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Zahl der gespielten Partien: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten

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Malte
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Zahl der gespielten Partien: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten

Beitragvon Malte » 14. November 2016, 18:59

Könntet Ihr am Ende Eures Fazits mal angeben, wie oft ihr das Spiel gespielt habt und wie viele Partien mit wie vielen Spielern gespielt wurden?

An der unzähligen Masse der Neuerscheinungen und der gleichbleibend hohen Anzahl an Rezensionen und Let´s Play Videos, kommt in mir oft das Gefühl hoch, dass:

A) der Rezensent das Spiel höchsten 1-2 mal gespielt
B) oft nur mit der minimalen Anzahl der Spieler (2 Spieler oder sogar Solo).


Also, Hosen runter! :P Wie oft habt ihr das Spiel bis zu Eurem Fazit gespielt & vor allem mit wie vielen Spielern?
Oder besser noch, gebt diese Information Preis! Oder ist es dem ein oder anderen Unangenehm, wenn er drunter schreibt: 2x gespielt?!?

(Was mich zu diesem Post bewegt? Die Zeitspanne zwischen dem Erscheinen einiger neuen Titel und dem Erscheinen der dazu gehörigen Rezi liegen dicht auf dicht. Da wurde höchstens 2 mal gespielt und dann war Zeit für Lyrik. Das Resultat sind Schnellschüsse und ein verzehrtes Bewertungssystem. Spielt doch Neuerscheinungen zwölf mal in allen Konstellationen. Oder habt ihr etwas nicht genug Mitspieler, die bereit sind, einen Titel so oft zu spielen?! Oder fehlt die Zeit, oder beides? Aha, da ist das Problem :D )

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Jerry
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Jerry » 14. November 2016, 19:35

Ich mache es so:

Weniger als 5 Partien? Dann ist es nur ein Ersteindruck
5 oder mehr Spiele? Dann kann man eine Rezension wagen.

In beiden Fällen gilt: geschildert wird *meine* Meinung und die meiner 1-2 Gruppen. Den Anspruch, ein Spiel mit x verscbiedenen Gruppen zu testen und zu bewerten kann und will ich nicht erfüllen.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon widow_s_cruse » 14. November 2016, 19:56

Hallo Malte,

Malte hat geschrieben:Spielt doch Neuerscheinungen zwölf mal in allen Konstellationen.


DU brauchst eine Hilfe für eine Kaufentscheidung - nicht?

Was wäre DIR denn DEINE Forderung für diesen Aufwand in Währung wert, wenn man DEINER Erwartung gerecht wird?

Klar - kann man Ansprüche stellen. Aber das Erfüllen braucht eine gesunde, ausgewogene Basis. Nur Ansprüche für lau stellen, funktioniert auf Dauer wohl kaum.

Mache es doch anderen vor und mache es vor allen Dingen selbst besser ... :P
Du wirst sicher viel davon haben.
Liebe Grüße
Nils
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Günter Cornett
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Günter Cornett » 14. November 2016, 20:09

Naja, es gibt noch einen rrelevanten Unterschied zwischen Warentest und Rezension.

Wenn nicht gerade "Testbericht" drüber steht und der Eindruck von Objektivität erweckt wird, dann ist es Sache des Rezensenten, auf welche Weise er Zugang zum Werk findet, welche Aspekte er für hervorhebenswert oder auch nur erwähnenswert hält und was er komplett ignoriert.

Je mehr ein Rezensent seine persönliche Eindrücke verallgemeinert, desto eher ist es von Interesse, wie oft, in welchen Besetzungen und mit welchen Spieler(type)n er es gespielt hat. Da selbst ein Spieletest aber immer auch ein Spielertest ist, ist das Ergebnis nie wirklich übertragbar, da diese Spieler dem Konsumenten nicht mit in die Schachtel gelegt werden.
Zuletzt geändert von Günter Cornett am 14. November 2016, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Würfel2001
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Würfel2001 » 14. November 2016, 20:09

@Malte: Ich sehe das ähnlich. Zufälligerweise habe ich vor ein paar Tagen auch darüber nachgedacht, dass ich sehr daran interessiert wäre, in welchen Konstellationen und wie oft die Spiele gespielt wurden. Daumen hoch von mir :)

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Arnold
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Arnold » 14. November 2016, 20:23

Ich betrachte mich ganz und gar nicht als Rezensent. Das machen Pöppelkiste, Hunter&Cron, Cliquenabend, Reich der Spiele um nur einige neben diesem hier zu nennen, absolut hervorragend.

Ich erlaube mir unter "zuletzt gespielt" einen Eindruck oder meine Begeisterung bzw. mein persönliches Nichtgefallen hier mitzuteilen, da ich immer gerne durch andere hier auf mir noch nicht bekannte Spiele stoße und deren Eindruck. Vielleicht holt der eine oder andere längst vergessene Spiele nochmal hervor und erfreut sich daran?

Natürlich informiere ich mich weiterhin über dieses Forum hinaus noch über andere "Plattformen" über angesprochene Spiele.

