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Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
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Bona-SpieLama
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Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 4. Januar 2017, 14:25

Moin,

Seit der Spiel' 16 warte ich schon auf gute (Video-) Rezensionen zum Spiel Myth. Optisch sieht es klasse aus und wie ich gehört habe, soll wohl das Spiel Im grunde genommen einzigartig sein. Klang schon sehr vielversprechend.
Gestern: Absolute Ernüchterung - ich habe mir die Rezension von Spielama angesehen und war froh, endlich was gefunden zu haben, abgesehen von den ganzen "Unboxing´s".

Das Regelheft soll sehr schlecht geschrieben worden sein und "man könne das Regelheft 2.0 (deutsch) genauso gut aus dem Fentser werfen, da man vieles nicht so richtig erklärt bekommt". Außerdem soll es nicht flüssig erklärt worden sein. Ständig soll es vorkommen, dass wichtige Regeln auf ganz anderen Seiten verteilt werden: "Lies ... auf Seite 22 weiter, obwohl man gerade auf Seite 5 ist, lies das andere auf Seite ... weiter usw. man soll wohl ständig am blättern sein, bis man irgendwann aufgibt.
Ich spiele zwar schon sehr gerne speziellere Spiele, aber das Regelwerk sollte schon vernünftig sein. Jetzt bleibt natürlich zu unterscheiden, ob sich ein Hardcore-Spieler das Regelwerk durchliest, oder man es erklärt bekommt (letzteres ist natürlich einfacher).
um einen Eindruck zu bekommen: Ich habe Civilization (Heidelberger 2011) mir selber beigebracht, Regelheft mit 28 Seitren doppelt gelesen und Zusammenfassung auf 8 Seiten geschrieben und kannte das Spiel noch vor dem ersten Spiel fast auswendig. Ist Myth noch ein bisschen extremer oder etwa genauso? Bei Civ war das regelwerk m.M.n. gut strukturiert und aufgebaut. Hardcore-Spiele wie Robinso Crusoe oder Descent oder als (vielleicht) besserer Vergleich Zomicide habe ich allerdings noch nicht gespielt.
Wie kann ich denn nun die Verständlichkeit vom Regelheft wirklich deuten? Eher Schande oder eher gut?

Ich wollte mir nun mal mehrere Meinungen einholen, die auch noch was dazu sagen können. Ist es vielleicht gar nicht sooo schlimm, oder bekommt man doch alles erklärt? Ich rede jetzt nicht davon, dass ich während dem Regelwerk-Kennenlernen insgesamt 5 mal umblättern muss, aber wenn es zuuu viel wird, ist es blöd.
Nun hoffe ich einfgach mal auf möglichst viele Infos/Tipps/Hinweise zum Spiel, gerade weil ich eigentlich sehr angetan bin vom Optischen. gerade was große Figuren, karten und solche Spielbretter betrifft. Ich fand Maus&Mystik und Starquest schon recht gut, da wollte ich auf jeden Fall auch mal etwas in Richtung Miniaturenspiel/DungeonCrawler.

Gruß
Thorsten

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Fang
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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Fang » 4. Januar 2017, 14:50

Naja, ich habe mir die Anleitung auch mal online angeschaut und, frage mich ob Alex das Spiel nicht ein wenig zu negativ darstellt.

Bei der Sache mit den Fallen z.B. steht doch drin dass sie sowohl Helden als auch Feinde betreffen und bei der speziellen Quest (die ja auch "Fallen stellen" heißt) werden sie eben von den Helden aktiviert.

Oder die Sache mit den Lebenspunkten der Monster. Dann legt man die Marker eben auf die Basis der Monster. Muss man bei Descent 2 doch auch machen. Genau wie der fehlende Stoffbeutel sind das für mich nur Kleinigkeiten und die Aufregung eigentlich nicht wert.

Was aber natürlich gar nicht geht ist dass man mit der Anleitung keine Prüfung auf Vollständigkeit machen kann.

Bin auch immer noch unschlüssig, weil mir die Mechanik wirklich gut gefällt...

