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Gipf-Projekt: Welches Spiel ist das beste Spiel?

Welche Spiele sollte ich spielen, kaufen oder verschenken?
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Michael Werner

Gipf-Projekt: Welches Spiel ist das beste Spiel?

Beitragvon Michael Werner » 27. Juni 2004, 11:19

Hi Forum,

da ich zur Zeit süchtig auf BSW die Spiele Yinsh und Dvonn verzehre, stelle ich einfach mal die Frage welches der bisher erschienen Spiele euch aus diesem "Projekt" am besten gefallen, da ich mir 1 o. 2 auch einfach real zulegen will.

Danke

Michael (der hiermit auch mal Mr. Burn für seine Ideen danken will)

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Dino

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Dino » 27. Juni 2004, 12:10

Hi, Michael!
Yinsh und Dvonn sind schon super. Gipf habe ich selber noch nicht gespielt, Freunde sagen aber, es ist ganz nett. Tamsk beinhaltet genau so wie Zertz 'nen ausgefallene Spielemechanismus. Beide sind absolut empfehlenswert, besonders Zertz, dass doch mehr taktische Finessen enthält als Tamsk. Tamsk kommt bei uns als schnelles Fun-Spiel aber auch total gut an. Die Rezis im Netz hast Du ja sicherlich gelesen.
Meine Gipf - Hitliste:
1. Dvonn
2. Zertz
3. Yinsh
4. Tamsk
Gipf (aus der Wertung, da noch nicht gespielt)

Grüße von der Küste

Dino

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Gernot

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Gernot » 27. Juni 2004, 13:48

Ich kenne lediglich Zertz und Tamsk, finde aber beide ausgezeichnet. Der Zeitfaktor bei Tamsk ist erfrischend anders und Zertz haette es meiner Ansicht nach verdient in einem Atemzug mit Abalone genannt zu werden.

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Ulrich Roth

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Ulrich Roth » 27. Juni 2004, 13:54

Hallo Michael,

> da ich zur Zeit süchtig auf BSW die Spiele Yinsh und Dvonn
> verzehre, stelle ich einfach mal die Frage welches der bisher
> erschienen Spiele euch aus diesem "Projekt" am besten
> gefallen, da ich mir 1 o. 2 auch einfach real zulegen will.

"Dvonn" und "Yinsh" kennst du ja schon, und sie gehören in der Tat zum Allerbesten, was es an strategisch/taktischen 2-Personen-Spielen ohne Glücksfaktor gibt.
(Wenn ich mich für eins der beiden entscheiden müsste, wäre es "Dvonn", weil es
sich zum Ende hin so spannend zuspitzt, und aus kurzer Spieldauer maximale
Spieltiefe herausholt. Bei "Yinsh" finde ich dagegen den eingebauten
Kompensations-Mechanismus - wer punktet, wird geschwächt - wunderbar.)

Zu den anderen:

"Zertz" hat - wie die beiden obengenannten - äußerst cooles Material, und auch einen sehr interessanten Spielmechanismus. Ich weiß, dass die wahren "Zertz"-Experten das anders sehen, aber mein Problem mit dem Spiel ist, dass ich zwar die involvierten Taktiken halbwegs verstehe, aber bisher keine sinnvolle Strategie habe entwickeln können.
Das Spiel scheint mir am "Quarto"-Syndrom zu leiden, soll heißen, dass - wie in diesem Gigamic-Klassiker - ein Horizont der Berechenbarkeit sich Zug für Zug den Spielern nähert, bis einer ihn zuerst sieht und die Gewinnkombination ausführt. Bei "Quarto" ist das nicht wirklich ein Problem, weil das Spiel so kurz ist und ganz einfach Spaß macht. Bei "Zertz" dagegen tappt man doch recht lange im Dunkeln, bis halt dann einer gewinnt, oftmals, ohne zu wissen, warum...
Ich lasse mich gern eines Besseren belehren, lechze sogar nach strategischen Tipps, denn eigentlich will ich "Zertz" mögen!

"Gipf" halte ich für ähnlich genial wie "Dvonn" und "Yinsh". Einige Charakteristika:
- Das Material ist etwas nüchterner als bei den anderen Spielen der Serie (aber perfekt funktional).
- Die Spieldauer kann - theoretisch - ausufern, da die Spieler eingesetzte Steine immer wieder zurückbekommen und das Spielgeschehen nicht unerbittlich auf ein Finale zustrebt (wie bei den drei obengenannten). In der Praxis war das allerdings bei uns nie ein Problem.
- Die Spieltiefe ist unergründlich, dennoch kann man von Beginn an "sinnvoll" planen.
- Es gibt nicht nur eine vereinfachte (aber dennoch sehr spielenswerte) Anfänger-Version, sondern auch ein unschlagbar elegantes Handicap-System: der
stärkere Spieler erhält zu Beginn weniger Steine, und je nach Spielausgang wird die Anzahl in der nächsten Partie justiert.
- Es gibt eine exzellente PC-Version, von der man sich trainieren und demütigen
lassen kann.

