Montag, 13.12.2010 | Spieleabend #8
Nachdem hier in der letzten Woche ja echt fleißig über den Paten, seiner Verkaufszahlen und die freie Marktwirtschaft und ihre Gesetze diskutiert wurde, hoffe ich, auch diesen Montag wieder viele Leser erfreuen zu dürfen
Zwar habe ich in puncto "Der Pate" mal bei Kosmos wegen einer Erweiterung angefragt, aber bis heute keine Antwort erhalten. Die könnten ja wenigstens eine selbstgemachte "Return to Sender"-Mail aufsetzen
Nun denn, frohen Mutes und schon mit einiger Vorbereitung sollte als der heutige Abend starten. Und das auch noch mit einer epischen Zahl von
fünf Spielern, hier in der Reihenfolge des Eintreffens geordnet: Daniel (Ich), Alexander, Philip, Christopher und Gerald. So werde ich auch die Punkte nennen. Denn auch in großer Besetzung soll ja eine Wertung nicht fehlen. Wundert euch aber bitte nicht, wenn der heutige Bericht etwas verdrießlich aufgesetzt ist, denn iwas ist schiefgelaufen. Ihr werdet merken, was
Zum Aufwärmen mussten wir Basti noch einen Gefallen tun und sein Wichtelgeschenk
11 nimmt! auf den Tisch bringen - Eine ganz neue Art von Web 2.0, wie mir gerade auffällt
Wir also lustige zwei Runden gespielt, weil es sonst einfach zu viel geworden wäre. Nächstes Mal werden es wohl, falls noch ein Spieleabend stattfinden wird, mehr Runden sein, denn in der zweiten Runde ging die Mechanik schon ganz gut auf und wir hatten auch Spaß. Die Ochsenkarten kamen zur Geltung und auch, wenn das Ablegen teilweise Mau-Mau-Charakter hatte, scheint es mir doch ein ganz nettes Spiel zu sein. Realpunkte waren 4:2:12:7:2. Das wurde in Abendpunkte umgefrickelt: 1:0:1,5:1:1,5. Die halben Punkte kamen durch Gleichstände, die wohl in 5er-Runden recht häufig auftreten. Es war hier zwar auch schon etwas "chilliger" in der Runde, aber dennoch eine ganz annehmbare Atmosphäre. Schön wäre es gewesen, wenn es so weiterginge...
Wie ich mir vorher bereits für die 5er-Runde überlegt hatte, sollte es nun eine gute Partie
Ohne Furcht und Adel werden. Auch ein Wichtelgeschenk, diesmal vom letztjährigen Klassenwichteln. Damals wollte es der Klassenlehrer loswerden
Die Erklärung war schon schwierig. Das Spiel war für alle neu, auch ich hatte es noch nie in so großer Runde gespielt. Die Erklärung der Rollen ging nach und nach von Statten, aber sie erfolgte. Das Bauen der Gebäude hingegen war größtenteils planlos und auch die Wahl der Rollen ließ nur in wenigen Fällen die eigentlichen Stärken des Spiels aufblitzen: Rollenüberlegungen, Meuchlerdiskussionen, Faildiebstähle und einige lustige weitere Schmankerl. In der Hauptsache aber war der Dieb die wichtigste Person im Spiel. Nicht der Dieb als Karte, sondern der reale Diebstahl von Geld aus der Tischmitte von nahezu allen Spielern außer mir - ehrlich! - prägte das Spiel. Und von da an wandelte sich das Spiel zum Aufpassen, mein Englischlehrer würde zum "Domptieren" der Mitspieler sagen. Irgendwelche Sonderfunktionen der Gebäude oder Ansätze strategischer Überlegungen gingen unter, jeder klaute nur noch sinnlos Geld, im besondern die Mitspieler A. und G. - Ich will sie ja nicht namentlich nennen. Obwohl das Spiel also eigentlich in solch großen Runden viel Spaß machen sollte, war das Resultat, dass es fast alle nicht so toll fanden. Was mal wieder bestens beweist, dass ein Spiel immer nur abhängig von der Spielerunde zu bewerten ist. Punkte im Spiel: 15:33:24:15:14, wobei anzumerken ist, dass der Mitspieler A. tatsächlich unter Kleptomanie leidete. So macht Spielen dann auch keinen Spaß mehr, vor allem, wenn so einer dann auch noch Zweiter wird
Abendwertungspunkte: 1,5:5:3:1,5:0
