Hallo,
ob einem Bora Bora von Stefan Feld gefällt oder eben auch nicht, sollte jeder selber am Spielbrett herausfinden. Ich habe bei meiner Erstpartie eine Beobachtung gemacht, die mich arg ratlos gegenüber dem Spiel zurücklässt und möchte gerne von Euch erfahren, in welche Richtung sich dieser Effekt in Folgepartie entwickeln kann.
So habe ich Bora Bora erlebt:
Als Herausforderung mit nur 18 Würfel-Aktionen das Optimum an Siegpunkten herauszuholen. Um dabei erfolgreich zu sein, sollte man die Verzahnung der Aktionen nutzen. Zeitgleich potentielle Mitspieler-Aktionen im Blick haben, die einem Aktions-Möglichkeiten oder Plättchen wegschnappen könnten. Zudem die Götter-Karten nutzen, um scheinbar unmögliche Aktionen doch noch möglich zu machen. Schliesslich die kommenden Aufgaben sowie ausliegenden Schmuckplättchen und die Spielreihenfolge beachten. Zudem über Männer-Frauen-Plättchen bestimmte Aufgaben zu automatisieren. Dabei stets ausreichende Muscheln für Schmuckkauf haben oder bekommen können bis Rundenenede und beachten, dass man für jeden Karteneinsatz ja auch noch ein Opfergeschenk besitzen und damit vorab einsammeln muss.
Das alles, um Siegpunkte zu machen!
Eine extrem verdichtete Optimierungsaufgabe, weil fast alle Informationen einer Spielrunde offen liegen und damit durchdacht werden können in ihren Wirkungen und Folgewirkungen und Zusammenhängen. Dazu noch die Portion Ungewissheit, was die Mitspieler machen werden, was die für Götterkarten auf der Hand haben und eventuell grob gemerkt, wer welche Schmuckplättchen bisher gekauft hat.
Will man daraus Siegpunkte generieren, muss man möglichst optimal spielen. Um optimal spielen zu können, muss man - für mein Empfinden - arg tiefverschachtelt mit vielen Informationsbrocken grübeln. Ja eigentlich schon zu Beginn einer Runde wissen, was man mit seinen drei Würfel-Aktionen in Beachtungen der vielen Variablen und Faktoren diese Runde machen wird.
Für mich war das ein erlebter Informations-Overflow an der Grenze der Überlastung. Fast schon Arbeit und weniger Spiel, aber dennoch kurzweilig (trotz der drei Stunden zu viert) und ohne empfundene Downtime. Durch seine aufgezwungene Grübelorgien (intuitiv aus dem Bauch spielen ist eben nicht optimal) fast schon abschreckend, aber dennoch faszinierend, es bei potentiellen Folgepartie besser machen zu wollen.
Habt Ihr Bora Bora vergleichbar erlebt und wie hat sich Euer Spieleindruck in Folgepartien verändert?
Cu / Ralf