Weltherrscher hat geschrieben:Den Kunden interessiert in den meisten Fällen der Autor nicht, in vielen Fällen nicht mal der Verlag. Es wird viel auf Empfehlung oder wegen eigener Spielerfanrung gekauft. Bei Büchern ist das anders, weil dort die Autorentradition schon deutlich älter ist. Klassische Spiele wurden irgendwann mal erfunden und tradiert. Wenn es einzelne Autoren gab, sind diese im Laufe der Geschichte meist vergessen worden.
Als Beobachtung ist das durchaus richtig. Aus meiner Kindheit sind mir keine Spieleautoren in Erinnerung, wohl aber Verlage. "Otto Maier Verlag Ravensburg" (in dieser Länge) als Qualitätsverlag, sowie Ass und Parker. Diese Namen tauchten immer wieder auf, wurden auf der Schachtel markenmäßig hervorgehoben. Autoren waren für den Handel nicht wichtig.
Es ist sogar nachvollziehbar, da die Bedeutung des Autors für ein Buch größer ist als für ein Spiel. Das Endprodukt Buch ist - abgesehen vom Cover und Lektrorat und sofern kein "Bilderbuch" - komplett Produkt des schreibenden Autors. Das Endprodukt Spiel hat den Illustrator und die Redaktion quasi als "Co-Urheber" für eine bestimmte Erscheinungsform. Ein Spiel ist deutlich mehr ein Gemeinschaftswerk als ein Buch, wenngleich bei fast allen Spielen das Wesentliche, das nicht Austauschbare, das Werk des Autors ist und es deswegen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, ihn zu nennen.
Weltherrscher hat geschrieben:Das Phänomen des Datenchaos hat man quer durch alle Warengruppen. Es gibt zwar Standards, aber irgendwer scheint sich nicht konsequent dran zu halten. Und da ist Amazon, oder ein anderer Onlinehändler immer nur der Endpunkt. Deren Aufgabe ist es sicher nicht die Daten zu erheben und zu systematisieren. Das muss seit vorher in der Kette passieren, und dann auch weitergegeben werden. Die SAZ pinkelt den falschen Baum an, vielleicht auch bewusst weil das Medienwirksamer ist.
Den falschen Baum anzupinkeln, ist/war quasi SAZ-Standard, aber mit Amazon u.a. trifft es das richtige Gewächs. Amazon zwingt den Händlern ja Standards auf, was teilweise zu rechtlichen Problemen führt (Abmahnung wg. standardisierten Kundenempfehlungen), lässt sich ja sogar das Recht übertragen, Bilder des einen Verkäufers von der Konkurrenz nutzen zu lassen. Da ist ein einheitlicher Standard in Bezug auf Nennung von Autor, Illustrator und Verlag neben dem Titel die richtige Forderung und auch Amazon der richtige Adressat.