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Gibt es zu wenige Familienspiele?

Allgemeine Spiele-Themen
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Oonalaily
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Gibt es zu wenige Familienspiele?

Beitragvon Oonalaily » 30. Juni 2014, 20:09

Ich habe schon in einem anderen Forum nachgefragt, interessiere mich aber auch für eure Meinung dazu.
Laut diesem Artikel
http://www.spieldesjahres.de/cms/front_content.php?idcat=22&idart=1400

herrscht Ebbe in Familienspielbereich:

Erschreckendes Manko bei den Familienspielen.
Wenn sich die Branche mit einem Problem derzeit ernsthaft auseinandersetzen müsste, ist das nicht mit dem Erfolg der preiswürdigen kleineren Spiele, sondern mit dem erschreckenden Unterangebot im so genannten klassischen Familienspielbereich.
Hier herrscht Ebbe, während man im „Kennerbereich“, den Spielen für erfahrene Vielspielende, von einer Hochkonjunktur sprechen darf, sowohl bei den Titeln auch bei der Qualität der angebotenen Spiele.
Da die Branche ihr Geld auch in Zukunft nicht mit Spielen verdient, die eine exklusive kleine Schicht ansprechen, sondern mit Spielen für das allgemeine Publikum, sollte sie sich schleunigst um die künftige Entwicklung in diesem Angebotsbereich kümmern.
Statt mehr oder weniger offen jene Umsatzträger herabzuwürdigen, die es schaffen, exakt in diesem Segment jene attraktiven Titel auf den Markt zu bringen, die dem Spiel zusätzliches Potenzial erschließen, welches die Branche dringend nötig hat."




Seht ihr das im Hinblick auf die letzten Spielejahrgänge genauso?
Oder wird es einfach immer schwieriger Familien an den Spieltisch zu locken?
Hat sich vielleicht der Anspruch so sehr verändert, dass Familienspiele immer weniger komplex sein müssen, um das Kriterium "klassisches Familienspiel" erfüllen zu können?
Welche Spiele gelten heutzutage eigentlich noch als Familienspiele?
Ab wann beginnt das Kennerspiel, ab wann das Expertenspiel?
Was sagt ihr allgemein zu dem verlinkten Artikel?

Thygra
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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon Thygra » 1. Juli 2014, 12:07

Ich glaube, es gibt kein Manko im Bereich der Familienspiele. Es gibt lediglich kein so großes Überangebot wie im Bereich der komplexeren Spiele. Das mag man als Manko wahrnehmen, aber für mich ist das keins.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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SpieLama
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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon SpieLama » 1. Juli 2014, 12:17

Oonalaily hat geschrieben:Welche Spiele gelten heutzutage eigentlich noch als Familienspiele?


Wir basteln im Hintegrund ja gerade fleißig an SpieLama 2.0 und haben uns diese Frage auch gestellt. In der neuen Datenbank definieren wir Familienspiele als die Summe verschiedener Faktoren. Welche das genau sind, darüber denken wir noch nach. Im Moment sind Familienspiele für uns alle Spiele, die alle folgenden Eigenschaften erfüllen:

  • Sie haben eine Spieldauer von maximal 60 Minuten.
  • Sie haben eine Einsteigerfreundlichkeit von maximal 2 (auf einer Skala von 0 bis 5. 0 steht für "Schneller Start", 5 für "Ewige Erläuterungen").
  • Sie haben eine Komplexität von maximal 3 (auf einer Skala von 0 bis 5. 0 steht für "Sagenhaft simpel", 5 für "Kolossal knifflig").
  • Sie sind mindestens für zwei bis vier Spieler, idealerweise sogar fünf oder sechs Spieler.
  • Unschlüssig sind wir uns unter anderem noch beim Mindestalter.
Zuletzt geändert von SpieLama am 1. Juli 2014, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Ben2
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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon Ben2 » 1. Juli 2014, 12:37

Ab 8

Thygra
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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon Thygra » 2. Juli 2014, 11:25

Ich halte es generell für keine gute Idee, ein Mindestalter als Kriterium zu nutzen, ob ein Spiel ein Familienspiel ist oder nicht.

Unabhängig davon schlage ich als weiteres Kriterium vor, ob Kinder gegen Erwachsene ungefähr gleiche Siegchancen haben oder nicht.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
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Bossi
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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon Bossi » 2. Juli 2014, 13:59

Denke, der letzte Punkt dürfte der schwierigste sein - und dazu auch sehr vom "Alter" der Kinder abhängig sein.
Ab 8, ab 10, ab 12, ab 14, ab 16 - alles SEHR relativ (ja, auch ab 16 gibt es, erschreckenderweise! FSK sei dank, oder warum hat Junta ein "ab 16"?)
Die Siegchancen sind eigentlich nur dann gleich, wenn entweder stark Glück abgefragt wird oder Erinnerungsvermögen (Memory halt...).

Um aufs Thema zurückzukommen:
Denke, mit Spielen, die etwas Hirnschmalz brauchen, kommt man leichter Spieler (jeden Alters) auch dazu, auch weiterhin zu zocken. Mensch-ärger-dich-nicht oder Spiel des Lebens kennen wir zwar alle, aber hat man damit wirklich mehr gemacht, als Zeit totzuschlagen?
Heutzutage müssen Brettspiele gegen andere Spiele "anstinken" und wenn man die heutigen Konsolen-/Computerspiele anschaut, dann liegt die Latte sehr hoch.
Daher müssen die Spiele wohl heute etwas mehr bieten und vielleicht auch die klassischen Omas/Opas etwas überfordern - im Light/Medium-Bereich (um das BGG-Rating zu nehmen) gibt es zumindest sehr viele und auch sehr viel gute Spiele.

Und mal ehrlich: wer trauert WIRKLICH Risiko, Monopoly oder Mensch-ärger-dich-nicht hinterher?

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Harry2017
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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon Harry2017 » 2. Juli 2014, 17:10

Risiko? Ich!

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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon Bossi » 2. Juli 2014, 19:30

offtopic: echt? dem mega-zufalls-kampfsystem? dem "1. runde keine karte und verloren"? ;)

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RE: Unterangebot im Familienspielbereich?

Beitragvon Ben2 » 2. Juli 2014, 20:01

Mein Grundgefühl sagt mir, dass der Komplexitätsgrad eines Spieles auch bestimmt, für welche Zielgruppe es geeignet ist. Und diese Komplexität schlägst sich dann im Mindestalter nieder. Daher bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass man mit der 8 ganz gut fährt. Mit der 10 ist man dann ja zumindest schon wieder im Kennerspielbereich. Meine Meinung ...
Zuletzt geändert von Ben2 am 2. Juli 2014, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.


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