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Bona-SpieLama
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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 4. Januar 2017, 15:33

Stimmt, die unzuverlässige Materialzählung... das ist blöd.

Die Sache mit dem Beutel: Gebe ich recht und auch nicht: Bei dem Preis, was kostet da ein Stoffbeutel,wenn er doch benötigt wird? Du wärst ja auch nicht bereit, einen Würfel zu kaufen, wenn man ihn braucht, der ist dabei.
Wenn ich an Pandemie-Die Heilung denke oder an Alhambra, da sind auch Stoffbeutel dabei. Und bei vielen anderen Spielen ist das ebenfalls möglich.

Die andere Seite ist: Nun, gut, dann kauft man sich eben einen Beutel, Problem gelöst. Nur: Es kostet eben immer alles Aufpreis. Das ist wie unvollständige PC-Spiele, bei denen man seit zeiten DLC´s kauft, damit man es vollsträndig hat. Eine prima Masche ist das geworden, weil die gemerkt haben, dass die Leute das trotzdem noch kaufen. Wenn ich mir ein Auto kaufe, erwarte ich auch, dass die Sitze da schon mit drin sind im Preis, wenn der VW Golf schon 25.000€ kostet ;-)

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Jenshs
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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Jenshs » 4. Januar 2017, 15:42

Ich überlege auch schon fast es ungespielt wieder zu verkaufen. Hab ich eigentlich nicht so viel Bock drauf.

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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 4. Januar 2017, 16:41

Keinen Bock es zu spielen oder zu verkaufen? Ich kann beides verstehen. Auf der einen Seite wie gesagt ein anscheinend richtig super tolles Spiel, auf der anderen Seite machen dann Kleinigkeiten, die man hätte leicht regeln können, das ganze Spiel kaputt. Und sowas ärgert mich wahnisnnig.

Jetzt habe ich aber schon von jemandem gehört, der auf Amazon eine Rezi geschrieben hat und auch hier im Forum dabei ist, gehört, dass es wohl nicht sooo wild ist, wie Alex von Spielama es auf YT präsentiert hat. Ich sage mal so: Ich hoffe, dass es wirklich nicht sooo wild ist. ich bin zumindest bereit, mehrere Tage für 2 Stunden täglich das Regelheft vorzunehmen. Ich bin nicht der Typ, der schon nach einer halben Stunde aufgibt. Und wenn ich zig Punbkte nicht verstehe, dann frage ich hier im Forum nach, das habe ich schon immer so gemacht. Wenn das aber nachher 30 Punkte sind, die man schwer versteht, was man denn nun macht, ist auch meine Geduld irgendwann vorbei.

Keine einfache Situation... ich warte einfach mal weitere meinungen zu dem Thema ab. Ansonsten gibt es noch zwei bekannte Youtube-Kanäle für Brettspiele, die mir helfen könnten.
Ich kann mir sekundär auch nochmal das Regelwerk vornehmen, ich befürchte aber, dass dies allein keinen Sinn macht, wenn man das Spiel niucht vor Augen hat (ich brauche das Spiel selber meistens dabei, damit ich mich damit befassen kann.

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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon HDScurox » 4. Januar 2017, 17:46

Da ich der betreffende Rezensent bin, melde ich mich hier Mal zu Wort. Bei mir auf der Facebookseite von Boardgamejunkies.de wird auch fleißig diskutiert und gemeckert.

Vorneweg: Das Video ist sicherlich emotional etwas aufgeladen und lässt die ein oder andere Möglichkeit zur Übertreibung nicht weg. Weil ich definitiv die Schnauze voll habe von solchen Regelwerken, die die Zeit meiner Spielgruppe verschwenden.

Beim Lesen wirken die Regeln noch recht schlüssig und gar nicht Mal kompliziert, beim Spielen kommt dann alle 5 Minuten das große Fragezeichen auf. Und wieder blättert man in der Regel... und blättert... und blättert.

