt, wenn sie ausliegen. Dann weiß ich nur leider immer noch nicht wann diese Karte kommt.

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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Braz » 13. Juli 2014, 10:25

naja...wie man es sieht. Ich schrieb z.B. vorher: "Den Einstieg finde ich bei Agricola leichter, da es eine Familienspielversion gibt [b]und man ncith gleich von allen ausliegenden Materialien erschlagen wird"[/b]

Der Vorteil von Agricola ist IMHO, dass eben nicht so viele Raume ausliegen... Selbst bei der Einsteigerversion liegen da schon ordentlich viele Räume beim Caverna aus....das kann mE den ungeübten Spieler leicht "erschlagen".

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Malte
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Malte » 13. Juli 2014, 12:14

In meiner Runde wurde es als angenehm empfunden, da sich jeder erstmal ein Überblick verschaffen kann was es so gibt im Spiel.

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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Braz » 13. Juli 2014, 15:03

klar, wenn es bei deiner Gruppe und dir so empfunden war, dann gibt`s da bei euch nix wegzudiskutieren. Bei uns hat Agricola "weniger erschlagen" gewirkt, da einfach nicht so viele Gebäude ausliegen und neue Gebäude erst sukzessive ins Spiel kommen. Das ist dann IMHO schon ein Unterschied...zumindest bei uns.

Generell gefallen mir beide Spiele ausgesprohen gut und ich wüsste nicht, ob ich nun Agricola + Moorbauern oder Caverna bevorzugen würde. Beide Spiele haben jedoch ihren festen PLatz in meinem Spielregal - trotz anfänglicher Bedenken dem Caverna gegenüber.

Grüße
Braz

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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Malte » 13. Juli 2014, 15:40

Ja, beide sind wirklich klasse Spiele. Evtl. hilft es nur, dass faki selber beide Spiele irgendwo Probespielt.

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Fluxx
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Fluxx » 13. Juli 2014, 17:53

Ich habe Caverna noch nicht gespielt, deswegen kann ich dazu nichts sagen aber deine folgenden Aussagen verstehe ich nicht ganz.

Malte schrieb:
>
> Stimmt, das ist ein wichtiger Punkt, den hier Ernst-Jürgen
> ins Feld führt.
> Bei Caverna kann ich in der Auslage während des Spiels immer
> alle verfügbaren Gebäude sehen. Das gefällt mir auch besser.
> Ich kann mir überlegen, welche Kombination an Gebäuden meine
> Spielart unterstützt und welche noch verfügbar sind.

Bei Agricola siehst du auch alle Karten, die dir zur Verfügung stehen jederzeit und du weißt, dass sie dir auch den Rest des Spieles zur Verfügung stehen werden.
Oder geht es dir darum abzuschätzen, was dein Gegner machen wird indem du weißt, welche Gebäude ihm zur Verfügung stehen.


> In meinen Augen ein Pluspunkt, da ich diese Spielmechanik
> einfach mag.
> Bei Agricola muss man die Karten schon sehr gut kennen um zu
> wissen, welche Kombis es gibt, damit man diese auch erkennt,
> wenn sie ausliegen. Dann weiß ich nur leider immer noch nicht
> wann diese Karte kommt.

Du weißt doch zu Beginn des Spiels welche Karten du hast - da ist kein Rätselraten, welche Karten kommen oder nicht. Und die meisten Kombis sind leicht zu erkennen. Wenn ich mehrere Karten habe, die Schafzucht effizienter machen, dann ergänzen dies ich meistens gut. DAs gleiche gilt, wenn mehrere Karten sich auf ein bestimmtes Aktionsfeld beziehen...
Es mag da ein paar versteckte Kombinationen geben, die nicht so offensichtlich sind, aber ich würde nicht behaupten, dass man alle Karten im Spiel kennen muss um seine Hand gut einschätzen zu können.


Kannst du das bitte etwas näher erläutern?

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hedisch
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon hedisch » 13. Juli 2014, 18:11

Vorweg zu Deiner Überlegung: Beide, wenn Du diese Art (Workerplacement + indirekte Interaktion + Optimierung) von Spielen magst.

Die Kriterien, die Du aufführst, sind imho bei A. und C. völlig gleich.

A. ist für mich immer noch die einzige 10 von 10 bei den Brettspielen weil eben so viele Karten im Spiel sind und man immer wieder neues entdecken kann. C. bewerte ich mit 9/10 weil ich es nicht mag, dass es möglich ist mit destruktivem Spiel erfolgreich zu sein.

