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Dieb von Bagdad - Rezi Spielbox

Beiträge über die spielbox und Spiel doch!
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achim

Dieb von Bagdad - Rezi Spielbox

Beitragvon achim » 17. Dezember 2006, 21:36

Hallo,
in der Rezi über "Der Dieb von Bagdad" von Queen Games schreibt KMW einen längeren Absatz über Regelschwächen dieses Spieles. Vorneweg gesagt, sind zwar kritisch betrachtet alle Äußerungen die KMW anbringt richtig, nur sah kein einziger Spieler in unseren Spielerrunden hier Regelschwächen. Speziell das Problem, das es geben könnte bei einer Bewegung, nur benachbarte Gebäude oder alle Gebäude, entsteht nur, wenn man unterstellt, der Regelschreiber könnte eine Passage nicht richtig verfasst haben. Unser Vertrauen war da scheinbar größer. Nirgends steht, dass eine Bewegung nur auf benachbarte Paläste erlaubt ist, ergo ist sie eben zu allen Palasten hin erlaubt. Es ist richtig, man hätte in der Regel dies nochmal hervorheben können, nur hätte dann bestimmt wieder jemand behauptet, die Regel wäre zu überfrachtet und in ihrer Redundanz beispiellos.

Das einzige Problem, das auftrat, waren die 8 neutralen Wächter. Da nur 6 auf die Paläste verteilt werden sollen, sind 2 zuviel. Aber diese Problem konnte leider KMW regeltechnisch in seiner Rezi nicht für uns lösen. Wir belassen 2 neutrale Wächter daher einfach in der Schachtel.

Übrigens: Mit oder ohne Regelschwächen, das Spiel bekam auch von allen meiner Mitspieler und mir keine bessere Bewertung als 7 von 10 Punkten.

Gruß
achim

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Dieb von Bagdad - Rezi Spielbox

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 17. Dezember 2006, 21:45

achim schrieb:
>
> Das einzige Problem, das auftrat, waren die 8 neutralen
> Wächter. Da nur 6 auf die Paläste verteilt werden sollen,
> sind 2 zuviel. Aber diese Problem konnte leider KMW
> regeltechnisch in seiner Rezi nicht für uns lösen. Wir
> belassen 2 neutrale Wächter daher einfach in der Schachtel.

Wer die Regel bis zum Ende gelesen hat, der wird sicher auch den letzten Absatz gelesen haben. Dort heißt es:

[b]Start Zitat[/b]
[i]Variante:[/i]
Wer es gerne etwas taktischer mag, kann folgende Variante spielen:

Jeder Spieler platziert vor Spielbeginn nicht nur Wächter in der eingenen Farbe, sondern auch 2 neutrale Wächter. Die Reihenfolge, in der eigene und neutrale Wächter platziert werden, entscheidet jeder Spieler selber.

Darüber hinaus werden keine neutralen Wächter aufgestellt.
[b]Ende Zitat[/b]

Und da das Spiel bis zu 4 Mitspieler haben kann und jeder 2 neutrale Wächter in dieser Variante setzt, sind das nun mal 8 Wächter, die in die Schachtel gehören.

Gruß Carsten (der wieder mal eine Frage durch die Regel klären konnte)

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achim

Re: Dieb von Bagdad - Rezi Spielbox

Beitragvon achim » 18. Dezember 2006, 13:03

Hallo Carsten,
ich wollte zum Ausdruck bringen, dass die zwei neutralen Wächter, die sich in der Variente verstecken halten eine ähnliche Regelschwäche wäre, wie diejenigen, die KMW in seiner Rezi aufführt. Auch hier hätte man zu Beginn der Regel einen Hinweis anfügen können, dass das zusätzliche Material nur für die Variante benötigt wird. Hier entstand, im Gegensatz zu den anderen Beispielen von KMW, in unserer Runde ein Regelproblem, da die Variante den Schluss der Regel bildet, die Startaufstellung aber am Anfang steht.

Gruß
achim

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sporb
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RE: Dieb von Bagdad - Rezi Spielbox

Beitragvon sporb » 18. Dezember 2006, 20:56

Wenn Leute die Regel nicht zende lesen, ist das eine Regelschwäche?

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Mike Merten

RE: Dieb von Bagdad - Rezi Spielbox

Beitragvon Mike Merten » 19. Dezember 2006, 10:37

Ja.

Die Erläuterung kam ja erst unter der Überschrift "Variante". Also nach Abschluß der Regeln des Grundspieles. Das ist eindeutig zu spät.

