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The Manhattan Project - Wie iss es ?

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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faki
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The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon faki » 16. August 2014, 09:21

Hallo zusammen,

kann jemand etwas über das Spiel sagen ? Material, Regel, Einstiegshürde, Spielbarkeit in den angegebenen Personenzahlen, Komplexität, Thematische Einbettung des Mechanismus......und was Euch sonst noch so einfällt -:)

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Malte
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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon Malte » 16. August 2014, 10:06

Ich habe 2012 TMP gekauft von Minion Games im englischen als es gerade neu war (Material ist sprachneutral). Seitdem etliche Partien gespielt.

Meine BGG Wertung ist 8.5

TMP hat ein zentrales Brett an dem alle Spieler Arbeiter einsetzen können um Aktionen zu machen. Jeder Spieler hat noch ein eigenes Spielertableau auf dem eigene Gebäude gebaut werden können. Diese können nur selber genutzt werden, außer ein Spieler hat eine Spionaktion genutzt. Diese erlaubt es auch Gebäude der Mitspieler zu nutzen. UND genau da greift TMP voll in den "Spielspasstopf". Das Spiel ist nämlich sehr interaktiv.
Da der Spieler, der an der Reihe ist, entweder nur Arbeiter einsetzen kann, oder ALLE zurück holen. Muss man ein sehr gutes Timing zu den Mitspielern haben. All zu oft passiert es sonst, dass man selber seine Gebäude frei macht (in dem die Arbeiter in den eigenen Vorrat zurück geholt werden) und der nächste Spieler in der Reihe gnadenlos die eigenen Gebäude benutzt und mit seinen Arbeitern blockiert.
Interessant ist auch die Tatsache, dass es unterschiedliche Arbeiter gibt, sowie temporäre "Zeitarbeiter" die allen zur Verfügung stehen.
Insgesamt ein sehr interaktives Spiel, ein Race-Spiel (wer am schnellsten Atombomben baut in einem gewissen Wert, gewinnt) hier wird herrlich gegeneinander gespielt und immer gegen den Führenden. Keiner kann sich in seine Multi-Solitärecke zurück ziehen. Es können sehr schönen Kettenzüge gespielt werden (Arbeiter generieren bessere Arbeiter, diese genieren mehr Arbeiter und dann zieht man los um Yellowcake zu fördern; anzureichern und Baupläne zu vollenden).
Das Regelwerk ist überschaubar, es spielt sich sehr rund, die Downtime kann aber gerade bei 5 Spielern und vielen Arbeitern schon etwas ansteigen. Die Spieler können sich NICHT mit Atombomben wegbomben, wohl aber mit kleinen Luftschlägen hart angreifen (Fabriken zerstören). Für mich war es eines der schönsten Spiele 2012. Das Thema ist frisch, das Artwork ansprechend, die Interaktion ist hoch und es gibt tolle Kombos die mit den Gebäuden errichtet werden können. 2 Stunden Spielzeit sollte man zu viert immer einplanen. Anleitung ist fehlerfrei und sehr gut verständlich. Ich habe die Kurzübersicht eingedeutscht und auf BGG zum download hochgeladen (http://www.boardgamegeek.com/filepage/90449/manhattan-project-spielhilfe-deutsch-13d).

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faki
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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon faki » 16. August 2014, 10:16

Klasse,vielen Dank für die ausführliche Beschreibung Malte. Wie sieht es mit der Spieleranzahl aus, hast Du Erfahrung in jeder angegeben Spierlanzahlen ?

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Malte
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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon Malte » 16. August 2014, 11:00

Hallo faki, ich habe es in allen Spieleranzahlen mehrfach gespielt.

Vorweg: Es spielt sich in allen Spieleranzahlen sehr gut. Es gibt keine Sonderregeln für das Spiel zu Zweit. Das Spielziel wird für die Anzahl der Spieler nur angepasst (Erreichen von 70,60,50 & 40 Punkten).

