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Essen 2017: Angespielt!

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Actaion
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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Actaion » 27. Oktober 2017, 23:07

Flucht ist kooperativ und etwas anspruchsvoller, da ständig neue Karten mit neuen Funktionen und neuen Elementen reinkommen. Hier ist wirklich genaues logisches durchdenken angesagt, Das Spielziel (der Spieler, der grade das Monster hat, darf nicht an die Reihe kommen) finde ich aber etwas öde. Somit bleibte es eher ein ständiges taktisches durchplanen der nächsten Züge mit kaum strategischen oder Aufbau-Elementen. Zumindest in der ersten Partie, natürlich weiß ich nicht, was da noch hinzukommt.

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Lorion42
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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Lorion42 » 27. Oktober 2017, 23:10

Wir sind in 3 verschiedenen Teams: CIA, KGB oder Hippys. Wir wollen das unser Team am meisten Punkte macht... ok die Hippies wollen so wenig wie möglich. Ähnlich wie bei Karkalakenpoker bieten wir Mitspielern Karten an und sie müssen sich entscheiden ob sie diese annehmen wollen oder nicht und sie dann zurück zum Absender gehen. Jede Karte hat Effekte und viele der Effekte hängen damit zusammen entweder die Fraktionszugehörigkeit zu erkunden oder aber diese zu tauschen.

Wie bei allen Spielen mit verdeckten Rollen und der Option diese zu tauschen (wie Masquerade oder Vollmondnacht) ist es am Ende nicht mehr einfach zu sagen in welchem Team man ist und welche Strategie man fahren sollte. Ich mag diesen Tauschmechanismus nicht so gerne, habe aber das Gefühl dass es hier besser passt und nicht in totalem Chaos ausbricht. Hatte nach der ersten Partie noch das Gefühl Einfluss auf das Spiel zu haben und auch ein wenig raten zu können wer wohl welche Agenda verfolgt. Der Chaosfaktor sorgt dann für ein paar Lacher und das Spiel ist ja ohnehin schnell vorbei.

Fazit: Muss ich nochmal spielen um beurteilen zu können, ob es mir zu chaotisch ist oder es eine gute Alternative für größere Gruppen ist.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon SpieLama » 27. Oktober 2017, 23:15

Jeder Spieler erhält sieben Karten, die Bildmotive zeigen. Jeder Spieler wählt verdeckt zwei Motive, die sich ähneln. Eine Karte legt er in die Mitte, die andere offen vor sich. Zusätzlich kommt eine weitere zufällige Karte in die Mitte. Reihum versucht man nun Paare zu finden.

Wir haben das Spiel nur angespielt und drei Runden gespielt. Die Motive sind geschickt gewählt und es gibt tatsächlich viele Verbindungen, die man zwischen zwei Karten ziehen kann. Ich kann mir vorstellen, dass Familien damit ihren Spaß haben. Ich persönlich fand es nach dem Erstspiel-Anspieleindruck (nach einem anstrengenden Messetag) nett, mehr aber auch nicht.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Lorion42 » 27. Oktober 2017, 23:19

Verwirrung: wo habe ich dieses Spiel noch gleich gespielt... Internet hilft, selbst wenn man den Namen nicht mehr genau kennt...

Alle Spieler spielen gleichzeitig. Am legt seine Arbeiter mit unterschiedlichen Werten auf verschiedene Felder und versucht Tiere zu jagen. Jedes Jagdgebiet hat einen anderen Verteilmechanismus, aber in der Regel geht es um Mehrheiten. Aber es gibt nicht genug Plätze. Also schlägt man auch mal andere Arbeiter kaputt. Das geht mit Arbeitern, die keinen Wert haben, sondern eine Keule. Welche Arbeiter man jede Runde zur Verfügung hat, wird gewürfelt: Arbeiter sind zweiseitig bedruckte Plättchen. Das Ganze ist echt süß aufgemacht und ein angenehmes Chaos, das gut vom Messetrubel ablenkt.