Alle anderen Ansprüchen, wie Mindestanzahl an Partien, die mir eigentlich widerstreben, wenn das Spiel uns überhaupt nicht anspricht, wie Costa Rica oder World Monuments, kann ich ebenfalls nicht gerecht werden, da die Anzahl der neuen Spiele, die gespielt werden wollen, für uns zu groß ist.

Ich pesönlich kann sehr wohl mit den Einträgen hier gut leben und dafür danke ich allen. Alles andere dürfte auch für uns "Hobbyspieler" zeitlich nicht zu stemmen sein.

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BGBandit
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 14. November 2016, 20:41

@Nils: dass wir beide mal einer Meinung sind ...

@Malte: du glaubst nicht ernsthaft, dass das irgendjemand tut? Nur damit die erlauchte Leserschaft sämtliche Rezensenten auseinandernimmt, für etwas, was sowieso logisch ist?

Wie wäre es, wenn du einfach keine Rezensionen von kostenlosen Seiten liest, bevor du irgendwelche Forderungen stellst? Oder hast du nicht genug Geld, um dir die Spiele ohne unsere Meinung zu kaufen (Achtung provokante Gegenfrage auf den Eingangspost!) Achso, das ist das Problem :rolleyes:

@Günter: upps ich hab "Test" drüber stehen :D

Gruß

Ines (die darauf wartet, dass @Thygra sagt "Man muss etwas nicht selbst besser machen, um es kritisieren zu dürfen)

p.s. ich wünschte, ALLE Rezensenten würde einfach mal genau DAS tun, was Malte im Eingangspost so SELBSTLOS fordert. Dann gibt's noch 3 Rezensionen pro Seite im Jahr, weil "Fabelsaft" und "X nimmt" dann wirklich mal übers Jahr verteilt 12x in verschiedenen Konstellationen gespielt wurde.

Mal gucken wie groß das Geheule dann ist

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BGBandit
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 14. November 2016, 21:18

Jerry hat geschrieben:Den Anspruch, ein Spiel mit x verscbiedenen Gruppen zu testen und zu bewerten kann und will ich nicht erfüllen.


Brauchst du auch nicht, sagt der Herr Cathala. Wir sind schließlich keine Warentester sondern Kulturkritiker!

Bruno Cathala habe einmal gesagt, dass ihre Spiele funktionieren, weil die Autoren sie selbst schon getestet hätten. Die Spieler könnten sie mögen oder nicht, aber es sei nicht ihre Aufgabe, sie zu testen. Das sei bereits geschehen


:D

Wer auch nur für 2 Pfennig an der Mark seine Rübe anstrengt, wird sich an 3 Fingern abzählen können:

1. Dass kein Cliquenabendler Jörg 24h mit seiner Mannschaft im stillen Kämmerlein hockt, um für euch auch die letzte Taktik aus einem Shadows of Brimstone rauszuholen, nebenbei noch Videos dreht und diese zusammenschnibbelt

2. Dass selbst Spielkult mit ihren x verschiedenen Spielkreisen es nicht hinkriegt, jeden Tag 1 Rezension rauszukloppen und dann tatsächlich 12 x in verschiedenen Konstellationen Blood Rage gezockt hat

3. Dass kein Webseitenbetreiber so viel Geld damit verdient, dass er dafür seine Arbeit und/oder Familie aufgeben könnte, nur weil auch sein Tag nur 24h hat

4. Dass kein Fabelsaft 12x in unterschiedlichen Konstellationen gespielt werden muss, um sich ein Urteil darüber zu erlauben. Weil die meisten Leute es schaffen, das Spielgefühl schon nach der 2. Partie zu beschreiben, ohne dass man Angst haben müsste, dass dabei etwas Relevantes nicht entdeckt würde

5. Dass wir alles sind, aber garantiert keine Kulturkitiker, nur weil ein Herr Faidutti seine Kulturleistung nicht genügend gewürdigt sieht, wenn Test drüber steht. Und dass aus keinen Spieleindruck eine echte Kulturkritik wird, nur weil es oben drübersteht. Das setzt voraus, dass man wirklich auch das letzte Argument aus den Spielen holt, was aus oben genanten Gründen gar nicht möglich ist. Allein zeitlich nicht

6. Dass die wenigstens Blogger über x Spielkreise verfügen, sondern allenfalls in einem Verein o.ä. organisiert sind und deswegen mit aller Wahrscheinlichkeit immer mit denselben Leuten spielen. Und dass dann sehr wahrscheinlich NICHT alle Altersgruppen vertreten sind

7. Dass es einen Grund gibt, warum so wenig Blogger in den Foren unterwegs sind. Weil sie sich nämlich genau diesem Gejammere nicht aussetzen wollen. Und genau deswegen schreibt auch niemand drunter, wer wann wie oft mit wem gespielt hat

Es gibt bestimmt Qualitätsunterschiede bei den einzelnen Seiten, ohne Frage. Und es gibt bestimmt Unterschiede, wie oft ein Spiel gespielt wird. Einfache Spiele wahrscheinlich mehr als hochkomplexe Spiele. Aber hier so provokant Forderungen zu stellen ist UNTER ALLER SAU!