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nique77
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon nique77 » 13. Juli 2014, 18:24

hedisch schrieb:

> A. ist für mich immer noch die einzige 10 von 10 bei den
> Brettspielen weil eben so viele Karten im Spiel sind und man
> immer wieder neues entdecken kann. C. bewerte ich mit 9/10
> weil ich es nicht mag, dass es möglich ist mit destruktivem
> Spiel erfolgreich zu sein.

Vielleicht hab ich Caverna noch nicht oft genug, oder mit den falschen Leuten gespielt, aber was meinst du mit "destruktivem Spiel"?
Abgesehen davon das es aus dem Hintergrund dann hieß, bei Agricola geht das viel besser, was ich, bis zu einem gewissen Punkt sogar unterschreiben würde, auch wenn mir die Zuordnung "destruktive Spielweise" auch bei Agricola nicht unbedingt als erstes einfallen würde.
Dank den Möglichkeiten friedlicher Höhlenbauer, oder kriegerischer Kampfzwerg zu werden, bleiben dir verschiedene Wege offen, an die gleichen Dinge zu gelangen. Und Notfalls kann man, anders als bei Agricola, alles benötigte immer noch über Rubine erwerben.

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Cat
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Cat » 13. Juli 2014, 18:39

Hallo,
ich besitze Agricola und Caverna.

Zu Zweit geht Caverna schneller.
Warum? Es sind immer dieselben Gebäude bei Caverna im Spiel und es ist 2 Runden kürzer. Bei Agricola habe ich immer wieder andere Karten "Ausbildung" und "Kleine Anschaffungen" auf der Hand, die zu Spielbeginn durchzusehen sind.
Ab 3 Spieler ändert sich das Verhältnis. Bei 2 Spielern legt man die Gebäudeplättchen in Caverna so, dass beide den Überblick behalten. Ab 3 Spielern ist dies nicht mehr möglich (es sei denn Spieler 3 verfügt über Adleraugen). Spieler 3 wird also häufiger aufstehen, um zu sehen welche Gebäudeplättchen was kosten und welche überhaupt noch da sind.
Mit 4 und 5 Spielern verschärft sich das Problem der Übersichtlichkeit weiter; zu Sechst und Siebt dauert es noch länger. Bei Agricola muss man als Spieler hingegen nur in seine Handkarten schauen. Die können von den Mitspielern einem zudem nicht "vor der Nase" weggebaut werden.

Meine Bewertung
1. Einstieg: + für Agricola dank Familienversion
2. Spieldauer: + für Agricola ab 3 Mitspielern; zu Zweit + für Caverna
3. Langzeitmotivation: + für Agricola dank immer wieder unterschiedlicher Kartenhand und den unbekannten Kartenhänden der Mitspieler (Caverna: immer die gleichen 48 Gebäude im Spiel) und vielen verschiedenen Themensets
4. Komplexität: unendschieden
5. Thematische Spieltiefe: unendschieden
6. Spielbarkeit für alle angegebenen Personenzahlen gegeben?
Ja, sowohl Agricola zu Fünft als auch Caverna zu Siebt funktionieren tadellos: + Caverna, da auch zu Sechst und zu Siebt prima spielbar.

Müßte ich mich für ein Spiel entscheiden würde ich Agricola wählen. Muss ich aber nicht :-)

MfG
Cat

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Mikos
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Mikos » 13. Juli 2014, 20:02

> Du weißt doch zu Beginn des Spiels welche Karten du hast

Aber zu Beginn der Auswahl-Phase oder wie auch immer die heißt nicht.

Und wenn man 3 mal im Jahr Agricola spielt, siehst du die einzelnen Karten vielleicht alle 2-6 Jahre mal. Das heißt, du kennst sie nicht wirklich. Du mußt dir also alle Stapel ziemlich genau durchschauen und -lesen. Das Ganze vor dem eigentlichen Spiel. Das ist vielen Mitspielern nicht vermittelbar. Für mich persönlich ist es OK. Um das auch noch aktiv gut zu finden, muß man aber schon ausgesprochener Karten-Aussuch-Und-Optimier-Freak sein. Dazu kommt, dass es ja keine ganz unwichtige Entscheidung für das Spiel ist.

Gruß Mike

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Fluxx
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Fluxx » 13. Juli 2014, 20:28

Mikos schrieb:
>
> > Du weißt doch zu Beginn des Spiels welche Karten du hast
>
> Aber zu Beginn der Auswahl-Phase oder wie auch immer die
> heißt nicht.