Fazit: Hat Spaß gemacht, werde ich mir aber nicht kaufen.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Lorion42 » 27. Oktober 2017, 23:36

Wulong ( APAS Verlag )

Wir würfeln verdeckt und zocken darum, ob das Würfelergebnis gut war oder nicht. Etwas seltsam ist, dass man seinen Tipp schon abgibt, bevor man irgendetwas weiß (außer wer würfelt). Ok die Person guckt sich das Würfelergebnis an und reagiert sicher irgendwie. Letztendlich ist das aber recht beliebig. Interessanter ist dann ob man drin bleibt oder erhöht. Der Würfler muss irgendwas rauslegen was Punkte bringt, tut er es nicht, ist alles hinfällig. Die Punkte verschiedener Runden werden addiert. Man kann die herausgelegten Würfel aber nicht mehr kombinieren (also aus 1 Drache und danach 2 Drachen werden nicht 3 Drachen wie in anderen Spielen). Macht Spaß und die Leute am Stand haben mich echt mitgerissen.

Fazit: Hat Spaß gemacht. Mein Spiel ist es aber leider nicht. Dennoch: Probiert es aus! Würde den Leuten echt gönnen, dass das Spiel seine Kunden finden. Wo sind die Zocker?

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon SpieLama » 27. Oktober 2017, 23:47

Memoarrr! habe ich schon im Vorfeld der Messe gespielt. Das Spiel gefällt mir sehr gut. Warum, erzähle ich unter https://youtu.be/JDfQKfeFITg?t=2m23s.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Mitspieler » 27. Oktober 2017, 23:56

Ricki hat geschrieben:Wir haben gestern Was ne Frage getestet und heute auch gekauft. Großartiges Design. Tolle Spielidee und das wichtigste: es hat total viel Spaß gemacht. Sehr unterschiedlichen Fragethemen. War auch sehr witzig, dass wir es mit Fremden gespielt haben. Ich fand gut, dass es keine dämlichen 18+ Themen gab. Das hatte ich nämlich zuerst befürchtet.
Cool, danke Dir, Ricki. Das Spiel steht nämlich bereits weit oben auf meiner Wunschliste, und Dein Eindruck bestätigt mir das. :D


Lorion42 hat geschrieben:[...]
Vielen Dank für die Fortsetzung Deiner tollen Berichte!
"The Lost Expedition" hab ich schon seit der Hunter&Cron-Gameplay im Blick. Weiß halt noch nicht, ob es mir nicht zu sehr ein Glücksspiel ist.. aber dafür ist es atmosphärisch..
Bei "Transatlantic" ist es umgekehrt: Da frag ich mich, ob es mir nicht zu abstrakt und trocken sein wird. Dass es aber derart anspruchsvoll sein soll wie Du berichtest, wusste ich dagegen noch nicht.


zuspieler hat geschrieben:Das Spiel wurde auf einer Presseveranstaltung von Ravensburger angekündigt. Es wurde bisher nur die Schachtel gezeigt. Es handelt sich um ein Legacy-Spiel von Inka und Markus Brand, das sich an Kennerspieler richtet. Es soll im Frühjahr 2018 erscheinen. Sehr viel mehr ist noch nicht bekannt.
Danke für diese Info, Sebastian. Klingt ja immerhin schonmal spannend.


Danke auch an Arnold und Actaion, und an alle, die hier weitere Eindrücke mit uns teilen!
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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Lorion42 » 28. Oktober 2017, 00:06

Mitspieler hat geschrieben:
Lorion42 hat geschrieben:[...]
Vielen Dank für die Fortsetzung Deiner tollen Berichte!
"The Lost Expedition" hab ich schon seit der Hunter&Cron-Gameplay im Blick. Weiß halt noch nicht, ob es mir nicht zu sehr ein Glücksspiel ist.. aber dafür ist es atmosphärisch..
Bei "Transatlantic" ist es umgekehrt: Da frag ich mich, ob es mir nicht zu abstrakt und trocken sein wird. Dass es aber derart anspruchsvoll sein soll wie Du berichtest, wusste ich dagegen noch nicht.