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Würfel2001 » 14. November 2016, 22:19

Ich bin über die Antworten etwas erstaunt. Es geht hier nicht darum etwas einzufordern oder zu provozieren. Ich fände es einfach auch spannend zu erfahren, wie sich die Meinung über ein Spiel über mehrere Partien und unterschiedlicher Spielerzahl entwickelt. Nicht mehr und nicht weniger. Wer gerne rezensiert, sieht hier evtl. auch einen Ansatz für eine andere Art über Spiele zu berichten.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 14. November 2016, 22:41

Das ist auch durchaus eine Überlegung oder Frage, die man stellen darf.

Aber nicht in Verbindung mit einer provokanten Forderung an Hobbyisten, die einzig und allein dem Zweck dient, diese bloßzustellen (wie im Eingangspost)

Zumal die Forderung auch mehr oder weniger sinnfrei ist. Selbst wenn alle Rezensenten wirklich die Wahrheit schrieben und sich die Mühe machen würden, das Ganze in allen Einzelheiten auszutesten (Merke; wir sind keine Betatester):

Was habt ihr davon? Wenn jemand ein Spiel nur 1-2x gespielt hat, steht bei den meisten Blogs "Spieleindruck" oder "Angespielt" drüber. Die, wo es nicht so ist, bekommt man ganz schnell mit, weil denen sehr schnell "Fehler" unterlaufen.

Was bringt es zu wissen:

4x mit 5 Spielern Altersgruppe 35-55
3x mit 4 Spielern Altersgruppe 23-48
7x mit 3 Spielern Altersgruppe 35-45
...
???

Wisst ihr dann, warum Peter (35, Kaufmann, Wenigspieler) Mau Mau doof fand und Ulrike (46, Hausfrau, Gelegenheitsspieler) das Spiel super findet?

Bis zu einem gewissen Grad sollte man natürlich schon gucken, ob ein Spiel zu zweit oder zu viert gleich gut funktioniert, aber deshalb brauchen wir keine statistische Auswertung

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Günter Cornett
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Günter Cornett » 14. November 2016, 23:27

Die Frage bzw. Bitte ging nicht speziell an Hobbyisten, sondern "an alle Spiele Rezensenten...", wobei auch das Honorar professioneller Rezensenten nur selten 12 Tests in allen möglichen Spielerzahlen abdecken kann. Die Erwartungen sind hier einfach zu hoch, insbesondere die nach "objektiven Tests" - wobei für die Beurteilung eines Spiels sich schon objektive und subjektive Kriterien mischen. Die "objektiven" alleine tun es aber nicht. Das ist bei Spielen nicht anders als bei Büchern, Bildern oder Theatervorstellungen.

Es ist das gute Recht, sich nach einmaligem Spiel eine Meinung zu bilden und diese zu äußern. Will man dabei serlös sein, sollte man berücksichtigen, dass man Meinung und sachliches Urteil i.d.R. mischt.

Ich sehe schon, dass Blogger in Foren unterwegs sind. Wenn manche sich da rar machen, muss es nicht die Angst vor Kritik sein, sondern, kann schlicht daran liegen, dass man bereits einen Platz hat, wo man bevorzugt schreibt und wo man auch bevorzugt diskutieren möchte, und dass es schlicht zu aufwändig ist, seine Finger überall zu haben.

Kulturkritik muss meiner Meinung nach nicht das letzte Irgendwas aus einem Spiel herausholen. Das wäre eher die Aufgabe für einen Spieletest. :) Kulturkritik kann die Frage, ob ein Spiel gut funktioniert, ob es überhaupt funktioniert, auch mal vernachlässigen, wenn das Kulturgut konkretes Spiel etwas hat, über das es sich kulturkritisch zu berichten lohnt.

Mit Bruno stimme ich insofern überein, dass ein Spiel funktionieren sollte, weil Autor und Redaktion es ausreichend getestet haben. Sich darauf zu verlassen, ist aber dennoch etwas naiv, zumal ja selbst objektive Abgaswerte nicht unbedingt das halten, was sie versprechen. Spieler testen Spiele darauf, ob sie ihnen gefallen, ob sie ihren Erwartungen versprechen. Der Autor kann sich darum bemühen, aber das Ergebnis hängt auch von Faktoren ab, auf die er keinen Einfluss hat.
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SpieLama
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon SpieLama » 14. November 2016, 23:59

Siehe dazu das Interview mit Udo Bartsch, das ich 2012 mit ihm geführt habe, http://zuspieler.de/ich-urteile-mit-dem-herzen.

Im Endeffekt interessiert die meisten Leser wahrscheinlich vor allem, ob Dir ein Spiel gefällt oder nicht. In der spielbox vergibst Du Noten. Wie oft musst Du ein Spiel testen, um es gerecht zu bewerten?

