H8Man hat geschrieben:Ich hinterfrage alles aus zig verschiedenen Perspektiven und daraus ziehe ich meine Schlüsse
Ist das Angebot nur für Jugendliche ab 16 Jahren geeignet, so muss sich ihre "Ausstrahlung" auf "Sendezeiten" zwischen 22:00 und 6:00 Uhr beschränken. Blog-Betreiber, Zeitungsverlage, Vereine oder Privatpersonen sollen dem Entwurf nach nicht von diesen Regelungen ausgenommen sein. Für diese Anbieter entsteht so ein erhebliches Haftungs- und Abmahnrisiko, vor dem viele zurückschrecken werden. Falls die altersgerechte Sperrung von Inhalten nicht umgesetzt wird, können auch die Internetzugangsanbieter zur Sperrung von Internetseiten gezwungen werden. Von ausländischen Anbietern dürften sich nur einige wenige große auf die geplanten deutschen Regelungen einlassen. Alle übrigen wären künftig im deutschen Internet nur nach 22 Uhr erreichbar.
Durchgefallen im Praxistest
Ein erster Praxistest des AK Zensur hat eindrucksvoll gezeigt, vor welchen Schwierigkeiten Webseiten-Betreiber stehen werden, wenn sie zukünftig ihre alten und neuen Angebote gemäß den umstrittenen Richtlinien des neuen JMStV klassifizieren sollen. Selbst Experten war keine einheitliche Einstufung möglich.
„So einfach, wie es sich der neue Jugendmedienschutz-Staatsvertrag macht, war auch unser Praxistest. Die Nutzer sollten Inhalte im Netz nach Altersstufen, zum Beispiel mit ‘Geeignet ab 12 Jahren’, bewerten“, erläutert Alvar Freude das Experiment. „Die Auswertung von über 10.000 Einzelbewertungen ergab, dass fast 80% der Einstufungen falsch waren. Das verwundert nicht, sind doch nur wenige Internet-Nutzer Jugendschutz-Experten.“ Ein erheblicher Teil der Teilnehmer hielt einige Inhalte fälschlich für jüngere Kinder geeignet und würde damit in der Praxis ordnungswidrig handeln.
Den besten und wirkungsvollsten Jugendschutz gibt es bereits, er nennt sich Eltern.
Ehrlich gesagt finde ich es blöd grundsätzlich dagegen zusein. Weil nichts tun und nur zuschauen, der gänzlich dummste Weg ist.
Was die Abmahnungen betrifft, sehe ich hier kein Problem. Denn die solange der Betreiber sich korrekt verhält gibt es auch keinen Abmahngrund.
Deine Zitate geben nur ein einseitiges Bild ab. Hättest du das FAQ von der FSM gelesen, würdest du bei mir einen kompetenteren Eindruck hinterlassen. Aber so.
Die Regelung existiert heute auch schon. Im Fernsehen dürfen Filme ab 16 Jahren auch erst ab einer bestimmten Uhrzeit gesendet werden, wenn sie doch früher kommen sollten, sind sie extremst geschnitten. Warum soll jetzt das Internet anderst behandelt werden, wie die Fernsehanstalten oder die Printmedien?
Wenn es um die Klassefizierung geht soll laut FSM (steht im FAQ) eine Klassifizierungshilfe kommen, mit deren Hilfe auch Laien ihre HP klassifizieren können. Das da jetzt noch keiner eine Ahnung hat, war doch klar. Deswegen hätte man keinen Test machen brauchen um damit die Novellierung zutorpedieren. Reine Meinungsmache.
Was mich betrifft, informiere ich mich lieber bei der zuständigen Stelle anstatt bei Dritten die evtl. eine Suggestion in ihren Berichten einbauen, wie bei deinen Beispielen.
H8Man hat geschrieben:Ich gehöre übrigens auch zu den Leuten die nicht alles glauben was in den Nachrichten kommt. Wer glaubt das die heutigen Medien neutral sind dem kann ich auch nicht mehr helfen (Bild ist da nur das bekannteste).
Es gibt viele Möglichkeiten und die wurden über Jahre weg genannt, wieso sollte gerade dieser Weg, der offensichtlich viele Probleme mit sich bringt der richtige sein?
Was für viele nunmal schlicht unmöglich ist! Das hat die gleiche Mentalität von "wer über die Mauer springt, wird erschossen" Was dahinter steckt ist nicht wichtig. -.-
Wer sagt das ich es nicht gelesen habe? Muss ich nun meine Augen verschließen?
Und weil es immer so war, wird das mit dem TV richtig gehandhabt oder wie?
Du sagst es doch schon selbst, es wird geschnitten und da redest du noch von "keine Zensur"?
Das Internet ist zudem kein TV. Im TV ist vorgegeben und wie du schon gesagt hast geschnitten, was kommt. Im Internet muss jeder selbst gucken und raussuchen was er will. Das sind 2 völlig verschiedene paar Schuhe.
Was hält ein Kind davon ab Filme Nachts aufzunehmen? Nur die Eltern. Was hält ein Kind davon ab im Netz die falschen Seiten abzuklappern? Nur die Eltern. Der Staat hat in der Privatsspähre NICHTS zu suchen und hat mir auch nicht vorzuschreiben was ich mir (wann) anzugucken hab.
Und wer bezahlt das ganze? Wer macht es? Richtig, die ganzen Betreiber, ist ja ne super Sache und für jeden was dabei.
Das sehe ich anders, denn ich höre mir lieber verschiedene Meinungen an und bilde mir daraus meine eigene, statt mich von einer prägen zu lassen, besonders wenn sie dafür zuständig ist. Logisch das man dort keine negativen Seiten finden kann. Mehr Köpfe finden auch mehr.