So anspruchsvoll ist es jetzt auch nicht. Es war recht eingängig, sobald man wusste wie es geht. Aber irgendwie waren da viele kleine Haken und Ösen, die sich für mich nicht so rund angefühlt haben (sobald ein Schiff verdrängt wird, kann es unter Umständen wo anders doch nochmal rein; blaue Fahnen gibt es nur im Nordatlantik wenn man dort das schnellste Schiff einsetzt; manchmal kosten Hütten etwas, manchmal nicht...) Es sind einfach viele kleine Details, die sicher irgendwer lieben wird, die mich aber eher gestört haben, weil es dadurch nicht mehr so intuitiv wird und eher beliebig wird...

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Mitspieler » 28. Oktober 2017, 00:12

Lorion42 hat geschrieben:So anspruchsvoll ist es jetzt auch nicht. Es war recht eingängig, sobald man wusste wie es geht. Aber irgendwie waren da viele kleine Haken und Ösen, die sich für mich nicht so rund angefühlt haben (sobald ein Schiff verdrängt wird, kann es unter Umständen wo anders doch nochmal rein; blaue Fahnen gibt es nur im Nordatlantik wenn man dort das schnellste Schiff einsetzt; manchmal kosten Hütten etwas, manchmal nicht...) Es sind einfach viele kleine Details, die sicher irgendwer lieben wird, die mich aber eher gestört haben, weil es dadurch nicht mehr so intuitiv wird und eher beliebig wird...
Danke für die Erläuterung! Hmm.. diese Kniffe sind ja vielleicht Absicht, d.h. notwendig für eine besondere Spieltiefe und damit das Spiel vielfältige Strategien, Auswege und Gegenstrategien in sich verbirgt, die sich einem erst nach und nach eröffnen. :cool:

Edit:
Hab grad ein Interview vom "Reich der Spiele" mit dem Autor Mac Gerdts gelesen, das meine Vermutungen bestätigt.
Aber ich verstehe Dich, Lorion, sowas (einen Spielablauf mit vielen kleinen Aspekten, Details und Wendungen) muss man mögen. Und sich auf der extrem unruhigen,lauten Messe auf diese ganzen Details konzentrieren zu müssen, ist sehr anstrengend und fast schon nervig.

Hier ein Auszug aus dem Interview:

Bisher hast du klare Strategiespiele veröffentlicht. Es heißt, die Spieler müssen auf die sich bei TransAtlantic ergebenden Situationen immer wieder neu reagieren? Wie strategisch lässt sich TransAtlantic vor diesem Hintergrund spielen? Welche Kniffe sollten Spieler verstehen, wenn sie erfolgreich sein wollen?
"Bei der Reihenfolge der auf den Markt kommenden Dampfschiffe und der Auswahl der neuen Spielkarten gibt es Zufälligkeiten, durch die TransAtlantic jedes Mal anders verläuft. Auf diese wechselnden Umstände, die ja für alle Spieler gleich sind, müssen sie reagieren und dabei auch die Möglichkeiten ihrer Mitspieler im Auge behalten. Wer sich dabei verzettelt und hinsichtlich seiner Siegpunkte keine klare Strategie entwickelt, wird TransAtlantic kaum gewinnen können. Die doppelte Herausforderung besteht sowohl auf der taktischen als auch der strategischen Ebene. Und es ist immer wichtig, einen 'Plan B' im Hinterkopf zu haben, falls ein Mitspieler überraschenderweise anders spielt als erwartet. Die Interaktion zwischen den Spielern führt bei TransAtlantic zu ständiger Spannung: Schnappt mir ein anderer Spieler das gewünschte Schiff oder die gewünschte Karte vor der Nase weg? Lässt ein Mitspieler eine Region ausgerechnet dann transportieren, wenn mein Dampfschiff dort keine Kohle hat und daher nicht fahren kann? Setzt der Mitspieler sein neues Schiff so ein, dass ausgerechnet mein altes Schiff sofort verschrottet werden muss? Habe ich noch einen Schiffsagenten auf der Hand, um die gute Aktion des Mitspielers kopieren zu können? TransAtlantic hat so viele mögliche Spielverläufe, dass es ein Patentrezept einfach nicht geben kann."
Gibt es richtige Fettnäpfchen, die es zu vermeiden gilt? Können Spieler sich versehentlich um eine gute Wertung bringen?
"Wer bei TransAtlantic erfolgreich sein will, braucht einen guten Plan und ein gutes Gespür für die Pläne der anderen Mitspieler. Wenn ich einen generellen Rat gegen Fettnäpfchen geben müsste, dann den, seine Einnahmen nicht zu vernachlässigen. Wer finanziell ins Hintertreffen gerät, wird irgendwann bei den neuesten Schiffen nicht mehr mithalten können und verfügt dann später über eine kleine und veraltete Flotte, die nicht mehr genug Geld einfährt und von der baldigen Verschrottung bedroht ist. Genauso erging es ja damals vielen Schifffahrtslinien, die letztlich vom Markt verschwunden sind. Zwar gibt es bei TransAtlantic z. B. über Handelshäuser Möglichkeiten, auch mit relativ wenigen und alten Schiffen noch mitzuhalten, aber Anfängern würde ich das nicht empfehlen wollen. Wer zwischenzeitlich zurückzuliegen meint, sollte jedoch auch nicht verzagen: Es gibt immer wieder Wendungen und gute Karten, die das Spiel noch drehen können, und es bleibt immer spannend bis zum Schluss."