Ich glaube nicht, dass Noten „gerecht“ sind. Insofern kann ich die Frage so nicht beantworten. Noten diesen als Kürzest-Information. Ein Spiel sortiere ich mit meiner Note in die Hierarchie der Spiele ein, die ich schon kenne. Das ist alles. Genauso gut könnte ich auch das Mittagessen, das Wetter oder ein Live-Konzert mit einer Note versehen.

Zur Frage nach der Testhäufigkeit: Wenn ich ein Spiel teste, um es zu rezensieren, spiele ich es so häufig, bis ich mir meines Urteils sicher bin. Das kann unterschiedlich schnell gehen und es kommt auch darauf an, welche Aspekte mir in der Rezension wichtig sind. Wenn ich den Nachweis erbringen möchte, dass Mechanismen unbalanciert sind, zieht das mehr Tests nach sich. Eine Beschreibung des Spielgefühls geht schneller. Schwierig ist die Abgrenzung eines guten von einem sehr guten Spiel. Sehr gut ist ein Spiel für mich erst dann, wenn es das Potenzial hat, mich langfristig zu fesseln. Und um das festzustellen, muss ich es wirklich sehr, sehr oft gespielt haben. Die Burgen von Burgund habe ich mittlerweile 30 oder 40 Mal gespielt, und deshalb bin ich mir meiner vergebenen neun Punkte extrem sicher.

Die Abgrenzung zwischen einem schlechten und einem sehr schlechten Spiel finde ich dagegen vergleichsweise uninteressant, und ich würde mich auch nicht bemühen, das allzu intensiv zu ermitteln.

Jetzt willst du aber sicherlich auch mal eine Hausnummer hören. Also: Bevor ich ein Spiel in der spielbox bespreche, versuche ich, eine zweistellige Zahl von Partien zu spielen. Meist schaffe ich das auch. Aber nicht immer. Und manchmal ist es auch überhaupt nicht notwendig.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon SpieLama » 15. November 2016, 00:01

Die "Spiel des Jahres"-Jury schreibt in ihrer FAQ, http://spieldesjahres.com/de/faq.

Spiel des Jahres hat geschrieben:Wie oft und mit wem spielen Jury-Mitglieder?
Jedes Mitglied hat eigene, mehr oder weniger große Kreise von Freunden, Bekannten oder Kollegen, die sich mehr oder weniger regelmäßig treffen. Genaue Zahlen zu nennen, ist unmöglich, weil jeder unterschiedlich von seinem Hauptberuf in Anspruch genommen wird und weil übers Jahr hinweg verschiedene Phasen auftreten – am intensivsten geht es in der Zeit zwischen Februar und Mai zu. Wichtig ist, mit verschiedenen Spieler-Charakteren zu spielen, mit Gelegenheits-Spielern wie mit „Freaks“, weil sich dabei unterschiedliche Seiten eines Spiels zeigen können. Und natürlich spielen die Jury und einzelne Mitglieder bei ihren Treffen auch miteinander.

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Der Siedler
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Der Siedler » 15. November 2016, 00:37

So pauschal, wie Malte es fordert, ist es sicher nicht angebracht. Der Auslöser seiner Forderung ist mir aber genauso in den Sinn gekommen: Essen ist gerade mal einen Monat her - Und schon hat der geneigte Zuschauer eine ganze Reihe an Rezensionen zum Ansehen, teilweise von Schwergewichten. Weil wir hier auch von Sorgfalt reden, nenne ich keine Namen, um niemandem Unrecht zu tun. Aber der Eindruck drängt sich auf, dass manch einer hier unter dem Berg an Neuheiten einknickt und nicht einmal mehr die mindesten Ansprüche erfüllen kann, die an eine Rezension aus meiner Sicht durchaus gestellt werden dürfen. Einen Ersteindruck oder sonstiges kann ich schnell formulieren, auch (und gerade) nach nur einer Partie. Auch der kann schon nützlich für den Zuschauer sein, keine Frage. Aber eine Rezension ist eben etwas anderes. Ich möchte auch keine Buchrezension von jemandem lesen, der gerade mal das erste und das letzte Kapitel des Werks überflogen hat. Es zwingt ihn ja keiner, die Rezension zu schreiben (Bitte erspart mir hier die offensichtliche Antwort, denn die zugehörige Denkweise halte ich nicht für richtig), aber wenn man eine Rezension ausgibt, dann soll das Geschriebene schon Hand und Fuß haben. Und dafür, so meine Überzeugung, braucht man Zeit, um einen möglicherweise falschen Ersteindruck auch mal zu revidieren.
Montagabend in der Bude - Jeden Montagabend neu!

Ganz aktuell: Bericht #213 vom 11.12.2019 - Diesmal neudabei: Imhotep

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BGBandit
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 15. November 2016, 05:11

Günter Cornett hat geschrieben:Die Frage bzw. Bitte ging nicht speziell an Hobbyisten, sondern "an alle Spiele Rezensenten...",



Genau, und es gibt mittlerweile über 100 Seiten, Blogger etc.