In 5 versuchten Partien kam kein einziges Mal etwas auf, dass ich auch nur annährend Spielfluss nennen würde - schade. Ich verfolge Myth seit 2 Jahren und habe mich wirklich sehr darauf gefreut. Viele andere Spiele hätten erst gar keine 5 Versuche bekommen.

Das Beispiel mit den Fallen war nicht optimal, illustriert aber die Problematik: Das Spiel erwartet, dass man Dinge einfach weiß oder löst wie man denkt - ohne das es als Regel fest definiert ist. Ja, in der Regel steht, Fallen greifen Monster und Helden an, da hab ich mich zugegebener Weise etwas verrannt. An der Stelle hat allerdings meine innere Logik mit der des Spiels gebrochen: Die Helden stellen die Fallen auf um damit Monster zu töten. Das sagt die Quest. Dann muss ich aber aufpassen, dass die Falle nicht mich angreift?

Ich habe als Spieler und ganz besonders als Rezensent aber nur die Möglichkeit mich an die geschriebene Regel zu halten, denn das ist das, was am Ende im Regal steht und von euch gekauft wird. Wenn es Menschen gibt, die mit Myth Spaß haben, weil sie es als Baukasten sehen, ist das absolut in Ordnung und freut mich. Bei mir kam weder Spaß noch Spielfluss auf. Auf meiner Facebookseite wurde mir dann vorgeworfen, man müsse die Regeln antizipieren, der Unterschied zwischen "Rules as written" (= geschriebene Regel) und "rules as meant" (= gemeinte Regel). Bei einem guten Spiel sind die geschriebenen Regeln ganz genau die gemeinten Regeln. Ich verzeihe jedem Spiel kleinere Lücken, die man durch pure Logik füllen kann. Bei Myth war das nicht der Fall.

Auch merke und lese ich immer wieder, dass die, die mit Myth Spaß haben, mit der englischen Regel spielen. Die englische Regel kann ich aber nicht als Bewertungsgrundlage nehmen, sondern das was ich vor mir habe. Natürlich kann es sein, dass die englische Regel besser ist und beim Übersetzen Mist gebaut wurde. Aber z.B. ist das Spielmaterial in der englischen Regel auch falsch aufgelistet oder uns wird weniger ausgeliefert? Bei dem ganzen "das und das gehört zum Kickstarter, das kriegt man Retail, das ist ein Bonus"-Blickt eh kein Mensch mehr durch. Die Struktur der englischen Regel ist genauso Mist - es ist die gleiche Struktur. Zu einem guten Spiel gehört eine gute Regel, wenn es an dieser schon scheitert, vergeht mir bei 1000 Spielen auch einfach die Lust. Es gibt 999 andere Kandidaten, die sich potentiell mehr Mühe bei der Regel geben.

Die komplette Regel ist so doof geschrieben und strukturiert, das da einfach ein Haufen Spiel übrig bleibt, denn ich trotz innovativen und interessantem Spielsystem nicht mehr als gut bewerten kann.
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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon HDScurox » 4. Januar 2017, 17:53

Noch ein kurzer Nachtrag: Es ist natürlich nie ausgeschlossen, dass ich es bin, der mit dieser Anleitung nicht klar kommt und es einem großteil anders geht. Das ist eben der Nachteil an Rezensionen. Ich kann aber meinen Freunden nicht aufbürden, dass sie das Spiel ohne mich lernen müssen und am Ende vergleichen wir das Resultat.
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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 4. Januar 2017, 18:39

