NSV hat geschrieben:In Essen 2012 haben wir Qwixx veröffentlicht, Qwinto dann 2015, und nun, erneut genau drei Jahre später, folgt Qwantum, der Abschluss der Qw-Trilogie. Als Qwixx seinerzeit in Rekordgeschwindigkeit die Herzen der Spieler und die Spitze der Würfel-Charts eroberte (die bis heute hartnäckig verteidigt wird), begaben wir uns alsbald auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolgetitel, sprich: gleiches Qualitätsniveau, aber trotzdem neu, aufregend und eigenständig. Lange Zeit schien es ein nahezu aussichtsloses Unterfangen zu sein. Wir schauten uns vieles an, probierten einiges aus, aber nichts war wirklich überzeugend.
Doch dann kam Blagero alias Qwinto von Uwe Rapp und Bernhard Lach ins Haus. Ein Tick mehr Regeln vielleicht, ein bisschen anspruchsvoller, aber immer noch total einfach. Gute Kritiken, Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres, prima Verkaufszahlen – alles top! Ob man nun Qwixx oder Qwinto bevorzugt – Geschmackssache. Die einen dies. Die anderen jenes.
Dass ein dritter Qw-Titel folgen könnte, der allen Ansprüchen gerecht wird – ganz ehrlich, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Aber wie das so ist, die schönsten Überraschungen kann man einfach nicht vorhersehen. Und so erreichte uns, nach vielen abgelehnten Spielevorschlägen, die Regel „Quantum X“ von Anna Oppolzer und Stefan Kloß. Noch nicht ganz fertig, aber die Grundidee war klasse. Getestet, gefeilt, ein bisschen hinzugefügt, ein bisschen weggelassen – und Bingo, das isses. Der dritte Streich. Bei Qwantum müssen die Zahlen in jeder Farbreihe zunächst immer höher werden, bis zur weißen Linie, dann wieder niedriger. Und genau dieser Balanceakt, diese Gratwanderung, verleiht dem Spiel die ganz besondere Note.
Wie viel riskiere ich? Wie hoch gehe ich ran? Wie kann ich am besten von den Würfen der Mitspieler profitieren? Was lege ich raus und was lieber nicht? Die Regeln sind simpel, genau wie bei den beiden Vorgängern, aber die Entscheidungen doch einen Tick weitreichender und verzwickter. Dass es stets einen aktiven Spieler und keine Wartezeiten gibt, versteht sich natürlich von selbst. Am Ende zählen bei Qwantum nur die komplett gefüllten senkrechten Spalten, und wenn man in einer Farbe die eigene Hürde zu hoch gesetzt hat und immer wieder an der (z.B.) gelben 22 gescheitert ist, tja, – dieses Spiel verzeiht keine allzu gravierenden Fehler, keinen Übermut. Im Zweifelsfall lieber mal kleinere Brötchen backen, die Hürde geschmeidig nehmen und auf Geschwindigkeit setzen.
Man soll nie nie sagen (und alle Autoren mögen uns gerne eines besseren belehren), aber dass nach Qwixx, Qwinto und Qwantum noch einmal ein weiteres Qw-Spiel folgen könnte, also Zahlen und farbige Reihen – nein, nein, nein, wie soll das gehen? Noch mehr Regeln wäre unsere Sache nicht. Wir wollen Spiele für jedermann machen. Und so ist Qwantum beides. Immer noch leicht zu lernen. Und doch fordernd für all jene, die ein Häppchen mehr möchten. Nun denn: Probiert es aus. Die Würfel dürfen rollen!
Qwantum
von Anna Oppolzer, Stefan Kloß &
Reinhard Staupe
2– 4 Personen ab 8 Jahren
Spieldauer ca. 15 Minuten
Illustrationen: Oliver Freudenreich
7 Würfel, 4 Stifte, 1 Spielblock,
1 Spielanleitung