Abschlussarbeit - Komme nicht richtig voran

[origami]

Hallo zusammen, freue mich dieses schöne Forum gefunden zu haben und ich hoffe es ist kein Problem, dass ich euch als Newbine hier gleich mal mit einer Frage belästige. Schreibe nämlich gerade meine Bachelor-Arbeit und stecke momentan richtig fest

Haben einen sehr strengen Prof und nach langem hin und her habe ich jetzt endlich das OK für mein Thema bekommen, hat er aber glaub auch nur sehr widerwillig akzeptiert. Gleich nach Neujahr muss ich jetzt auch schon in der Seminargruppe einen ausführlichen Vortrag zur Arbeit, Gliederung, Quellen usw halten, stecke aber grad richtig fest mit meinem Thema und komme nicht wirklich voran.

Mein Hauptproblem ist jetzt grad, dass ich es gerade nicht so recht schaffe, systematisch und konzentriert zu arbeiten. Das liegt auch daran, dass ich von einem anstrengenden Semester direkt in ein anstrengendes Praktikum (in einer anderen Stadt) und dann wieder in ein richtig schweres Semester eingestiegen bin. Bin daher momentan richtig erschöpft, sitze zwar jeden Tag in der Bib aber wirklich produktiv bin ich gerade nicht

Wollte euch daher mal fragen, was ihr so für Tipps oder Routinen habt, um auch in schweren und stressigen Phasen noch konzentriert und produktiv zu arbeiten.

Liebe Grüße
Anna

[HDScurox]

Erst einmal viel Erfolg mit deiner BA. Die kommt auf mich im März zu.
Ansonsten habe ich für mich gelernt: Wenn nichts geht, geht nichts. Dann lieber heute nur 1-2 Stunden richtig produktiv sein und den Kopf dafür mal Frei bekommen. Ich bin aber auch ein Mensch ich werde erst mit Zeitdruck so richtig produktiv.

[Dacaldha]

Wenn nichts geht, dann frag nach Hilfe! Ich hatte bei meiner Examensarbeit auch so eine Phase in der ich Stunde um Stunde vor dem Laptop saß und keinen greade Satz aufs Papier gebracht habe. Ein Kumpel hat mir dann angeboten mal über den Teil, den ich schon geschrieben hatte drüberzuschauen und das hat mir echt geholfen, da er mich auf Gedanken bezüglich der Arbeit gebracht hat, an die ich vorher garnicht gedacht hatte. Frage Kommilitonen, die vom Thema vllt ein wenig Ahnung haben. Eltern können zumindest was Rechtsschreibung angeht oft auch shcon SEHR hilfreich sein. Auch dein Prof. kann Dir bestimmt den ein oder anderen Tipp mitgeben
Das wichtigste ist, dass Du dich nicht vergräbst. Sprich Leute darauf an, dass Du Hilfe brauchst. Ich habe den Fehler gemacht, micht viel zu lange einzugraben und dann wurde es am Ende echt knapp mit der Zeit. Es hilft sogar schon, wenn dich jemand zeitlich entlastet, indem er/sie für dich einkaufen geht, oder Wäsche macht

Abschlussarbeit kann ne harte Zeit sein, ich weiß wie das ist, aber man darf sich nicht unterkreigen lassen

[El Grande]

Ja Pausen an der frischen Luft und Abschalten gehört auch dazu, aber am besten erst nachdem man was geschafft hat damit man diese Pausen auch genießen kann.

Eine wirkliche Hilfe wenn ich geistige hart arbeiten muss und konzentriert sein muss ist Mate-Tee. Schmeckt seltsam (man gewöhnt sich aber dran) und hilft bei mir wirklich gut. Anders als bei Kaffee hast du eine Wirkung die dich über Stunden fokussiert arbeiten lässt. Er putscht aber nicht auf oder macht dich auch nicht hibbelig.
Ich weiß nicht ob es bei jedem gleich wirkt, aber ich hab immer einen Vorrat im Schrank wenn's an's Zeugnisse schreiben geht.

Kannst du ja mal in einer Teehandlung fragen ist nämlich schwer zu bekommen. ich krieg ihn immer von einem Freund der in online bestellt
Der ist zum Beispiel gut:
http://www.amazon.de/Hrenuk-S-A-Mate-Te ... te+tee+set

Achja, lass dir aber keinen Trinkkürbis aufschwatzen, den braucht man nicht wirklich. Man kann es auch so trinken
Und verschütte den tee nicht! Das grüne zeug ist wirklich schwer aus Stoffen und Teppichen wieder rauszukriegen! hab schon nen Teppich damit ruiniert.

