Beitragvon ralf » 4. Januar 2000, 15:07
hallo!
ich habe bisher dog-eat-dog in einer spielrunde mit 4 leuten gespielt. das spiel hat so um die 3 stunden gedauert, was aber auch daran gelegen haben koennte, dass wir alle das spiel zum ersten mal gespielt haben. wenn man die mechanismen kennt und zuegig spielt, dann sind 2h durchaus realistisch.
zum spiel selbst: es sieht schoen aus und die regeln sind auch logisch nur der zufall ist einfach uebermaechtig. planen kann man so gut wie ueberhaupt nichts. man laeuft zufallsgesteuert um den plan und kommt auf ereignisfelder, die man nicht beinflussen kann. wie weit man zieht kann man dank des wuerfelwurfel auch nicht bestimmen. da ich einmal um den plan laufen muss, um kontrolle ueber ein weiteres ausbeutungsgebiet zu erhalten, haben wir oft genug den wuerfel verdammt, wenn man mal wieder doppelt so lange wie die konkurrenz gebraucht hat und dementsprechend spaeter erst mehr produzieren konnte. der verkaufspreis ist auch wuerfelabhaengig und wenn man da eben pech hat und die anderen spielen nicht die rohstoffe/fertigwaren verkaufen wollen (um somit nochmal zusaetzlich eine chance auf ein guten verkaufspreis zu haben), dann muss man eben mit so einem schlechten verkaufspreis leben oder bis zur naechsten runde warten und hoffen, dass dann fortuna freundlicher gesonnen ist! zusaetzlich gibt es noch diese red-tapes karten, die korrupte politiker ins spiel bringen, die man (wie auch sonst) wuerfelglueckabhaengig bestechen kann.
insgesamt hat mich das spiel total enttaeuscht, da es einfach zu gluecksabhaengig ist. interaktion zwischen den spielern gibt es leider auch kaum, da sich drohungen ("gib mir den rohstoff oder ich spiele diesen politiker aus") und gegendrohungen ("ok, mach doch, dann spiele ich eben diesen politiker gegen dich aus") irgendwie schon selbst aufheben und sich notfalls alles mit geld regeln laesst (politiker bestechen). handel zwischen den spielern lohnt meistens nicht, da man dadurch zwar geld bekommt, der gegenspieler aber aus rohstoffen meist mehr gewinn machen kann. so wird eine spielrunde schnell zur routine und man fuehlt sich eher gespielt (durch die wuerfel!)...
ich ordne das spiel vom spielgefuehl und spielwert so in die klasse "monopoly" ein, weil die zynische atmosphaere, die dog-eat-dog aufbaut doch im laufe der spieldauer verfliegt und zurueck nur ein wuerfel-gesteuertes beer&brezel spiel uebrigbleibt - fuer 100dm einfach zuwenig gegenwert!
bye/ralf
ps: zwei gelegenheitsspielern aus meiner spielrunde hat das spiel uebrigens trotz des hohen gluecksanteils gut gefallen!