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Nachhaltige Ernährung

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Janine
Spielkind
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Nachhaltige Ernährung

Beitragvon Janine » 23. Oktober 2014, 15:52

Hallo zusammen,

ich mache zur Zeit meinen Bachelor in Kommunikationsdesign und würde gerne ein Brettspiel entwickeln, das sich mit dem Thema "Nachhaltige Ernährung" beschäftigt. Kleines Problem an der Sache: Ich habe noch nie ein Brettspiel entwickelt ;-) Deswegen habe ich gedacht, vielleicht finde ich hier ein paar Profis und clevere Inputgeber, die mir ein bisschen auf die Sprünge helfen könnten.

Zielgruppe meines Spiels sollen vor allem Kinder und Jugendliche (vielleicht ab 10 Jahren) sein, aber auch Erwachsene. Das heißt, dass ich kein kompliziertes Strategiespiel entwickeln möchte, sondern ein schnell zu erfassendes Familienspiel, was sowohl Strategie als auch Glückselemente beinhaltet.

Als Spielplan habe ich an eine klassische Weltkarte gedacht, die eingeteilt ist in Anbaugebiete (vielleicht noch unterteilt in Weiden, Äcker und Plantagen). Dann gibt es Produkte, die man "erwerben" kann, z.B. Bananenstauden oder Rinder. Jedes Produkt kann nur in bestimmten Gebieten angebaut werden. Außerdem hat jedes Produkt einen unterschiedlichen Preis, Nährwert und vor allem: CO2-Wert. Der CO2 Wert muss immer möglichst gering gehalten werden und darf eine gewissen Grenze nicht überschreiten. Kleines Problem an der Sache: Warum soll ich mir dann überhaupt Rinder zulegen, die einen extrem hohen CO2 Wert haben? Schön wäre außerdem, wenn man noch eine Zuordnung hinbekäme, dass manche Produkte nur in bestimmten Monaten angebaut werden können. Vielleicht über einen Rundenmechanismus? Wie genau kann der Marktmechanismus funktionieren? Habt ihr vielleicht gute Ideen dazu? Ich würde mich sehr über hilfreiche Tipps freuen.

Danke und viele Grüße
Janine

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goserelin
Brettspieler
Beiträge: 74

Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon goserelin » 26. Oktober 2014, 15:31

Liebe Janine,
dein wesentliches Problem wird sein, dass es die meisten Elemente deiner inhaltlichen Ideen schon gibt. (Agrikola, A la Carte, Ora et labora....) Selbst die guten alten Siedler haben Elemente davon. Es gibt auch schon ein Spiel, das sich mit "CO2" vorrangig beschäftigt.
Mechanismen sind das Schwierigste beim Erfinden, denn sie müssen funktionieren. So darf es z.B. nicht sein, dass eine nicht gute Entscheidung im ersten Zug dem Spieler nie wieder im Spiel eine gute Plazierung oder Aufholjagd ermöglicht.
Wenn du Anfängerin im Spiele-Entwickeln bist und es nur (privat) für deine Arbeit und die Erprobung im kleinen Schülerkreis brauchst, würde ich dir raten, ein existierendes Spiel im Mechanismus zu kopieren und deine speziellen Themen dort einzubauen. Aber du musst dazu natürlich den Original-Autor fragen und ihm bestimmt versprechen, es nicht ohne seine Nennung und Beteiligung einer Veröffentlichung zuzuführen.
Vielleicht hat dich das etwas weitergebracht. Da die Erfindung eines kompletten Spiels mit Testrunden und redaktioneller Überarbeitung ein Projekt über Jahre wäre, wird dir wohl kaum jemand so ad hoc eins mal erfinden können. Wäre einfach auch zu viel verlangt, nicht wahr?!
Liebe Grüße und
Viel Erfolg
Ina
Göttingen

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xnilf
Kennerspieler
Beiträge: 357

Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon xnilf » 26. Oktober 2014, 17:18

Hallo Janine,

vor einigen Jahren habe ich ein Spiel zur Ernährungspyramide auf der Spiele Messe in Essen gesehen - ISIS`SÜSSE SÜNDE.