Zu zweit ist es sehr taktisch, da Du genau siehst, wann dein Mitspieler die Arbeiter zurück holen kann & evtl. auch muss. Wann Dein Mitspieler für ein Angriff bereit ist & wie stark er ist.

Zu dritt und zu viert ist in meinen Augen der Sweetspot. Zu dritt geht es sehr schnell wenn alle das Spiel aus dem eff-eff können. (60 Minuten sind da kein Problem). Zu viert mit viel Gelächter und einem guten Getränk fühlen sich aber 2 Stunden Spielzeit an wie anderthalb.

Zu fünft ist ein echtes Gerangel und wilde Androhungen, lautes Aufschreien und tiefsinnige Kettenzuggrübelei an der Tagesordnung. Haben alle keine Uhr im Nacken, auch seeehr gut :)


Das Spiel selber verläuft im übrigen selten nach den gleichen Strukturen ab. Wir hatten Spiele, da gab es starke Minen für Yellowcake sehr früh im Spiel. Es spielte sich total anders, als eine Partie später, in dem kaum Minen aufam Markt angeboten wurden. Oft kommt es vor, dass es einem Spieler an Arbeitern mangelt, nicht aber an guten Fabriken, wieder ein anderer Spieler hat Glück und bekommt zwei guten Universitäten und kann seine Ingenieure und Wissenschaftler früh ins Spiel bringen...
Das erhöht den Wiederspielreiz sehr, da nicht synchron die selben Ziele im Spiel verfolgen.

Sind erstmal alle Spieler mit dem Regelwerk vertraut und haben 2-3 Partien gespielt und wissen wie der "Nukleare Hase" läuft, sollte man die Länderfraktionen mit an Bord holen. Dann steigt der Anspruch nochmals, ohne eine Regelflut los zu treten.

Sollte es einem nach wirklich vielen, vielen Bomben noch nicht genug sein, so kann noch die große Erweiterung Second Stage dazu nehmen. Hier sollte man fairer Weise aber mit alten Hasen spielen :)

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Malte
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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon Malte » 16. August 2014, 11:04

Ich merke gerade, dass viele Wörter in meinem Posting fehlen. Ich hoffe Du kannst es trotzdem lesen.

Sorry, war erst um 4:30 im Bett, da Eldritch Horror uns mit Cthulhu so lange forderte (aber wir haben ihn besiegt! Yess!) Bin zu müde...

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faki
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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon faki » 16. August 2014, 11:06

Kein Problem, Deine Beschreibung ist perfekt ! Danke nochmal !

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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon Attila » 16. August 2014, 12:46

Hi,

Siehe Spielbox 2012/5



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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon rolf » 16. August 2014, 13:08

Hallo,
ich besitze TMP schon seit Erscheinen. Die Übersetztung auf BGG war wohl mit heißer Nadel schrieben worden, sodaß ich mir eine eigene vollständige Regel geschrieben habe. Ansonsten kann ich mich nur dem Spielbox-Artikel und den Aussagen von Malte anschließen: Ein Super Spiel. Spielerinnen wirst Du Aufgrund des Themas kaum finden, obwohl keine Person stirbt bzw. zu schaden kommt. Piratenspiele sind z. B: "brutaler".
LG
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Fluxx
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Re: The Manhattan Project - Wie iss es ?

Beitragvon Fluxx » 18. August 2014, 21:44

Ich habe The Manhattan Project dieses Wochenende zum ersten Mal gespielt. Ich gebe hier mal ein paar erste Eindrücke wieder:

- Das Spiel ist sehr darauf ausgelegt das Beste aus der Situation zu machen. Abgesehen von der Entscheidung, welche Art von Bomben man bauen möchte, hatte ich kaum den Eindruck, dass man länger planen kann. Es schien mir alles eher kurzfristig angelegt zu sein. (Das mag man als positiv oder negativ erachten.)