Und genau aus diesem Grund überlege ich, wenn du schon Ärger mit dem Regelwerk hast, wie soll es dann bei mir werden? Denn ich bin wahrscheinlich weniger erfahren und bis ich bei 1000 verschiedene gespielte Spiele bin, dauert das auch noch etwas. Deshalb kann ich es schon irgendwie nachvollziehen. Bei mir ist es ab und zu auch so, man liest etwas, was nicht ganz klar ist. Die Logik müsste eindeutig sein. Dann sage ich immer zu meiner Spielegruppe: Ich gehe grundsätzlich aus Überzeugung nicht nach der Logik, weil nicht immer alle Spiele nach der Logik gehen. Das beste ist das beispiel Andor und ein Mitspieler. Als Beispiel. Alle fahren mit dem Schiff, für nur einen kostet es Zeit (und der Rest? Hängen die alle in der Zeitschleife??)
Also hat man siuch darauzf geeinigt, dass es ihre Arbeitsstunden sind und der rest ruht sich aus, fertig!
Das ist nur eine Kleinigkeit. Aber in wie vielen Spielen kann man das so und so sehen? "von der Logik her müsste das so sein"
Aber: Von der Logik her war es bei einem ähnlichen Spiel so, also bringt Logik gar nichts, wenn beides rein theoretisch möglich ist. Wie in Actionfilmen kann auch in brettspielen die Logik aussetzen. Und ganz ehrlich gersagt macht mich das ebenfalls rasend, wenn man sich selber was ausdenken muss. Dann kann ich hier am PC gleich meinen Roman weiterchreiben, da passiert alles so, wie ich das haben möchte. Deshalb war mir deine Rezi auch sehr wichig und ich verstehe sie!
Und das war auch der grund, warum ich hier nochmal ganz genau nachfrage und mir weitere Meinungen einholen möchte. dann versuche ich, Schlüsse daraus zu ziehen. Ich habe am Samstag meine brettspielgruppe bei mir zu hause, da werde ich das Thema nochmal ansprechen.

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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Fang » 4. Januar 2017, 18:43

HDScurox hat geschrieben:Auf meiner Facebookseite wurde mir dann vorgeworfen, man müsse die Regeln antizipieren, der Unterschied zwischen "Rules as written" (= geschriebene Regel) und "rules as meant" (= gemeinte Regel). Bei einem guten Spiel sind die geschriebenen Regeln ganz genau die gemeinten Regeln.


Dem letzten Satz stimme ich voll zu. Wenn das also das Argument der Leute ist die das Spiel gut finden bin ich auch raus.
Ich sträube mich ja schon mit irgendwelchen Hausregeln zu spielen.

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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Jenshs » 4. Januar 2017, 19:07

Ich werde wohl warten bis mir die Bären die kaputten Marker ersetzen und das Spiel wieder verkaufen. Hab auf diese "Probleme" eigentlich nicht unbedingt Lust. Da hab ich noch genug andere Spiele...

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Re: Myth - Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 4. Januar 2017, 19:17

Fang hat geschrieben:Dem letzten Satz stimme ich voll zu. Wenn das also das Argument der Leute ist die das Spiel gut finden bin ich auch raus.
Ich sträube mich ja schon mit irgendwelchen Hausregeln zu spielen.


Finde ich auch! Und es ist bei mir genauso, es sei denn, es macht absolut keinen Sinn (hatte ich auch schon miterlebt, da gab es was mit dem Startspieler bei Rokoko, kann mich nicht mehr 100%ig erinnern, allerdings wurde das Spiel mir erklärt)
Dann kam die Hausregel, das war ok. Ansonsten möchte ich ein Spiel lieber so spielen, wie es vom Autor gedacht war.
Ich bin nur dann für Hausregeln, wenn es anders unzumutbar oder unfair ist und das Spiel nicht wirklich verändert.

Ich finde es nicht gut, wenn mir einer sagt, ich soll unterscheiden zwischen Meinen und Schreiben. Ich schreibe auch, dass du ein A...loch bist, aber in Wahrheit meine ich damit, dass du ganz sympatsch bist...
Ja warum schreibt man nicht das, was man meint. Wenn jemand nicht so gut deutsch kann, dann soll der Nächste ran, was soll das??
Na gut, ich gebe es zu: Erst mal einen finden.... irgendwann gibt es kein ausländisches Spiel mehr, was für den deutschen Markt übersetzt wurde.... Pandemie Legacy-Saison 2 auf deutsch? Träumt weiter... ;-)

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon SpieLama » 4. Januar 2017, 19:56

Die SpieLama-Rezension von Alex, um die sich diese Diskussion dreht, findet ihr unter https://www.youtube.com/watch?v=b1xY3Q6hepY.

