Washington´s War - Strategie

[HOlg]

Hallo Spielergemeinde!

Ich bin gerade dabei mich intensiver mit dem Spiel Washington´s War zu beschäftigen.

Ich hab zwar noch keine Spielerfahrung, allerdings habe ich nach dem Regelstudium den Eindruck gewonnen, dass es wesentlich besser sein könnte, OPS-Karten für das Einsetzen, das Umdrehen oder das Entfernen von PK-Markern einzusetzen und nicht für militärische Zwecke, also das Aktivieren eines Generals.

Mit einer OPS 3 Karte kann ich bis zu drei eigene PK-Marker einsetzen (im besten Fall einige gegnerische PK-Marker isolieren, so dass sie in der entsprechenden Phase einer Runde entfernt werden) oder gegnerische PK-Marker entfernen.

Ein aktivierter General muss eine Schlacht schlagen und das ist immer ein Risiko und in der Kontrollphase kann ich dann bestenfalls einen PK-Marker auf dem Feld der erfolgreichen Armee einsetzen/umdrehen.

Vor meiner ersten Schlacht würde mich nun interessieren, ob sich mein erster Eindruck nach theoretischem Regelstudium bei Spielern mit praktischer Erfahrung bestätigt hat oder nicht.

Wäre doch irgendwie schade, wenn der Einsatz von OPS-Karten hauptsächlich für eine der (Haupt-)Möglichkeiten beschränken würde.

[Uli Blennemann]

Washington´s War ist kein klassisches CoSim, in dem Armeen über den Spielplan laufen, und fortwährend Schlachten ausfechten.
Es ist von zentraler Bedeutung, die "Hearts & Minds" der Bevölkerung zu gewinnen, was in erster Linie über OPS-Karten geschieht.

Dennoch sind Generäle und Armeen unverzichtbar.
Für die Amerikaner sind sie ein wichtiges Element, die Allianz mit den Franzosen in Gang zu bringen.
Gerade britische Generäle, die als Verstärkung über Häfen eintreten, können das Geschehen rasch in ganz neu/andere Gebiete des Plans verlagern (und so die Initiative an sich ziehen).
Generäle werden dazu benötigt, fremde PK-Marker im Feld zu drehen - dies kann bei der weiteren Kontrolle unabdingbar sein.
Schließlich, dies ist vielleicht der wichtigste Punkt, verhindern Generäle die Isolierung von PK-Markern.


Dies wirst Du aber nach Deinem ersten Spiel selbst erlebt haben...

Uli

[Warbear]

Washington's War kann man zwar nicht als Cosim bezeichnen, der Designer hat es aber schon einigermassen an die Historie angelehnt. Wenn man sich etwas mit dieser beschäftigt und sich danach ausrichtet, spielt man WaW schon relativ richtig. Ganz kurz gesagt: bei den Amis regte sich immer mehr Widerstand gegen die britische Regierung, welche diesen primär mit Waffengewalt unterdrücken wollte.

Washington's War spielt sich für die beiden Seiten ziemlich unterschiedlich. Hier ein paar Vorschläge:

Der Ami sollte
- von Anfang an möglichst viele Political Control Marker sinnvoll legen und den Briten dadurch hindern, seine zu legen
- Washington's Armee immer möglichst als 5er-Armee halten und sie vor Einkreisung schützen (auch durch Campaign-Karten)
- versuchen, die ganz kleinen Armeen des Briten zu eliminieren, um auf der French Alliance Chart vorwärts zu kommen
- ansonsten versuchen, praktisch jedem Kampf durch Rückzug aus dem Weg zu gehen (vor allem gegen Howe), außer er ist deutlich überlegen
- versuchen, immer möglichst viele eigene Generäle auf dem Spielplan zu haben, um die Bewegung des Briten zu behindern
- versuchen, die Zahl der britischen Generäle auf dem Spielplan zu minimieren
- den Congress schützen, vor allem in der ersten Hälfte jeder Runde
- schauen, dass er auf der Fench Alliance Chart vorwärts kommt
- seine Reinforcements mit 1-Ops-Karten einsetzen, solange er sich das leisten kann. Die kann man auch immer wieder mal opfern, um die Bewegung des Briten zu behindern
- Winter Attrition vermeiden: Washington kommt am Ende der Runde auf ein Winter-Feld, die anderen Armeen sollten nur 1er-Armeen sein
- den Briten die Runde beginnen lassen, wenn der Spielplan schon nahezu voll ist mit Political Control Markern (solange man sich das leisten kann)

Der Brite sollte
- Political Control legen, so weit es möglich ist
- immer möglichst viele Generäle auf dem Spielplan haben
- immer schnell versuchen, den Congress aufzulösen
- Washington nachstellen, wenn es sich anbietet
- versuchen, wenige kontrollierte Zonen zu schaffen, die er leicht schützen und ausweiten kann
- möglichst Winter Attrition vermeiden

Beide sollten hoffen, dass sie bei halbwegs ausgeglichenen Kämpfen nicht allzu sehr vom Würfelglück verlassen werden, denn das kann eine Partie schlagartig total kippen ... ;-)

.

