[OT] RE: Schnäppchen Walmart allgemein (Knut | 30.01.04 08:19)
Hallo Knut,
Da wird im Hauptforum - zurecht völlig unbeanstandet - die Frage diskutiert, ob man seine Spiele im Kaufhaus oder beim Fachhändler, beim Internetversender kaufen sollte. Die Frage der Moral beschränkt sich offensichtlich darauf, ob man etwas für die Spieleszene wertvolles kaputt macht oder nicht. Eine Diskussion darüber, ob etwas, d.h. jemand kaputtgemacht wird, der nicht zur Spieleszene gehört, wird selbst aus dem ungeliebten Schnäppchen-Forum vertrieben.
Das ist wenig souverän, insbesondere auch deshalb, weil du dich gegen Beiträge gewandt hattest, die darauf hinwiesen, dass Schnäppchenangebote ns Schnäppchen-Forum gehören und nicht ins Hauptforum.
Tja, und jetzt verweist du eine wertvolle Diskussion aus dem Schnäppchenforum - wo sie IMHO unbedingt hingehört, nicht indem du die Diskussion selbst im OT-Forum weiterführst, sondern im Schnäppchen-Forum die Förderung mieser Arbeitsbedingungen verteidigst und nur die Antworten ins OT-Forum schickst. Peinlich finde ich das, ebenso wie deine Argumentation:
Knut schrieb:
>
> Hi,
> ich kenne Leute, die bei Walmart arbeiten, weil sie Geld
> verdienen müssen und froh sind, einen Job gefunden zu haben.
> Die sind über solche Bemerkungen wenig glücklich.
Wenn man die Spiele woanders kauft, werden nicht keine sondern andere Arbeitsplätze unterstützt, mit besseren Arbeitsbedingungen.
Für Leute, denen es zu mühsam ist, die von jana verlinkten Texte genauer durchzulesen, hier ein paar Auszüge:
Die Löhne bei Wal-Mart liegen um zehn Dollar pro Stunde unter denen anderer Supermarkt-Ketten. Ungelernte bekommen rund 4,50 Dollar pro Stunde.
Bei den Beschäftigten handelte es sich überwiegend um junge Frauen zwischen 17 und 25 Jahren, die aus ländlichen Regionen stammten und ihre Familien unterstützen wollten. Die meisten ArbeiterInnen hatten keinen offiziellen Arbeitsvertrag. Ferner wurden gesetzwidrige Kautionen aufgedeckt, indem ein Teil des Monatslohns bei Beschäftigungsbeginn einbehalten und, wenn überhaupt, erst nach Monaten zurückbezahlt wurde. Sie arbeiteten 60 bis 96 Stunden pro Woche, wurden zu Überstunden gezwungen, hatten 10- bis 15-Stundenschichten, 6- oder gar 7-Tagewochen und erhielten lediglich zwischen 3 und 55 Cents pro Stunde. Die Verweigerung von Überstunden wurde mit hohen Geldstrafen belegt. Hinzu kamen überhöhte betriebliche Gebühren und Geldbußen für Verstöße gegen die Fabrikordnung. Viele der befragten ArbeiterInnen konnten keinerlei Geld ansparen oder nach Hause schicken. Sozialleistungen und Überstundenzuschläge gab es zumeist nicht. Die Löhne lagen vielfach unter dem Mindestlohn, so dass sie gezwungen waren, immense Überstunden zu leisten, um überhaupt ihr Überleben zu sichern. Da Unternehmen zum Teil Kautionen und mitunter sogar Personal- und Fabrikausweise einbehielten, konnten die Beschäftigten auch kein anderes Arbeitsverhältnis eingehen und waren in Gefahr, eingesperrt und ausgewiesen zu werden, wenn sie von der Polizei festgehalten wurden. In den Fabriken selbst wurde Gesundheits- und Arbeitssicherheitsvorkehrungen keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt. Interviewte ArbeiterInnen berichteten von blockierten Notausgängen, und viele von ihnen waren toxischen Dämpfen, Textilfeinstäuben und extremer Hitze ausgesetzt.
Wal-Mart Auch 2002 langten wieder zahlreiche Berichte über die Missachtung von ArbeiterInnenrechten in Wal-Marts Sweatshops ein. Allein in Lesotho werden in 20 Fabriken Wal-Mart-Kleidungsstücke genäht. Dort wird von erzwungenen Überstunden ohne Pause berichtet, von minimalsten Löhnen, verbalen und physischen Übergriffen, sexueller Belästigung, Leibesvisitationen und Verletzungen des Rechts auf Organisierung. Selbst in seinen US-Geschäften muss sich Wal-Mart Prozessen wegen Verletzungen von ArbeiterInnenrechten stellen. Offenbar waren ArbeiterInnen, die Betriebsräte gründen wollten, bedroht worden. Wal-Mart ist sich nicht einmal zu schade, um noch vom Tod seiner MitarbeiterInnen zu profitieren, indem der Konzern Lebensversicherungen auf sie abschließt, die danach an ihn selbst auszuzahlen sind.
Ich habe zwar vorher gewusst, dass die Arbeitsbedingungen bei Walmart schlechter sind als woanders, aber das war mir nicht bekannt. Vielen Dank an Jana.
> Es gibt immer mehrere Facetten.
Billige Arbeitskräfte => billige Spiele
> Gruß
> Knut
> PS: Wenn Ihr unbedingt weiter über dieses Thema diskutieren
> wollt, bitte im OT-Forum.
Knut wurde bisher als schlecht bezahlte Arbeitskraft genutzt.
Die Zeiten des Mitleids sind jetzt offenbar vorbei ;-)
Habt also kein schlechtes Gewissen mehr, irgendwelche abstrusen Wünsche an ihn heranzutragen....
Geiz ist geil, brutal ist billig :grin:
Gruß, Günter