Wie viele genau davon sind denn bitte KEINE Hobbyisten? Wie viele der sogenannten Kulturkritiker leben denn von ihrem "Job"? Und wie viel zahlt ihr denn für die Leistung "Kulturkritik"? Is ja nicht so, dass man ein Spiel dann nur einmal spielen könnte, so wie ich ein Buch nur einmal lesen kann.

Wir sind ALLE Hobbyisten! Achso, Malte meinte die, die tatsächlich dafür bezahlt werden? Und die erreicht man hier in einem Forum? Wie wäre es dann, die bezahlten Journalisten da anzusprechen, wo sie auch sind? Einfach mal einen Brief an die Spielbox schreiben ...

Günter Cornett hat geschrieben:Kulturkritik muss meiner Meinung nach nicht das letzte Irgendwas aus einem Spiel herausholen. .....auch mal vernachlässigen, wenn das Kulturgut konkretes Spiel etwas hat, über das es sich kulturkritisch zu berichten lohnt.



Gott wat geht mir dat überhebliche Gefasel von Kulturkritik auf den Geist. Wie viele von den Seitenbetreibern sind denn bitte damals angefangen mi dem Hintergedanken

"Marcel Reich-Ranicki war ein guter Mann, ich werde jetzt auch Kulturkritiker"

Kein einziger! Das sind alles Spieler wie du und ich, die einfach Bock hatten, ihre Spieleindrücke mit anderen zu teilen. Glaubt ihr wirklich, ein Benjamin "Nobbe" Kemper hätte sich damals einen Furz darum geschert, was irgendwelche Kulturkritiker davon halten, als er sich mit seiner 0815 Videocam in seinem Zimmerchen gesetzt hat und die Spiele auf seinem Bettlaken präsentiert hat?


@Siedler

Und ich sage es trotzdem, weil ich es für absolut richtig halte: Niemand zwingt hier irgendwen, irgendeine Seite anzuklicken. Wenn mir eine Seite nicht gefällt, klicke ich sie nicht an. Deswegen kann ich demjenigen aber bestimmt nicht vorschreiben, was er zu tun oder zu lassen hat. Wir leben hier in einem freien Land, wo jeder tun und lassen kann, was er will, solange er sich an die Gesetze hält. Freie Meinungsäußerung und so ...


Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob ein bestimmter Rezensent/Blogger ein Spiel jetzt wirklich ausreichend gespielt hat. Ich sehe das so wie Udo Bartsch: ich versuche ein Spiel so oft zu spielen, bis ich meine, mir darüber ein Urteil erlauben zu können.

Aber wenn hier solche Forderungen (wo der gute Malte hier überhaupt nichts zu fordern hat) formuliert werden, wo fängt man da überhaupt an? Gibt es irgendwo ein Regularium für Spielekritiker? Wer wann wo wie oft und mit wem ... Und warum sollte sich überhaupt jemand daran halten, wenn nicht aus freien Stücken?
Zuletzt geändert von BGBandit am 15. November 2016, 05:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Malte » 15. November 2016, 05:32

Aber wenn hier solche Forderungen (wo der gute Malte hier überhaupt nichts zu fordern hat) formuliert werden, wo fängt man da überhaupt an? Gibt es irgendwo ein Regularium für Spielekritiker? Wer wann wo wie oft und mit wem ... Und warum sollte sich überhaupt jemand daran halten, wenn nicht aus freien Stücken?


Ich fordere nichts. Ich bitte darum. Wenn Du (oder wer anders) nicht meiner Bitte nachkommen willst, weil Ihr Euch nicht die Blöse geben wollt, dass die Rezi nach einem oder zwei Spielen entstanden ist, dann ist das Ok. Ich hätte es nur gerne als Leser gewusst.

Die ganzen Antworten hier sind,[b] in meinen Augen[/b,] eh schon ein Eingeständnisse, das lieber auf Masse getestet wird.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 15. November 2016, 05:35

Ob du deinen Eingangspost wohl exakt so gegenüber einem Udo Bartsch formuliert hättest?

Malte hat geschrieben:
Also, Hosen runter!............................
Oder besser noch, gebt diese Information Preis! Oder ist es dem ein oder anderen Unangenehm, wenn er drunter schreibt: 2x gespielt?!?

............... Da wurde höchstens 2 mal gespielt und dann war Zeit für Lyrik. Das Resultat sind Schnellschüsse und ein verzehrtes Bewertungssystem. Spielt doch Neuerscheinungen zwölf mal in allen Konstellationen. Oder habt ihr etwas nicht genug Mitspieler, die bereit sind, einen Titel so oft zu spielen?! Oder fehlt die Zeit, oder beides? Aha, da ist das Problem :D )


Eine Bitte formuliert man anders ... die Frage an sich ist ja durchaus berechtigt.

