Beitragvon Dumon » 5. November 2013, 11:10
Ich habe das Spiel bisher auf der Messe nur angespielt, daher ist meine Meinung nicht so fundiert. Und ich kann daher auch nur sagen, was mir nicht so sehr gefällt und was ich befürchte...
Nicht gefallen tuen mir die X-in-1-Entscheidungen des Spiels. Madeira wartet mit einer Komplexität auf, die sich primär darin niederschlägt, welche Aktionen mit welchen anderen Aspekten verknüpft sind. Nehme ich Würfel, entscheide ich mich gleichsam für die Reihenfolgeposition, die Gilde und die Reihe, aus der ich das "Königsplättchen" nehme. Wähle ich eine Aktion, wähle ich damit auch zugleich das Gebäude.
Während das zweite noch interessant ist und durch Abwägung Tiefgang verspricht, verkommen bei der ersten Entscheidung (Würfel) mindestens zwei der vier Aspekte zur "Naja, dann is es halt so"-Situation.
Die Komplexität in diesem Spiel scheint für mich daher schon fast ein Blender, denn (wie Du schon sagst) teilweise wird man durch sie gespielt, oder kann Auswirkungen zumindest nicht oder nur geringfügig beeinflussen. So bietet mir das Spiel, zumindest was ich vom Anspielen her sagen kann, für die Spieldauer und Hirnverzwirblungen und letztendlich dann doch partiell nicht beeinflussbaren Entscheidungen nicht genug Spielmehrwehrt...
Die Befürchtung, die ich habe, ist ebenfalls mit diesen X-in-1-Entscheidungen verknüpft. Wie so viele Strategiespiele, kommt der Widerspielreiz bei diesem Spiel wahrscheinlich auch daher (zumindest für mich), es beim nächsten Mal besser machen zu wollen, optimaler zu spielen, etc. Fehler zu beseitigen.
Nur - das wird er wohl auch dann, wenn man kaum oder gar keine Fehler gemacht hat. Denn immerhin muss man mit einer Entscheidung oft mehrere zugleich treffen, und da sind dann auch Dinge dabei, die man eben hinnimmt, oder akzeptiert, aber eben doch "lieber anders hätte". Da dies von Spiel zu Spiel immer anders ist (hohe Varianz ist natürlich ein Plus, aber dennoch), würde zumindest bei mir dieses Gefühl permanent vorhanden sein (befürchte ich). Denn ändern kann man nichts daran, dass solche Situationen in nahezu allen Partien immer wieder entstehen. Und das nicht durch die Mitspieler, sondern durch das Spiel selbst. Das perfekte Spielergebnis erzielt man daher nur, wenn man keine Fehler macht, das Spiel aber auch zufällig immer die perfekten Kombinationen bereit hält, so dass man sich bei x-in-1-Entscheidung für jeden Aspekt x ohnehin entschieden hätte. Und das würde sogar den Wiederspielreiz, oder besser die Motivation zum Optimierungswillen, zu einem Blender machen, da nicht bewusst vollständig optimiert werden kann...
Grütze,
Dumon