Freitag: Spieleabend „Die spielenden Leseratten“Luisa, Mara, Andrej und ich sind leseverrückt, aber wir spielen auch gerne. Bei Buch-Genres haben wir oft unterschiedliche Vorlieben, bei Spielen sind sie gleich. Deshalb haben wir uns entschieden, uns regelmäßig zu Spieleabenden zu treffen. Diese Woche findet er bei mir statt.
1. Spiel „Natives“Luisa kommt direkt nach der Arbeit zu mir und bringt Natives mit. Das Spiel kenne ich bisher nur vom Hören her. Marco hat mir davon erzählt. Es war ein – bei Büchern sagen wir – Rant bzw. Verriss. Bei so etwas werde ich ja erst recht neugierig, also spielen wir es.
Wir spielen mit einem Teil der Erweiterungen. Die Flüche, legendären Helden und Konflikt/Eintracht kommen zurück in die Schachtel.
Als Stämme haben wir uns die Cherokee und die Alsea ausgesucht.
Ich konzentriere mich auf die Krieger, weil ich das Totem der Macht bekomme. Ich nehme einige fremde Krieger, die 1 Minuspunkt bringen, dafür aber zwei Pluspunkte.
Den Mais schnappt mir Luisa fast immer vor der Nase weg. Dafür habe ich beim Lachs mehr Glück. Trotzdem verliere ich mit 120 zu 130.
Ich mag die Idee, und das Spiel gefällt mir gut. Es war schnell geklärt und hat nicht so lange gedauert. Ich würde es nochmal mitspielen.
2. Spiel „Pleitegeier“Mara und Andrej sind inzwischen da, und wir beginnen mit dem Spieleabend.
Das Spiel haben wir letztes Mal falsch gespielt, weil ich die Anleitung nicht hatte. Wir haben dann einfach Plättchen so lange aufgedeckt, bis wir freiwillig aufgehört (alle Plättchen sind uns) oder ein Steuerplättchen aufgedeckt haben (Plättchen werden wieder untergemischt). Das Spiel war vorbei, als alle Steuerplättchen aufgedeckt waren.
Nachdem ich die Anleitung doch noch bekommen habe, haben wir vereinbart, Pleitegeier wenigstens einmal richtig zu spielen.
Richtige Regel: Wir decken auf, bis wir selbst aufhören oder ein Steuerplättchen aufdecken. In beiden Fällen verteilen wir die Plättchen mit unterschiedlichen Einnahmen beliebig unter den Spielern. Bei einem Steuerplättchen wird geprüft, welcher Spieler die meisten Plättchen dieser Farbe hat. Er muss alle in die Schachtel legen. Der Spieler mit den wenigsten Plättchen der Farbe darf diese umdrehen. Sie können nicht mehr abgenommen werden.
Jetzt versuche ich natürlich den anderen möglichst viele Plättchen mit niedrigen Werten (20, 50) zu „schenken“ und mir nur ein einzelnes Plättchen mit 200 oder sogar 500 zu nehmen.
So hat uns das Spiel besser gefallen. Es ist sehr schnell gespielt, und es macht Spaß, mit den „Geldgeschenken“ die anderen zu ärgern. Das war ein witziger Einstieg in unseren Spieleabend.
3. Spiel „Die Zwerge“Nachdem wir uns gegenseitig geärgert haben, spielen wir nun gemeinsam. Die Buchvorlage lesen wir aktuell alle vier: Mara und Andrej zum ersten Mal, Luisa und ich als Re-Read. Deshalb passt das Spiel sehr gut zu unserer Runde.
Wir haben unfassbares Würfelpech und fast immer 5 Armeen gewürfelt. Die Landkarte verwandelt sich schneller in Totes Land, als uns lieb ist. Zum Spaß stelle ich das Buch als Glücksbringer bereit. Ab da läuft es besser.
Wir schaffen es, wenn auch knapp. Aber gewonnen ist gewonnen.
Luisa und ich mögen die Bücher, und uns gefällt diese Umsetzung sehr. Besonders toll finden wir natürlich die Zitate. Uns allen gefällt das Spiel gut, auch wenn wir die Würfel manchmal am liebsten aus dem Fenster geworfen hätten. :-D
4. Spiel „Terraforming Mars“Nach High Fantasy ist Sci-Fi an der Reihe. Wir wollen mal wieder den Mars besiedeln. Der Roman „Der Marsianer“ war mein Monats-Highlight im September 2018. Ich finde das Setting einfach faszinierend.
In dieser Gruppe spielen wir das Spiel zum dritten Mal. Nach „Ecoline“ und „helion“ wähle ich heute „Saturn Systems“.
