Aus einer E-Mail von Ostia-Spiele
Ostia-Spiele hat geschrieben:Herbstneuheit Tallinn von Stefan Risthaus
Nach Visby ist auch unser neues Spiel in der Hansezeit angesiedelt. Die erfolgreiche Corwdfunding-Phase in der Spieleschmiede ist abgeschlossen. Wir werden Tallinn als unser zweites Spiel in einer Schachtel (nach Blindes Huhn) in Essen am Stand 3-E114, bei Abacusspiele, präsentieren.
Als aufstrebende Bürger versuchen die Spieler, ihren Einfluss auf die wichtigsten Stände der Stadt zu mehren: Kaufleute, Mönche und die Ritter auf dem Domberg. Zu Beginn erhält jeder einen identischen Satz Einflusskarten, die in unterschiedlicher Verteilung Personen der drei Stände Mönche, Ritter, Kaufleute zeigen. Jede Karte ist in zwei Hälften geteilt, wobei immer nur eine davon für die eigene Auslage verwendet werden kann.
Außerdem erhält jeder eine Startkarte mit seinen ersten Personen, so dass die Startaufstellung immer unterschiedlich ist. In jeder Runde spielt jeder Spieler gleichzeitig eine seiner 3 Handkarten aus, wobei vorher entschieden werden muss, welche Hälfte der Karte er verwenden möchte. Jeder legt dann seine Karte so unter die bereits liegenden Karten der eigenen Auslage, dass die gewählte Hälfte sichtbar bleibt, während die andere Hälfte verdeckt wird.
Spielt man eine Karte mit einem Wertungssymbol, erhält man Siegpunkte für den abgebildeten Stand. Je Spieler mit weniger Personen dieses Standes gibt es 2 Punkte, für jedes Remis 1 Punkt. Nach einer eigenen Wertung besteht die Gelegenheit, einen Turm zu bauen, das heißt eine Karte aus der Auslage oder von der Hand mit der Rückseite nach oben in die Auslage zu legen.
Wenn alle Karten gespielt sind, werden in einer Schlusswertung noch einmal alle Stände für alle Spieler gewertet, allerdings mit der doppelten Punkteausbeute. Bei jedem Stand, bei dem die Konkurrenten deutlich Vorsprung haben, muss der zurückliegende Spieler an die Überflieger zur Strafe Punkte bezahlen. Abschließend werden die Erträge der Türme ausgezahlt, indem der jeweils stärkste Stand jedes Spielers von den Turm-Karten mit dem stärksten Stand der anderen Spieler verglichen wird. Hier wird dreifach gepunktet, so dass häufig erst jetzt die Entscheidung über Sieg und Niederlage fällt.
Die Schachtel enthält auch das Material für die Zusatzregeln "Der Legat des Kaisers" und "Die Chronik", beides als Verbesserungsziele in der Crowdfunding-Kampagne der Spieleschmiede finanziert.
Grundsätzlich geht es darum, seinen Einfluss kontinuierlich zu steigern und dann zur rechten Zeit in Ansehen (Siegpunkte) umzumünzen, allerdings liegt in der Balance die Herausforderung. Wer seine Auslage werten möchtest, muss eine Karte spielen, die nur eine einzige Person zeigt (und das Wertungssymbol). Wird dann noch ein Turm errichtet, schwächt man die eigene Auslage noch weiter und macht es den anderen leicht, ihrerseits im weiteren Verlauf zu punkten.
Schon bei der Auswahl der Karte muss man entscheiden, welche Kartenhälfte verwendet werden soll - und welche Hälfte definitiv nicht in der Auslage erscheinen wird, so dass mit den dort abgebildeten Personen und ggf. Wertungssymbolen nicht mehr gerechnet werden kann. Da gleichzeitig gespielt wird, kann sich auch niemand sicher sein, dass in der Wertungsphase der Runde die am Anfang eingeplanten Mehrheiten noch Bestand haben.
Tallinn richtet sich an den gehobenen Gelegenheitsspieler und an Vielspieler für lockere Spiele zum Auftakt oder Ende eines langen Spieleabends oder als Lückenfüller.
Erweiterungen
Für Tallinn sind zwei Erweiterungen in Essen erhältlich: „Die Versammlung“ und „Die Alten“.
Bei der Erweiterung Die Versammlung können zusätzliche Personen in Form von Holzfiguren (Meeple) für die Schlusswertung angeheuert werden. Um einen der begehrten Mehrheiten-Beschaffer zu erhalten, muss man eine Wertung auslösen – und dann darf man auch nur einen Stand wählen, der nicht der eigenen aktuellen Wertung entspricht. Der Zeitpunkt und die Art der Wertungen müssen jetzt genauer geplant werden.
Tempo ist bei der Erweiterung Die Alten angesagt, denn hier gilt es, möglichst als erster 5 Personen von einem Stand in seine Auslage zu holen, um die passende Figur (großer Meeple) zu sich zu holen. Diese verdoppelt am Spielende die Personen des eigenen Stands für die Turmwertung. Da die Figuren mit Aufklebern geliefert werden, sind sie auch optisch eine Bereicherung.
Auf Anfrage ist eine Erweiterung für 2 zusätzliche Spieler erhältlich, so dass Tallinn auch zu fünft oder sechst gespielt werden kann. Mit 2 Basis-Spielen können allerdings auch bis zu 8 Spieler teilnehmen.