Hallo,
mir fällt seit Langem in Diskussionsthreads auf, dass es Personen gibt, bei denen in der gesamten Diskussion immer wieder durchzukommen scheint, wie verächtlich sie anscheinend ihr Gegenüber betrachten.
Hier im Forum sind es nur einzelne, in anderen Foren (z.B. von Nachrichtenmagazinen und diversen sozialen Medien) ist es sogar die Mehrzahl der Kommentatoren, die Themen undifferenziert betrachtet und Menschen beschimpft und diskriminiert.
Zurück zu uns: Ein freundlicher Austausch, von dem alle Seiten etwas haben, wäre doch (gerade im Bereich eines gemeinsamen Hobbys) naheliegender, oder?
Klar, eine Diskussion darf, was die Sache betrifft, auch engagiert, klar und deutlich geführt werden.
Aber das sollte i.d.R. mit Wertschätzung der Person des Gegenübers und ohne Beleidigungen möglich sein!
Ich bin da vielleicht etwas übersensibilisiert (und mache leider trotzdem auch die Fehler),
aber ich finde es trotzdem traurig mitanzusehen, wie man sich über irgendein Thema rund ums Spielen aufregt,
aber gleichzeitig "Mittäter" ist bei einem viel schwerwiegenderen Problem, nämlich der Intoleranz und Diskriminierung von Menschen im tatsächlichen Umgang untereinander.
Ein Hauptproblem der heutigen Zeit ist m.E. nämlich die immer respektlosere, entwertende und oft feindselige oder sogar verachtende zwischenmenschliche Grundeinstellung in weiten Bereichen der heutigen Gesellschaft -
in sozialen Medien, Internetforen, Politik, aber auch im Alltag des Einzelnen.
Ganz egal, ob es um die Reihenfolge in der Kassenschlange, den Umgang im Straßenverkehr, die Gemeinschaft einer Schulklasse, das Für und Wider einer 30er-Zone, den Umgang mit Flüchtlingen und anderen Notleidenden, den Umweltschutz, Politik, Wirtschaft oder sonstige Themen geht:
Wer eine andere Ansicht, Kultur oder Lebensweise hat, oder einfach dem Ego-Ziel einer Person im Weg steht, wird einfach mal eben verächtlich als blöd bezeichnet, beleidigt, gemobbt, bedroht, verleumdet und schließlich oft als Feind gesehen.
Man steht radikalisiert entweder auf der einen oder auf der anderen Seite.
Die immer so hochgepriesene Toleranz gegenüber dem Mitmenschen (auch dem Andersdenkenden) sieht anders aus!
Das ist leider schon zur Normalität geworden. Diese ungute "Mode" sollte man nicht herunterspielen, denn sie verändert und prägt den Einzelnen und die Gesellschaft in ihrem Wandel.
Viele Menschen haben es verlernt / nie mehr gelernt / sehen es einfach nicht als notwendig an,
sachlich, differenziert und respektvoll mit einem anderen Menschen und dessen Wesen oder mit einem Problem/einer Fragestellung umzugehen.
Das tut nicht gut.
Besser wäre es doch, sich über Themen differenziert Gedanken zu machen, sich ehrlich auszutauschen und (auch engagiert und klar) Stellung zu beziehen, aber ohne den Menschen dabei zu verachten oder zu entwerten.
Liebe Grüße!
Daniel