Schau doch mal hier: http://www.suesse-suende.de/start.htm

Gruß Xnilf

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peer

Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon peer » 27. Oktober 2014, 09:56

Hi,
überlege dir: Was soll das Ziel sein: Siegpunkte oder Geld oder ein niedriger COI2-Wert oder eine Kombination (z.B. Strafen für zu hohe CO2-Werte oder eine zweistufige Wertung, bei der der schlimmste Sünder aus der eigentlichen Wertung fällt.

Dann überlege dir: Wofür gibt es Geld/SP und was erhöht den CO2-Wert?

Wie bekommt man die Plättchen? Auslage oder Versteigerung oder Ziehen aus dem Beutel?

Versuche so von hinten (Spielziel) auf das Spiel zu kommen. Unterwegs triffst du die Entscheidungen, wie das Spiel zu machen ist. So arbeite ich meistens...

ciao
peer

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Janine
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Beiträge: 3

Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon Janine » 27. Oktober 2014, 18:27

Hallo Ina,
vielen Dank für Deine Antwort und Deine Einschätzung dazu. Ich bin mir bewusst darüber, dass ich mir kein komplett neuartiges Spiel aus dem Ärmel schütteln kann und erwarte auch von niemanden, dass er das für mich tut ;-) Ich habe auch nicht vor das Rad neu zu Erfinden, sondern lediglich bestehende Mechanismen auf mein spezielles Thema zu adaptieren, wie Du es ja auch vorgeschlagen hast. Eine kommerzielle Vermarktung des Spiels ist nicht geplant. Auch wenn Du recht hast, dass viele inhaltliche Ansätze schon in anderen Spielen vorhaben sind, so glaube ich doch, dass eine Zuordnung der Produkte in ihre Anbaugebiete (regional) und eine saisonale Einordnung, sowie die daraus resultierenden Auswirkung auf die Umwelt so in der Form noch in keinem Spiel inhaltlich behandelt wurden. Sonst müsste ich mir die Arbeit ja nicht machen ;-) Ich hoffe, dass ich durch die Einbindung von diversen Glücksfaktoren und Wendungsmöglichkeiten vermeiden kann, dass z.B. eine falsche Entscheidung am Anfang das ganze Spiel entscheidet. Da es ja kein komplexes Strategiespiel sein soll, sondern eher ein einfaches Familienspiel, hoffe ich, dass es dadurch einfacher wird. Vielleicht täusch ich mich aber auch?
Liebe Grüße zurück
Janine

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Janine
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Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon Janine » 27. Oktober 2014, 18:31

Hallo Xnilf,
das ist interessant, so etwas Ähnliches habe ich tatsächlich am Anfang auch überlegt zu machen. Da war ich wohl nicht die erste, aber vielen Dank für den Link. :-) Habe mich jetzt aber entscheiden, inhaltlich eher das Thema "Wo kommt mein Essen her und was hat mein Konsum für Auswirkungen" zu behandeln, anstatt mich mit dem Gesundheitsaspekt zu befassen.
Viele Grüße und noch mal danke,
Janine

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Ulrich Roth
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Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon Ulrich Roth » 28. Oktober 2014, 01:13

Hallo Janine,

mein Neffe studiert dasselbe wie du, von daher sympathisiere ich mit deinem Anliegen. :wink:

Für die Zielgruppe Familien inkl. Kinder), die dir vorschwebt, ist glaube ich die genannte komplexe Thematik in der angedeuteten Form nicht umsetzbar (auch für einen Profi nicht). :eek:

Ich weiß nicht, ob es sich um eine Abschlussarbeit oder "nur" eine Seminararbeit handelt, aber in beiden Fällen wäre ja dein Ziel NICHT der Preis "Spiel des Jahres", sondern eine gute Bewertung deiner Bemühungen.
Soll heißen: Du solltest dir das Projekt so zurechtlegen, dass du deine Talente und Fertigkeiten zeigen kannst.