[Tigris]

Hallo,

noch ein Hinweis. Die Ausgangsüberlegung von HOlg, dass man mit OPS-Karten eigen Marker setzen oder fremde entfernen könnte, ist nicht korrekt! Mit OPS-Karten kann man in der Regel nur eigene Marker in FREIE Felder setzen, also Felder ohne PK-Marker.

Wenn man also fremde Marker entfernen möchte, muss man passende Ereigniskarten haben, eine fremde Ereignis-Karte abwerfen (die der andere sich dann ggf. nehmen kann) oder eben eine Armee auf dem fremdem Marker platzieren. Nur dann kann man mit einer OPS-Karte den unter der eigenen Armee stehenden fremden Marker umdrehen. Darin liegt ein weiterer Vorteil von vielen ggf. kleinen Armeen des Amerikaners, die durch die geringeren Anforderungen an die Aktivierung (1 oder 2 OPS genügen) beweglicher sind als die Briten (2 oder 3 OPS).

Viel Spaß beim Spielen

Stefan

[HOlg]

Vielen Dank für eure Antworten und Tipps!

So langsam bin ich regeltechnisch sattelfest und erkenne auch immer mehr den Nutzen der Armeen (bzw. glaube ihne zu erkennen).

Bin schon sehr auf die erste Partie gespannt!

Gibt es eigentlich eine Seite die es "leichter" hat oder vielleicht leichter zu spielen ist?

[Uli Blennemann]

...grundsätzlich ist die von mir übernommene Seite schwerer zu spielen...

Uli

[Warbear]

Tigris schrieb:
>
> Wenn man also fremde Marker entfernen möchte, muss man
> passende Ereigniskarten haben, eine fremde Ereignis-Karte
> abwerfen (die der andere sich dann ggf. nehmen kann) oder
> eben eine Armee auf dem fremdem Marker platzieren.

Das ist nicht ganz richtig.

Man muss nicht eine [b]fremde[/b] (d.h. gegnerische) Ereigniskarte abwerfen, um einen benachbarten gegnerischen Political Control Marker entfernen zu können. Das kann auch eine [b]eigene[/b] Ereigniskarte sein.

.

[HOlg]

Ja, das behaupte ich auch immer ;-)

[Warbear]

HOlg schrieb:
>
> Gibt es eigentlich eine Seite die es "leichter" hat oder
> vielleicht leichter zu spielen ist?

Meine Erfahrung ist:

Wenn zwei Beginner spielen, hat es der Brite einfacher.
Andernfalls hat es der Amerikaner einfacher.

Wer meine obigen Strategie-Anmerkungen verstanden hat und im Spiel konsequent einsetzt, der hat den Beginner-Status schon teilweise hinter sich gelassen.

Der Zufall lauert aber ständig: bei der Karten-Verteilung (das ist klar), besonders aber beim Kampf (Auswürfeln des Battle-Ratings und der Kampf-Ergebnisse). Wenn man den Zufall etwas eindämmen will, sollte man sich daher auf Kämpfe nur dann einlassen, wenn man deutlich überlegen ist - oder schon einigermaßen verzweifelt ... ;-)

.

[Tigris]

Warbear schrieb:
> Man muss nicht eine [b]fremde[/b] (d.h. gegnerische)
> Ereigniskarte abwerfen, um einen benachbarten gegnerischen
> Political Control Marker entfernen zu können. Das kann auch
> eine [b]eigene[/b] Ereigniskarte sein.

Hallo,

als ich auf Abschicken geklickt hatte, wusste ich sofort, dass das irgendjemand klarstellen würde. Danke dafür. Taktisch kann ich mir aber nur wenige Konstellationen vorstellen, in denen das sinnvoll ist (auch hier werde ich bald korrigiert werden).

Den Beginner-Status verlässt man allerdings fast schon, wenn man die Tipps im Begleitheft gelesen hat - die Beispiele und Taktik-Hinweise fand ich recht hilfreich.

Viele Grüße

Stefan

[Warbear]

Tigris schrieb:
>
> als ich auf Abschicken geklickt hatte, wusste ich sofort,
> dass das irgendjemand klarstellen würde. Danke dafür.

Warum hast Du es dann nicht gleich selbst klargestellt?