Obwohl schon die magische Endspurtgrenze von 21:00 überschritten war, blieb Alexander zu unser aller Überraschung noch und konnte die Partie
Carcassonne noch mit antreten, was die vollständige Abendwertung überhaupt erst ermöglichte. Das Spiel kannten ja nun auch fast alle, nur Alexander musste einen Crashkurs durchlaufen. Und dann konnte es auch schon losgehen. Eine Stadt von wahrlich bombastischer Größe entstand in der Mitte des Spielfelds, abermals "Schaag" genannt. Zwar konnte diese schöne Stadt wieder nicht fertiggestellt werden, aber genial war sie trotzdem. Es hätte auch nicht viel gefehlt. Aber gut, am Ende kam es doch wieder auf die Bauern an, die der ein oder andere subtil am Rande gelegt hatte und am Ende dann fein und unauffällig anschloss. Hier hatte ich im Übrigen vorher ein "Machtwort" gesprochen, wodurch die gesamte Stimmung etwas ruhiger wurde, nicht ganz so heftig wie beim Hauptspiel des Abends. Trotzdem sorgen die zahlreichen Überredungsversuche immer wieder für ein paar Wortgefechte, aber wenn man das verbietet, nimmt man Carcassonne seinen Witz. Drum ging es gegen 21:35 dem Ende zu und für das nächste Mal wurde eine Erweiterung gefordert. Bitte, das lässt sich einrichten! Schließlich sind die großen Pöppel einfach zu lustig, um sie immer nur als Wertungsbrettmänneken zu benutzen
Punktemäßig konnte Christopher dank Anteil an Schaag und an der Hauptwiese ganz groß rauskommen, auch Gerald hatte sich immer und immer wieder schnelle Punkte geholt. 31:29:55:65:60, was sich in Abendpunkten als ein 1:0:1:3:2 äußert. Endlich mal wieder glatte Zahlen, das macht das ganze schon viel übersichtlicher!
Und so wurde Carcassonne abgeräumt, Alexander ist in seiner etwas hektischen Art fast unverzüglich aufgebrochen und wir anderen haben noch auf Christophers Vater gewartet der - Gott vergelt's ihm - mal wieder den Fahrdienst übernommen hatte. Durch erneutes Schneewehen hatten wir dann aber noch ein paar Minuten zum Diskutieren an der Haustür. Es ging ums Pfuschen. Wurde natürlich insgesamt verurteilt und es ist ja auch großer Quatsch. Beim Spielen gibt es einfach eine Vertrauensbasis, und ohne die braucht man nicht mal Mädn zu spielen. Mal schauen, wie es nächstes Mal läuft. Wegen des Schummelns kamen wir dann auch zur Punktewertung, wo wir dann zum Konsens kamen, jedem der Hauptcheater, Gerald und Alexander, einen Abendpunkt abzuziehen. Eigentlich noch viel zu milde, wenn man bedenkt, wie man damit einen potentiell echt guten Spieleabend zerstören kann. Wer jetzt flux nach oben scrollt und die einzelnen Positionen samt Abzug zusammenrechnet landet bei 3,5:5:4,5:5,5:2,5. Sieger des Abends ist folglich Christopher, der gerade durch den Sieg bei Carcassonne nochmal ordentlich war herausholen konnte. Ihm sei an dieser Stelle gratuliert.
Noch ein kurzer Absatz zu den Heftchen: Obwohl Alexander die Idee als "lächerlich" bezeichnete, halte ich sie dennoch für ganz nett und werde die Mitspieler in der nun unverzüglich rausgehenden E-Mail gebeten, einen kleinen Text zu einem vorgegebenen Thema zu schreiben, möglichst ein bisschen dokumentarisch aber auch humoristisch. Das werde ich dann redaktionell zusammenbasteln und eine lustige Textesammlung daraus machen. Vllt mag auch wer aus dem Forum seine außenstehende, vllt etwas überspitze aber lustige Sicht präsentieren. Diese werde ich dann selbstverständlich auch abdrucken. Uiuiui, meine Mutter macht schon Stress, dabei ist es doch erst zehn nach elf. Pff! Also denn, danke fürs Lesen, offen für eure Meinung bin ich natürlich immer. Bis nächsten Montag - vielleicht
Der Siedler