Wie wäre es mit folgendem Grob-Ansatz:

- Das Spiel ist eine Kombination von Quiz- und Brettspiel.

- Der Spielplan ist eine prachtvolle Collage, die diverse Aspekte des Themas abbildet. (NICHT eine Weltkarte - das ist viel zu einschränkend und außerdem nicht originell genug.)
Auf dem Plan muss es natürlich "Orte" geben, wo man etwas machen kann (wie z.B. Fragen beantworten), und Wege, auf denen sich die Spielfiguren bewegen.

- Die Quizfragen stehen auf schönen, großen Karten, wo auch entsprechende Illustrationen drauf sind.
(Das ist viel Arbeit, aber es müssen ja für das Projekt nicht gleich Hunderte sein. Du kannst ja Erweiterungssets in Aussicht stellen...)

- Thematisch können die Fragen alles abdecken, was dir wichtig ist. Als Format empfehle ich durchgehend "multiple choice" mit 4 Optionen.

- Du kannst darüber nachdenken, ob die Fragen in Themenbereiche und Schwierigkeitsstufen unterteilt werden sollen.
Das hätte seine Vorteile, denn beides könnte man mit einfachen Spielmechaniken verbandeln, wie z.B.:
- Fragen zu bestimmten Themen gibt es nur an bestimmten Orten auf dem Spielplan.
- Und / oder: Um das Spiel zu gewinnen, muss man Fragen aus allen Bereichen beantwortet haben (ja ja, das gab es irgendwo schon mal...).
- Je schwieriger die beantwortete Frage, desto mehr Bewegungspunkte bekommt man dafür, usw.

- Ob Fiesheiten gegen die Mitspieler eingebaut werden sollen, musst du auch überlegen. Vorsicht mit dem "Rausschmeißen / Schlagen" von Figuren, da das die Spieldauer unangenehm verlängern kann.
Dass die Spieler sich gegenseitig etwas abnehmen (wie z.B. beantwortete Fragekarten) ist hingegen ein Nullsummenspiel (das Spiel wird dadurch weder länger noch kürzer).

- Versuch, die Regeln so einfach wie möglich zu halten. Deine Designleistung soll nicht im Verzahnen (ja, so heißt das im Spielerezensenten-Dummdeutsch :razz: ) von Spielmechanismen liegen, sondern in der beeindruckenden Vermittlung ("Kommunikation") des Themas.

Viel Spaß und viel Erfolg! :cool:

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Tequila
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Beiträge: 250

Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon Tequila » 28. Oktober 2014, 16:48

Spontane Idee, wenn Du vom Quizspiel weg möchtest (wobei mir die Idee bei der Thematik und dem angestrebten Effekt gut gefällt):

Das Ganze als Kartenspiel realisieren, durch die Auslage diverser Karten (Erzeugerkarten, Konsumentenkarten getrennt nach Nah, Mittel und Fernbereich)und diversen Ereignissen kann man sowohl produzieren, als auch verkaufen. Wer bevorzugt im Nahbereich an Konsumenten verkauft, hat es schwerer, einen Kundenstamm aufzubauen, davor eine positivere Ökobilanz, was sich in Siegpunkten niederschlägt. Wer hingegen bevorzugt an weit entfernte Konsumenten verkauft, bekommt mehr Geld pro Einheit (weil es einfach leichter ist, weniger Aufwand für mehr Ertrag), dafür ist aber die Ökobilanz schlechter, was in weniger Siegpunkte resultiert.

Gesetzesvorlagen, Naturkatastrophen, Lebensmittelskandale, all das sind Ereignisse, die entweder alle oder nur gezielteMitspieler betreffen.

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raccoon
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Re: Nachhaltige Ernährung

Beitragvon raccoon » 31. Oktober 2014, 21:23

Hallo Janine,

ergänzend sei auf folgenden News-Beitrag "von gestern" ;) hingewiesen:

http://www.spielbox.de/php/aktuell.php4?#a3847

Gruß

raccoon


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