(Das vollständige Interview findest Du unter https://www.reich-der-spiele.de/special ... ic-0000296 .)

LG!
Daniel
Zuletzt geändert von Mitspieler am 28. Oktober 2017, 08:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon widow_s_cruse » 28. Oktober 2017, 07:46

Hallo Sebastian,
alea The Rise of Queensdale
zuspieler hat geschrieben:Es wurde bisher nur die Schachtel gezeigt. Es handelt sich um ein Legacy-Spiel von Inka und Markus Brand, das sich an Kennerspieler richtet. Es soll im Frühjahr 2018 erscheinen. Sehr viel mehr ist noch nicht bekannt.

Es gibt noch einen Link, der etwas Flavortext und die Spielebestandteile listet.
http://www.brandora.de/P430076.brandora
Zuletzt geändert von widow_s_cruse am 28. Oktober 2017, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Nils
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Dee

Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Dee » 28. Oktober 2017, 08:13

Zu Rescue Polar Bears: Es gibt keine deutsche Übersetzung (sind auch nur wenige Karten). Deutscher Verleger eher unwahrscheinlich. :(

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Dee » 28. Oktober 2017, 08:24

Otys: Jeder Spieler hat eine Tauchmannschaft. Jede Runde wählt er einen Taucher und Tauchslot. Er führt die Aktion des Slots und des Tauchers aus. Damit kann man Ressourcen bergen und Aufträge erfüllen.

Thematisch gefällt es mir sehr gut, grafisch auch. Die Mechanik ist der Hammer und greift super ineinander. Dadurch ergeben sich aber auch irrwitzig viele Aktionsmöglichkeiten. Hat dadurch auch eine gewisse Downtime, wo jeder vor sich hinoptimiert. Wer solche Hardcoredenkspiele mag, wird damit glücklich. Schase war, dass sich die Spielbretter verbiegen. Sonst aber echt gut.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Dee » 28. Oktober 2017, 08:26

Mehr will ich auf dem Handy nicht tippen, zu umständlich. Nächstes Jahr nehm ich das Netbook mit.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Mitspieler » 28. Oktober 2017, 08:43

Dee hat geschrieben:Zu Rescue Polar Bears: Es gibt keine deutsche Übersetzung (sind auch nur wenige Karten). Deutscher Verleger eher unwahrscheinlich. :(

Schade!
Mal schaun, ob die englische Ausgabe bei irgendeinem deutschen Onlinehändler ins Angebot kommt.

