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Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Allgemeine Spiele-Themen
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Stein-Schere-Papier
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Stein-Schere-Papier » 10. November 2015, 13:15

Ergänzung aus dem nahem Ende der Mittagspause ;-)

Wer sich eingehender mit der Thematik "Rezensionen" befassen mag, der möge sich dem Feld der Sprachkritik zuwenden.

Von Nicole Kaminski liegt ein interessantes Buch vor: "Literaturkritik ohne Sprachkritik?"
Es gibt eine Diskussion, ob Sprachkritik eine Modeerscheinung ist, die dabei verflacht. Einstieg in diese Debatte bietet: http://noam.uni-muenster.de/saba/Arbeit ... r_SABA.pdf

Mir scheint, dass im Feld der Verlage, Autoren, profi- und semiprofessionellen Rezensionsschreibern eine Debatte Sprachkritische Debatte zur Rezensionskultur im Spielbereich interessant wäre. Vergleiche von Amazon Rezensionen mit denen der SZ. Marktreichweitenbetrachtung der Spielbox und Rhados auf Effizienz getrimmten "run through's".

- finally formally finished -

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Michael Weber
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Michael Weber » 10. November 2015, 13:26

Stein-Schere-Papier hat geschrieben:Wenn ich mir die verschiedenen Beiträge durchlese, dann entsteht bei mir der Eindruck eines sehr hohen Anspruchs Deinerseits an eine Rezension.


Dieser Thread zeigt: Selbstverständlich müssen wir darüber sprechen, was eine Rezension ist, denn sonst reden wir hier alle aneinander vorbei. Das beinhaltet auch einen Anspruch an eine Rezension. Ich weiß nicht, ob meine höher sind, nur weil ich versuche, den Begriff zu erläutern und die Aufgabe einer Rezension darzustellen.

Stein-Schere-Papier hat geschrieben:Warum darf niemand aus Lust und Freude am Schreiben ein Spiel textlich zerreißen?


Wo sage ich das? Eben!

Aber wenn jemand ein Spiel textlich zerreißt, gehe ich davon aus, dass es für den Verriss gute Gründe gibt, also eine Auseinandersetzung stattfindet. Diese beinhaltet vermutlich alle von mir genannten Punkte. Ich sehe da keinen Widerspruch. Nur eine Rezension, die sagt "Spiel x ist toll, es gefällt mir",. ohne Gründe zu nennen, ohne auf das Wesen des Spiels einzugehen, ist nun wahrlich keine Rezension, sondern eine unbegründete Meinung zu einem Spiel. Ich hoffe, wie sind beide der Ansicht, dass es da einen Unterschied gibt.

Stein-Schere-Papier hat geschrieben:Mit dem Wiki Begriff von Rezension verhält es sich wie mit dem Pudding an der Wand: Es ist einfach nicht fest, was eine Rezension ist.


Das ist nicht ganz zutreffend. Dass eine Rezession eine kritische Auseiandersetzung mit einem Werk/Produkt ist, sollte wohl in allen Definitionen enthalten sein. Und genau diese kritische Auseinandersetzung und die Einrodnung des rezensierten Werks sehe ich als Anspruch an eine Rezension. Die Ausgestaltung ist ja wieder etwas anderes.

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Viagra4Free
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Viagra4Free » 10. November 2015, 13:49

Michael Weber hat geschrieben:Dass eine Rezension ein Produkt oder Werk einordnet (und dabei logischerweise auch -!- objektiv messbare Kriterien anwendet und auf dessen Grundlage zu einer Wertung kommt) kritisierst du aber nicht? Das ist der Grund für die meiten Rezensenten. Die Kaufentscheidung ergibt sich als Folge durch die Leser daraus. Wenn ein Rezensent ein Werk einordnet, bietet er dafür die Grundlage. Das lässt sich wohl kaum wegdiskutieren. Übrigens gibt es massig Definitionen, die einer Rezension sogar Objeitivität abverlangen. Soweit würde ich bei Gesellschaftsspielen noch nicht einmal gehen. Aber zum Einordnen gehört deutlich mehr als ein Text der Sorte "finde ich gut oder schlecht".

Stimmt, nur bin ich der Ansicht, dass auch deutlich mehr zu einer guten Rezension gehört als der Anspruch, potenziellen Käufern eine Entscheidungshilfe zu bieten. :)

Und was vermeintliche Objektivität anbelangt: Ein kreatives Werk wie ein Brettspiel weist, abgesehen von ordinal und nominal skalierbaren Merkmalen wie beispielsweise den Eigenschaften der Komponenten, keine objektiv messbaren Eingenschaften auf. Alle weitergehenden Beurteilungen der wirklich wichtigen Eigenschaften eines Spiels müssen daher zwangsläufig subjektiver Natur sein.
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Stein-Schere-Papier
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Stein-Schere-Papier » 10. November 2015, 13:51

Michael Weber hat geschrieben:Dieser Thread zeigt: Selbstverständlich müssen wir darüber sprechen, was eine Rezension ist, denn sonst reden wir hier alle aneinander vorbei.

Zustimmung.

