Beitragvon Volker L. » 17. Juni 2002, 15:29
Gustav der Bär schrieb:
>
> > Ich habe auch noch nie eine Redewendung wie "anziehend wie
> ein
> > schwarzes Loch" oder "gefährlich wie ein schneller Brüter"
> > gehört und trotzdem gibt es schwarze Löcher und wurde ein
> > schneller Brüter gebaut.
>
> Die Frage wäre in diesem Fall also nicht, ob es Schwarze
> Löcher gibt (was ich nicht weiß) oder Schnelle Brüter,
> sondern ob Schwarze Löcher wirklich in besonderem Maße
> anziehend sind (was ich bezweifle, denn Schwarze Löcher, wenn
> es sie denn gibt, können keine höhere Anziehungskraft
> besitzen, als die Sonne, aus der sie entstanden sind, so dass
> sie - jedenfalls auf Körper außerhalb des Ereignishorizonts -
> also nur eine ganz normale Anziehungskraft haben, die somit
> keinen Anlass bietet, sie sprichwörtlich zu machen)
Nicht auf Koerper ausserhalb des Ereignishorizontes, sondern nur
auf Koerper ausserhalb desjenigen Radius, den ein Stern gleicher
Masse haette!
Gehst Du noch naeher ans Zentrum, dann nimmt beim Stern die
Gravitation wieder ab, weil ein Teil der Masse in einer Kugelschale
ausserhalb Deiner Position ist und auf Dich keine Anziehungskraft
mehr ausuebt. Beim Schwarzen Loch kommst Du aber naeher ran
(bis auf wenige Kilometer ans Massenzentrum) und spuerst trotzdem
noch die Anziehungskraft der gesamten Masse.
>
> > Wir können also nicht automatisch
> > folgern, dass es keine schwebenden Katzen gibt nur weil sie
> > in keinen Redewendungen vorkommen!
>
> In diesem Punkt gebe ich dir Recht, hier war meine
> Argumentation nicht konsequent durchdacht: Ich will es als
> möglich erachten, dass es diese Redewendung nur deshalb nicht
> gibt, weil noch nicht genug schwebende Katzen in der
> Öffentlichkeit beobachtet wurden - was sich ja, eine Häufung
> einschlägiger Experimente vorausgesetzt, durchaus noch ändern
> könnte.
>
> Der Kondor allerdings war nur ein Beispiel. Das Universum hat
> ja eine schier unerschöpfliche Menge von Ressourcen zur
> Verfügung und könnte daher andere Wege einschlagen, um die
> von mir postulierte Trennung von Katze und Marmeladenbrot zu
> erreichen.
Da koenntest Du Recht haben.
Ausreichend grosse Fallhoehe vorausgesetzt sollte die Reibungshitze
beim Eintritt in die Erdatmosphaere die Schnur durchbrennen... :-D
> Ich möchte hier noch eine Anmerkung meine Kollegin Uli
> vortragen, mit der ich mich in der Mittagspause ausführlich
> über diese Fragestellung unterhalten habe, die darauf
> hinwies, dass ein Gebilde aus einer Katze UND einem
> Marmeladenbrot ja weder eine Katze noch ein Marmeladenbrot
> ist, so dass die bereits für beide einzeln feststehenden
> Regeln möglicher Weise in der Kombination gar nicht zur
> Anwendung kommen.
:-O :-?
Also, das ist ja nun Haarspalterei uebelster Auspraegung! ;-)
> Leider sind meine beiden Katzen inzwischen tot (meine
> empirische Überprüfung des Schroedinger-Experiments ergab,
> dass eine tote Katze immer tot ist, egal, ob der das
> Experiment durchführende Forscher persönlich daran glaubt
> oder nicht), aber ich werde im Bekanntenkreis herumfragen, ob
> ich mir eine Katze für ein paar Fallversuche ausleihen kann.
> Ich bin wirklich gespannt, was eine größere Versuchsreihe mit
> Fallhöhen vom Ergeschoss bis zum 7. Stock ergibt.
Da sehe ich nur ein Problem:
Wenn Du jedes Mal dieselbe Katze verwendest, werden eventuell ihre
frueheren Erfahrungen den Ausgang der spaeteren Messungen
beeinflussen. Aber bei Verwendung verschiedener Katzen sind die
Messergebnisse schon per se nicht mehr vergleichbar.
Du musst also entweder mehrere absolut identische Katzen (Klone!)
verwenden oder die Katze jedesmal hypnotisieren, damit sie
vergisst, schon frueher an diesem Experiment teilgenommen zu haben :-P
> Auf Xuntheit!
> Gustav der Bär, ALfFk (Augsburger Labor für Felikadenz)
> (Peter Gustav Bartschat)
Relativistischen Gruesse, Volker