Zumal ich nicht glaube, dass die meisten Rezensenten die Spiele nur 2x gespielt haben, bevor sie eine Rezension schreiben. Ausnahmen bestätigen die Regel

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 15. November 2016, 05:44

Arnold hat geschrieben:Ich betrachte mich ganz und gar nicht als Rezensent. Das machen Pöppelkiste, Hunter&Cron, Cliquenabend, Reich der Spiele um nur einige neben diesem hier zu nennen, absolut hervorragend.



Und ich wette, dass sich 99% auch nicht als Kulturkritiker betrachten. Schon gar nicht Hunter & Cron oder Cliquenabend...

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 15. November 2016, 06:10

Malte hat geschrieben:
Die ganzen Antworten hier sind,in meinen Augen ,eh schon ein Eingeständnisse, das lieber auf Masse getestet wird.


Es braucht kein Eingeständnis, wo es sowieso klarer als klar ist.

Aber wir müssen hier denke ich mal differenzieren zwischen 1-2 gespielt oder 5-10x gespielt

Ich habe genau wie du den Eindruck, dass einige WENIGE Blogger/Webseitenbetreiber, Spiele nicht ausreichend spielen. Das sind die, wo wirklich grobe Hacker im Fazit stehen. Beispielsweise wenn jemand bei einem Poker-ähnlichen Spiel schreibt, dass das Spiel ein reines Glücksspiel ist.

Wenn du dir die Seiten aber mal genauer anschaust, schreiben doch wohl die meisten genau drüber, ob es sich um ein "Angespielt" oder "Ersteindruck" handelt, oder ob das Spiel zumindest schonmal öfter gespielt wurde. Und viele Rezensenten können auch sehr genau formulieren, was ihnen gefallen hat und was nicht.

Zumal du glaub ich hier nur die Masse insgesamt siehst. Zerleg die ganze Masse aber mal in einzelne Seiten/Blogs und dann nochmal in komplexe Spiele und eher einfachere Spiele (die man schnell hintereinander spielen kann). Und dann guck nochmal, wie viele Leute an so einer Seite beteiligt sind. Schon ergibt sich ein ganz anderes Bild. Dann sind es oftmals gar nicht mehr sooo viele Spiele, die einfach nur 1-2x gespielt wurden, nur weil es insgesamt sehr viele Spiele sind.

Alles andere, was du im Eingangspost gefordert hast, lässt sich einfach nicht realisieren. Ein einfacher Rezensent, der auf viele verschiedene Spiele ausgelegt ist, wird niemals so exakt eine Beschreibung in allen Details zu einem Spiel abgeben können, wie jemand, der nur auf ganz wenige Spiele festgelegt ist. Die Frage ist ja: muss man das überhaupt, oder reicht eigentlich ein etwas genauerer Spieleindruck, ohne wirklich alles abzudecken?

Wer sich nur mit 4-5 Spielen im Jahr beschäftigt, um jedes einzelne davon ganz ausführlich zu spielen und zu erforschen (vorzusgweise mit Freunden, die auch alle Zeit haben müssen), der wird keine Seite betreiben, oder?

Das wären 360 Tage im Jahr, wo die Seite keinen Content hätte.

Das Medium Internet ist nunmal auf schnelle Information ausgelegt. Auf Aktualität. Niemand will drei Jahre nach Erscheinen etwas über Spiel xy erfahren, weil es das Spiel dann wahrscheinlich nichtmal mehr zu kaufen gibt. Genauere "Tests" sind nur möglich, wenn du eine feste Spielgruppe hast, die ALLE permanent Zeit haben. Wer hat so viel Zeit?

Mir wäre es auch lieber wenn ich nicht zwischen denen, die etwas genauer sind, und denen, die einfach nur eine Rezension möglichst schnell raushauen, unterscheiden müsste. Aber das ist Wunschdenken. Wer eine Rezension nach 1-2 Spielen schreibt, wird sich durch deine Bitte nicht beeindrucken lassen. Nachweisen kannst du ihm das sowieso nicht.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Günter Cornett » 15. November 2016, 08:31

@BGBandit: mein Beitrag ist nicht als persönlicher Angriff gegen dich gedacht. Teilweise unterstütze ich doch deine Argumentation, teilweise widerspreche ich ihr. "Wir sind ALLE Hobbyisten! " ist definitiv falsch. Wenn Rezensenten, die für die Spielbox schreiben, im Spielboxforum nicht willkommen sind, weil sich hier nur Hobbyisten melden dürfen, dann erklärt das zumindest deine Einschätzung in Punkt 7. Ich bin der Meinung, dass auch professionelle Rezensenten ein Spiel nicht bis ins Letzte austesten müssen. Das ist eben etwas für Spieletester.