> Taktisch kann ich mir aber nur wenige Konstellationen
> vorstellen, in denen das sinnvoll ist (auch hier werde ich
> bald korrigiert werden).

Stimmt, mir fallen spontan einige ein, z.B.:
- es ist die letzte Karte im Spiel, und ich erreiche dadurch meine Siegbedingungen
- es ist die letzte Karte im Turn, und ich vermeide dadurch eine Umzingelung
- es ist die letzte Karte im Turn, und ich will mir als Ami für den nächsten Zug Platz für meine Reinforcements machen
- es ist die vorletzte Karte im Turn, und ich ich will meinen Gegner zwingen, auf sein Ereignis zu verzichten

Und es gibt bestimmt noch eine ganze Menge mehr ... ;-)

.

[Niccolo]

C3I 24 ist im Druck. Hat ja u.a. die Ersatzcounter, die zwar an WW-Besitzer eh auch gratis versendet werden... aber ich finde der inhalt vom C3i liest sich sowieso wieder insgesamt leckerrr...



Gesamter Inhalt:

ARTICLES:

Combat Commander Briefing by Bryan Collars

Washington’s War – The Art of Asymmetrical Strategy by Mark Herman

The Battle for Normandy – Optional Rules and Scenario Variants by Dan Holte

C3i Magazine Nr24 – Countersheet Reference Index and Manifest

Hellenes – Campaign Strategies for Specific Scenarios by Craig Besinque

Helpful Hints for Hellenes – Tips for the Peloponnesian War by Steve Carey

Elusive Victory – Aircraft Expansions and New Scenarios by Terry Simo

Clio’s Corner #1: What makes an historical wargame historical? by Mark Herman

C3i Previews – P500 Developer Notes – No Retreat!, Spanish Civil War & Pax Baltica

C&C Ancients Imperial Rome – Boudica’s Revolt by Richard Borg & Don Clarke

Asia Engulfed – Into the Water – A Detailed Analysis by John A. Foley

The Battle of Crotona, 204 BC – SPQR Deluxe Scenario by Carlos Gomez Ibañez

The Caucasus Campaign – Strategy & Tactics by Joel Toppen

INSERTS:

• Countersheet, C3i Magazine Nr24 – 140 color counters (1/2 inch size die-cut counters)

The 140 counters (1/2 inch format):

• 64 Optional Units & Errata counters:

"The Battle for Normandy"

Optional Units –

6/6 Airborne Brigade (3 units)

6th Airborne AARR unit

Nelson BB

British Improved Positions (x4)

US Improved Positions (x4)

Tiger Tank Remnants (x4)

Step Loss Marker for Tiger units (x1)

• 4 "SPQR" Leaders for Elephant Victory (Errata counters from C3i Magazine Nr23)

• 3 Errata leader counters for "Chariots of Fire"

• 3 new leader counters for the Crotona "SPQR" scenario

• 6 Rout Point Track markers for "SPQR"

• 6 Errata counters for "Serpents of the Seas"

• 14 new markers for "Hellenes"

• 2 Errata counters for "Ship of the Line"

• 18 new units for the "Elusive Victory" Scenario

• 6 In Irons! counters for "Serpents of the Seas"

• 14 State Control markers for "Washington’s War"




• Washington’s War – 2 color Cards – American and British Player Aid Cards by Michael Campbell

• C&C Ancients – 1 Set-up Card – 2 Scenarios: Camulodunum & Mona Insulis by Richard Borg

• Combat Commander – 1 color Card – 2 new Scenarios: Nr111 & Nr112 Bryan Collars

• Hellenes – Battleboard, Condition, Off Map Group Display Player Aid Cards by Donal Hegarty

• Battle for Normandy – Step-Loss Charts, 3-Map Variant, Sequence of Play Cards by Dan Holte

• SPQR – Rout Point Track Sheet – plus RP Track Markers on countersheet by Mike Lemick

• Jena 20 Game – 1 color Player Aid Card Fixed from C3i Nr23 – 8.5x11 inch, by Mark Simonitch

[Braz]

Niccolo schrieb:
>
> C3I 24 ist im Druck. Hat ja u.a. die Ersatzcounter, die zwar
> an WW-Besitzer eh auch gratis versendet werden...


...woher hast du diese Info?

[Malte Kiesel]

Von Ulli Blennemann, der das hier im Forum verkündet hat:

"Alle Käufer der dt.Ausgabe werden kostenlos von mir Ersatzcounter erhalten. Ich hoffe, diese im August/September in Händen zu haben."

[Braz]

oh...danke....das ging voll an mir vorbei ;-)

[Felix]

Ach, was wären wir ohne unseren Uli!!