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[PEEP] Amazonas

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Suko

[PEEP] Amazonas

Beitragvon Suko » 15. März 2005, 12:53

PEEP für das Spiel „Amazonas“ von Stefan Dorra, erschienen im Kosmos Verlag für 3-4 Spieler ab 10 Jahren; Preis ca. 30 €

[b]Übersicht:[/b]
Das neue „große“ Spiel aus der Kosmos-Reihe überzeugt wieder einmal durch seine gute Ausstattung. Den Spielplan haben wir in die Tischmitte gelegt und entdecken darauf einen Ausschnitt des Amazonas-Gebietes. In diesem Gebiet befinden sich zahlreiche Dörfer die wir mit Hilfe von Hütten (12 pro Spielerfarbe) erschließen sollen. Verbunden sind diese Siedlungen durch Land- bzw. Wasserwege. In der Regel führen immer mehrere Wege von bzw. zu einem Dorf. Damit wir auch Hütten bauen können, erhält jeder zu Beginn 3 Goldmünzen, von denen eine so viel Wert ist wie 3 kleinere Silbermünzen.[br]
Mit diesem Startkapital baut nun jeder seine Start-Hütte. Die Kosten für eine Hütte betragen zwischen 2 und 5 Goldmünzen. Die Preise sind auf den Bauplätzen (1-3 je Dorf) in den jeweiligen Dörfern abgebildet. Damit ergibt sich, wer zuerst kommt zahlt am wenigsten! Grundsätzlich darf aber jeder nur eine Hütte pro Siedlung bauen.[br]
Wo ich diese Starthütte platziere ist stark abhängig von der Auftragskarte die jeder Spieler zu Beginn erhält. Auf dieser sind 4 Dörfer eingezeichnet die man im Laufe des Spiels auf jeden Fall erschließen sollte. Wenn man dies nicht schafft gibt es am Ende empfindliche Punktabzüge ( Zug um Zug lässt grüßen ;-) ). Neue Hütten kann ich aber nur in Siedlungen bauen die sich angrenzend (per Land- oder Wasserweg) zu einem Dorf befinden, in dem ich bereits eine Hütte stehen habe.[br]
Zusätzlich erhalte ich in jedem Dorf in dem ich eine Hütte baue das dort abgebildete Forschungsplättchen, welches eins von fünf verschiedenen Forschungsgebieten zeigt ( Fisch, Schmetterling, Leguan, Papagei oder Orchidee). Diese zu sammeln ist ein zweites Ziel in diesem Spiel und bringt ebenfalls Punkte. Doch wie läuft eine Spielrunde jetzt eigentlich ab?[br]
[b]Spielablauf:[/b][br]
[i]A) Ereigniskarte aufdecken[/i][br]
Das Spiel läuft insgesamt über 18 Runden. In jeder Runde wird zunächst eine der 18 Ereigniskarten aufgedeckt, die bestimmt welches positive oder negative Ereignis für die aktuelle Runde in der Phase Aktionen gilt. Diese Karten verbieten entweder die Nutzung eines Land- oder Wasserwegs, erhöhen oder verringern die Einnahmen oder bieten eins von vier Indio-Plättchen an. Dieses Ereignis gilt generell für alle Spieler und in welcher Reihenfolge die Spieler ihre Aktionen ausführen, wird in der nun folgenden Ausspielphase ermittelt.[br]
[i]B) Ausspielphase[/i][br]
Jeder Spieler besitzt einen fast (!) identischen Satz an Karten die drei Angaben enthalten. Einen Wert zum Bieten (grosse Zahl von 0-7), ein Symbol ( Joker, Forschungssymbol, Indio ) und eine Tiebreaker-Zahl (kleine weiße Zahl). Die Karten mit den Werten 1-5 zeigen eins der fünf verschiedenen Forschungsplättchen die man beim Bau von Hütten bekommt. Sie können den Wert des Gebots erhöhen. Legt man z.B. die Karte „4“ mit dem Papagei-Symbol und man hat schon zwei Papageien-Plättchen gesammelt, hat das Gebot einen Gesamtwert von 6. Die anderen beiden Karten mit den Werten 0 und 6 haben eine Sonderfunktion. Bei der Karte „0“ kann man sich z.B. ein beliebiges Forschungssymbol aussuchen von dem man am meisten Plättchen besitzt und diese Anzahl auf den Wert der Karte hinzuaddieren. Noch wichtiger ist die Karte „6“ mit dem Indio-Symbol. Wer diese Karte spielt hat ein Gebot mit Wert 6 und ist zusätzlich von dem negativen Ereignis dieser Runde nicht betroffen. Da die Karten aber so lange vor einem liegen bleiben bis alle Karten einmal ausgespielt worden sind (also 7 Runden), kann diese Karte im ganzen Spiel max. 3 mal gespielt werden. Nach jeweils 7 Runden bekommt man seine Karten wieder auf die Hand zurück.[br]
Nachdem alle Spieler eine Karte ausgewählt haben, werden sie gleichzeitig umgedreht und jeder nennt den Wert seines Gebots. Daraus ergibt sich wer in dieser Runde als Erster seine Aktionen durchführen darf. Nämlich derjenige mit dem höchsten Gebot. Bei einem Unentschieden kommen nun die kleinen weißen Zahlen auf den Karten zum Einsatz. Diese sind auf jeder Karte anders und sorgen somit dafür, dass der Spieler mit der höheren Zahl den Vorrang erhält.[br]