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon jeiner » 5. Januar 2017, 08:10

Hallo miteinander!

Ich bin selbst Besitzer von Myth und habe mir das Video auf Youtube angesehen und möchte doch einmal eine Lanze für das Spiel brechen.
Um es gleich vorweg zu sagen: Die Regeln sind alles andere als gut geschrieben/strukturiert. Allerdings fand ich persönlich sie noch besser, wie z.B. die Regeln von "Winter der Toten". Aber das ist, wie der ganze Post hier, rein meine persönliche Meinung.
Wenn man sich mal mit den Regeln beschäftigt hat und man mal das eine oder andere Spiel gespielt hat (ich habe es am Anfang erstmal Solo gespielt), findet doch ein Spielfluß statt.

Ich möchte wirklich keinen angreifen, oder irgendwem meine Meinung aufdrängen, dennoch bin ich der Meinung, dass in dem Video sehr viel Emotion mitspielt. Das wiederum finde ich bei einer objektiven Rezension nicht wirklich hilfreich.
Nochmal sei gesagt, ich möchte niemandem zu Nahe, oder auf den Schlips treten. Ich hoffe ihr versteht mich. Mir geht es nur um das Spiel an sich. Und das ist meiner Meinung nach verdammt gut. Ich hatte es schon ein paar mal auf dem Tisch und selbst eine Spielerin, die normal mit solchen Spielen nicht so warm wird, war voll des Lobes und wollte kaum aufhören (obwohl es schon mitten der Nacht war <g>).

Es ist vollkommen richtig, das man sich auf das Spiel einlassen muss. Allerdings finde ich persönlich es gut, das die Regel ein bisschen "offen" ist. Sprich, das man bestimmen kann, wieviele Monsterquellen auf dem Spielbrett sind, bzw. wieviele Monster von Anfang an da sind.

Das Beispiel mit der Falle in dem Video verstehe ich so: Die Falle wird aktiviert wenn ein Allierter/Held das Ereignis zum Auslösen erfüllt. Dann trifft es eben diese/n Helden, oder man muss würfeln, oder was auch immer verlangt wird.
Die zehn besiegten Gegner, sind die Gegner, die man im normalen Spielablauf besiegt.

Das mit der Spielmaterialauflistung ist allerdings ärgerlich. Das verstehe ich auch nicht wirklich, warum da so ein Patzer passiert ist.

Ich möchte noch einmal betonen: Ich möchte niemanden an den Karren fahren.

Aber meiner persönlichen Meinung nach kommt das Spiel in dem Video zu schlecht weg.
Ich finde, das was man von dem Spiel erhält (Aktionskarten, die Reaktion mit der Dunkelheit usw.), überwiegen die anfänglichen Schwierigkeiten bei weitem.

In diesem Sinne
Gruß Jürgen

P.S. und vielleicht doch viel Spaß mit diesem wirklich guten Spiel

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon BGBandit » 5. Januar 2017, 10:37

Der einzige wirkliche Fehler von Alex ist, dass er das Ding Rezension genannt hat. Den Frust kann ich aber absolut nachvollziehen. Wenn man sich permanent mit schlechten Spielregeln beschäftigen muss und das auch noch bei Spielen, die richtig viel Geld kosten, dann hat man irgendwann einfach die Schnauze voll.

Und das ging mir persönlich dieses Jahr bei ganz vielen Spielen so. Dass man da mal Dampf ablassen will, ist nur menschlich. Ich hätte dieses Jahr fast auch einen Artikel geschrieben, der sich ausschliesslich mit den scheiss Anleitungen beschäftigt. Und ich wäre in meiner Ausdrucksform wahrscheinlich auch sehr emotional und weniger "nett" gewesen. Es nervt einfach und ist Beschiss am Kunden.

Wer daran schuld hat, ist mir als Spieler völlig egal. Ich bezahle und muss mich dann mit sowas rumplagen und da hab ich keinen Bock drauf.