[Christian]

Das kommt mir sehr bekannt vor. Bei meiner Diplomarbeit ging es mir teilweise ähnlich. Ich bin dann wie folgt vorgegangen:

# Vermeide Ablenkungen
Ich habe oft Abends gearbeitet, damit ich nicht immer wieder abgelenkt werde. Es ist immer schwer in einen Fluss zu kommen, wenn man immer wieder rausgerissen wird. Ich habe dann immer mein Handy ausgeschaltet und auch alle nicht relevanten Tabs geschlossen. Hat aber nicht immer geklappt...

# Zeitig aufstehen
Ich fand es wichtig einen regelmäßigen Rhythmus (auch am Wochenende) einzuhalten. Wenn ich den einen Tag um 7 Uhr und den folgenden um 10 Uhr aufstehe, wirkt sich das auch auf meine innere Uhr aus und dadurch bin ich oft unproduktiver, als wenn ich mich an einen gewissen Rhythmus halte.

# Arbeiten in Stichpunkten
Mir hat es immer geholfen die Informationsflut weitestgehend zu reduzieren und mit reduzierten Texten und Stichpunkten zu arbeiten. Die schiere Informationsflut hat mich immer mehr blockiert, als genutzt. Daher habe ich versucht die wichtigsten Infos als Stichpunkte raus zuziehen und nur noch mit diesen zu arbeiten und nur bei Bedarf auf die vollständigen Texte zurückgegriffen.

[Revenger]

mir hat es mal sehr geholfen, mal rauszukommen aus dem Alltag. Bin dann mal für 5 Tage nach Langeoog gefahren, bin morgens um 8 Uhr hoch, halbe Stunde joggen, Brötschen holen, schön frühstücken und dann ganzen Tag Vollgas. Abends schön essen gegangen und wieder von vorne. Das waren 5 Tage, an denen ich so viel geschafft habe wie zu Hause in 3 Wochen
Wichtig auch, keine Ablenkung mitnehmen, kein Handy, Game Boy oder sowas

[origami]

Hallo, danke schon mal für die vielen Antworten, Tipps und vor allem Motivation!

Ich glaub mein Problem ist tatsächlich nicht so sehr das Thema an sich, war zwar nicht mein Wunschthema aber es gefällt mir, sondern eher dass ich schon seit total langer Zeit keinen Urlaub und keine richtige Pause mehr hatte. Und mein Prof ist auch richtig streng (von der ganz alten Schule) und er hat mich schon mal in der Sprechstunde richtig zerpflückt Auch in den Seminarpräsentationen (wir sind fast 20 Leute) liebt er es, den Vortragenden richtig auseinanderzunehmen, obwohl die bisherigen Präsentationen echt super waren, besser als meine es sein wird

Aber egal: Ich bin zwar generell recht ruhig und schüchtern, wenns aber drauf ankommt kann ich auch eine Kämpferin sein! Wenn er meint, mich vor dem ganzen Seminar wieder zerpflücken zu müssen, dann werde ich ihm diesmal aber auch ordentlich Konter geben! Er freut sich sicher schon, das dumme Mauerblümchen die von nichts Ahnung hat (das denkt er über mich) mal wieder zerpflücken zu können, aber das lasse ich mir diesmal ganz sicher nicht bieten! Habe jetzt auch schon über eine Seite zwei Mittel um die Konzentration zu steigern bestellt, Gingium und Coffeinum was mir von einer Freundin empfohlen wurde. Außerdem bin ich heute zum ersten Mal seit Tagen wieder echt gut vorangekommen und habe auch schon eine grobe Strukturierung der Arbeit und das Layout der Folien erstellen können. Bin schon etwas aufgeregt über die Präsentation, aber irgendwie freue ich mich auch drauf, denn ich bin sicher dass er wieder versuchen wird mich bloßzustellen, aber diesmal beißt er auf Granit!

Also hoffe ihr habt ganz schöne Feiertage Bei mir wird die Zeit richtig hart, aber ihr habt recht durch so Zeiten muss man sich auch mal durchboxen

Liebe Grüße
Anna

[Admin-Anmerkung: Ich habe den Beitrag editiert und den Link zum Shop entfernt.]