??? Was ist die Auswahlphase? Das Austeilen der Karten ist Teil des Spielaufbaus, du kennst also deine Karten bevor du die erste Spielentscheidende Entscheidung triffst.


Natürlich muss man sich vor Spielbeginn die Karten alle durchlesen und das ist nicht jedermanns Ding. Dagegen sage ich auch nichts. Aber Malte hat etwas geschrieben, dass klang als würde man nicht alle Karten von Anfang an kennen und müsste irgendwelche Kartendecks auswendig kennen. Und da habe ich nachgehakt, da ja nur die 14 Karten, die ich gerade in dem aktuellen Spiel habe relevant sind und nicht irgendwelche Kombos mit Karten die noch im Stapel sind.

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nique77
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon nique77 » 13. Juli 2014, 20:58

In diesem Fall gehst du und Malte, bzw Mikros von unterschiedlichen Vorraussetzungen aus.
Du Spielst nach ursprünglicher Regel, d.h. jedem werden zufällig 7 Ausbildungen und 7 kleine Anschaffungen zugelost.
Sie spielen nach der "verbesserten" Version, d.h. mit drafting. Du bekommst 7 Karten, suchst dir was aus, gibst weiter, suchst dir wieder eine aus usw.
Das wurde sich ausgedacht um "schlechte Startkartenkombos" gegen "gute" zu entkräften, funktioniert aber nur, wenn alle theoretisch guten Karten vorher kennen.
Ich selbst hab noch nie damit gespielt, und finde es persönlich auch einfacher mit nur 2-3 brauchbaren Karten in jeder Kategorie zu spielen, als zu viele gute Karten zu haben. Denn dann verliert man sich leicht im Bemühen, diese alle zu bauen, und das Endziel aus den Augen.

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Braz
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Braz » 13. Juli 2014, 21:11

nique77 schrieb:
> Vielleicht hab ich Caverna noch nicht oft genug, oder mit den
> falschen Leuten gespielt, aber was meinst du mit
> "destruktivem Spiel"?

Ich finde auch, dass es destruktiver sein kann (nicht muss). Grund: Produktionsketten liegen offen aus. Es ist ein Leichtes ein Räumchen einem anderen wegzuschnappen, nur weil dieser dann eine schöne Produktionskette hätte.

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Fluxx
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Fluxx » 14. Juli 2014, 00:39

OK - danke für den Hinweis. Da ich nie mit dieser Variante gespielt habe, war ich gar nicht auf die Idee gekommen.

Wobei ich es allerdings merkwürdig finde eine Aussage über ein Spiel auf einer (wenn auch offiziellen) Variante basieren zu lassen ohne darauf hinzuweisen...

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 14. Juli 2014, 02:04

Braz schrieb:
>
> nique77 schrieb:
> > Vielleicht hab ich Caverna noch nicht oft genug, oder mit den
> > falschen Leuten gespielt, aber was meinst du mit
> > "destruktivem Spiel"?
>
> Ich finde auch, dass es destruktiver sein kann (nicht muss).
> Grund: Produktionsketten liegen offen aus. Es ist ein
> Leichtes ein Räumchen einem anderen wegzuschnappen, nur weil
> dieser dann eine schöne Produktionskette hätte.

Hallo Braz,

dieses "Wegschnappen" würde ich jetzt aber nicht destruktiv nennen, sondern allenfalls indirekt interaktiv; man tut dem anderen doch nichts.

Als direkt interaktiv und durchaus auch destruktiv sähe ich etwa in Fürsten von Catan das Ausspielen einer Karte an, die dazu führt, dass der andere ein Schiff aus seiner eigenen Auslage verliert; da zerstöre ich ihm etwas, das er sich schon aufgebaut hatte. Oder auch der Einsatz des Räubers bei den Siedlern von Catan, auch da nehme ich dem anderen etwas weg, das er schon hatte, wobei das sogar noch "krasser" ist, weil der andere nicht bloß seine Karte verliert, sondern ich diese Karte an mich nehme.

Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
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Ernst-Jürgen

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hedisch
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon hedisch » 14. Juli 2014, 12:07

Man tut dem anderen imho sehr wohl etwas. Ich finde auch der Stellenwert zu Deinen Beispielen ist ein völlig anderer.