Dee hat geschrieben:Mehr will ich auf dem Handy nicht tippen, zu umständlich. Nächstes Jahr nehm ich das Netbook mit.
Ui ja, das verstehe ich. Danke, dass Du trotzdem so einiges Interessante berichtet hast!
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Dee

Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Dee » 28. Oktober 2017, 08:44

Doch noch kurz:

Chimera Station. Sehr gutes Workerplacement mit Aliens, deren Eigenschaften man durch physischen Umbau verändern kann. Echt spaßig und lohnenswert.

Dreamcatchers: Sehr simples Koop, bei dem man ein Kind vor bösen Träumen und Monstern unter dem Bett schützen muss. Aktionsmöglichkeiten sind beschränkt. Grafik und Komponenten sind super. Als Einstieg für Familien großartig geeignet. Ist sprachneutral. Schwierigkeit lässt sich gut anpassen.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Lorion42 » 28. Oktober 2017, 20:16

Bei Azul bauen versuchen wir die richtige Anzahl an Steinen aus einer Auslage zu bekommen, um einen dieser Steine perfekt in einem quadratischen Feld zu platzieren. Man muss sich von einem Feld immer alle Steine derselben Farbe nehmen und macht so eventuell Minuspunkte, weil man zu viele nimmt (so ist es mir ergangen, da niemand Rot haben wollte und ich so 11 Minuspunkte auf einmal gemacht habe und gleichzeitig noch mehr oder weniger ausversehen das Spiel beendet.

Das Spiel ist schön kniffelig und man muss sich immer wieder auf die aktuelle Situation einstellen. Außerdem ist nicht offensichtlich, wie man die Plättchen platzieren muss, um möglichst viele Reihen zu erzeugen und so viele Punkte auf einmal zu machen. Letztendlich beschäftigt man sich aber wesentlich mehr mit seinem Fliesenmuster als mit denen der anderen. Ich habe mich im Spiel 2 mal umgeschaut, was die anderen wohl nehmen und davon meine Auswahl abhängig gemacht. Bin aber auch nur zweiter geworden ;)

Fazit: Ist ein schönes Familienspiel das Spaß macht und eine neue Herausforderung ist, die sich sehr intuitiv spielen lässt.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Lorion42 » 28. Oktober 2017, 20:25

Ich warte ja immer noch auf ein richtig gutes Spiel mit dem tollen Mechanismus, dass die Aktionen, die man durchführen kann durch Würfel (oder auch identische Karten) vorgegeben werden und man so immer überlegen muss, was die anderen Spieler wohl übrig lassen. Dachte zunächst dieses Würfelauswahlspiel sei auch so. Aber da jeder nur 2 Würfel nimmt und der zweite in umgedrehter Spielerreihenfolge genommen wird, spielt es sich ganz anders als gedacht.

Hier nimmt man sich zuerst die Würfel und dann führt man erst die Aktionen aus. Das sorgt für den Kniff, dass man sich eventuell einen Würfel nimmt, den man für etwas bestimmtes benutzen will, doch die Mitspieler verbauen einem genau diese Möglichkeit und man wünscht sich, man wäre in der Spielerreihenfolge doch weiter vorne. Dieses Gefühl empfinde ich als reizvoll und es sorgt für schöne Gehirnwindungen. Es spielt sich aber dadurch nicht so flott wie man es spielen könnte. Jede Entscheidung ist wichtig und kann entscheidend sein. Auch gibt es viele unterschiedliche Siegpunktstrategien und einen sehr unterschiedlichen Spielaufbau, durch den jede Partie anders ist.

Trotzdem hat das Spiel bei mir nicht recht gezündet. Zu viel was ich schon oft gesehen habe. Letztendlich nichts Besonderes und kein Spiel das ich direkt nochmal spielen will und etwas anderes probieren möchte. Ich hatte aber auch die erste Parte direkt mit 79 Punkten gewonnen und bin mit meinem Raumschiff nahezu gar nicht herumgeflogen... war mir anscheinend zu einfach :D

Fazit: Herausfordernd, aber letztendlich nichts was es so ähnlich nicht schon vielfach gibt.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon kwulfe » 28. Oktober 2017, 20:28

Meeple Circus
Habe ich mit meinem 10jährigen Sohn am Stand angespielt. Man muss schon unter Zeitdruck auch querdenken können. Hat uns sehr viel Spaß bereitet. Haben es danach gleich gekauft. Zu dritt oder viert zuhause wird das Spiel aber noch deutlich besser werden. Material ist von guter Qualität.
Man installiert eine App auf sein Tablet oder Phone, die musikalisch den 2minütigen Countdown begleitet. Ist aber kein Muss, wenn soweit ich es verstanden habe.