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Elmo
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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Elmo » 5. Januar 2017, 11:19

BGBandit hat geschrieben:Und das ging mir persönlich dieses Jahr bei ganz vielen Spielen so.


Das ist jetzt zwar off-topic, aber mich würden an der Stelle mal die Spiele interessieren?

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon BGBandit » 5. Januar 2017, 14:10

Shadows over Normandy, Dungeon Saga, Baseball Highlights 2045, Mercs Recon, Nebel über Valskyrr, Black Hat ...

fallen mir da so spontan ein

Auffallend für mich, dass es viele lokalisierte Spiele waren. Waren die Spiele direkt vom Heidelberger, war die Anleitung top wie immer. Lokalisiert teilw. der letzte Schrott

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon ingo » 5. Januar 2017, 14:35

Hallo,

Ein Freund und ich haben das Spiel damals zu Kickstarter Zeiten unterstützt. Nachdem wir es dann erhalten haben, haben wir in 3 tagesfüllenden Terminen mit 4 Leuten versucht, das Spiel zu verstehen und zu spielen. Wir waren trotz Vorbereitung während dieser Zeit nicht in der Lage uns das Spiel soweit zu erarbeiten, dass wir Spaß mit dem Spiel hatten. Der größte Teil der Zeit ging damals mit nachlesen, diskutieren und Boardgamegeek-Suchen drauf.

Wir haben beide Spiele danach wieder verkauft und seitdem auch keinen Gedanken mehr an das Spiel verschwendet. War schade drum, da das Spiel gut aussah und viel versprach, das Spiel hat für uns aber einfach nicht funktioniert.

Ich weiß nicht, ob es von den Entwicklern so gedacht war, aber im Nachhinein kommt es mir fast so vor, als wenn die Regeln mehr eine Ansammlung von Ratschlägen als eine wirkliche Anleitung war. Wir haben die ganze Zeit erwartet, dass die Regel uns erklärt, was wir wie und wann und in welcher Reihenfolge machen sollen. Aber das konnte sie nicht (oder wir haben sie nicht verstanden). Vielleicht hätte es geholfen, mit mehr Kreativität und Eigeninitiative an das Spiel heran zu gehen und es eher als Sandbox zu verstehen, mit der man sein eigenes Spiel gestalten kann.

Viele Grüße
der ingo

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 5. Januar 2017, 14:53

Moin,

jeiner hat geschrieben:Allerdings fand ich persönlich sie noch besser, wie z.B. die Regeln von "Winter der Toten".


Es liegt wohl daran, dass ich WdT erklärt bekommen habe und schon einige Male spielte, bis ich das Regelwerk mir selber später mal durchgelesen habe, aber ich empfand das Regelwerk als "ok". Wenn die Regeln d.M.n. besser sind als die von WdT, dann sollte es wohl hoffentlich gut gehen.

Eventuell ist es auch nochmal anders (wie ich es bis jetzt abschätze), wenn man nur noch schlechte Regelhefte hat und die Zeit eine Rolle spielt, oder ob man erst mal für sich ist und mehr Zeit einplant. Gut, wenn ich ein Spiel habe, möchte ich es möglichst bald in der Gruppe spielen. Allerding sage ich mir dann selber: Wir haben noh genug andere Spiele, die man mal wieder rauskramt, Mitspieler hat bei sich auch noch jede Menge andere Spiele, dann versuche ich geduldig zu sein mit meinem neuen Spiel. Es macht ja auch keinen Spaß, schnell schnell das neue Spiel zu spielen, aber ich habe es noch gar nicht so richtig drauf und und man sitzt da in der Gruppe und ich erkläre es nicht flüssig, weil man ständig alles nachgucken möchte. Dann sagt sich der Rest der Gruppe: "Momentan erreicht uns das nicht" und dann ist die Hälfte der (Vor)freude im Keller! Das ist dann das, was ihr ja zumTeil auch sagt von wegen "Keinen Bock mehr auf so eine Scheiße!"

