Beitragvon Michael Weber » 14. Mai 2012, 17:24
Mein lieber Herr Gesangsverein, um im Bild zu beiben, jetzt sehe ich mich doch noch einmal "genötigt" zu antworten.
Lieber Weltherrscher, deine Art der Diskussion ist mir schon mehrfach negativ aufgefallen. Immer schön anderen das Wort im Mund umdrehen, schnell mal eben - zum Teil überaus fragwürdige - Links setzen, um damit scheinbares Wissen zu bestätigen und ganz nebenbei allen konkreten Fragen aus dem Weg gehen. Lustig, lustig. Zumal deine Ausführungen sich kaum noch mit gefährlichem Halbwissen bezeichnen lassen. Sollte ich jetzt meinen Ärger zu deutlich Luft machen, bitte ich um Entschuldigung, es nicht persönlich zu nehmen und mir berufsbedingtes Wissen und daher innere Unruhe zu unterstellen.
Jetzt also geht es dir darum, das System GEMA nadelstichartig zu zerreden, weil dir bei den anderen Postings unbequeme Fragen oder nachgewisener Unsinn den Spaß verdirbt? Okay, dann mal los.
> Faktisch bedeutet diese GEMA Vermutung erstmal eine
> Zwangsmitgliedschaft,weil man erstmal beweisen muss das man
> kein Mitglied ist.
Allein dieser Satz ist so unglaublich, dass man sich dem inhaltlich nicht einmal betrunken auf der Zunge zergehen lassen kann. Man ist Zwnagsmitglied, obwohl man gar nicht angemeldet ist ...
Aber richtig ist in der Tat, dass bei einer Namensübereinstimmung die GEMA davon ausgehen muss, dass die Werke des Urhebers bei ihr gemeldet sind. Und das ist auch gut so. Denn wenn es der Urheber wäre, der Mitglied ist, würde diesem sonst Geld entgehen. Dass es etwas einfacher sein könnte, das zu klären mal außen vor. Die Vermutung als solche ist absolut vernünftig.
> Ich werde mich diesbezüglich mal um den Wikipediaartikel zum
> Thema Pflichtmitgliedschaft kümmern, und die dortige Aussage
> bzgl. VG Wort und GEMA entsprechend klar stellen.
Bitte mach es nicht und überlass das Menschen, die etwas von der Materie verstehen. Es wäre ein gesellschaftlicher Schaden, wenn dein gefährliches tendenziöses Halbwissen, das du hir zeigst, auch noch temporär unwidersprochen in Wikipedia einfließt.
> zeigt die Gier der GEMA
Allein dieser Ausdruck. Was ist die GEMA? Wer ist die GEMA? Wieso Gier? Abgesehen davon gibt es sicher Einzelfälle, die diskussionswürdig und extrem ärgerlich sind. Aber bei der Zahl von vertretenen Urhebern bleibt das kaum aus. Auch gibt es garantiert internen Reformbedarf. Aber willst du die GEMA durch solche Sätze als Ungeheuer hinstellen, das man beseitigen muss? Schöne Polemik. Anders gefragt: Was willst du mit solchen Sätzen eigentlich aussagen? Dass die GEMA schlecht für Urheber und die Gesellschaft ist?
> Und man muss wie gesagt für
> jede Aufführung beweisen,das man nicht Mitglied ist, und das
> man auch ganz sicher nur Gema freie Werke aufgeführt hat.
Und das ist auch gut so. Denn wenn nur ein Stück ins GEMA-Repertore fällt, müsste sonst jemand dafür zurecht bezahlt werden. Es ist also auch in der Handhabung richtig, dass die Nachweislast beim "Aufführer" liegt. Wobei du hier zwei Dinge durcheinanderwürfelst. Die Beweislast liegt nicht beim Künstler, sondern beim Veranstalter. Es muss auch nicht beweisen werden, dass man nicht Mitgleid ist, sondern dass nur GEMA-frei Musik gespielt wurde. Das lässt sich anhand von Erklärungen, Songlisten usw. regeln (was in der Tat derzeit zu aufwendig ist). Ist genau wie anders herum. Urheber bzw. Veranstalter reichen für Liveauftritte auch Songlisten ein.
> Es ging ja erstmal ums Eigentum, das andere Sachen noch eine
> Rolle spielen bestreite ich ja nicht, das Gesetz lässt aber
> ohne Probleme Auslegungen zu, die weder für den Urheber noch
> für die Gesellschaft von Vorteil sind.