Auch dieses Spiel gefällt uns sehr gut. Ich finde die Auswirkungen der Karten stimmig und immer das Gefühl, wirklich den Mars bewohnbar zu machen.
Die Spieldauer kommt uns allen nicht lang vor, und das ist immer ein gutes Zeichen.
5. Spiel „Verflucht“ mit RollenkartenEs ist schon spät, aber wir wollen noch ein letztes (kurzes) Spiel spielen. Die Entscheidung fällt auf Verflucht. Wir spielen mit den Rollenkarten.
Luisa ist Van Helsing und wird nicht von einzelnen Monstern angegriffen. Mara ist Zeitreisende und darf 1x pro Runde eine Karte wieder untermischen und eine neue ziehen. Andrej ist ein kleines Kind und verrät uns immer seine genauen Zahlenwerte. Ich bin Geisterjägerin und kann Geister mit einem Angriffswert von +1 verjagen. In dieser Version gefällt das Spiel vor allem Luisa und Andrej richtig gut. Auch Mara und ich mögen es, vor allem, wenn Andrej so in seiner Rolle als kleines Kind aufgeht. („Ich darf ja nicht die genauen Zahlenwerte verraten, aber ich bin noch so klein und kann keine Geheimnisse für mich behalten. Ich habe die 15 und die 29.“) Es ist ein schöner Abschluss von unserem Spieleabend.
Samstag: Spontaner SpielenachmittagIch habe mir vorgenommen, den Sonntag als Lesetag zu nutzen. Doch dann stehen Lukas, Marco und Daniel vor der Tür.
Die drei meinen, dass ich wegen des verstauchten Fußes den Kranken-Bonus habe und sie heute meine Lieblingsspiele ohne Gemecker mitspielen.
1. Spiel „Alcatraz“Natürlich wähle ich dieses Spiel. Das war früher bei uns Familien-Tradition. Wir haben es damals sogar auch zu fünft und sechst gespielt (mit Ü-Ei-Figuren). Es ist immer noch eins meiner Lieblingsspiele.
Lukas, Marco und Daniel kann ich beruhigen, als sie den Würfel entdecken. Er kommt immer nur dann zum Einsatz, wenn es jemand ins Rettungsboot schafft. Ansonsten entscheiden wir selbst, wie weit wir ziehen, und die Wärter ziehen dann entsprechend auf uns zu.
Die anderen sind dann doch positiv überrascht. Und ich mag das Spiel ja sowieso. Es ist schnell erklärt, dauert auch nicht zu lange und macht mir einfach Spaß. Ich versuche, die anderen von den Wärtern erwischen zu lassen, ohne selbst entdeckt zu werden.
2. Spiel „Underwater Cities“Und wieder überrasche ich die anderen. Sie waren auf ganz andere Spiele eingestellt. (Ich bin doch die mit den seichten Spielen, die man gar nicht Spiele nennen darf. :-D)
Das Spiel habe ich bisher nur solo, zu zweit und zu dritt gespielt. Eine Vierer-Partie fehlt mir bisher noch. Deshalb würde ich das gerne nachholen.
Das Spiel gefällt mir sehr gut. Ich mag die Idee, ein Netzwerk aus Unterwasser-Städten zu bauen. Die Umsetzung dieser Idee konnte mich auch direkt überzeugen.
Das Spiel dauert natürlich lange, aber es kommt mir nie so vor. Auch heute denke ich wieder, dass es schnell vorbei ist. Ich würde sagen: Ein langes Spiel, aber nicht langatmig.
3. Spiel „Cluedo Harry Potter“Eigentlich will ich den Spieleabend nach Underwater Cities beenden und mein Buch weiterlesen.
Aber die drei sagen, dass ich doch so gerne Cluedo spiele und heute meine Chance ist. Cluedo weckt bei mir immer schöne Erinnerungen an verregnete Spielenachmittage mit Oma und Opa. Weil ich aber (fast) nie Mitspieler finde, wollte ich diese Spiele verschenken. Noch kam ich nicht dazu, also stehen uns 19 Cluedo-Spiele zur Auswahl.
Also gut, ich wähle die Harry Potter-Version. Sie gefällt mir besser als die normale Version. Mir gefällt das Reisen mit dem Flohpulver und dass Orte gesperrt werden können. Ich vergesse nie die erste Partie, als ich nicht mehr aus dem Verbotenen Wald rauskam… :-D
Auch diese Partie macht mir wieder Spaß. Ich mag es, die anderen zu verwirren, indem ich manchmal nach drei Dingen frage, die ich selbst auf der Hand habe.