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon BGBandit » 5. Januar 2017, 15:34

Das Ding ist einfach, dass so ein Regelmurks vollkommen unnötig ist. Wir bezahlen für ein Produkt, das redaktionell soweit bearbeitet sein sollte, dass der Käufer in der Lage ist, sich die Regeln ohne große Umstände selbst erarbeiten zu können.

Es geht ja gar nicht darum, dass das Spiel schlecht ist. Sondern darum, dass man entweder unnötig viel Zeit aufwenden muss, um das Spiel zu verstehen oder man aufgrund von fehlenden Regeln dazu gar nicht in der Lage ist.

Und das muss eben nicht sein, wenn man sich redaktionell dahinter klemmt.

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon SpieLama » 5. Januar 2017, 21:42

jeiner hat geschrieben:Ich möchte wirklich keinen angreifen, oder irgendwem meine Meinung aufdrängen, dennoch bin ich der Meinung, dass in dem Video sehr viel Emotion mitspielt. Das wiederum finde ich bei einer objektiven Rezension nicht wirklich hilfreich.

Eine Rezension ist nie objektiv, sondern immer subjektiv.

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon jeiner » 6. Januar 2017, 06:21

Es ist mir schon klar, das in einer Rezension die eigene Meinung eine große Rolle spielt. Allerdings finde ich es nicht gut, wenn ein Bewertungspunkt 80% in Anspruch nimmt. Bzw. wenn ein Spiel als “Aufreger“ für alle anderen Spiele genommen wird, die den gleichen Missstand haben.
Ich bin einfach der Meinung, dass Myth in dem Video zu schlecht weg kommt.
Aber ich möchte keine Zwietracht sähen :)
Ich wollte nur eine Lanze für Myth brechen :)

Damit belasse ich es.

Gruß Jürgen

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon SpieLama » 6. Januar 2017, 08:12

Hallo Jürgen,

alles gut, natürlich darfst Du gerne eine Lanze für Myth brechen. :)

jeiner hat geschrieben:Es ist mir schon klar, das in einer Rezension die eigene Meinung eine große Rolle spielt. Allerdings finde ich es nicht gut, wenn ein Bewertungspunkt 80% in Anspruch nimmt.

Das finde ich eine interessante Aussage, die man losgelöst von Myth diskutieren könnte.

Was, wenn ein einzelner Punkt eines Spiels besonders gut oder besonders schlecht ist (zum Beispiel die Regeln, die Qualität des Spielmaterials, der Spielspaß, ...)? Frage in die Runde: Wenn dieser Punkt alle anderen Punkte überstrahlt und damit das Spielerlebnis wesentlich beeinflusst, sollte er dann in einer Rezension nicht auch besonders stark gewichtet werden? Unabhängig davon, ob er nun in der Rezension 60, 70, 80 oder 90 Prozent des Inhalts/der Zeit/der Zeichenzahl/... in Anspruch nimmt. Mir geht es nicht um die Prozentzahlen, sondern um die grundlegende Frage der Gewichtung.

Meine Meinung: Wenn ein Punkt alle anderen Punkte überstrahlt (im positiven wie negativen), dann sollte er auch in der Rezension besonders stark gewichtet werden. Die Jury macht das auch. Tom Felber schreibt unter http://www.spiel-des-jahres.de/de/komme ... rgang-2016:

Spiel des Jahres hat geschrieben:[...] Die Jury „Spiel des Jahres“ bewertet auch die Spielregeln. Bei einigen Verlagen ist deutlich spürbar, dass sie sorgfältig geschriebenen und gestalteten Regeln ebenfalls einen hohen Stellenwert beimessen. Andere Spiele befand die Jury für so herausragend, dass sie gnädig über kleinere Mängel in den Regelheften hinweggesehen hat. Aber auch dieses Jahr sind leider gute Spiele wegen unverständlicher Regeln aus der Entscheidung gefallen. Oft werden suboptimal strukturierte und formulierte Regeln von Spielen ausländischer Verlage bei den Übersetzungen nicht verbessert, sondern einfach übernommen. [...]