Michael Weber hat geschrieben:Aber wenn jemand ein Spiel textlich zerreißt, gehe ich davon aus, dass es für den Verriss gute Gründe gibt, also eine Auseinandersetzung stattfindet. Diese beinhaltet vermutlich alle von mir genannten Punkte. Ich sehe da keinen Widerspruch. Nur eine Rezension, die sagt "Spiel x ist toll, es gefällt mir",. ohne Gründe zu nennen, ohne auf das Wesen des Spiels einzugehen, ist nun wahrlich keine Rezension, sondern eine unbegründete Meinung zu einem Spiel. Ich hoffe, wie sind beide der Ansicht, dass es da einen Unterschied gibt.


Mir fällt dazu nur das Beispiel der "Rezension" von Udo Bartsch zu Ora et Labora in der Spielbox an: Voller warmer Worte für das Spiel griff er die mittelalterliche klösterliche Sprache der Spielregel auf und beschrieb das Spiel, ohne auf das Material, die Spielregel und andere Kriterien einzugehen. Ein meiner Meinung nach phantastischer Beitrag im Forum der Spielbox eines Users, kritisierte dies im gleichen Sprachstil. Chapeau! Aber ausgezeichnet wurde Udo Bartsch für seine "Rezension".

Selbst die Profis halten sich nicht daran. Fällt vielleicht nicht so auf, wenns kein Verriss ist...

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Michael Weber
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Michael Weber » 10. November 2015, 14:01

Viagra4Free hat geschrieben:Stimmt, nur bin ich der Ansicht, dass auch deutlich mehr zu einer guten Rezension gehört als der Anspruch, potenziellen Käufern eine Entscheidungshilfe zu bieten. :)


Das wiederum habe ich ebenfalls nie bestritten.

Viagra4Free hat geschrieben:Und was vermeintliche Objektivität anbelangt: Ein kreatives Werk wie ein Brettspiel weist, abgesehen von ordinal und nominal skalierbaren Merkmalen wie beispielsweise den Eigenschaften der Komponenten, keine objektiv messbaren Eingenschaften auf. Alle weitergehenden Beurteilungen der wirklich wichtigen Eigenschaften eines Spiels müssen daher zwangsläufig subjektiver Natur sein.


Ja, aber ... Ich drücke es mal wieder so aus, dass Nils gleich einen himmelblauen Farbpinsel hervorholt und sich am Kopf krazt. (Nur) aus der Erfahrung und Kompetenz des Rezensenten erwächst die Möglichkeit, dass subjektive Empfindungen zu einer tendenziell objektiven Einordnung von messbaren und gefühlten Aspekten eines gesamten Werkes werden können. Selbstverständlich kann ein Rezensent die Interaktivität eines Spiels einordnen, wenn er Vergleiche kennt. Jedes Spiel wird subjektiv bewertet, aber im Vergleich ergibt sich eine Einordnung, die immer noch subjektiv ist, aber einen "objektiveren" Charakter erhält. So ist es auch für nahezu alle anderen Aspekte eines Spiels.

Das alles erfüllen übrigens die meisten Rezensionen fast automatisch (mehr oder weniger gelungen, aber sie erfüllen es). Das Resultat ist in der großen Mehrheit ein Text, der klar über eine unbegründete Meinung hinausgeht. Und da schließt sich der Kreis zum Diskussionsverlauf. Denn die Rezension steht als Gegenpol zur Verlagsseite und als Sinnbild gegen alle, die keine Kritik äußern möchten.

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Viagra4Free
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Viagra4Free » 10. November 2015, 14:40

Was Deine Einschätzung der individuellen Qualifikation eines Rezensenten betrifft, bin ich prinzipiell bei Dir. Eine gute Beurteilung erfordert abgesehen von sprachlicher Gewandtheit vor allem auch Sachkunde bzw. einen großen Erfahrungsschatz. Sind wir am Ende eigentlich der selben Ansicht? ;)

Nein, ganz so einfach ist es nicht. Das Gesellschaftsspiel hat einige Eigenarten, die es als kreatives Werk von einem Buch, einem Theaterstück oder einem Film unterschieden:
1.) Eine Spielerfahrung ist praktisch nicht reproduzierbar. Selbst unter Laborbedingungen wird ein Spiel nie die immer gleichen Spielerfahrungen generieren (anders als beispielsweise ein Film).
2.) Eine Spielerfahrung entsteht durch das Zusammenwirken von Individuen (außer Solo- bzw. quasi-Solospiele wie viele moderne Euros). Kinogänger interagieren dagegen nicht miteinander.

Der qualifizierte Spielekritiker müsste demzufolge unter Berücksichtigung aller denkbaren Rahmenbedingungen auf sozusagen empirische Weise zu einem objektiven Urteil und somit fairen Urteil gelangen. Das ist aufgrund der oben beschriebenen Eigenarten des Brettspiels alleine von der praktischen Herangehensweise her aber kaum zu bewerkstelligen. Am Ende steht eine Schein-Objektivität.