Photosynthesis
Hatte ich blind vorbestellt. Haben wir dann abends gleich im Hotel gespielt. Das Spiel wirkt insgesamt wirklich frisch und unverbraucht. Die Regeln sind schnell erklärt. Insgesamt sicherlich kein Strategiebrocken, aber ein Spiel, das für zahlreiche Runden begeistern kann. Uns gefällt es auf jeden Fall ziemlich gut. Das Spielmaterial ist von toller Qualität. Die Bäume werden nach Zusammenbau ordentlich für jeden Mitspieler sauber getrennt in der Box aufbewahrt. Das Boxcover finde ich richtig gut gelungen.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Lorion42 » 28. Oktober 2017, 20:36

Wir sammeln Würfel, die wir als Währung einsetzen, um diverse Aktionen durchzuführen. Es ist ein Arbeitereinsetzspiel, die Würfel fügen noch einen zusätzlichen Kniff hinzu. Es gibt 3 Leisten auf denen man voranschreiten kann. Eine ist das Geld, das man auch immer wieder ausgeben kann, um neue Gebäude zu bauen. Diese Gebäude bringen uns Siegpunkte oder aber Märkte. Mit Märkten wiederum kann man dann Geld verdienen. Wie viele Siegpunkte man für eine Gebäudeart bekommt kann man wiederum beeinflussen. Da die Geld und die Siegpunktleiste aufeinander zulaufen, treffen sich irgendwann dort die Marker eines Spielers. Wer das zuerst erreicht gewinnt meistens. Bei uns war es so dass ich mit 10 Siegpunkten und 113 Geld gewinnen konnte, obwohl jemand vorher mit 20 Geld und unglaublich vielen Siegpunkten das Spiel beenden konnte. Im Prinzip hatte ich 1 Geld mehr, so dass mein Abstand der beiden Steine zueinander größer war.

Die dritte Leiste ist der Ganges. Dieser gibt einem immer andere Vorteile, je nachdem auf welchem Feld man landet. Da hier andere Boote übersprungen werden ergeben sich hier spannende Situationen. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich es jeder der Mitspieler spielen konnte. Durch meine Extremstrategie (Verkaufe jede Runde Pfeffer für Geld) konnte ich am Ende jeweils 12 Geld (+8 falls der andere Markt auch noch offen war) machen. Das ist schon ganz ordentlich und sorgt für einen starken Druck auf die Mitspieler. Man kommt sich auch angenehm oft in die Quere.

Fazit: Von allen Kennerspielen, die ich auf der Messe gespielt habe, hat mir dieses Spiel am Besten gefallen. Die Regeln sind intuitiv und ziemlich gradlinig.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Dee » 28. Oktober 2017, 23:03

Zu Meeple Circus: in der dritten Runde musst Du alleine spielen. Und je nach Auftrag kommt ein anderer Soundtrack zur Auswahl. Daher muss man schon irgendwie die Musik abspielen können. Oder es gibt eine Offline-Version?

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Dee » 28. Oktober 2017, 23:28

Dice Hospital: Das beste Spiel heute. Jede Runde werden 15 Würfel (Werte 2-5) gewürfelt und aufsteigend auf 5 Krankenwagen a 3 Slots verteilt. Diese stellen Patienten dar, wobei 2 schwerletzt und 5 fast gesund ist. Jeder Spieler wählt einen Wagen und nimmt die Patienten zu sich. Dann wählt man noch einen von drei Spezialisten/Arbeitern oder eine von drei Krankenstationen aus. Dann setzen alle Spieler gleichzeitig ihre Arbeiter (Standard 3) in ihrem KH ein und können so die Patienten behandeln/Würfel hochdrehen. Damit heilt man sie und bekommt Punkte dafür. Unbehandelte Patienten werden kränker/Würfelaugen nach unten und geben bei Tod Minuspunkte.