Beim Siedler-Kartenspiel ist der Verlust einer Karte bei einem engen Spiel sicher manchmal spielentscheidend. Das Spielerlebnis an sich wird aber nicht so stark negativ beeinflußt als wenn mir bei Caverna der zentrale Raum meiner Strategie ohne eigene Verwendung für den Mitspieler von diesem weggenommen wird. Zu Siedler und Räuber: Man sammelt 30-40 Rohstoffkarten im Spiel. Da ist der Verlust eines Rohstoffes bei weitem kein Vergleich zum Verlust z. B. der guten Stube.

Die schönste Partie Carvena gab es bisher in meiner Runde als wir uns zu Beginn darauf geeinigt hatten, dass jeder möglichst nur auf sein eigenes Ergebnis spielt. Alle haben entspannt über 100 Punkte erreicht und waren mit ihrem Ergebnis bzw. Hof- und Höhlenausbau sehr zufrieden. Damit will ich aber nicht die friedliche Spielweise per se propagieren. ;)

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Warbear

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Beitragvon Warbear » 14. Juli 2014, 12:39

Ernst-Jürgen Ridder schrieb:
>
> dieses "Wegschnappen" würde ich jetzt aber nicht destruktiv
> nennen, sondern allenfalls indirekt interaktiv; man tut dem
> anderen doch nichts.

"destruktiv" ist für mich nicht, dem anderen etwas zu tun.
"destruktiv" ist für mich genauso wenig, zu verhindern, daß der andere etwas bekommt.
Beides ist für mich aber gleichwertig, wie auch immer man es nennt.

"destruktiv" ist für mich beides, wenn man es einfach nur tut, um einem anderen zu schaden, ohne einen eigenen Vorteil dabei zu haben.

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Re: [OT] destruktiv

Beitragvon Fluxx » 14. Juli 2014, 14:57

Warbear schrieb:
> "destruktiv" ist für mich nicht, dem anderen etwas zu tun.
> "destruktiv" ist für mich genauso wenig, zu verhindern, daß
> der andere etwas bekommt.
> Beides ist für mich aber gleichwertig, wie auch immer man es
> nennt.
>
> "destruktiv" ist für mich beides, wenn man es einfach nur
> tut, um einem anderen zu schaden, ohne einen eigenen Vorteil
> dabei zu haben.

D.h. nach deiner Definition kann ich in einem 2-Personen-Spiel nicht destruktiv spielen, da jeder Nachteil des Mitspielers mir auch einen Vorteil bringt.

Wie würdest du es dann bezeichnen, wenn ich meinen Mitspieler behindere statt mich selber weiterzuentwickeln?

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Ernst-Jürgen Ridder
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Re: Agricola oder Caverna ?

Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 14. Juli 2014, 15:28

hedisch schrieb:
>
> Man tut dem anderen imho sehr wohl etwas. Ich finde auch der
> Stellenwert zu Deinen Beispielen ist ein völlig anderer.
>
> Beim Siedler-Kartenspiel ist der Verlust einer Karte bei
> einem engen Spiel sicher manchmal spielentscheidend. Das
> Spielerlebnis an sich wird aber nicht so stark negativ
> beeinflußt als wenn mir bei Caverna der zentrale Raum meiner
> Strategie ohne eigene Verwendung für den Mitspieler von
> diesem weggenommen wird. Zu Siedler und Räuber: Man sammelt
> 30-40 Rohstoffkarten im Spiel. Da ist der Verlust eines
> Rohstoffes bei weitem kein Vergleich zum Verlust z. B. der
> guten Stube.
>
Ob etwas "destruktiv" ist, oder nicht, ist keine Frage der Größe des angerichteten Schadens, sondern eine des Begriffs. Für die grundsätzliche Frage, ob etwas z.B. ein Diebstahl ist, kommt es auch nicht darauf an, ob ich mehr oder weniger stehle.

> Die schönste Partie Carvena gab es bisher in meiner Runde als
> wir uns zu Beginn darauf geeinigt hatten, dass jeder
> möglichst nur auf sein eigenes Ergebnis spielt. Alle haben
> entspannt über 100 Punkte erreicht und waren mit ihrem
> Ergebnis bzw. Hof- und Höhlenausbau sehr zufrieden. Damit
> will ich aber nicht die friedliche Spielweise per se
> propagieren. ;)

Das kann man ja so spielen, das ist dann aber eher wie Mensch ärgere Dich nicht ohne Rauswerfen.

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Ernst-Jürgen
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