...wollte ich als Leser dieser Diskussion einmal anmerken. Wer blaue Pillen braucht... Ihr wisst bescheid.
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Sascha 36

Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Sascha 36 » 10. November 2015, 17:31

@ Stein- Scbere - Papier

Dankefür den Literatur Tip, finde ich erstmal sehr interessant und werde ich mir durchlesen.


Ansonsten ist es mir noch mal sehr wichtig herauszustellen, das ich niemanden hier vorschreiben wollte wie er seine Rezensionen zu schreiben hat, was er schreibt und vorzugeben aus welcher Intention man überhaupt schreibt.
Mir war die Intention wichtig warum ich ein Spiel überhaupt kritisiere und darüber finde ich hier sehr viel.
Die Diskussion über Rezensionen die dann aufkam halte ich für wichtig, aber auch hier kann es am Ende jeder so weiter machen wie er das für richtig hält. Erstaunt hat mich wie unterschiedlich die Meinungen dann zum Verständnis des Begriffes Rezension sind und ich hab da meine Auffassung von Rezension auch noch einmal überdacht.
Dafür finde ich dann solche kleinen Diskussionen doch wichtig, wenn man sich und sein Tun am Ende noch mal selber überdenkt.

Was mich noch interessieren würde ob eine Rezension immer in einem bestimmten Kontext erscheinen muss bzw steigt oder fällt der Wert einer Rezension dadurch ? Kann eine Rezension bei Amazon, im Kirchenflyer oder im Vielespieler Forum den gleichen Wert haben ?

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Florian-SpieLama
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Florian-SpieLama » 10. November 2015, 18:36

Wenn ich Michael richtig verstanden hab, ist der Kontext nicht zwingend, aber erhöht die Wahrscheinlichkeit einer guten Rezension.
Er weist ja auf die redaktionellen Leistungen in einem Magazin hin, die viel Arbeit für eine gute Rezension bedeuten. Hinzu kommen Anspruch und "handwerkliche" Ausbildung in Sachen Journalismus.
Wenn nun ein Journalist alles beachtet ist, würde ich sagen, egal ob sein Text in einen Forum, Flyer oder einer Zeitung steht.
Nur, wenn man den Autor nicht kennt, ist es wahrscheinlicher einen Text nach den Anforderungen in einem Magazin zu finden, als in einem Forum.
Diese Wahrscheinlichkeit kann man, so vermute ich, ummünzen als Glaubwürdigkeit die der Leser (zumindest unbewusst) dem Text zuschreibt.

Alles nur unqualifizierte Vermutungen.

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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon widow_s_cruse » 10. November 2015, 19:21

Schmeiß mal was rüber. Dein Zeugs scheint echt gut zu sein. :D

Viagra4Free hat geschrieben:Das Hauptproblem bei dieser Diskussion scheint mir zu sein, dass solche Leute wie Thygra meinen, eine Rezension innerhalb eines Blogs sei in erster Linie Verbraucherinformation und müsste daher immer objektiv bleiben. So ein Bullshit.

98% der Kritiker verfassen eine Rezension als Verbraucherinformation und 98% der Leser wollen mit der verfassten Rezension eine Verbraucherinformation lesen.
Sind die Himmelblauen etwa LSD? :rolleyes:

Viagra4Free hat geschrieben:Die kritische und sachkundige Betrachtung eines kreativen Werks aus einem Selbstzweck heraus (meine persönliche ad-hoc-Definition). Die Zielsetzung, eine Rezension primär zum Zwecke der Käuferinformation zu verfassen, ist eigentlich ein Armutszeugnis für den Verfasser und ein trauriger Auswuchs unserer Konsumgesellschaft.

Hey - cooler Trip - mit deinem Zeugs ist es richtig leicht, diese Zwänge abzulegen. In allen Medien werden von sofort an die Spielekritiken im Kulturteil veröffentlicht. Wie leicht das jetzt geht...

Viagra4Free hat geschrieben:Nein, ganz so einfach ist es nicht. Das Gesellschaftsspiel hat einige Eigenarten, die es als kreatives Werk von einem Buch, einem Theaterstück oder einem Film unterschieden:
1.) Eine Spielerfahrung ist praktisch nicht reproduzierbar. Selbst unter Laborbedingungen wird ein Spiel nie die immer gleichen Spielerfahrungen generieren (anders als beispielsweise ein Film).
2.) Eine Spielerfahrung entsteht durch das Zusammenwirken von Individuen (außer Solo- bzw. quasi-Solospiele wie viele moderne Euros). Kinogänger interagieren dagegen nicht miteinander.

Der qualifizierte Spielekritiker müsste demzufolge unter Berücksichtigung aller denkbaren Rahmenbedingungen auf sozusagen empirische Weise zu einem objektiven Urteil und somit fairen Urteil gelangen. Das ist aufgrund der oben beschriebenen Eigenarten des Brettspiels alleine von der praktischen Herangehensweise her aber kaum zu bewerkstelligen. Am Ende steht eine Schein-Objektivität.

...wollte ich als Leser dieser Diskussion einmal anmerken. Wer blaue Pillen braucht... Ihr wisst bescheid.

Jau -ich sehe ganz andere Bilder wie du - wie geil ist das denn?