Supertolles Spiel, was grad noch bei Kickstarter läuft. Das Material ist sehr gut, das Arbeitereinsetzen macht Spaß. Durch die Parallelität gibt es keine Downtime. Man spielt aber eher solitär. Wen das nicht stört, findet hier ein sehr gutes Workerplacement mit Würfeln.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon Ricki » 29. Oktober 2017, 08:05

Gestern noch zwei neue Sachen getestet.

Zum einen Hellapagos. Man ist dabei auf einer Insel gestrandet und versucht zu überleben, bis man genug Floße hat, um die Insel wieder zu verlassen. Dumm nur, dass Essen und Wasser nicht für alle reichen... sehr lustig. Nettes Spielprinzip. Humorvoll und mit toller Grafik. Wir haben es nicht gekauft, eine geeignete große Gruppe würden wir selten zusammenbekommen.

Dann noch ein Probespiel von the Space Adventure. Das ist ein kreatives Spiel. Man muss die Menschheit retten, bzw. einen alternativen Planeten für die Erde finden. Das geschieht über toll illustrierte Karten. Nun gibt es aber noch jeweils eine Herausforderung auf dem neuen Planet (in unserem Fall z.B. keine Schwerkraft). Durch Vorstellung, Erzählungen und Malen/Zeichnen löst man das dann. Hat lustige Gespräche angeregt und so viel Spaß gemacht, dass wir es gleich gekauft haben.

Heute haben wir leider nur einen sehr kurzen Messetag. Mal gespannt, ob wir da überhaupt noch viele Neuheiten anspielen werden.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon SpieLama » 29. Oktober 2017, 08:31

Daumen hoch für Rat Trap. Man würfelt zwei Würfel und gibt diese an einen anderen Mitspieler. Der gibt einen Würfel zurück, dann führen beide Spieler die gewürfelten Aktionen aus. Das Spiel lebt von der Interaktion und dem Gegen- und Miteinander. Wenn ich Dir die Würfel gebe, machst Du dann dieses und jenes?

Thematisch sind wir Ratten, die Käsestücke sammeln. Diese sind in vier (oder waren es fünf) Stapeln versteckt. In jedem Stapel gibt es eine Mausefalle, außerdem sind zwei weitere Mausefallen im Spiel. Wenn ich in eine Mausefalle trete, bekomme ich eine Wunde. Hat ein Spieler drei Wunden oder sind zwei Stapel leer, endet die Runde. Wer noch im Spiel ist, zählt jetzt seine gesammelten Käsestücke und bekommt dafür Siegpunkte.

Aktionen auf den Würfeln: Eine Karte von einem Stapel ziehen, zwei Karten von einem Stapel ziehen, eine gesammelte Karte bei einem Mitspieler klauen, einem Mitspieler eine Wunde verpassen.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon SpieLama » 29. Oktober 2017, 09:17

Daumen runter für Strandgut. Das Spiel hat mich nicht unterhalten. Das lag daran, dass die Aktionsmöglichkeiten ziemlich eingeschränkt und gefühlt sehr streng vorgegeben sind. Ich kann wenig spielrelevante Entscheidungen treffen.

Jeder Spieler hat vier Plättchen vor sich offen ausliegen. Alle Plättchen im Spiel ergeben ein großes Strandbild, das sich von oben nach unten sowie von links nach rechts "endlos" fortsetzt. Das heißt, für jedes Plättchen gibt es exakt zwei Anlegemöglichkeiten. Ihr versteht, was ich meine, oder? Kann ich kein Plättchen, das offen vor mir liegt, passend anlegen, ziehe ich ein weiteres von meinem persönlichen Nachziehstapel. Kann ich eins oder mehrere Plättchen anlegen, muss ich dies tun, vorausgesetzt der Wanderer befindet sich auf einem angrenzenden Plättchen. Anschließend muss ich den Wanderer auf eines der angelegten Plättchen ziehen. Jeder Spieler hat außerdem vier Schiffe, mit denen er den Wanderer zusätzlich bewegen kann. Es gewinnt, wer als erster seinen eigenen Nachziehstapel durchgespielt hat.