- Vielleicht als Folge von dem ersten Punkt, hatte das Spiel für mich wenig Aufforderungscharakter zum nochmal spielen. Mir fehlte dieses 'nächste mal versuche ich aber mal xy', das andere Spiele geben. Das heißt nicht, das ich nur Spiele will, wo ich mein Ding durchziehen kann ohne daran gehindert zu werden - Einfluss durch Mitspieler und das Spiel selbst sind durchaus willkommen - aber dieser Moment, wo man mal im Spiel innehält und sich überlegt, wo man in den nächsten 10 Zügen so hinmöchte, falls die Mitspieler einen lsaaen, der fehlte mir irgendwie.

- Die von Malte gelobte Spionage, sehe ich sehr zwiespältig. Sie gibt dem Spiel ein gutes Maß an Interaktion und ohne sie wäre es wohl nicht so spannend. Aber es gab auch ein paar Sachen in dem Zusammenhang, die mich etwas gestört haben:

- Spionage erlaubt einem nicht nur die Gebäude anderer zu nutzen und zu blockieren (was zwar lästig ist, aber von mir nicht als besonders negativ empfunden wurde), sie dient auch als Multiplikator von Aktionen. Während ich normalerweise in jedem Zug eine Aktion machen darf bevor die Gegner wieder dran sind, darf ich mit Spionage direkt mehrere Aktionen machen, sofern sie in gegnerischen Gebäuden statt finden. Gegen Ende sind das mal direkt 6 Aktionen statt nur einer. Dadurch scheint mir Spionage so essentiell zu sein, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass man gewinnen kann ohne in Spionage zu investieren. Das mag so gewollt sein um sicherzustellen, dass auch in jedem Spiel genug Interaktion da ist, erweckt bei mir aber das Gefühl, dass mir eine Spielweise aufgezwungen wird statt mir die Entscheidung zu überlassen, ob ich in Spionage investieren will oder nicht.

- Der Start scheint etwas seltsam zu sein. Ich habe als erster ein Gebäude gekauft mit der naiven Idee, dass ich dadurch einen kleinen Vorteil erlange. Mit der nächsten Aktion hat mein Mitspieler sofort die Spionage genommen und mein Gebäude genutzt, bevor ich eine Chance hatte es zu nutzen. Bis das Gebäude wieder frei war, waren die besseren Gebäude in bezahlbare Bereiche vorgerückt und ich hätte mir da direkt die bessere Version meines Gebäudes holen können. Ich hatte damit das Gefühl, dass der Gebäudekauf für mich keinen Vorteil gebracht hat und nahezu eine verschwendete Aktion war. Im nächsten Spiel würde ich mit dem Kauf eines Gebäudes warten, bis die Spionage besetzt ist, was aber erst Sinn macht, wenn ein anderer schon ein Gebäude gekauft hat. Wenn alle so denken, dann führt das dazu, dass keiner was kauft, bis auf dem Bestechungsfeld genug Geld liegt, dass sich der Kauf des billigsten Gebäudes als reine Finanzspritze lohnt. Das klingt für mich aber nach einem sehr zähen Spielbeginn.

Kurz noch zu unserem Spiel: Wir haben zu dritt gespielt, der Besitzer des Spiels, der es vorher 3-4 mal gespielt hat, ein Spieler, der sehr wenig Erfahrung mit modernen Brettspielen hat und ich. Im Endeffekt habe ich gewonnen, was aber nicht unbedingt heißt, dass ich das Spiel voll verstanden habe und meine Kritikpunkte eine fundierte Basis haben.
Disclaimer: Ich habe die Regeln nicht selber gelesen, weiß also nicht, ob wir alles 100% richtig gespielt haben.

Als Fazit würde ich sagen, dass ich das Spiel durchaus noch mal mitspielen würde, aber von mir aus gerade nicht besonders heiß darauf bin.

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Suedpolfee
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Re: The Manhattan Project - App

Beitragvon Suedpolfee » 23. August 2014, 22:04

Hi,
Hat schon jemand die App getestet? Versteht man die, wenn man das Brettspiel noch nicht kennt? Meine, kann man die Regeln über die App lernen oder muss man das Spiel schon kennen? Danke


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