"Tamsk" habe ich leider nie gespielt, weil mich Meldungen über technische Probleme mit den Sanduhren vom Kauf abgeschreckt haben.

> Michael (der hiermit auch mal Mr. Burn für seine Ideen danken will)

Dem möchte ich mich gern anschließen. So viel Kreativität und Einsatz im "unpopulären" Genre der abstarkten 2-Personen-Spiele ist einfach bewundernswert!

Grüße,
Ulrich

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Guido

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Guido » 27. Juni 2004, 15:21

Hallo,

Zu Ulrichs Statement gibt es nichts mehr hinzuzufuegen. 100% Zustimmung. Insbesondere zu "Zertz". Diese sog. "Quadro"-Syndrom kommt mir auch sehr bekannt vor. Trotzdem macht es Spaß. Ich interpretiere es aber mehr als eine Art "Gluecksfaktor" in einem eigentlich total abstrakten Spiel. Wer die Loesung zu erst sieht, gewinnt eben. Spannend!

Tamsk kenne ich leider auch nicht.

Noch in eigener Sache:

Ulrich schrieb:
> "Gipf"
> - Es gibt eine exzellente PC-Version, von der man sich
> trainieren und demütigen
> lassen kann.

Wo gibt es die? Kann man die vielleicht sogar kostenlos irgendwo downloaden?

> "Tamsk" habe ich leider nie gespielt, weil mich Meldungen
> über technische Probleme mit den Sanduhren vom Kauf
> abgeschreckt haben.

Was waren denn da die Fehler? Hui, ich stand letztens im Laden und haette es fast gekauft, wenn da nicht noch andere neuere Spiele gewesen waeren...
Nun, ich denke aber doch, dass es da einen Ersatzteilservice gibt, oder?

Gruß
Guido

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Steffen S.

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Steffen S. » 27. Juni 2004, 16:24

Hallo Guido,

die PC-Version kannst du hier herunterladen:

http://gf1.sourceforge.net/

Gruß,
Steffen

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Jan Ostmann

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Jan Ostmann » 27. Juni 2004, 21:45

Hallo Michael,

meine persönlcihe Hitliste der Gipf-Reihe ist:

1. Yinsh (finde ich vom Mechanismus und Spielgefühl einfach genial)
2. Tamsk (schätze ich höher als andere ein, weil ich persönlich den Zeitfaktor als belebend und erfrischend anders ansehe)
3. Zertz (auch ein wunderbarer Mechanismus und haptisches Spielgefühl)
4. Gipf (etwas abgestuft, weil gewisse Ähnlichkeiten mit Yinsh vorhanden sind)
5. Dvonn (emotional gesehen hinten, da zu oft verloren :-) - ein Strategiehammer)

Insgesamt finde ich, dass alle Spiel einen hohen Spielreiz haben. Die Abstufungen führen dazu, dass gewisse Spiele eben öfter auf den Spieltisch kommen (ja, ich habe sie alle). Es ist daher eher eine Langzeiteinschätzung :-)

Gruß, Jan

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Doris Wildemann

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Doris Wildemann » 27. Juni 2004, 21:53

Hi,
kommen denn auch die "Zugaben" Set 1 und Set 2 zum Zuge????
Gruß
Doris

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Guido

Danke

Beitragvon Guido » 27. Juni 2004, 22:31

:-)

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Michael Reitz
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Beiträge: 107

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Michael Reitz » 28. Juni 2004, 18:16

Ich besitze alle Spiele der "Project GIPF" Serie, und habe auch an fast allen Turnieren der letzten 3 Jahre teilgenommen.
ZÈRTZ hat durch das schrumpfende Spielfeld eine Gemeinsamkeit mit DVONN, ist aber ansonsten völlig anders, da beide Spieler mit einem gemeinsamen Vorrat aus Kugeln in drei Farben spielen; wenn man ZÈRTZ richtig spielt (es geht um das taktische Opfern von weniger wertvollen Kugeln, um die wertvolleren Kugeln selbst zu schlagen), denkt man über seine Züge oft mehrere Minuten nach, denn die Spielsituationen kann man als Rätsel mit einer Berechnungstiefe von ungefähr 3-9 Zügen auffassen. Trotzdem dauert eine Partie nicht länger als 30 Minuten.
GIPF hat zwar keine echte Gemeinsamkeit mit YINSH, aber das Spielgefühl und der Spielablauf sind ähnlich (d.h. es werden deutlich mehr Züge gespielt als z.B. bei ZÈRTZ, und man denkt über einen Zug selten länger als eine Minute nach).
Für GIPF gibt es übrigens zusätzliche Spielsteine (Potentiale), die besondere Spielzüge in GIPF erlauben und eine Verbindung zu den anderen Spielen der Serie ermöglichen. Ich selbst habe mit den Potentialen allerdings noch wenig Erfahrung.
TAMSK bietet zwar ein orginelles Spielelement (die Zeit), aber sobald man den "Stress" im Griff hat ist es strategisch deutlich anspruchsloser als die anderen Spiele der Serie.