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Re: Essen 2017: Angespielt!

Beitragvon hgzwopjp » 29. Oktober 2017, 09:34

Actaion hat geschrieben:Mich würden u.A Meinungen zu Altiplano, Noria, Montana, Clans of Caledonia, Rajas of the Gangnes, Indian Summer, Nusfjord, Photosynthesis, Santa Maria oder Dice Forge interessieren, falls die schon jemand gespielt hat....


Altiplano war auf meiner Liste, aber zu schnell ausverkauft, dann hab ich es auch nicht mehr gespielt.

Noria habe ich (an-)gespielt (der Erklärbär - es gab nur einen - hat die Leute rausgeworfen, sobald sie es offenbar verstanden hatten). Zentraler Mechanismus ist dieses Zahnradgebilde, was bestimmt, welche Aktionen man zur Verfügung haben könnte - nur aus der unteren Hälfte, nur benachbart, von jeder Ebene nur eins und maximal vier (man kann Aktionen verdoppelt haben). Alle Räder werden nach dem Zug eine Position weitergedreht. Damit hat man dann einen Wettlauf auf mehreren Siegpunktleisten, deren Multiplikator man auch verbessern (oder nach weiter oben begrenzen) kann. Wegen des Mechanismus mitgenommen. Ist ein brain burner, weil man verstehen muß, wie die Zahnräder funktionieren und wie man sie am besten manipuliert.

Montana hab ich nicht gespielt, aber Malte, und der fand es so schlecht, daß ich es gar nicht erst probiert habe. Vielleicht schreibt er ja selber was dazu.

Clans of Caledonia hatte ich schon vorher gebackt. Lohnt sich in jedem Fall. Man baut sich seine (kurzen) Produktionsketten auf und scoret mit variablen Spieleeigenschaften möglichst gut - hauptsächlich durch Verschiffen. Leider hätte das Material gerne 30% größer sein können, das ist etwas fummelig.

Rajas of the Ganges wurde schon beschrieben, da hab ich nichts hinzuzufügen. Gekauft.

Indian Summer nur gesehen. Meiner Einschätzung nach ein Cottage Garden++. Will jemand mein Cottage Garden kaufen? (Noch) nicht gekauft, kommt vielleicht noch.

Nusfjord nur gesehen. Zuviel Text auf den Karten, und immer die gleichen Rosenberg-Mechaniken. Gähn.

Photosynthesis nur gesehen. Abstraktes thematisch passend umgesetzt. War mir zu leichtgewichtig.

Santa Maria Leider auch nur gesehen. Puzzeln (yay) und würfeln. Leider keinen Platz bekommen, und ausverkauft war es auch.

Dice Forge Bei mir schon vorher rausgefallen.

Wendake (Placentia):
Hier bin ich gestern als Erklärbär eingesprungen, bin also möglicherweise nicht völlig neutral, aber das Spiel hat mir gut gefallen (und den meisten Leuten, die es gespielt haben auch). Es hat ein sehr schönes Siegpunkt-Scoring-System, ein präsentes Thema, viele Möglichkeiten und vermutlich hohen Replay-Value, variable Player Powers, schönes Material, einiges an Interaktion und eine neuartigen puzzeligen Einsetz-Mechanismus. 1,2 kleinere Kritikpunkte hätte ich, sind aber Details. Insgesamt wirkt es rund (auch wenig Regelnachfragen während der Spiele).


Ich hätte es mir gerne angesehen, aber keinen Platz bekommen. Und irgendwann war auch mein Budget erschöpft. Die Aktionswahl gefällt mir aber, erinnert etwas an den Mechanismus bei Ulm.


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