Lese ich ein Buch, gestaltet ich es mir mit meiner Fantasie aus. Auf einen Film oder Theaterstück reagiert jeder auf Grund seiner persönlichen Erfahrungen ganz anders. Filmvorführungen können völlig unterschiedlich empfunden werden - dazu reicht bereits der Unterschied eines leeren oder vollen Kinosaals.
Nur - ein Gesellschaftsspiel scheint in seinem Rahmen Reproduzierbares zu haben. Der Rahmen nennt sich dann auch noch Spielregel. Erdacht vom Autor, um seine persönlichen Erfahrungen und Empfindungen aus den Prototypen-Partien über das Produkt Gesellschaftsspiel an die Mitspieler in den entsprechenden Situationen weiterzugeben - über Raum und Zeit....

Jetzt hebe ich ab. Ich fliege...
Komm - gib noch eine Runde von diesen Drops aus!
Zuletzt geändert von widow_s_cruse am 10. November 2015, 19:38, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
Nils
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Viagra4Free
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Viagra4Free » 10. November 2015, 19:29

Sascha 36 hat geschrieben:(...) bzw steigt oder fällt der Wert einer Rezension dadurch ? Kann eine Rezension bei Amazon, im Kirchenflyer oder im Vielespieler Forum den gleichen Wert haben ?

Ganz allgemein: Natürlich, sofern dies Einfluss auf die subjektive Bewertung eines gegebenen Textes hat, beispielsweise alleine aufgrund des Images (Bild vs FAZ). Oder, um naheliegendere Beispiele heranzuziehen: Thygra bewertet nach eigenen Worten in einem der früheren Beiträge dieses Themas einen Text daran, in welcher Form und wo er veröffentlicht wurde. Ist es ein Forenbeitrag, so ist dieser für ihn per se von geringerem Wert als der als "Rezension" ausgewiesener Text auf einer speziellen Rezensionsseite, obwohl keineswegs sicher ist, dass der Forenbeitrag tatsächlich schlechter ist (was auch immer man für Kriterien zu Grunde legen mag).

"Wert" ist allerdings in diesem Kontext immer eine problematische Begrifflichkeit. Welchen "Wert" meinen wir denn? Informationswert? Nutzwert? Monetärer Wert? Ideeller Wert? Literarischer Wert? Persönlicher Wert? ...

Und aus wessen Perspektive wollen wir eine Rezension bewerten? Aus der des Schreibers? Der eines anderen Kritikers? Des Spieleverlages? Des Bereitstellers der Rezensionsplattform? Des potenziellen Käufers, der einen Kaufentscheid fällt? Aus der des Brettspielbegeisterten, der beim Lesen der Rezi lediglich über sein Hobby reflektieren möchte? ...

Jetzt brauchst Du diese spontane Liste nur noch zu vervollständigen und alle möglichen Kombinationen durchexerzieren. Ich meine das ernst. Du wirst sofort verstehen, weshalb die Meinungen darüber so stark auseinandergehen, was eine "wert"volle Rezension ausmacht.

Beispiel: Ein sehr subjektiver Verriss der Marke "New Boardgame Journalism" hat einen hohen Unterhaltungswert für einen Leser, der KEINE Kaufentscheidung sucht (sofern der Verfasser denn unterhaltsam schreiben kann). Der Informationswert für einen Kaufentscheid ist mäßig bis unzureichend ("nicht hilfreich" bei amazon). Der Text hat vermutlich einen hohen persönlichen Wert für den Verfasser (sowie wahrscheinlich einen geringen monetären Wert), mit etwas Glück einen beachtlichen sprachlichen Wert (Sprachgeschick!), und je nach Reichweite einen unbedeutenden bis deutlich spürbaren monetären Wert für den betroffenen Verlag.
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Arnold
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Arnold » 10. November 2015, 20:14

Sascha 36 hat geschrieben:
Kann eine Rezension bei Amazon, im Kirchenflyer oder im Vielespieler Forum den gleichen Wert haben ?

Hallo! Absolut Ja!

Das hängt ganz von der Betrachtungsweise ab. Wert müsste erstmal von Sascha36 allgemeingültig definiert werden.

Ich persönlich finde z.B meinen Wert nicht gemindert, auch wenn Sascha36 mich als Spielboxler degradiert hat.

Gruß Arnold

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Stein-Schere-Papier
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Stein-Schere-Papier » 10. November 2015, 21:45

Viagra4Free hat geschrieben:Das Gesellschaftsspiel hat einige Eigenarten, die es als kreatives Werk von einem Buch, einem Theaterstück oder einem Film unterschieden:
1.) Eine Spielerfahrung ist praktisch nicht reproduzierbar. Selbst unter Laborbedingungen wird ein Spiel nie die immer gleichen Spielerfahrungen generieren (anders als beispielsweise ein Film).
2.) Eine Spielerfahrung entsteht durch das Zusammenwirken von Individuen (außer Solo- bzw. quasi-Solospiele wie viele moderne Euros). Kinogänger interagieren dagegen nicht miteinander.