Was mich betrifft: Ich habe früher für die Berliner Zeitung Spiele auf klassische Art rezensiert. In den letzten Jahren habe ich 3 "Kulturkritiken" für die Spielbox geschrieben, weil ich das interessanter finde, als mich auf herkömmliche Rezensionen=Produktempfehlungen zu beschränken:

- War on Terror (Der Krieg gegen den Terror als Spiel, auf der Messe nicht erlaubt)
- Cashflow (Hamsterrad-Spiel angeblich zum Lernen wie man reich wird)
- Exit Games (letzte Spielbox)

Keines habe ich mehr als zweimal gespielt. Wie das jeweilige Spiel gespielt wird, war Teil des Artikels, aber darauf lag nicht mein Focus. Bei Cashflow und War on Terror habe ich dennoch Design-Mängel gefunden, die unter kritischeren Augen wohlein "funktioniert nicht"-Urteil ergeben hätten. Mir ging es aber im wesentlichen um die Bedeutung des Themas, die Art, wie es umgesetzt wurde und den gesellschaftlichen Kontext. Dazu habe ich mir solche Spiele angesehen, auch die Aussage inhaltliche beurteilt, und nicht das sounsovielte Workerplacement. Bei der Teaserversion des Kosmos-Exit-Game war ein zweites Spielen mit dem selben Material nur möglich, weil ich geschummelt und die Karten nur virtuell zerschnitten habe. Sonst hätte ich für jeden Spiele"test" ein neues Exemplar anfordern müssen.

Vielleicht liest du dir daraufhin nochmal (oder überhaupt einmal) meinen Kommentar durch,a uf den du antwortest, ohne ihn wirklich verstanden zu haben. Natürlich ist auch ein Spiel, das nur über den mechanismus überzeugt "Kulturgut". Seife ist auch Kulturgut. Insofern ist das ein nichtssagender ausgelutschter Begriff. Mit einer "Kulturkritik" meine ich aber etwas anderes: eine Kritik, die sich nicht auf die Funktionsweise des Spiels beschränkt und ob es Spaß macht, sondern was es darüberhinaus bedeutet. Daher meine Formulierung: "Kulturkritik kann die Frage, ob ein Spiel gut funktioniert, ob es überhaupt funktioniert, auch mal vernachlässigen, wenn das Kulturgut konkretes Spiel etwas hat, über das es sich kulturkritisch zu berichten lohnt. "

Bitte erst lesen, dann kritisieren. :P
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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 15. November 2016, 09:15

Meine Kritik galt auch nicht konkret dir, auch wenn ich dich zitiert habe. Und ich habe nicht gesagt, dass die "Profis" hier nicht willkommen sind, aber es sind de facto nur sehr wenige hier aktiv unterwegs.

Mir geht die Diskussion um Kulturkritik oder Warentest ganz allgemein auf den Keks.

Hier wird nämlich mit einer Fassade der Professionalität gearbeitet, die es einfach nicht gibt. Die ganze Brettspielbranche ist doch im Prinzip unprofessionell. Und auch das kann man sich an drei Fingern abzählen. Um wirklich professionell arbeiten zu können, müssten viel höhere Preise für ein Spiel verlangt werden (die niemand mehr zahlen würde), weil der ganze Schaffensprozess von Erfinden und Spieletesten bis Grafik usw. so zeitaufwendig ist.

Wenn man sich dann mal anguckt, wie viele Personen eigentlich an einem Spiel verdienen müssten, wie viele Spiele ein Verlag im Jahr auf den Markt bringt und wie viele 8h Arbeitstage ein Jahr hat ...

Und wenn die, die damit noch Geld verdienen, schon nicht wirklich so professionell arbeiten KÖNNEN, wie sie eigentlich müssten ... wie kann man da Professionalität von denen verlangen, die gar nicht professionell sein WOLLEN?

Es hat sich mir noch nie ein Rezensent vorgestellt "Hallo ich bin XY von Brettspielwerkstatt" und ich bin Kulturkritiker

So wie sich mir noch nie eine Bloggerin vorgestellt hat mit den Worten "Hallo ich bin Gisela Meyer und professionelle Strickerin. Ich teste Baumwolle und Stricknadeln auf Komfort und Bedienbarkeit"

Ganz im Gegenteil: jeder Rezensent hat in den vergangenen Diskussionen immer wieder betont, dass das Ganze Hobby ist und sie für sich gar nicht den Anspruch haben, diese und jene Forderungen zu erfüllen, die übrigens fast ausschliesslich von denen kommen, die einfach nur konsumieren.

Was ich vom Kulturgut halte, steht in der Spiel doch! Ich bin ansonsten durchaus deiner Meinung, was eine Kritik angeht. Aber das ist ein Anspruch, den ich an mich selbst habe, nicht einer, den ich von anderen einfordern kann (der damit kein Geld verdient). Ich kann allerhöchstens entscheiden, wen oder was ich lese

Falls es nicht richtig erkenntlich war:

Ich kritisiere nicht die Kern-Aussage von Malte, dass vielleicht einige Blogger zu schnell eine Rezension veröffentlichen und nicht oft genug vorher spielen.

Meine Kritik gilt lediglich der Form und der Forderung seines Eingangsposts.
Zuletzt geändert von BGBandit am 15. November 2016, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Harry2017 » 15. November 2016, 09:33

Oh, da muss ich selbst als Konsument von Rezensionen zumindest in Ansätzen BGBandit und Nils zustimmen. Das wäre ein "nackt machen", wo man es der äußerst Rezensent-kritischen Brettspielszene sowieso nie recht machen kann. Mir persönlich reichen auch Ersteindrücke aus.

