Beitragvon Michael Weber » 18. Dezember 2004, 00:09
Lieber Gustav,
da du ganz offensichtlich (und nein, ich möchte nicht über die Bedeutung des Wortes offensichtlich diskutieren) einen ganz hervorragenden Tee gebraut und zu dir genommen hast, bevor du diesen Beitrag zu Papier bzw. auf den Bildschirm gebracht hast, möchte ich dich gerne ermuntern, mir das Rezept dieses Tees zu nennen. Ich würde ihn gerne einmal probieren.
Peter Gustav Bartschat schrieb:
> Wird ein Wort in einem bestimmten Zusammenhang häufiger
> erwähnt - und ich habe dieses im Zusammenhang mit Spielen
> sowohl in der spielbox als auch in diesem Forum schon häufig
> gelesen - bietet es sich an, eine Begriffsbestimmung zu
> treffen, damit jeder, der wissen MÖCHTE, worüber er redet,
> das auch wissen KANN.
>
> > Wobei man wissen muss, dass beide Begriffe von einer
> > subjektiven Einschätzung abhängen.
>
> Wie alles auf der Welt. Trotzdem ist es möglich, sich
> miteinander zu verständigen, wenn man sich auf bestimmte
> Normen und Definitionen einigt oder zumindest die vom
> Gesprächspartner jeweils verwendeten Normen und Definitionen
> kennt und beim Verständnis des von ihm Gesagten berücksichtigt.
Da sowohl der Begriff Komplexität als auch Kompliziertheit von der Mehrzahl der Forumsteilnehmer offenbar in Bezug auf das Spielen ähnlich oder in gleicher Weise verstanden wird, stellt sich mir die Frage, ob es so ausufernd nötig ist, diese Begriffe hier zu beschreiben. Aber das ist nicht entscheidend für meinen vorherigen Beitrag. Dort wollte ich verdeutlichen, dass diese Begriffe eine gehörige Portion einer subjektiven Ausgestaltung beim Verstehen beinhalten. Wie du richtig geschrieben hast, versteht man sich besser, wenn man voneinander weiß, was der jeweils andere so ganz ungefähr meint, wenn er etwas sagt.
In diesem Zusammenhang sollte man jedoch noch einmal mein Beispiel der Schachregeln heranziehen. Einige Menschen, die ich kenne, finden die Regeln nicht so leicht verständlich. Ob es der Verständigung mit Menschen dient, die Schach nicht verstehen können oder wollen, wenn wir die Regeln hier als wenig kompliziert beschreiben, wage ich zu bezweifeln. Deshalb ist es meiner Meinung nach äußerst wichtig, hier noch einmal deutlich herauszustellen, wie subjektiv beschrieben scheinbar objetkiv geklärte Begriffe sein können.
Dass wir hier überwiegend etwas ähnliches unter den diskutierten Begriffen verstehen, ist eine Sache. Deshalb sind die Begriffe eigentlich (!) selbsterklärend. Die Diskussion aber darüber ist eine völlig andere Sache, denn hier müssen wir berücksichtigen, dass die Definition eben nicht besonders objektiv ist, sondern nur aus den Kenntnissen halbwegs erfahrener Spieler heraus richtig zu sein scheint.
Es ist also durchaus so, dass die Definitionen sowohl richtig erscheinen (und das Definieren damit sinnvoll), als auch zumindest verzerrt (und das Definieren deshalb fragwürdig). Vielleicht weniger eine Frage der Definition als solcher, als vielmehr der subjektiven Einordnung der Definition.
Aber wie ich sehe, erscheint es angebracht, in meinen nächsten Beiträgen meine subjektive Meinung ausführlicher darzustellen, zumindest so ausführlich, dass ich davon ausgehen kann, dass sie für mehr als nur mich verständlich ist. Vielleicht reichen ganz objektkiv betrachtet wenige Worte nicht immer aus. Zumindest nicht für jeden.
> Es kann nicht der Fehler
> eines einzelnen Beitrags sein, dass nicht alle Leser ihn
> gleichermaßen interessant finden, sondern das liegt in den
> unterschiedlichen Interessensgebieten der verschiedenen Leser
> begründet.
> Wenn du über Spiele diskutieren möchtest, die Komplexität
> vorgaukeln, werden die meisten Menschen nichts dagegen haben,
> wenn du das tust - obwohl es nicht völlig auszuschließen ist,
> dass du auf einen Einzelnen stößt, der dir vorwirft, dein
> Thema sei nicht interessant, da man das bereits aus den
> Titeln der Spiele folgern könne, und du solltest über etwas
> anderes sprechen.
Oh, lieber Gustav, hier hast du möglicherweise eine Tasse deines Tees zu viel getrunken. Denn ich weise weder dem Beitrag einen Fehler zu, noch finde ich ihn uninteressant. Jedoch ist er - so wie er hier diskutiert wird - nicht so sehr interessant, dass mir nicht ein besserer einfallen würde. Was jedoch nicht heißen muss, dass ich mich hier aus der Diskussion zurückziehen will oder werde. Vielleicht tu ich es, aber nicht, weil der Beitrag nicht interessant ist, sondern weil ich etwas anderes zu tun habe. Andere Beiträge schreiben zum Beispiel. Vielleicht auch Schach spielen. Oder einen Tee kochen. Wie war doch gleich dein Rezept?
Verständigungsvolle Grüße
Michael