Der qualifizierte Spielekritiker müsste demzufolge unter Berücksichtigung aller denkbaren Rahmenbedingungen auf sozusagen empirische Weise zu einem objektiven Urteil und somit fairen Urteil gelangen. Das ist aufgrund der oben beschriebenen Eigenarten des Brettspiels alleine von der praktischen Herangehensweise her aber kaum zu bewerkstelligen. Am Ende steht eine Schein-Objektivität.


Verschiedene individuelle Faktoren können dazu führen, dass Filme beim zweiten und dritten sehen, ganz anders betrachtet / eingeschätzt werden, als beim ersten mal. Und auch im Kino interagieren die Menschen über gruppenpsychologische Prozesse.

Wenn es einfach wäre, wäre die Verleihung von Preisen für Filme wären dann ja konsensual. Sind sie aber nicht, sondern genaus so mit persönlichen Vorlieben verbunden, wie die Jury des SdJ.

Es ist lange her, aber ich meine Hilmar Hoffmann hatte sich in diesem Text über die Scheinobjektivität von Preisjury mokiert:
http://d-nb.info/957127502/04

Leider finde ich nur das Buch wieder, aber nicht den Text. Vielleicht hat ja jemand das Buch zu Hause.

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Stein-Schere-Papier
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Stein-Schere-Papier » 10. November 2015, 21:56

Sascha 36 hat geschrieben:Was mich noch interessieren würde ob eine Rezension immer in einem bestimmten Kontext erscheinen muss bzw steigt oder fällt der Wert einer Rezension dadurch ? Kann eine Rezension bei Amazon, im Kirchenflyer oder im Vielespieler Forum den gleichen Wert haben ?


Was ist für wen "Wert"?

Wenn ich eine Rezension mag, ist mir der Kontext egal, sie ist im Flyer für mich nicht weniger wert, als in einer Zeitschrift. Bei Amazon hat sich was bei mir verändert: Inzwischen haben Rezensionen eines VINE oder Top1000 Nutzers bei Amazon für mich keinen Wert mehr - ich glaube diesen Rezensionen einfach nicht und lese sie nicht. Damit verpasse ich dann aber auch gute Rezensionen.

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Sascha 36

Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Sascha 36 » 10. November 2015, 22:57

Wert bezeichnet für mich das inhaltliche Gewicht einer Rezension, es gibt Leute die veröffentlichen nur in ihrem Blog, andere nur in ihrem E Zine und dann gibt es Schreiber von denen kann man überall Rezensionen lesen. Amazon, Boardgamegeek etc, hier frage ich mich ob das am Ende nicht doch Zuviel des Guten ist.

@ Arnold
Wegen mir können wir gerne nochmal von vorne anfangen, was ich damals geschrieben hatte war eine ( zugegeben übertriebene ) Reaktion auf etwas das du vorher geschrieben hast.
Mir lag das alte Lama sehr am Herzen, euch das Spielbox Forum und die Zusammenlegung wollte keiner wirklich gerne, mittlerweile müssen wir alle uns damit arrangieren. Meine Erfahrung mit der Spielbox war meist negativ, für mich war es eher nach dem Motto wenn der Kuchen spricht hat der Krümel nichts zu sagen. Ansonsten bleibt immer noch die Ignore Funktion und ich bin keinem böse wenn er das bei mir tut, man kann sich im Leben ja auch nicht immer aussuchen mit wem man Kontakt hat.

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Viagra4Free
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Viagra4Free » 11. November 2015, 09:42

widow_s_cruse hat geschrieben:
Viagra4Free hat geschrieben:Das Hauptproblem bei dieser Diskussion scheint mir zu sein, dass solche Leute wie Thygra meinen, eine Rezension innerhalb eines Blogs sei in erster Linie Verbraucherinformation und müsste daher immer objektiv bleiben. So ein Bullshit.

98% der Kritiker verfassen eine Rezension als Verbraucherinformation und 98% der Leser wollen mit der verfassten Rezension eine Verbraucherinformation lesen.

Soso, was der Herr alles weiß. ;) Aber wenn diese Zahlen stimmten, dann hättest Du meine Auffassung über diesen traurigen Zustand bestätigt. Danke. Aber gut, irgendwer muss ja die Binnennachfrage ankurbeln. Unser Land ist bekanntlich viel zu sehr auf den Export angewiesen. KONSUMIERT mal alle bitte ein bisschen mehr!