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18xx

Allgemein Regel

Beitragvon 18xx » 19. Dezember 2006, 13:56

Über die Nicht-existenz einer optimalen Regel wurde bereits ausführlich diskutiert. Da sollte man einfach nur fair bleiben und nicht von schlechter Regel sprechen, sondern von einer Regel, die mir nicht gefällt. Ich persönlich mag gerne kurze prägnante Regel, wo nur das drin steht, was gilt und nicht auch alles angeführt wird, was der Leser vielleicht denken könnte was gilt und eben nicht gilt. Mir ist lieber 2 Seiten kompakt, sodass ich dann Unklarheiten schnell nachschauen kann, als wie z.B. bei Battlelore 80 Seiten (Ami-Stil: lieber alles 3x erwähnen).

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sporb
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RE: Dieb von Bagdad - Rezi Spielbox

Beitragvon sporb » 19. Dezember 2006, 13:59

Sorry, aber nach dem Motto "2 Wächter übrig, BROKEN, mal Verlag anschreiben, riecht nach geplanter Erweiterungs-Abzocke, oder einfach wegschmeissen?"?
Sorry, aber wenn das ein Problem ist, dann ist die Anleitung zu "Kabale & Hiebe" eine einzige Katatrophe.

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Mike Merten

Re: Allgemein Regel

Beitragvon Mike Merten » 19. Dezember 2006, 14:59

Hallo 18xx,

als Programmierer kann ich mit kurzen, prägnanten Regeln, die auf redundanzen verzichten hervorragend umgehen. Viele Dinge, die andere lieber erwähnt haben möchten, kann ich im allgemeinen aus dem vorhandenen Regeln ableiten. Wenn in den Regeln z.B. steht, mit gelben Aktionskarten könne man dieses oder jenes machen, dann muß wegen meiner nicht auch noch dabei stehen, daß das mit grünen und blauen Karten nicht ginge.

Mir persönlich gefallen diese kurzen Regeln auch besser.

Aber geht es darum, ob mir ein bestimmter Stil bei den Regeln gefällt? Wäre es nicht wichtiger, daß möglichst viele Leute mit den Regeln gut klarkommen?

Ob Caylus oder Antike - da gibt es kein "besser" oder "schlechter". Da gibt es nur den persönlichen Geschmack.

Ich bekomme aber die Krise, wenn es hier im Forum mal wieder heißt "ich persönlich verstehe die Regel, also ist sie perfekt formuliert". Exakt so ist sporbs Posting bei mir angekommen, und Carstens Einschübe "Wer die Regel bis zum Ende gelesen hat" und "der wieder mal eine Frage durch die Regel klären konnte" empfand ich auch nicht viel angemessener.

Nach meinem Verständnis kann es bei Spielregeln nur darum gehen, daß sie von möglichst vielen Leuten richtig verstanden werden. Da bin ich dann auch gerne bereit, Passagen lesen zu müssen, die für mich absolut überflüssig wären.

Etwas mehr Bereitschaft, die "Begriffsstutzigkeit" manch anderer Spieler zu akzeptieren (damit wird ja schließlich nur die Andersartigkeit anderer Menschen akzeptiert), fände ich bei einigen Forumsteilnehmern sehr schön.

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18xx

Re: Allgemein Regel

Beitragvon 18xx » 20. Dezember 2006, 21:38

Hallo Mike Merten,

Interessanter Denkanstoss. Damit würde es also doch die optimale Regel geben, nämlich jene, wo die meisten Leser mitkommen. Andererseits: Na klar, wenn ich 80 Seiten schreibe und immer alles angebe, was nicht gilt (z.B. diese 2 Wächter werden nur für die Erweiterung benötigt), dann kommt jeder mit, der die Regel liest. Aber wer liest die dann noch? Ist es nicht abschreckend? Naja, ist ja nicht unser Problem, wir schreiben keine Regel. Aber eine nicht triviale Frage...

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Mike Merten

Re: Allgemein Regel

Beitragvon Mike Merten » 21. Dezember 2006, 09:38

Moin,

die einzigen Ideen, die ich dazu habe, sehen so aus:

1. Den ausführlichen 80 Seiten (soviele werden es wohl bei Eurogames sehr, sehr selten werden) werden einige Seiten vorgeschaltet: Die Regeln in Kurzform. Ebenso vollständig, aber für Leute konzipiert, die keine Redundanzen etc. benötigen.

2. Die 80 Seiten werden sauber in Kapitel unterteilt (was ja auch fast immer geschieht). Jedes Kapitel für sich beginnt dann mit der Kurzform.

Auf diese Weise bräuchte nicht jeder den langen Text lesen. Andererseits wäre auch Platz, um die scheinbaren Lücken in den Kurzregeln zu füllen.

Du hast absolut Recht: Trivial sind wirklich andere Dinge. Nicht umsonst beginnen einige Hersteller technischer Geräte damit, Redakteure speziell für die Bedienungshandbücher zu beschäftigen. Dort kämpft man ja mit dem selben Problem.


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