Aus dem Zusammenhang: Eigentum verpflichtet also, ja? Verpflichtet das Eigentum auch, die eigenen Songs kostenlos im Internet von allen kopieren zu lassen? Warum sollte das so sein? Die Gesellschaft hat auch KEINE Nachteile dadurch, wenn das verboten bleibt. Denn die Originalquelle kann von jedem angetzapft werden. Er muss nur dafür betzahlen, als wenn es eine CD, ein Buch, ein sonstwas wäre ODER der Plattformbetreiber im Web zahlt entsprechend wie es ein Radio, ein TV-Sender usw macht. So wie niemand das Recht hat, ein Buch abzutippen und kostenlso oder nicht auf dem Markt als Kopie zu verkaufen, ist es eben im Web auch. Ich verstehe nicht, wo da dein Problem ist, dass der Gesellschaft angeblich etwas vorenthalten wird oder das Eiegntum verpflichtet. Das ist in dem Sinne kompletter Unfug.
Wenn man das Internet als Medium (als eine Art Zeitung-Radio-TV) begreift, wird schnell klar, dass Internet und Urheberrecht ganz hervorragend harmonieren. Und private Webseiten sind so etwas wie der ungefilterte Bürgerfunk. Aber für alles gibt es eben auch Regeln. Du forderst gesellschaftliche Freiheit im Internet und meinst ganz am Ende eben doch kostenlose Verbreiteung von Musik, Film und Text, weil man den Missbrauch nicht ohne Überwachung einschränken kann. Das ist ein zutiefst krudes Weltbild. Dann kannst du auch sagen, dass auf der Straße Taschendiebstahl oder andere Verbrechen erlaubt sein müssen, weil es eben gemacht wird und nur durch Polizeipräsenz verhindert wird. Komischerweise sind sich da doch alle einig, was richtig ist ...
Die Frage musst du dann bitte auch beantworten: Soll das Internet ein rechtsfreier Raum sein? Doch wohl hoffentlich nicht! Zum Überwachen von Recht und Gesetz ist aber auch erforderlich, dass anlassbezogen eben nachgeforscht wird. Und wer ungenemigt in Massen verbreitet gehört bestraft. Da muss man keine Wortfindungsstörungen wie geistiges Eigentum, Fahrräder oder Raubkopierer bemühen, um zu erkennen, dass ungenehmigte und veröffentlichte Vervielfätltigung eben wie im echten Leben auch verboten ist und bestraft wird! wer das änder will, will meiner Meinung nach nur schmarotzen. Und genau dieses Wort passt wirklich. Nein, ich bin gegen ACTA und ewige Vorratsdatenspeicherungm, aber ich bin für Eingreifen, wo es notwendig ist. Das gilt auch für Hetze, virtuelle Lynchjustiz und Beleidigungen, ebenso wie für Userrabzocke und sonstwas.
> > > am Beispiel der GEMA siehst, wird der Urheber von denen
> > > erstmal pro forma "enteignet", außer wenn er explizit
> > > widerspricht.
Das ist so ein unsäglich dämliches Geschwätz. Ist dir schon einmal in den Sinn gekommen, dass der Urheber FREIWILLIG Mitglied geworden ist und WEIß, was er da macht und warum? Es gibt eben klare Bedingungen und die sind VOR einem Beitritt bekannt. Kein Musiker, der auch nur halbwegs professionell Musik macht, wird auf die GEMA verzichten WOLLEN, weil die SEINE Rechte vertritt und ihm hilft, an die Früchte seiner Arbeit zu kommen! Verstehst du das eigentlich? Die GEMA ist gut für Musiker. Das mögen schmarotzende Umsonsthörwoller anders sehen, weil sie ihre YouTube-Viedos nicht mehr alle sehen können. Aber es ist so. GEMA = gut für Musiker. Ohne Zweifel gibt es internen Reformbedaf, aber das System GEMA als solches ist sinnvoll und von den Urhebern so gewollt. Denn, noch einmal zum Mitdenken: GEMA = Urheber! Das ist also kein obskurer fragwürdiger Verein, sondern das sind die Urheber selbst. Die, denen du und die Piraten vorschreiben wollen, dass ihre Songs ein anderes Geschäftsmodell benötigen. Dumm nur, dass Urheber UNGLEICH Musiker! Die vorgebrachten Vorschläge zu Crowd-Funding, Fair Use oder sonstwas sind also nicht einmal im Ansatz sinnvoll, wei sie völlig am Thema vorbeigehen.
Ausführliche Beispiele und die Aufforderung, dass du auf einige Fragen mal antwortest, habe ich übrigns in anderen Postings gegeben. Aber nein, lieber nochmal einen Link zitieren, um einen halben Nebensatz des Vorposters als fragwürdig hinzustellen, ohne aber selbst mal Butter bei die Fische und so. Ganz abgesehen davon, dass man schon verstehen sollte, worüber man überhaupt diskutiert. Und zwar verstehen, nicht nur Linkquellen unbewertet lesen. Ich habe bisher nicht das Gefühl, dass du im Ansatz überhaupt verstanden hast, was die GEMA ist und was und warum du da eigentlich so dringend reformieren willst.
So, jetzt aber endgültig raus, ehe ich wirklich noch gesperrt werde.