A propos: Falls jemand blaue Pillen möchte - Ihr wisst Bescheid! Eine kurze PM, kostet Euch nix und ist ganz billig! Aber Vorsicht, das ist nur was für Erwachsene, gell Nils? ;)

Im Übrigen geht es nicht darum, dass in allen Medien
widow_s_cruse hat geschrieben:...von sofort an die Spielekritiken im Kulturteil veröffentlicht
werden, sondern darum, dass selbst Spielerezensionen, die praktisch eh nur von Szenemenschen gelesen werden, nicht mehr tun, als Verbraucherinformationen zu liefern. Die mir bekannten Online-Magazine richten sich vornehmlich an ein Fachpublikum. Da könnte man schon einmal auf die Idee kommen, mehr zu tun und unter Beweis zu stellen, als Kulturjournalist mehr auf dem Kasten zu haben als nur eine Hilfestellung beim Kaufentscheid zu bieten. Ein an seinem Fachgebiet interessierter Schreiber interessiert sich eben nicht primär für den Gegenstand, den er rezensiert, sondern für das Brettspiel an sich. "Kontextualisierung" heißt das Zauberwort. Das müsste so in jeden Leitfaden für den guten Kritiker ganz vorne in Kapitel 1 beschrieben werden. Ich frage mich allerdings, wer von unseren Brettspieljournalisten jemals ein solches Buch gelesen hat. Von Kontextualisierung ist bei den meisten Rezis nämluch nicht die Spur zu finden, selbst bei den renommierteren.
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon widow_s_cruse » 11. November 2015, 12:57

Hallo Sascha,
Sascha 36 hat geschrieben:Was mich noch interessieren würde ob eine Rezension immer in einem bestimmten Kontext erscheinen muss bzw steigt oder fällt der Wert einer Rezension dadurch ? Kann eine Rezension bei Amazon, im Kirchenflyer oder im Vielespieler Forum den gleichen Wert haben ?

Ich möchte doch meinen, dass die von mir veröffentlichten Spieleempfehlungen in den regionalen Magazinen 50€ Honorar wert wären. Schließlich ziehen alle anderen ihren wirtschaftlichen Vorteil aus den gelieferten Texten. Das Magazin erhält Content, um die Lücken zwischen den einträglichen Anzeigen zu füllen. Die Kunden des Händlers erhalten einen Push, zwecks einer Umsatzsteigerung Seitens des Händlers. Die Verlage erfüllen untern Wert ihre PR-Aufgabe und platzieren ihr Produkt am Markt. Ist das Verfassen der Spieleempfehlung also 50 € Aufwandsentschädigung wert?
Nein - dem Ansprüche-Erheben beim Magazin wird mit Unfreundlichkeit begegnet. Der Content würde keine kostentragenden Anzeigen generieren. Man solle froh sein, dass Papier und Druckerschwärze für solchen Firlefanz zum Einsatz kommt. Das Internet wäre eh schon überschwemmt mit so was. Als Nerd würde man von mir auch erwarten, dass ich die Spieleempfehlung gerne gratis und pünktlich zum Reaktionsschluss liefere. :dodgy:

Den wiederholt geforderten Verriss wäre ich bereit für - sagen wir mal - für 200€ zu liefern? Ist der geforderte Aufwand das wert?
Mein Vorschlag - lasst uns doch ein Kickstarter-Projekt machen. Ich biete einen Verriss für ein Hyp-Spiel an. Jeder, dem die Verrisse ach so wichtig sind, zahlt für die Aushändigung des Verriss nur 1,99€. Dafür werden sich doch sicher 100 Interessenten finden. Das ist doch für euch echt ein vorteilhaftes Geschäft. Ich möchte nur den Aufwand für das Schreiben erstattet bekommen, und ihr spart mindestens 18€, weil ihr ja mit dem Nicht-Kaufen des Spiels so viel Geld gespart habt.

Deal - wer macht mit? :cool:
Zuletzt geändert von widow_s_cruse am 11. November 2015, 20:51, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Nils
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon widow_s_cruse » 11. November 2015, 20:18

Hey Pille, :cool:

Du glaubst wohl, wir sind doof, was?
Erst gibt es die Drops gratis. Und nun nennst du dein Angebot nur noch billig!
Willst du uns etwa abzocken?

boooaahr - dein Zeugs scheint irgendwie nicht so ganz sauber zu sein! Hab ich ein Schädel ....

Viagra4Free hat geschrieben:Soso, was der Herr alles weiß. ;) Aber wenn diese Zahlen stimmten, .....

Kerl - stellst Du Ansprüche. Mit meinem Schädelweh muss ich dir das etwa noch vorrechnen?
Ist doch ganz einfach. Du bist die ganz große Ausnahme - richtig? Dank deiner Drops habe ich dich sogar doppelt gesehen - mal so als Boni. Das nun von 100 Personen abgezogen ist 98%. Ist doch ganz einfach. Capisce?

Sach mal - deine Drops machen doch nicht etwa schizophren?
So langsam greift das hier um sich... ;)

Viagra4Free hat geschrieben:Im Übrigen geht es nicht darum, dass in allen Medien
widow_s_cruse hat geschrieben:...von sofort an die Spielekritiken im Kulturteil veröffentlicht
werden, sondern darum, dass selbst Spielerezensionen, die praktisch eh nur von Szenemenschen gelesen werden, nicht mehr tun, als Verbraucherinformationen zu liefern. Die mir bekannten Online-Magazine richten sich vornehmlich an ein Fachpublikum. Da könnte man schon einmal auf die Idee kommen, mehr zu tun und unter Beweis zu stellen, als Kulturjournalist mehr auf dem Kasten zu haben als nur eine Hilfestellung beim Kaufentscheid zu bieten. Ein an seinem Fachgebiet interessierter Schreiber interessiert sich eben nicht primär für den Gegenstand, den er rezensiert, sondern für das Brettspiel an sich. "Kontextualisierung" heißt das Zauberwort. Das müsste so in jeden Leitfaden für den guten Kritiker ganz vorne in Kapitel 1 beschrieben werden. Ich frage mich allerdings, wer von unseren Brettspieljournalisten jemals ein solches Buch gelesen hat. Von Kontextualisierung ist bei den meisten Rezis nämluch nicht die Spur zu finden, selbst bei den renommierteren.

