Hallo Andreas,
erstmal zur Strategie mit den Krediten:
In der VORLETZTEN und LETZTEN Runde der Kanalphase nimmt man für jeweils beide Aktionen ein maximalen Kredit (30 Pfund). Damit fällt man auf der Einkommensleiste extrem zurück. ABER man hat so viel Geld (mind. 120 Pfund), dass es bis zum Spielende reichen KANN (nicht immer muss!). Der viel größere Vorteil besteht aber darin, dass man so Startspieler werden kann, da man keine Ausgaben hatte und entsprechend vorne sitzt in der Spielerreihenfolge.
Zum Beginn der Eisenbahnphase baut man für alle Aktionen NUR Eisenbahnschienen! Möglichst nur zwischen den größten Städten (vor allem Manchester-Bolten 7er, Bolten-Blackburn 6er, Manchester-Oldham 6er, Manchester-Stockport 6er, Manchester-Warrington 6er, Liverpool-Wigan 6er). Bei unseren Spielen sind die meisten Orte voll gebaut am Spielende und damit die Punkte für die Verbindung enorm. Sollte man in den ersten 2 Runden 4 Gleise bauen, dann sind es schon sichere 25 Punkte. Ab der dritten Runde sogar bis zu 37 Punkte.
Das zur Kreditstrategie.
Warum sollte man in der Kanalphase den Markt mit Eisen fluten?
Diese Spielweise überschneidet sich nicht unbedingt mit der Kreditstrategie (spiele ich persönlich gerne). Hier gilt wie bei allem die Mitspieler genau im Auge zu behalten. Die Eisenhütten sind ein sehr guter Einkommensbeschleuniger. Hier ist entscheidend WANN man eine Eisenhütte baut. Ist der Eisenmarkt leer, ist es perfekt. Man füllt mit seinem Eisen den Markt auf, kassiert das Geld und im besten Fall kann man seine Eisenhütte umdrehen. Bei Eisenhütten ist es noch wichtiger drauf zu achten wann man baut. Kohle muss erst vom Spielplan genommen werden wenn verfügbar (und angebunden). Eisen "fliegt" aber und kann frei von überall genommen werden. Da es vom Plan umsonst genommen werden kann und am Markt Geld kostet nimmt man eher vom Brett (außer man würde vom Mitspieler den letzten Würfel nehmen und der kann dann seine Eisenhütte umdrehen, dann lieber nicht
). Liegt zu viel Eisen rum, freuen sich die Baumwollspieler, denn diese Entwickeln so lange bis sie Baumwollfabriken Lvl 1+2 komplett abgeworfen haben (oft auch noch das erste 3er). Spielen 2 oder mehr Spieler komplett auf Baumwolle, dann gibt es auch nie ein Eisenüberfluss! Das freut die Spieler die die richtigen Handkarten dann für die Eisenhütten auf der Hand haben. Spiele ich selber auf Baumwolle, kann ich auch die Eisenhütten früh bauen um selber zu entwickeln. Da müssen die Handkarten aber 100&tig sitzen (aber das Glück hat man öfters als man glaubt). Da die Lvl 3+4 Baumwolle auch in der Kanalphase liefern sollte, damit man in beiden Perioden die Punkte bekommt. Hat man zu beginn gute Karten um zwei Werft zu bauen, lohnt sich auch ein schneller Einstieg in das Eisengeschäft, da hier auf alle Fälle erst entwickelt werden muss.
Ich selber habe ca. 80 bis 90 Kohle Partien gespielt und spiele oft aus dem Bauch heraus. Es gibt leider bei Kohle auch immer Spiele, wo die Handkarten absolut nicht zum Brett passen wollen oder die Mitspieler einfach immer einem zuvor kommen. Daher gibt es keine ultimative Strategie, wohl aber sehr starke. Da das Kartenglück aber nicht zu unterschätzen ist, bietet es auch immer wieder spannende und abwechslungsreiche Partien.