[Mixo]

Auch in den Seminarpräsentationen (wir sind fast 20 Leute) liebt er es, den Vortragenden richtig auseinanderzunehmen, obwohl die bisherigen Präsentationen echt super waren, besser als meine es sein wird

Du hast deine Präsentation noch nicht einmal gehalten, steckst bis jetzt mit Sicherheit nur halb im Thema - warum glaubst du, dass deine Präsentation schlechter WERDEN WIRD als die der anderen bisher waren?

Er freut sich sicher schon, das dumme Mauerblümchen die von nichts Ahnung hat (das denkt er über mich) mal wieder zerpflücken zu können

Warum denkst du das von ihm?
Warum glaubst du, dass er dich so geringschätzt?

denn ich bin sicher dass er wieder versuchen wird mich bloßzustellen, aber diesmal beißt er auf Granit!

Glaubst du wirklich, dass es ihm nur darauf ankommt DICH bloßzustellen? Was glaubst du hat er davon?

Bei mir wird die Zeit richtig hart, aber ihr habt recht durch so Zeiten muss man sich auch mal durchboxen

JA! Setze dich auf den Arsch und vor allem lös' dich von dem Gedanken, das der "böse Onkel dir böses will, der Böse". Ja, es gibt strenge Dozenten und Chefs, reib dich an ihm, wachse an ihm!

[Der Siedler]

Ich kann dir zwar selber keine große Hilfestellung geben, aber ich wollte mal meine Obacht ausdrücken, dass hier in so kurzer Zeit so viele helfende Stimmen von allen Seiten. Das finde ich wirklich total beeindruckend!

Ansonsten ist Konzentration die halbe Miete und auch Rituale können helfen. Das hängt aber sehr vom Typ ab. Keine Ahnung, mach immer um punkt zwölf Mittag, dann kannst du dich darauf "freuen" und bist bis dahin voll bei der Sache. Geh aus dem Haus, denn in den eigenen vier Wänden fällt einem immer etwas ein, dass noch getan werden muss. Immer. Und ein Zeitplan kann auch sehr entlastend und einem dann eine gute Stütze sein. Und wenn es mal nicht klappt, sagt mein Vater immer "Pläne sind da, um sie zu ändern." - Stimmt zwar aus meiner Sicht nicht ganz, aber es ist ja klar, was ich sagen will. Und wenn du einen Plan hast, kannst du dir bei guter Strukturierung auch mal den Sonntag freinehmen - Zumindest ein Mikro-Urlaub für Körper und Geist.

[Nox]

Ich habe lange überlegt ob ich mich zu deinem Beitrag äußern soll, da meiner nicht so mitfühlend wird, dir aber trotzdem helfen sollen.

Zuerst einmal: Lass am besten den Quatsch mit Coffeinum. Das schadet im Normalfall mehr, als es hilft. Es ist leider etwas zur Gewohnheit unter Studenten geworden, sich so Zeug einzuwerfen. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass es auch ohne geht

Hast du die Möglichkeit, deine Arbeit am Institut zu schreiben (ansonsten halt in der Bib)? Ich habe meine Diplomarbeit am Institut in "Büroatmosphäre" geschrieben. Um 7.30 Uhr war spätestens "Arbeitsbeginn", Mittagspause gabs 40 min und ich habe dann eben mind. meine 8h am Tag an der Diplomarbeit geschrieben.
Mach dir einen strikten Zeitplan mit Meilensteinen, die zu gewissen Terminen erreicht werden müssen. Notfalls fallen eben "Überstunden" an. So kann man dann auch wirklich mal Wochenende haben, wenn man zeitlich gut im Rahmen ist und macht dann am WE auch wirklich nichts an der Arbeit.

Und reiß dich einfach zusammen und zieh das Ding diszipliniert durch. Für viele Dinge im Leben muss man einfach ackern.

[Bossi]

Habs genau andersrum gemacht bei meiner Abschlussarbeit: morgens ausgeschlafen, zuhause geschrieben, auch mal Pause gemacht, abends meist was anderes gemacht...
Und immer dabei Musik gehört (was ja sicher einige auch nicht mögen/verstehen...)

Irgendwann kam ich dann in einen Fluss rein (nach so 20-30 Seiten erst, sprich als die "normale" Hausarbeitsgröße überschritten wurde...) und dann gings richtig gut.