.... hääääh? - verstehe nur Bahnhof - so ohne Beispiel und Zusammenhang begreif ich nicht, was du uns mitteilen möchtest. Mach das mal bitte besser... :D

Mann! Tut mir der Kopf weh....
Liebe Grüße
Nils
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon widow_s_cruse » 11. November 2015, 23:14

Jungs - ich muss sagen, ihr seid echt cool - richtige Zocker!

Dass ihr auf mein Angebot nicht einsteigt, kann nur bedeuten, dass Euch Eurer Vorteil nicht groß genug ist.

Gut - ihr wollt es nicht anders. Hier mein absolutes, ultimatives Angebot für einen Verriss, nach dessen Lesen ihr euch nie wieder besser fühlen werdet. Ich verfasse einen Verriss über Mega Civilization - für lächerliche 4,99€ - nie wieder werde ihr mehr Geld sparen können - 184 Öcken für Euch zur freien Verfügung! Nach meinem Verriss werdet ihr garantiert kein Bedürfnis mehr für dieses Spiel aufbringen. Dank des Verriss, könnt ihr schlagfertig argumentieren, wie dumm die Käufer dieses Spiels sind. Das verschafft euch in der Szene Reputation über jedes Maß hinaus.
Ich verspreche euch, jeden einzelnen Buchstaben des Regelwerks auf den Kopf zustellen. Mein gesamtes Umfeld muss dieses Machwerk drei Dutzend mal durchspielen - von der drei jährigen Nachbarstochter bis zum dementen Altenheimbewohner - ohne Gnade und Rücksicht auf Verluste. Ich verfasse Euch eine Rezension - so richtig klebig süß und gleichzeitig bitter böse (meine Spezialität) - alle zehn Finger werdet ihr euch danach abschlecken.
Kommt - das könnt ihr nicht ausschlagen - es besteht Gefahr, dass sonst der ganze Spiele-Journalismus vor die Hunde geht - das könnt ihr echt nicht wollen - nur 4,99€!



Hey Mister Hyde -... ähm werter Michael,

da muss ich dir wohl Recht geben - vom Geschäft habe ich wohl nicht viel Ahnung. Da bildet man sich ein, eine Werbefläche für die Gesellschaftsspiele im Wert von ca. 10.000€ im Jahr zu schaffen und durch die Gesamtauflage aller Magazine eine Reichweite von einer Million Leser zu haben - gemäß der Mediendaten der Magazine für entsprechende Werbemaßnahmen - aber wertschätzen, wissen das die richtigen entscheidenden Leute nur sehr, sehr selten.

Apropos Hyde und Mediendaten - ich bin es gewohnt, dass Magazine ihre Mediendaten offen legen, um ein in sie gesetztes Vertrauen gerecht zu werden. :P

Und auf eine Feindseligkeit braucht mangels Überschneidung nicht spekuliert zu werden - das entbehrt einer Basis. Aber - ich lese halt nicht so gerne von Aufforderungen, dass alle anderen "inakzeptablen" mit dem Schreiben besser aufhalten sollten.

Eigentlich stellt sich mir nur noch eine Frage. Sprechen wir hier eigentlich die ganze Zeit von einem Bettler-Journalismus und dessen Ehrenkodex? Mir kommt es manchmal so vor ...
Zuletzt geändert von widow_s_cruse am 12. November 2015, 00:33, insgesamt 4-mal geändert.
Liebe Grüße
Nils
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Sascha 36 » 11. November 2015, 23:43

Ich versteh das mit den blauen Pillen nicht, was die Kontextualisierung angeht so denke ich das alle Leute die ihre Freizeit für das Schreiben von Rezensionen opfern, dies tun weil ihnen ihr Hobby viel bedeutet. Vielleicht bin ich da auch naiv, aber mir gefällt der Grundgedanke.
Mit Amazon meinte ich die Vielzahl an Kurzeindrücken, Rezensionen die es dort zu Brettspielen gibt und die auch gelesen werden bzw bei der Kaufenrscheidung genutzt werden.
Wie würdet ihr diese Rezensionen bewerten oder sind die für euch eher alle gekauft und nicht ernst zu nehmen ?

Zu Nils kann ich mich nicht äußern, da ich seine Posts nicht verstehe bzw mein Intellekt dafür nicht ausreicht oder sie einfach nicht mehr lesen kann.