[i]C) Aktionen[/i][br]
Der Spieler der an der Reihe ist nimmt sich nun zunächst seine Einnahmen. Das ist exakt der Wert des eben abgegebenen Gebots, der in Silbermünzen ausgezahlt wird. Zu Berücksichtigen sind nun noch eventuelle Auswirkungen von einer negativen Ereigniskarte. Ist z.B. in dieser Runde der „Waldbrand“ gezogen worden, erhält man nur die Hälfte der eigentlichen Einnahmen wobei abgerundet wird (bei einem Gebot von 5 also nur 2 Silbermünzen). Bei der Karte „Diebstahl“ kassiert man zunächst ganz normal seine Einnahmen. Dann aber wird geschaut von welchem Forschungssymbol der Spieler die meisten Plättchen gesammelt hat. Nun muss er so viele Silbermünzen abgeben wie er Plättchen von dieser Sorte hat. Es gibt aber auch positive Ereignisse. So gibt es je Forschungssymbol eine „Forscher“-Karte, die pro Plättchen das man von dem auf der Karte abgebildeten Symbol besitzt noch mal eine Silbermünze Zusatzeinnahme bedeutet.[br]
Hat man sein Geld also erhalten (oder auch nicht) kann man nun Hütten bauen. Wie schon oben erwähnt muss ich dabei die Bauregeln beachten (Verbindung zu einer eigenen Hütte) und die auf dem Bauplatz angegebenen Baukosten bezahlen. Liegt in der aktuellen Runde die Karte „Krokodil“ aus, kann man nur bauen wenn man über den Landweg eine Verbindung zum neuen Bauplatz herstellen kann. Bei der Karte „Jaguar“ ist es genau anders herum.[br]
Da die Preise mit 2-5 Gold (sprich 6 – 15 Silbermünzen) doch sehr hoch sind, kann man zwangsläufig nicht immer etwas machen und muss auch schon mal passen. Konnte man jedoch eine (oder auch mehrere) Hütten bauen, erhält man als Belohnung das in diesem Dorf abgebildete Forschungsplättchen und legt es offen vor sich ab. Dann führt der nächste Spieler in der Reihenfolge seine Aktionen aus usw. Nachdem alle Spieler an der Reihe waren beginnt eine neue Runde.
[br]
[b]Siegpunkte[/b][br]
Ziel des Spieles ist es natürlich die meisten Siegpunkte zu sammeln. Und diese bekommt man auf zwei Arten. Zum einen durch das Sammeln der Forschungsplättchen. Jedes Symbol von dem man am Ende des Spiels mindestens 3 Plättchen besitzt, fließt in die Wertung ein. Hat man z.B. am Ende 5 Papageien gesammelt sind diese auch 5 Siegpunkte wert. Symbole in denen ich nur 2 oder weniger Plättchen habe zählen nichts. Nun kommen auch die 4 Indio-Chips ins Spiel. Wird nämlich ein Indio als Ereigniskarte aufgedeckt, wird eines der 4 Indio-Plättchen auf diese Karte gelegt. Der Spieler der in der Aktionsphase als erstes seine Einnahmen bekommen würde kann sich nun entscheiden ob er ganz normal das Geld kassiert oder stattdessen das Indio-Plättchen nimmt. In diesem Fall darf er es als weiteres Forschungsplättchen einer seiner bereits gesammelten Symbole hinzufügen. Wenn der aktive Spieler sich für das Geld entscheidet, steht der nächste Spieler in der Reihenfolge vor der Auswahl usw.[br]
Hinzu kann ich noch einen Wertungschip ergattern. Für jeden Spieler gibt es einen davon. Wer es als Erster geschafft hat Plättchen von allen 5 Symbolen zu sammeln, erhält den Chip mit dem Wert von 5 Siegpunkten. Der Zweite erhält immerhin noch 4 Punkte, der Dritte 3 Punkte und der Letzte auch noch 2 Punkte. Wer dies nicht schafft bekommt auch nichts.[br]
Am Ende des Spiels wird dann noch geguckt ob alle ihre Aufträge erfüllt haben. Hat man es geschafft, passiert nix. Bitter wird es wenn dies nicht gelungen ist. Denn dann werden pro fehlendes Dorf 3 Punkte abgezogen. Ein Verlust der eigentlich nicht zu kompensieren ist, da bei diesem Spiel am Ende oft 1 Punkt über Sieg und Niederlage entscheiden wird.[br]
[b]Fazit:[/b][br]
Amazonas ist ein recht flottes und schnell zu erlernendes Spiel das Anfängern wie auch Vielspielern Spaß bereiten sollte. Die Regeln sind schnell verinnerlicht und gut erklärt. Da Gold in diesem Spiel oft Mangelware ist, kann eine Spielrunde schon mal sehr schnell vorbei sein. Die Spieldauer wird beim ersten Mal so knapp unter einer Stunde liegen und ist somit ebenfalls sehr gut für Gelegenheitsspieler zu empfehlen. Meiner Meinung nach ein gelungenes Spiel welches ich sicherlich noch öfters auf den Tisch bringen werde.[br]

