Beitragvon herzog ernst » 22. Februar 2009, 14:29
Also ich habe das Spiel mittlerweile in jeder Besetzungszahl (2-5) mehrfach und mit unterschiedlichen Leuten gespielt und muss meinem Vorredner widersprechen - mir (und meinen Spielpartnern) gefällt das Spiel ausgesprochen gut!
Da anfangs gefragt wurde, wie es sich zu zweit spielt, kann ich nur sagen, dass es sich mit unterschiedlichen Spielerzahlen natürlich unterschiedlich spielen lässt. Doch das finde ich ganz normal. Wobei mir in diesem Zusammenhang aufgefallen ist, dass sich für mich das Spielgefühl einer Runde Livingstone deutlicher durch die unterschiedlichen Mitspielertypen verändert, als durch die Spielerzahl. So motiviert mich eine Partie in der viel in die Mine gegriffen wird dazu, selbst in ganz anderem Maße zu schürfen, als in einer Runde, in der die Mitspieler viele gute Aktionskarten ziehen und ausspielen, oder etwa ein extremer Bauboom herrscht. Nicht zu vergessen das Spendenverhalten der Mitspieler - wird viel gespendet, muss ich mich selber stärker ranhalten und mitziehen, als in den Partien, in denen meine Gegenspieler darauf wenig wert legen.
Gerade im Hinblick darauf, dass es ein Spiel für die ganze Familie sein soll (Schwierigkeitsgrad: ab acht Jahre) fanden wir alle das Spiel sehr schön. Auch die Punkte, die CapitanGen als negativ anprangert, kann ich nicht teilen. Bei uns war es bis jetzt sehr selten der Fall, dass die Aktionskarten gehortet und dann erst gegen Ende in Massen gespielt wurden - klar spielt man nicht immer jede Karte sofort aus, aber wenn sich eine gute Gelegenheit ergab (auch schon frühzeitig im Spiel), wurde die eine oder andere Karte ausgespielt und nicht gebunkert. Auch das Schürfen in der Mine finde ich sehr schön, da es ein schönes Element ist, das Spannung, Freude und ein wenig Schadenfreude :D ins Spiel bringt.
Noch etwas generelles: CaptainGen äußert über sich selbst, dass es sein könnte, dass er nicht der richtigen Zielgruppe für das Spiel angehört. Das finde ich recht schwierig, da ich meine Mitspieler nicht in EINE Zielgruppe stecken kann. Ich habe es mit Spielern gespielt, die von der Tendenz her eher klassische Karten und Brettspiele spielen (Skat, Doku, Schach, etc.), sowie Spielern die eher auf einfache Spiele a la Heckmeck und Kackerlackensalat stehen, aber auch mit Spielern, die sehr gerne eine Runde Agricola, Caylus,etc spielen und wie oben schon erwähnt, hatten alle ihren Spaß. Somit glaube ich nicht, dass es an der Zugehörigkeit zu einer Zielgruppe liegt (Generell finde ich feste Zuordnungen bei Spielen zu Zielgruppen problematisch), sondern dass es eher eine Frage des Geschmackes ist. Und da die Geschmäcker verschieden sind, kann ich abschließend nur sagen, dass Livingstone von mir und meinen Spielerunden deutlich einen Daumen hoch bekommt :-)