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Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Taktiken und Winkelzüge: Wie gewinne ich Spiel XY?
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Malte
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Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon Malte » 9. Juli 2016, 07:46

Eine Phänomen manifestierte sich gestern bei Roll for the Galaxy. Das ausgiebig Diskutiert wurde und probegespielt wurde.

Folgendes: Es gibt nur zwei Arten das Spiel zu beenden

A- Die Siegpunktemarker (Spieleranzahl x 12) sind alle unter den Spielern verteilt.
B- Ein Spieler hat seinen 12ten Ausbau (Planeten + Fortschritte) gebaut.

Schnell stellte sich heraus, dass es schneller geht die 12 Plättchen in die Auslage zu bauen, als die ganzen Siegpunktechips unter den Spielern zu verteilen.

Es gibt nur eine Art das Spiel zu gewinnen.

Nur Warum?

Der BAU-Spieler:

Damit er Plättchen bauen kann, braucht er nur 2 Aktionen:
Phase I ) Ich erkunde und sauge mich voll mit Geld und/oder Entwicklungen & Planeten
Phase II + III ) Ich baue die Entwicklungen/Planeten (Im Endeffekt ist es nur eine Aktion)

Ich brauche für diese Strategie im ganzen Spiel nur 2 Aktionen spielen. Hä? Nur 2? Ja, weil Phase II (Entwickeln)& Phase III (siedeln) absolut identisch sind. Es ist sogar zum Vorteil für den BAU-Spieler das Entwickeln & Siedeln getrennt wurden. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit das man eines von beiden benötigten Symbolen würfelt.

Der PRODUZIER&VERBRAUCH-Spieler:

Er braucht bei weitem mehr Aktionen und wird mit weniger Siegpunkten belohnt in der gleichen Spielzeit:

Er muss...
... erstmal einige Planten haben um mit ihnen arbeiten zu können
... produzieren und kann immer nur eine Ware auf einen Planeten stellen (was ihn ausbremst)
... für das optimale Siegpunkteabgreifen braucht er noch die Farbübereinstimmungen (Planet / Ware / Verladearbeiter)
... beachten, dass wenn er Geld über handeln generiert er sich seine Siegpunktequelle selber abschöpft (da er Würfel von den Planeten nimmt)...
Und er somit evtl. auch noch Kundschafterwürfel in Phase I setzen muss um Geld zu generieren.

Es ist kein Problem so zu spielen, es bedarf aber mehr Aktionen als der BAU-Spieler benötigt. Und er braucht somit länger um seine Siegpunkte zu generieren. Im Umkehrschluss produziert er deutlich weniger als der Bauspieler in der gleichen Zeit(/Runden/Aktionen).

Insgesamt gesehen braucht ein Spieler der nur baut weitaus weniger Aktionen um das Spielende ein zu leuten, als ein Spieler der auf Produktion und Verbrauch spielt und der BAU-Spieler hat sogar mehr SP in der gleichen Zeit erwirtschaftet.

Resümee:
Als es klar war und ein Spieler nur die beiden nackten Spielmechaniken Phase I + Phase II / III (was gerade sich mehr für ihn anbot) spielte, gewann er immer gegen die andere Strategie und die Downtime bei dem BAU-Spieler wurde deutlich niedriger, da er nicht groß überlegen musste. Was er baute war ihm total egal. Er dreht einfach die kostengünstigsten Seiten auf seiner Ablagetafel nach oben und sieht zu, dass er immer auf jeder Konstruktionsseite ein paar Plättchen liegen hat, damit ist er immer flexibel bei der Fertigstellung und nutzt seine Würfel optimal.

Insgesamt sehr ernüchternd, da das Spiel keine Interaktion aufweist und oft schon ein paar Runden vor Schluss der Sieger feststeht, da es keine Möglichkeit gibt den Spieler in irgendeiner Form zu beeinflussen. Nach so einem euphorischen Rezi wie bei den Boardgamejunkies hätte ich gedacht, dass das Spiel hier mehr bietet. Es wirkt spielerisch auf ein Element runtergebrochen.