1. Ist ein Spiel nicht so teuer wie beispielsweise ein neuer TV oder Lautsprecher - Da muss ich keine wissenschaftliche Abhandlung zu lesen, hab ich nen Fehlgriff kann man das meist mit 10-15€ Verlust wieder verkaufen.
2. Will ich persönlich sowieso nur einen groben Eindruck von dem Spiel bekommen - Ich und nicht der Rezensent entscheide dann, ob es für mich passt.

Was ich aber wichtig finde (und darauf gehen die meisten Rezensenten auch ein) ist das unterschiedliche Spielgefühl mit mehr oder weniger Mitspielern. Ob es zu 2. so gut hin haut wie zu 4. etc...Aber da kann ich eigentlich niemandem wirklich etwas ankreiden.

Den Umkehrschluss, dass ja nun aufgedeckt wurde das (zu) wenig Spielrunden gespielt werden, würde ich nicht unbedingt daraus ziehen, dass Ines sich hier nun verteidigt. A) Verteidigen sich Blogger eh gerne und reden übers Bloggen :D und B) Macht sie recht transparent was nun "drin" ist und was nicht...Jetzt zu sagen "ha erwischt" ist mir zu platt und zu einfach.

Ich hab ja immer mal mit Rezensenten so meine Schwierigkeiten (das ist bei mir aber eher eine Geschmacksfrage und kein Grundsatz) und oft machen sich einige größer als sie sind, aber das kann man Hobbyisten nun nicht unbedingt vorwerfen. In ihrer Rezension dürfen für mich Blogger alles - ob ich es gut finde steht auf einem anderen Blatt...

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon BGBandit » 15. November 2016, 09:46

A + B ist ziemlich richtig :D

Wobei ich mich aber gar nicht unbedingt verteidige. Bei meinen Rezensionen steht seit Anbeginn der Seite dick und fett oben drüber, ob ich solo gespielt habe. Da erübrigt sich das mit den Konstellationen

Wie oft ich spiele, steht zumindest ansatzweise in der FAQ. Eine ausführliche Statistik spare ich mir aber tatsächlich.

1. Dann müsste ich mich nämlich in der"äußerst Rezensent-kritischen Brettspielszene" tatsächlich dauernd verteidigen und so viel will ich dann doch nicht darüber reden

2. Diese ganze Rezensieren läuft doch reinweg über Vertrauensbasis. Die Leser müssen mir im Prinzip vertrauen, dass ich ein Spiel oft genug spiele, um mir ein Urteil erlauben zu können. Und jedes Spiel spielt sich unterschiedlich. Einige kann man nach 2 Partien sehrwohl einschätzen, bei anderen dauert es viel länger. Und je nachdem, was ich dann, wie Günter schon schrieb, mit meiner Rezension erreichen will, wird es dann ausführlicher oder weniger ausführlicher.

Ob man da jetzt ein kurzes Fazit zieht (Spiel hat mich emotional gelangweilt) oder das ausführlich in alle Bestandteile zerlegt und analysiert ... Außerdem kann man auch nicht jedes Spiel in 8000 Zeichen auseinandernehmen, wenn das Spiel das nicht hergibt. Zumindest nicht ohne sich dauernd zu wiederholen oder überflüssiges Zeug zu quatschen.

Guckt euch doch die vielen Fabelsaft-Rezensionen an: egal wie ausführlich oder nicht: dem Einen gefällts, dem Anderen nicht. Das ist die Kern-Aussage jeder Rezension, die vom Leser mit der eigenen Meinung verglichen wird.
Zuletzt geändert von BGBandit am 15. November 2016, 12:27, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Der Siedler » 15. November 2016, 10:18

Mhh, brauchen wir dann überhaupt noch Rezensionen? Wieso basteln wir nicht eine Seite, auf der die Rezensionen bezüglich ihrer Bewertung zusammengefasst werden; und der Leser sieht dann: 5 Blogger haben das Spiel positiv, 7 negativ bewertet. Da weiß er doch Bescheid! Dieser ganze Quatsch mit journalistischem Anspruch ist dann hinfällig und noch viel besser: Es braucht auch keiner mehr die Rezensionen zu lesen!

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Re: Eine Bitte an alle Spiele Rezensenten...

Beitragvon Peterlerock » 15. November 2016, 13:47

Der Siedler hat geschrieben:Mhh, brauchen wir dann überhaupt noch Rezensionen? Wieso basteln wir nicht eine Seite, auf der die Rezensionen bezüglich ihrer Bewertung zusammengefasst werden; und der Leser sieht dann: 5 Blogger haben das Spiel positiv, 7 negativ bewertet. Da weiß er doch Bescheid! Dieser ganze Quatsch mit journalistischem Anspruch ist dann hinfällig und noch viel besser: Es braucht auch keiner mehr die Rezensionen zu lesen!

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