Michael

P.S.: Der Autor heisst übrigens Kris Burm (mit M).

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Michael Reitz
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Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Michael Reitz » 28. Juni 2004, 18:46

Ulrich Roth schrieb:
>
> Ich weiß, dass die wahren "Zertz"-Experten das anders sehen,
> aber mein Problem mit dem Spiel ist, dass ich zwar die
> involvierten Taktiken halbwegs verstehe, aber bisher keine
> sinnvolle Strategie habe entwickeln können.
> Das Spiel scheint mir am "Quarto"-Syndrom zu leiden, soll
> heißen, dass - wie in diesem Gigamic-Klassiker - ein Horizont
> der Berechenbarkeit sich Zug für Zug den Spielern nähert, bis
> einer ihn zuerst sieht und die Gewinnkombination ausführt.
>
Als einer der ZÈRTZ-"Experten" möchte ich anmerken, dass der "Horizont der Berechenbarkeit" vom ersten Zug an sichtbar ist ;-).

> Bei "Quarto" ist das nicht wirklich ein Problem, weil das
> Spiel so kurz ist und ganz einfach Spaß macht. Bei "Zertz"
> dagegen tappt man doch recht lange im Dunkeln, bis halt dann
> einer gewinnt, oftmals, ohne zu wissen, warum...
> Ich lasse mich gern eines Besseren belehren, lechze sogar
> nach strategischen Tipps, denn eigentlich will ich "Zertz"
> mögen!
>
Unter http://www.gipf.com/zertz/strategy/strategy.html findest Du den Link zu einem Strategie-Artikel über ZÈRTZ, der im Abstract Games Magazine erschienen ist. Und auf http://www.boardspace.net kannst Du gegen eine ZÈRTZ-KI oder aber auch menschliche Gegner online antreten (ähnlich wie auf der BSW).
In ZÈRTZ geht es darum durch taktische Opfer zu gewinnen, und weil nur die wenigsten die möglichen Opferzüge sehen, wird oft das Spielfeld solange mit Kugeln vollgesetzt wie man meint noch "sichere" Plätze für die Kugeln finden zu können; schließlich eröffnet ein Spieler das muntere Kugelschlagen (entweder weil er eine Möglichkeit entdeckt hat zu gewinnen oder weil er dazu gezwungen ist) und dem Gewinner scheint das Glück zu helfen. Das ist natürlich ein ganz falscher Eindruck.
In meinen ZÈRTZ-Partien sind selten mehr als 4 Kugeln auf dem Spielfeld bevor ich die Initiative mit Opferzügen ergreife.

Wer mehr über ZÈRTZ-Strategien lernen möchte, sollte sich unbedingt den oben genannten Artikel durchlesen, und kann mich dann gerne per EMail kontaktieren um sich mit mir zu einer Partie auf boardspace.net oder auf Richard's PbeM Server (http://www.gamerz.net/pbmserv) zu verabreden.
Bei entsprechendem Interesse könnte ich auch auf der nächsten Essen-Messe auf dem Stand von Don&Co (Kris Burm) etwas zum Thema ZÈRTZ-Strategie anbieten.

Michael

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Udo Möller

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Udo Möller » 29. Juni 2004, 21:48

Ich finde alle 5 Spiele der GIPF-Reihe klasse, am liebesten in der Reihenfolge:

1) Gipf (ist der Ursprung und mit den Potentialen spielbar und es gab mal eine kleine Reisevariante, die immer in den Urlaub mit muss)
2) Yinsh
3) Tamsk
4) Zertz
5) Dvonn.

Ich denke, persönliche Vorlieben sollten entscheiden. Schau doch einfach mal unter gipf.com und lass dich von Kris' Projekt begeistern.

LUdo ergo sum

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Ulrich Roth

Re: gipf-Projekt - welches das Beste ?

Beitragvon Ulrich Roth » 29. Juni 2004, 21:52

Hallo Michael,

> Unter http://www.gipf.com/zertz/strategy/strategy.html
> findest Du den Link zu einem Strategie-Artikel über ZÈRTZ,
> der im Abstract Games Magazine erschienen ist. Und auf
> http://www.boardspace.net kannst Du gegen eine ZÈRTZ-KI oder
> aber auch menschliche Gegner online antreten (ähnlich wie auf
> der BSW).

Super, vielen Dank!

Der Artikel von Stephen Tavener ist in der Tat sehr aufschlussreich, und bestätigt letztendlich meine Annahme, dass "Zertz" ein hochkarätiges TAKTIKspiel ist, in dem es für die meisten Spieler äußerst schwer ist, so etwas wie langfristige STRATEGIEN zu entwickeln - wobei sich über die Differenzierung der beiden Begriffe bekanntlich trefflich streiten lässt... . ;-)

Grüße,
Ulrich


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