Beitragvon peer » 2. April 2015, 11:17
Hi,
widow-s-cruse schrieb:
>
> Hallo Peer,
>
> ist ja alles gut und schön. ;-)
>
> Wenn ich aber das Vine-Programm richtig verstanden habe, ist
> die Zuteilung der Muster abhängig von den Bestätigungen der
> Rezension-Lesenden. Ich halte es für die Natur der Dinge,
> dass positive Rezensionen eher Bestätigungen erfahren wie
> Verrisse. Kritiker haben es meiner Meinung nach nicht
> unbedingt leicht im Vine-Programm.
Das ist falsch! Der Rezensent ist völlig frei in seiner Bewertung. Das einzige, was zum Ausschluß führen kann, ist, wenn man die Dinge weiterverkauft. Die Anzahl der positiven Bewertungen ist völlig irrelevant (Ich kann mir vorstellen, dass jemand, der nur negative Clicks generiert mal überprüft wird, ob der tatsächlich sinnvolles schreibt oder nur Standardsätze generiert - aber "offiziell" ist mir da nichts bekannt).
Ich habe auch ein paar Rezensionen, die nicht so viele positive Clicks generieren - tatsächlich sind das eher die kritischen, wo ich es wagte nur 2-3 Sterne zu vergeben, statt 4-5... Aber mich juckt das nicht.
Aber zurück zu deiner Vermutung: Die Bemusterung erfolgt völlig abgekoppelt, von der Anzahl der Rezensionen und/oder der Anzahl der Clicks.
> Ich vermute auch, dass bei 50 Empfehlungen ein unbefangener
> Kunde nur ein geringes Interesse hat, seine Kritik zu äußern
> - insbesondere gegen den Strom zu schwimmen.
Jein. Wenn ich sehe, dass z.B. "Darm mit Charme" über 1100 Rezensionen hat, frage ich mich, wer da noch die 1101. Rezension einstellt. Und dennoch geschieht das. Dasselbe gilt für Filme, die oft auch 300+ Rezis haben. Spiele haben vergleichsweise wenig Rezensionen - das war schon vor dem Vine-Programm so. Das ist, glaube ich, einfach der geringeren Verbreitung (im Vergleich zu Büchern oder DVDs) geschuldet. Bei einer Reihe von produkten würde man ohne Vine gar keine Rezensionen haben (ich habe gerade nach einem Hula-Hoop-Reifen für meine Tochter gesucht und bin fast wahnsinnig geworden...). Da ist mir eine Vine-REzi allemal lieber.
Sicherlich dürfte der eine oder andere auch mal sagen: Da gibt es keine Rezi, da schreibe ich mal eine. Und diese Leute werden abgeschreckt. Aber nach meiner Erfahrung schreiben die meisten Leute entweder prinzipiell Rezensionen oder immer dann, wenn sie etwas besonders gut oder besonders schlecht fanden. Insofern denke ich nicht, dass man bei Flynn allzu viele Rezensenten abgeschreckt hat (Umgekehrt habe ich auch schon von Leuten gehört, die jetzt besonders viele Rezis schreiben, in der Hoffnung, einmal für das Vine-Programm berücksichtigt zu werden).
> In sofern halte ich das Vine-Programm für besonders clever
> und vorteilhaft für den Händler - und welcher Kunde kennt
> schon das Vine-Programm oder überhaupt nur das Konzept.
Ja, das ist positiv für Amazon (die haben das Bewertungssystem beim Bestellen ja etabliert) und auch für den Verlag (deswegen bemustern die ja) - aber das ist in meinen Augen ja legitim. Ist bei Bemusterung von Rezensionsseiten ja auch nichts anderes. Und wenn man ehrlich ist: Auch da gibt es eine Menge schwarzer Schafe, die alles hochjubeln oder Spiele kaum (oder gar nicht) testen.
Verstehe mich nicht falsch: Ich kann Kritik an dem Programm grundsätzlich nachvollziehen. Ich denke aber, dass da auch viel an Vorurteilen im Umlauf ist (s.o. - deswegen schreibe ich hier auch ein Stückweit. Aufklärung und so ;-) ) und auch dass weniger transparente Bemusterungen oder gar gänzlich gekaufte Rezensionen (sowas gibt es ja auch) das viel größere Problem darstellen.
ciao
peer