Beitragvon Squidy » 16. September 2016, 12:19
Ich habe beide Spiele, jeweils in englisch. Ob es dabei bleibt kann ich bisher bzw. kurzfristig mit ja beantworten. Ich mag Tableau-Games (könnte man auch mit Auslagen-Aufbau übersetzten). Weitere Vertreter, die ich sehr schätze, sind z. B. Terraforming Mars und Deus.
Die Spiele sind vom Spielgefühl natürlich schon nah beieinander, aber für viele andere Spiele gilt das ähnlich (z.B. Agricola vs. Caverna, die 18xx Reihe) und trotzdem kann man vertreten, die Spiele nebeneinander zu besitzen.
Die mir spontan einfallenden, bedeutsamen Unterschiede für mich:
1. Thema. Hier gefällt mir persönlich erstaunlicherweise aber Imperial Settlers besser, es sieht aus wie Die Siedler (PC-Spiel) als Brettspiel und das habe ich gesuchtet seinerzeit.
2. 51st scheint etwas kompetetiver zu sein. Die Fraktionen bei Imperial Settlers spielen sich sehr unterschiedlich, gerade so wie die bei Terra Mystica und es gibt potentiell leichtere/zugänglichere Fraktionen. Die Spielweise ist dann auch stark durch die Fraktion vorgegeben. Es gibt bei 51st kein Fraktionsdeck, alle draften aus einem Kartenstapel. Ich sehe Imperial Settlers im Vorteil, wenn man Solo spielt, da man dann die 4 (mit Erweiterungen noch mehr) Fraktionen kennenlernen kann und Solo die Spielweise optimieren kann. In der Wettbewerbssituation jedoch ist es dann für mich jedoch stark abhängig vom Zufall, da es für eine optimale Punkteausbeute wichtig ist, Schlüsselkarten der Fraktion früh oder in einer sinnvollen Reihenfolge zu spielen bzw. zu bekommen. Man punktet oft im Bereich von 160 aufwärts. Bei 51. zählt hingegen jeder Punkt deutlich mehr, das Spielende wird bei 25 Punkten (nahezu immer 4. Runde) eingeleitet.
3. Bei 51. State baut man keine riesige Auslage, da die fünfte Runde fehlt. Dadurch wirkt es für mich übersichtlicher, jedes gebaute Gebäude ist eine wichtige Entscheidung.
4. Jedes Gebäude von 51. State ist angreifbar/zerstörbar. Die Interaktion ist auch dadurch gefühlt höher.
5. Man kann Aktionen/Karten in 51. State nicht derart einsetzen, dass man das Spiel durch eine sich stetig wiederholende Aktion beherrscht. Große Kombos, die das Spiel brechen und bei jedem Zyklus 6+ Punkte bringen, sind bei 51. State nicht möglich, da jede Aktion nur 1-2x zur Verfügung steht. Auch das horten einer Rohstoffart in 51. State ist problematisch, da man die Rohstoffe oft erst umtauschen muss zur Nutzung des Aufbaus einer Kette und das nicht unbegrenzt möglich ist.
Die Zusammenfassung aus meiner Sicht:
Ein Spiel dieser beiden ist fast essentiell für eine große Brettspielsammlung, zumindest sollte man es einmal gespielt haben. Beide Spiele braucht man nicht unbedingt, aber sie können nebeneinander existieren. Jemand, der Imperial Settlers nicht mag, wird auch mit 51. State nicht glücklich und umgekehrt. Wenn ein aktuelles Spiel nicht recht gefällt, kriegt man es hier im Forum in der Regel für 10€ unter Einkaufspreis wieder schnell verkauft. Ich sehe da kein Risiko.