Beitragvon Thygra » 9. August 2017, 16:12
Bei Splendor ist das Spiel ganz eindeutig darauf ausgelegt, dass die Ressourcenknappheit ein wichtiges Spielelement ist.
Ansonsten gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, mit denen ein Spieleautor dem entgegenwirken kann:
a) Wie schon von Ernst-Jürgen erwähnt könnte man ein Limit für Ressourcen festlegen, das ein Spieler am Zugende nicht überschreiten darf. Das gibt es in einigen Spielen.
b) Im Spiel "Finca" gab es damals folgende Regel: Wenn ein Spieler einen Rohstoff erhalten sollte, von dem nicht genügend im Vorrat waren, dann mussten ALLE Spieler ALLE Rohstoffe dieses Typs in den Vorrat zurücklegen. Das war hart, aber eben Teil des Spiels, extremes Sammeln sollte bestraft werden.
c) Im Spiel "Istanbul: Das Würfelspiel", das im Oktober erscheinen wird, gilt eine abgeschwächte Variante: Wenn hier ein Spieler z. B. ein oder mehrere rotes Warenplättchen erhalten würde und es ist keins im Vorrat, dann müssen ALLE Spieler erst mal je 1 rotes Warenplättchen zurück in den Vorrat legen. Sollte der Vorrat dann noch nicht reichen, wird dies wiederholt, bis es eben reicht. Auch hier wird also extremes Sammeln einer Farbe irgendwann bestraft und lohnt sich nicht.
Es mag noch andere Möglichkeiten geben. Generell würde ich aber immer davon ausgehen, dass sich der Autor bzw. der Verlag hinreichend Gedanken dazu gemacht haben.
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass jemand ernsthaft Spaß daran hat, wie oben beschrieben ein Splendor von 20 Minuten Spielzeit auf 60 Minuten aufzublähen, indem er eine Ressourcenfarbe bunkert und nie ausgibt. Da hat doch jeder mehr Spaß daran, in der Zeit 3 Partien zu spielen!?
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)