Wie fühlten sich bei Euch die zwei Wege zum Siegpunkte generieren an?

Und wie oft wurde ein Spiel beendet, da keine SP-Marker mehr im allgemeinen Vorrat lagen?

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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon HDScurox » 9. Juli 2016, 09:40

Hey,

ich finde du übersiehst etwas: es gibt wesentlich mehr Planeten und Entwicklungen, die das verbrauchen und produzieren von waren vereinfachen, da kann schon ordentlich was in Schwung kommen.

Trotzdem meine ich, in meiner Rezension darauf hingewiesen zu haben, dass das besiedeln/entwickeln einfacher und damit gerade am Anfang erfolgreicher zu spielen ist. Dies uns aber nichts ausmacht, weil wir meist eh 2 bis 3 Partien am Stück spielen.

Ein planetenspieler dee möglichst billige Planeten und Entwicklungen baut, gewinnt bei uns auch eher selten. Er "muss" schon auch auf die 5 Pkt aufwärts aus sein.

Schluss endlich wird viel von den startplättchen bestimmt. Passen diese spielerisch zusammen, ist das schon ein Vorteil.
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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon ode. » 9. Juli 2016, 11:22

Hallo @'Malte',

sollte dich mal ein produzierender Spieler an die Wand gespielt haben, während du vergeblich darauf hoffst endlich deine Planeten besiedelt zu haben, wirst du dich sicher schnell umstimmen lassen in deinem Fazit. Ich kann dir sagen, dass es möglich ist, den Siegpunktvorrat sehr schnell leer zu spielen.

Natürlich hängt es in einem Spiel mit so vielen Zufallsfaktoren auch davon ab, wer ein wenig glücklicher ist.

Weißt du, ein produzierender Spieler muss auch siedeln. Denn er braucht die passenden Planeten. Mitsamt den Würfeln und dem Platz für die Güter. Und während du immer wieder siedelst und diese Phase für mich auslöst, damit ich nebenbei siedeln kann, produziere und verlade ich aus eigenem Antrieb. Ich siedel also mit, wenn du die ganze Zeit nur siedelst. Dein Abstand wird nicht sooo groß sein. Während mein Punktepolster zusätzlich durch produzieren und verladen anschwillt...

Probiere es ruhig mal aus dich auf die richtigen Würfel zu konzentrieren. Das Spiel bietet viele Wege. Allerdings nur zwei Zielpunkte. Aber wie man da hinkommt, ist ja mannigfaltig.

Und @'HDScurox' hat nicht ganz Unrecht, wenn er bemerkt, dass die Verlade-Spielweise ein wenig anspruchsvoller, da nicht so augenscheinlich ist.

Edit: Kann man hier eigentlich Namen erwähnen?

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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon JanB » 9. Juli 2016, 11:46

HDScurox hat geschrieben:Schluss endlich wird viel von den startplättchen bestimmt. Passen diese spielerisch zusammen, ist das schon ein Vorteil.


Das musste ich auch schon feststellen. Wenn man selbst zwei Startplättchen hat, welche nicht passen und die Mitspieler zufälligerweise passende besitzen können sie in der ein oder anderen Phase ihre Startentwicklung einsetzen und so schon mal einen Vorteil ausspielen, den man selbst nicht hat. Aber auch so kann man gewinnen :)
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HDScurox
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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon HDScurox » 9. Juli 2016, 11:50

Nein @Ode, namen erwähnen geht hier nicht. Das ist ein Vorteil moderner Forensoftware...
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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon ode. » 9. Juli 2016, 12:15

JanB hat geschrieben:Das musste ich auch schon feststellen. Wenn man selbst zwei Startplättchen hat, welche nicht passen und die Mitspieler zufälligerweise passende besitzen können sie in der ein oder anderen Phase ihre Startentwicklung einsetzen und so schon mal einen Vorteil ausspielen, den man selbst nicht hat. Aber auch so kann man gewinnen :)


Diese Kombinationen werden durch Startpunkte aufgefangen. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie sie es gemacht haben. Aber du wirst feststellen, dass starke Ausgangskombinationen meist durch weniger Punkte auf den Plättchen auffallen, als unpassende.

