Hallo Peer,
nein, ich bedaure nicht, dass es Spiele gibt, die den Preis aufgrund ihres Regelwerks nicht gewinnen konnten. Wie du schreibst, gibt es sie auch weiterhin, z. B. Rollenspiele.
ich halte aber aufgrund der Veränderungen über die Jahre die Anpassung der Preisstruktur beim SdJ für sehr sinnvoll. Zum einen gibt es weitaus mehr Spiele mit komplexen Regeln (Das sind die Spiele, die die Jury mit +++ bzw. ++++ ´kennzeichnet:
http://www.spiel-des-jahres.com/cms/fro ... ?idcat=122 und
http://www.spiel-des-jahres.com/cms/fro ... ?idcat=121), zum anderen teilen sich die Spieler immer mehr in Spieler, die gern komplexe Spiele mögen und Spieler, die lockere, schnell zu erlernende Spiele mögen, auf. Dem wird nun Rechnung getragen und genau wie bei der Förderung anderer Kulturgüter (Bücher, Film) muss man einerseits versuchen, Menschen mit dem Medium in Kontakt zu bringen und anderseits auch zeigen, was es an höherem Niveau gibt. Mit Faust bekommst du kaum einen Jugendlichen zum Lesen, wohl aber mit Harry Potter oder jetzt Skullduggery pleasent.
Was deine Befürchtung bzgl. kommunikativer Spiele angeht, teile ich sie nicht. Gerade druch den neuen Preis wird hier mehr Platz für einfache, nicht kommunikative Spiele geschaffen, weil die strategischeren Spiele eine eigene Liste haben. Ich versuche das mal am letzten Jahrgang darzustellen.
Hätte es den Kennerspielpreis schon gegeben, wäre die Nominierungsliste aufgeteilt worden. Ich packe mal die + und ++ auf das normale SdJ, die +++ aufs Kennerspiel.
Dann hätten wir Dixit, Identik, A la Carte und IWdZ - Würfelspiel auf dem normalen SdJ und ein weiteres Spiel wäre von der empfehlenswerten Liste "hochgerutscht". Vorstellbar wäre hier dann Jäger und Sammler als einfaches, recht abstraktes Sammelspiel.
Auf der Kennerspielliste wären Fresko, Tore der Welt (ich packe den Sonderpreis mal hierhin) sowie drei der vier Spiele Tobago, Samarkand, Hansa Teutonica und Magister Navis, und aufgrund der Struktur hätte entweder Fresko oder Tore der Welt gewonnen. Für mich klingt das sehr gut.
Wolfgang
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.