Wie seht ihr das?

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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 6. Januar 2017, 17:11

zuspieler hat geschrieben:Was, wenn ein einzelner Punkt eines Spiels besonders gut oder besonders schlecht ist (zum Beispiel die Regeln, die Qualität des Spielmaterials, der Spielspaß, ...)?

Frage in die Runde: Wenn dieser Punkt alle anderen Punkte überstrahlt und damit das Spielerlebnis wesentlich beeinflusst, sollte er dann in einer Rezension nicht auch besonders stark gewichtet werden? Unabhängig davon, ob er nun in der Rezension 60, 70, 80 oder 90 Prozent des Inhalts/der Zeit/der Zeichenzahl/... in Anspruch nimmt.

Meine Meinung: Wenn ein Punkt alle anderen Punkte überstrahlt (im positiven wie negativen), dann sollte er auch in der Rezension besonders stark gewichtet werden. Die Jury macht das auch.

Wie seht ihr das?


Die Antwort ist ganz klar: Wenn ich mir ein Auto kaufe, was fahrbereit sein soll, und es fehlen die Räder, ist es nicht fahrbereit und somit macht es sogar 100% der Zufriedenheit aus! Denn es wird behauptet, dass es fahrbereit ist!
Und so gesehen ist das "nur" irgendeine Gummimischung... es sind "nur" 4 Räder, die das Gesamtpaket ausmachen, egal, wie schön die Inneneinrichtung ist, egal, wie gut sich das Auto eigentlich färht.
Fakt ist (wenn wir wieder zum Spiel zurückkehren): Das regelwerk hat einen riesigen Einfluss auf das Spiel, deshalb müssen wichtige Fakten auch besonders hervorgehoben werden.
Wie würde das hier denn klingen: " Das Spiel vom Regelwerk überhaupt nicht gut erklärt, ich weiß nicht, was ich machen soll und wie es funktioniert, aber die Figuren, die sehen super toll aus, also ich kann es nur empfehlen. Zum beispiel passen die Figuren wunderbar in eine Vitrine."?
Ganz ehrlich, wenn ich mir ein Spiel kaufe, dann will ich es spielen, das Regelwerk verstehen und wenn das nicht geht, auf wiedersehen, es gibt zuuuu viele andere Spiele, die man sich als "Viel-/Hardcorespieler" eher vornimmt. Wenn das eine nix bringt, kommt das nächste auf den Tisch.

Wie ist es mit Möbel? Wenn die Anleitung schlecht beschrieben ist, wie ich denn nun das neue Regal aufbauen muss, hat man das recht, es umzutauschen, da der Gesetzgeber sagt, dass Anleitungen so geschrieben/gezeichnet werden sollen, dass ein normaler Mensch es versteht. Geht das nicht, und es ist unzumutbar, muss man den Artikel nicht behalten, sondern darf um Umtausch bitten oder ähnliche s (Geld zurück, andere Ware, etc.)

Ich gebe hier Sebastian vollkommen recht!

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ErichZann
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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon ErichZann » 6. Januar 2017, 21:57

Also ich sehe das auch ähnlich wie Sebastian...ich besaß mal Mysterien der Templer...wir haben es nicht geschafft, das Spiel mit der beiliegenden Regel zu spielen...war m.M.n. unmöglich. Vielleicht war da ja ein gutes Spiel in der Box...aber das hilft halt alles nix.

Bei Myth dachte ich die 2.0 Regeln wären deutlich verbessert!?
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Re: Myth: Eine einzige Regelwerk-Katastrophe?

Beitragvon Bona-SpieLama » 7. Januar 2017, 01:01

ErichZann hat geschrieben:Bei Myth dachte ich die 2.0 Regeln wären deutlich verbessert!?


Bei dem Begriff "2.0" wird es sicherlich auch so sein, aber niemand sagt, dass nach einer Verbesserung etwas gut ist. Und wenn "1.0" eine noch größere Krise war? Dann passt das mit dem "wurde verbessert" auch ;-)


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