@Alex: Ironie?

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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon HDScurox » 9. Juli 2016, 13:41

@Ode: haha so kann mans auch verstehen. Nein, eigentlich wollte ich ausdrücken: Dies ist eine alte Forensoftware, nur moderne Forensoftware kann dieses "erwähnen"
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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon Malte » 9. Juli 2016, 16:41

@ Ode

Ehrlich gesagt, war mir diese Taktik aufgefallen und ich hatte die Mitspieler "an die Wand gespielt".

Nach einer Partie merkte ich, dass es ein effizientester Weg zum Sieg ist. Wir diskutierten darüber und spielten sofort zwei Partien im Anschluss. Beide Partien hatte ich gewonnen und mir war es eigentlich egal, was meine Heimatwelt und meine Fraktion konnte. Ich habe Stur mein Schema runtergespielt und alle anderen Möglichkeiten ausgeblendet um die max. Effizienz raus zu holen. Spieler die "noch etwas produzieren / handeln wollten", verplemperten damit Aktionen & hatten immer das Nachsehen.

Deshalb ist mein Interesse groß, ob jemand gegen einen BAU-Spieler gewinnt. Beide Mitspieler kannten übrigens Race for the Galaxy und sagten, dass es dort mehr Wege zum Sieg gibt.

Obwohl mir Roll for the Galaxy Spass gemacht hat, fände ich es schade, wenn nur dieser eine Weg zum Sieg führt.

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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon ode. » 9. Juli 2016, 22:06

@Malte:

Ich kann die Partien nicht aus der Ferne analysieren. Ich hab aber auch schon Partien gesehen, wo die Produzenten die Siedler an die Wand gespielt haben...

@Alex: Hörte sich so an, als ginge die dir Erwähnerei auf die Nerven und du empfindest es als Fortschritt, dass dies nicht möglich sei.

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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon schlumpf » 24. Oktober 2016, 19:06

Hab mir in Essen Roll for the Galaxy inklusive Erweiterung geholt und am Wochenende die ersten drei Partien (noch ohne Erweiterung; einmal zu zweit, zwei zu dritt) gespielt. Beendet wurde es zwar jedesmal durch das 12. Plättchen in der Auslage, dass bedeutete aber nicht automatisch den Sieg.

Zu dritt war es gefühlt deutlich lukrativer zu produzieren und zu ernten (vor allem, wenn man das nicht alleine macht). Allerdings war der Blick auf die Konkurenz zumeist noch dadurch vernebelt, dass man mit seinem Krempel (Wurf ordnen, Versetzenfähigkeiten in der Auslage) genug zu tun hatte.

Ist man nur auf Bauen/Entwickeln aus, macht man bei 12 Plättchen gerade mal 20 bis höchstens 30 Punkte (also im Schnitt, wenn man konsquent das billige baut um schnell fertig zu werden), dass sollte im Normalfall auch im schnellen Spiel nicht reichen. Vor allem können die anderen Spieler die Baustrategie ja locker mitnutzen (also sich bei den ersten drei Aktionen immer mit dranhängen).

Ich denke, es hängt sehr viel (für meinen Geschmack a bissl zu viel) von der Startauslage (bei einem bekommt man nen gelben Würfel und für nen gelben Sammler 4 $! Find ich sehr stark) und den ersten beiden Plättchen ab, insbesondere wenn man ohne farbigen Planeten startet, also erstmal gar nicht produzieren kann...

Aber nuja, noch bin ich blutiger Anfänger, mal gespannt wie die nächsten Runden laufen.

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AndreasB78
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Re: Roll for the Galaxy: Nur ein Weg zum Sieg?

Beitragvon AndreasB78 » 3. Januar 2017, 09:59

Also 20 bis 30 Punkte können durchaus reichen - und das nicht mal sooo selten. Ansonsten war man eben doch zu behäbig ;-)

Viele Grüße,
Andreas.


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