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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Viagra4Free » 12. November 2015, 05:39

Hej Nils,

ich würde Dein Verriss-Projekt eventuell sogar fördern, wenn Du wenigstens ansatzweise Schreibtalent hättest. Einen guten Verriss zu schrieben, das ist schon eine andere Liga als einen 5-Zeiler im "Aldi Informiert" von Hinteraiblingen, und das wiederum ist auch nicht unbedingt die beste Referenz für einen ambitionierten Kickstarter-Journalisten wie Dich. Immer schön auf dem Boden bleiben. :)

@Sascha 36

Niemand hat etwas gegen Amateurjournlismus, ganz im Gegenteil! Unser Hobby lebt von Spielern, die über Spiele schreiben. Wer aber den Anspruch erhebt, das proklamierte "Kulturgut" Brettspiel journalistisch qualifiziert darstellen zu wollen, der sollte das auch nach Maßstäben tun, die kulturjournalistischen Standards genügen.
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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Michael Weber » 12. November 2015, 11:26

widow_s_cruse hat geschrieben:da muss ich dir wohl Recht geben - vom Geschäft habe ich wohl nicht viel Ahnung. Da bildet man sich ein, eine Werbefläche für die Gesellschaftsspiele im Wert von ca. 10.000€ im Jahr zu schaffen und durch die Gesamtauflage aller Magazine eine Reichweite von einer Million Leser zu haben - gemäß der Mediendaten der Magazine für entsprechende Werbemaßnahmen - aber wertschätzen, wissen das die richtigen entscheidenden Leute nur sehr, sehr selten.


Nils, DU sagst doch immer, dass du ja gar keine Rezensionen schreibst. Daher kann ich deine Antworten hier zu 80 % nicht nachvollziehen ;-)

widow_s_cruse hat geschrieben:Apropos Hyde und Mediendaten - ich bin es gewohnt, dass Magazine ihre Mediendaten offen legen, um ein in sie gesetztes Vertrauen gerecht zu werden. :P


Ach so. Ja, überlege ich mal. Wen's interessiert: Siebestellige Seitenaufrufe im Monat. Und das ist schön so.

widow_s_cruse hat geschrieben:Und auf eine Feindseligkeit braucht mangels Überschneidung nicht spekuliert zu werden - das entbehrt einer Basis. Aber - ich lese halt nicht so gerne von Aufforderungen, dass alle anderen "inakzeptablen" mit dem Schreiben besser aufhalten sollten.


Welche Feindeseligkeiten :pirate:
Du musst mich schon im Zusammenhang lesen. Dann wird es klarer. Und damit meine ich nicht den hier zitierten Satz.

widow_s_cruse hat geschrieben:Eigentlich stellt sich mir nur noch eine Frage. Sprechen wir hier eigentlich die ganze Zeit von einem Bettler-Journalismus und dessen Ehrenkodex? Mir kommt es manchmal so vor ...


Wer bettelt denn? "Ehrencodex" oder eine grundlegende Übereinkunft, was eine Rezension ist und dass auch Verrisse selbstverständlich zu einem Rezensionsangebote gehören, sind wichtig. Ebenso wichtig ist es, dass Spiele ohne fundierte Meinung nicht verrissen werden dürfen. Sagte ich schon, dass eine Rezension ein bisschen mehr ist als ein undefiniertes Gefühl? Wir diskutieren hier über den Ansatz, warum Kritiken verfasst und geäußert werden. Und wenn wir dann im Detail bei Rezensionen landen, dann gibt es meiner Meinung nach einfach ein paar geschriebene oder ungeschriebene Gesetze, die jeder erfüllen sollte. Sollte, weil es nicht jeder immer macht oder kann. Gerade in einer Hobbyszene ist es sinnvoll, darüber mal zu sprechen, denn viele sind Ausdembauchtäter.

Wenn ich dann schizo bin, weil ich es selbst nicht kann oder ich bei zu kritisierenden Dingen den Finger in die Wunde lege, bin ich eben genau das. Ich wünschte mir, dass dieses Ringelpietz mit Anafassen in der Spieleszene mal aufhört und mehr Menschen auch mal sagen, was geht und vor allem was nicht geht, ohne gleich zum Feindbild zu werden. Merke: Der Krtiker kritisiert nur (und ist weder Feind noch ein A****). Die Basis für die Kritik haben allerdings andere erschaffen! Und damit meine ich nicht nur schlechte Spiele ...

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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Viagra4Free » 12. November 2015, 15:01

Nur, dass ich das recht verstanden habe: Reich der Spiele hat tatsächlich siebenstellige Seitenaufrufe im Monat? Also mindestens knapp 34.000 Aufrufe am Tag?
Schöne Mädchenspiele jetzt kostenlos spielen auf spielen.de!


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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon BGBandit » 12. November 2015, 16:23

Mit oder ohne Crawler?

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Re: Warum kritisieren wir so gerne Spiele ?

Beitragvon Michael Weber » 12. November 2015, 16:44

Sind rausgerechnet. Enthalten sind aber RSS-Abrufe.
Allerdings sind unsere Zahlen jetzt nicht soooo überwältigend, dass man sie diskutieren muss, auch wenn wir da sicher ganz oben in der Szene dabei sind. Haben wir uns als "Monopoly-Syndrom" der Szene speziell die letzten drei Jahre hart erarbeitet. :cool:


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