Versteh mich nicht falsch, die Idee ist gut, aber die Umsetzung wie so oft beschissen (siehe die Konsequenzen der Amokläufe).
Was dabei einfach nicht in die Köpfe der Leute geht ist, das wir immer mehr und mehr kontrolliert werden. Das ganze hat schon jetzt enorme Auswirkungen, von Google Earth, über Streetview zur Vorratsdatenspeicherung, welche ja zum Glück nach kurzer Zeit gescheitert ist.
Wer also immer nur die offizielle Seite aufnimmt ohne die kritischen Stimmen zu beachten, schaufelt sich sein eigenes Grab.
JohnSmith hat geschrieben:In dem FAQ wird alles erklärt und es klingt nach einer guten Lösung.
JohnSmith hat geschrieben:Bei deinem ganzen Dagegen-Sein, habe ich bisher noch kein schlüssiges Argument vernommen, was gegen diese Novellierung spricht. Meine Meinung kennst du nun und damit ist für mich das Thema durch. Auch weil du zugegebener Maßen ein echt harter Diskussionspartner bist, da dir zwar argumentativ nicht der große Wurf gelang, aber du deine Kommentare mit einer ziemlichen Hartnäckigkeit durchprügelst. Respekt, kämpfen kannste.
Wenn mir ein Mazda (zufälliges Beispiel) einen Wagen verkaufen möchte und mir die Vorteile präsentiert, klingt das auch nach einer guten Lösung. Deswegen muss das Auto noch lange nicht gut geeignet für mich sein.
Zugegeben, das Beispiel hinkt leicht, verdeutlicht aber was ich aussagen möchte.
Deine Argumente sind nicht schlüssiger, denn außer "Die FAQ ist gut, gut das etwas getan wird" hast auch du bisher kaum Argumente.
► Muss ich für die Nutzung des FSM-Altersklassifizierungssystem etwas bezahlen?Für private Anwender (z.B. Blogger, Betreiber private Websites) wird die Benutzung des Klassifizierungssystems selbstverständlich kostenlos sein. Dies gilt auch für Nichtmitglieder der FSM.
Für den kommerziellen Einsatz kann das System nicht kostenfrei angeboten werden. Die Kostenstruktur wird jedoch bewusst so ausgestaltet sein, dass die Nutzung für alle Unternehmen, die ihre Angebote kennzeichnen möchten, wirtschaftlich vertretbar ist. Weil die FSM ein gemeinnütziger Verein ist, können ohnehin nur Einnahmen erzielt werden, die für die Refinanzierung des Aufwands erforderlich sind.
► Bin ich nach dem neuen JMStV verpflichtet, mein Angebot zu kennzeichnen? Nein. Grundsätzlich gilt: Inhalte können, wenn sie nicht gegen das Strafrecht verstoßen, im Internet auch zukünftig frei angeboten werden, ohne dass der Anbieter aus jugendschutzrechtlicher Sicht aktiv werden muss.
Von diesem Grundsatz gibt es zwei Ausnahmen:
•Inhalte, die nur für Nutzer ab 12 Jahren geeignet sind und nicht von Inhalten, die für jüngere Kinder bestimmt sind, getrennt gehalten werden
•Inhalte, die nur für Nutzer ab 16 oder 18 Jahren geeignet sind.
Sollte eine der Ausnahmen auf Ihr Angebot zutreffen, sind Sie auch schon bisher dazu verpflichtet, eine der folgenden Maßnahmen zu ergreifen um die gesetzlichen Handlungspflichten zur gesetzeskonformen Ausgestaltung zu erfüllen:
•Nutzung von Sendezeitbegrenzungen
•Vorschalten technischer oder sonstiger Mittel
◦das Programmieren für ein Jugendschutzprogramm, also die Altersklassifizierung, ist nach dem neuen JMStV ein Unterfall von dieser Möglichkeit, vgl. § 5 Abs. 5 Nr. 1, § 11 Abs. 1 JMStV-2011
Der Einsatz "technischer oder sonstiger" Mittel ist nach der bisherigen Rechtslage umständlich und wenig wirkungsvoll. Durch die neue Möglichkeit, ein Angebot mit einer Altersstufe zu kennzeichnen, tritt eine Alternative hinzu, die viel besser zum Medium Internet passt als Zeitbeschränkungen oder etwa die Abfrage der Personalausweisnummer.
Nochmal zum Verdeutlichen: Ich bin nicht grundsätzlich gegen einen Jugendschutz - aber ich bin gegen einen sinnlosen Jugendschutz der sinnlos Gelder kostet. (Sei nun dahingestellt welche Gelder. Prinzipiell jedoch erst einmal Steuergelder.)
Und ich bin gegen so ziemlich alles, was Abmahnanwälten Tür und Tor öffnet. Das ist inzwischen schon ein ganzer Industriezweig der Gesetzeslücken und Grauzonen ausnutzt um sich selbst zu bereichern und andere in den Ruin zu stürzen. Wenn sich nämlich selbst Rechtsexperten nicht einig darüber sind, welche Konsequenzen dieser neue JMStV letztendlich hat, dann stimmt etwas nicht und darf nicht eingeführt werden.
JohnSmith hat geschrieben:Du weiß doch garnicht wie hoch der finanzielle Aufwand ist und regst dich trotzdem darüber auf. Übrigens, wird jede Entwicklung die politisch iniziiert ist Steuergelder kosten. Dafür zahlen wir auch Steuern, sodass sie für gesellschaftliche, soziale usw. Projekte ausgegeben werden.
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