Michael Schlepphorst, 15.03.05

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Lorenz Kutschke
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Amazonas zu zweit

Beitragvon Lorenz Kutschke » 15. März 2005, 13:37

Amazonas lässt sich mit folgenden Änderungen durchaus auch gewinnbringend zu zweit spielen:
- man spielt nur mit den Wertungschips "2" und "4"
- zu Beginn werden die Hütten einer neutralen Farbe aufgeteilt: jeder erhält 6 Hütten. Diese werden vor dem Einsetzen der eigenen Hütte abwechselnd Hütte für Hütte eingesetzt. In Dörfer mit nur einem Bauplatz darf nicht gebaut werden. Die neutralen Hütten werden kostenlos eingesetzt und dienen nur dazu, meinem Gegner das Leben zu erschweren.
Anschließend wird nach den normalen Regeln gespielt.

Viel Spaß beim Testen!

Lorenz

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Braz
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Re: Amazonas zu zweit

Beitragvon Braz » 16. März 2005, 09:19

Hallo Lorenz,

kurze Nachfrage:

Was bedeutet "genwinnbringend" für dich ?

Ist es mit deinem Vorschlag ein "vollwertiges" (=Spielspaß, Spielstrategie etc.) 2-Personen-Spiel oder doch eher eine "Sparversion" ?!

fragenden Gruß
Braz

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Lorenz Kutschke
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Re: Amazonas zu zweit

Beitragvon Lorenz Kutschke » 16. März 2005, 14:39

Hallo Braz,

wir haben es gestern noch mal in der Form zu zweit ausprobiert. Uns hat es durchaus Spaß gemacht. Ich fand es sogar schwieriger, die Dörfer meiner Aufgabenkarte zu erreichen als im Viererspiel, da ja gleich zu Beginn die Hütten der neutralen Farbe "im Weg" stehen. Dadurch sind bereits zu Beginn viele 2er und 3er Bauplätze belegt und das Bauen der Hütten wird sehr teuer. Ob diese Version deine strategischen Erwartungen befriedigt, vermag ich allerdings nicht zu beurteilen. Aber als ansprechendes Zweierspiel mit taktischen Überlegungen (angefangen damit, wo baue ich die neutralen Hütten hin, um meine Mitspielerin zu behindern, nicht aber gleichzeitig mich selbst; wie gebe ich nicht zu viel von meiner Aufgabe preis etc.) hat es uns allemal gefallen.

Grüße,

Lorenz

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Braz
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Re: Amazonas zu zweit

Beitragvon Braz » 16. März 2005, 16:17

Lorenz Kutschke schrieb:
>
> Hallo Braz,
> ....Ob diese Version deine
> strategischen Erwartungen befriedigt, vermag ich allerdings
> nicht zu beurteilen.

*hehe ...wie auch :))



> Aber als ansprechendes Zweierspiel mit
> taktischen Überlegungen (angefangen damit, wo baue ich die
> neutralen Hütten hin, um meine Mitspielerin zu behindern,
> nicht aber gleichzeitig mich selbst; wie gebe ich nicht zu
> viel von meiner Aufgabe preis etc.) hat es uns allemal
> gefallen.

Aha - na das ist doch was........ vielleicht hole ich es mir dann ja auch....?! ;)
Danke für die Info sammt Variante !


Gruß
Braz


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