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Spielbewertungbogen für Kinder

Allgemeine Spiele-Themen
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widow-s-cruse

Spielbewertungbogen für Kinder

Beitragvon widow-s-cruse » 17. Oktober 2010, 09:04

Hallo,

vielleicht mögt Ihr mir helfen. Ich möchte einen Spielbewertungbogen für Kinder erstellen.

Meine Bewertungspunkte sind mir klar. Aber wie betrachtet ein Kind ein Spiel. Meine Sichtweise unter Kinderaugen ist schon etwas länger her und es fehlt mir etwas an aktuellen Erfahrung. :-))

Ich werde Anfang November mit fünfhundert Kinder in eine Halle eingeperrt. In dieser Kinderpielstadt sollen die Kinder über Aufgaben ein Einkommen erhalten. In meinem Bereich können sie Gesellchaftsspiele erfahren. Ihre Aufgabe wird sein, die Spiele zu testen und zu bewerten.

Aber wie gut sind meine eigenen Bewertungskriterien und wie betrachten Kinder Spiele und urteilen eigen aussagekräftig?

Habt Ihr Tipps für mich?

Wo finde ich Rezi von und für Kinder?

Liebe Grüße

Nils

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Katrin
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Beiträge: 61

Re: Die Spielwerte der Kinder

Beitragvon Katrin » 17. Oktober 2010, 14:47

Hallo,
bei Darmstadt-Spielt.de wird der Spielepreis "Kinderspielexperten" nur von Kindern vergeben. Das ist auch der einzige Spielpreis von Kindern, den ich kenne.

http://www.kinderspielexperten.de/

Sie benutzen diesen Fragebogen:

http://www.kinderspieletest.de/media/pd ... _dina4.pdf

Gruß,
Katrin

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kleinerpoet
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Beiträge: 68

Re: Die Spielwerte der Kinder

Beitragvon kleinerpoet » 17. Oktober 2010, 18:33

Hallo, Nils!

Genau über Deine Frage habe ich mir in den letzten beiden Jahren auch immer wieder Gedanken gemacht. Da ich lange aber keine Kindertestgruppen hatte, war es erst in den letzten Monaten möglich, intensiv mit ihnen zu testen.

Wichtig ist dabei vor allem, zu erkennen, daß Kinder (gerade jüngere) Spiele anders testen als Erwachsene: sie reagieren emotional darauf und nicht analytisch. Das ist in Bezug auf das Spielerlebnis ein Vorteil, doch wenn man testet, möchte man ja noch mehr herausholen.

In meinem Fall funktioniert das über gezieltes Befragen.

Anders als bei Erwachsenen halte ich Fragebögen nur partiell für hilfreich: viele meiner Kindertester konnten noch nicht oder kaum schreiben... so etwas ist also nur für Kinder etwa ab der zweiten oder dritten Klasse sinnvoll.

Die Kunst ist es aus meiner Sicht, durch Fragen an die Kinder möglichst viele Aussagen zum Spiel zu bekommen, ohne sie durch die Fragestellung zu beeinflussen.

Bei meinen ersten Tests fragte ich meistens nur:
1) Was gefällt Euch an dem Spiel?
2) Was gefällt Euch nicht?
3) Was kann man verbessern?

Sehr wichtig ist dabei manchmal gezieltes Nachhaken, insbesondere bei Kindern, die etwas länger brauchen, um sich eine Meinung zu bilden. (Was jedoch sehr schön ist, manchmal im Gegensatz zu Erwachsenentests: sie lassen sich gegenseitig ausreden).

*******

Doch seit ich mit immer mehr Kindern ganz unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Spielerfahrungen zu tun hatte, ist mir die Einordnung ihrer Spielerfahrung (ebenso wie bei Erwachsenen) wichtig.

Daher mache ich in letzter Zeit vor dem Spiel immer eine kurze Fragerunde, um damit vertraut zu werden, wie häufig und was sie spielen. (Die Spielhäufigkeit ist bei meinem Erwachsenenfragebogen schon länger Standard).

Dadurch, daß ich erfahre, was sie spielen, kann ich besser einschätzen, wie schwierig die Spiele sein dürfen, die ich ihnen vorstelle. Natürlich probiere ich vieles auch praktisch aus, aber diese Spielerfahrung von ihnen ist mir ein wichtiger Wert.

Ich weiß natürlich, daß das mit 500 Kindern nicht so geht, und es kommt auch darauf an, wie viel Betreuer man hat, also Leute, die die Spiele evtl. befragen können. - Aber ein Vorteil hat dieses Befragen auf jeden Fall: Kinder fremdeln oft ein bisschen, gerade wenn sie einen nicht kennen. Das ist ganz natürlich, und ich finde es auch okay, daß sie Fremden gegenüber zurückhaltend sind.

Dadurch, dass man den Kontakt zu ihnen aufbaut, sie ernst nimmt, und zurückhaltend, professionell und zielgerichtet mit ihnen arbeitet, entsteht eine kleine Vertrauensbasis. So fragte mich ein Kind neulich, wann ich wieder mal ein Spiel zum Testen vorbeibrächte.

Das werte ich als kleines Erfolgserlebnis.


Ich betrachte mein Testen mit Kindern aber durchaus als noch ausbaufähig, denn im Lauf der Zeit lernt man durch genaues Beobachten und Erfahrung hinzu.

Insofern würde ich Dir vorschlagen, Dich auch mit Autoren kurzzuschließen, die bereits mehrere Kinderspiele herausgebracht haben. Diejenigen von ihnen, die ich kenne, sind offen und freundlich, und werden Dir gewiss ein Stück weiterhelfen können.

Ich hätte diese Anmerkungen auch in eine Mail an Dich persönlich schreiben können. Aber ich denke, es gibt da draußen im Universum noch den einen anderen Spieleautor, den das selbe Problem plagt. Und man kommt nur weiter, wenn man sich gegenseitig austauscht, Erfahrungen weitergibt und sich vernetzt.
Von daher bin auch ich dankbar für Anregungen zu diesem Thema.

Alles Gute, Ralf!

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Frank -Riemi- Riemenschneider
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Re: Die Spielwerte der Kinder

Beitragvon Frank -Riemi- Riemenschneider » 18. Oktober 2010, 09:04

Für deine Zwecke ist der Smileybewertungsbogen von den Kinderspielexperten optimal. Frag doch mal an, ob du ihn benutzen darfst.

Wenn du die Kinder allerdings in der Halle befragen möchtest, hier die Antworten:
- Gut. (Wie gefällt dir das Spiel?)
- Alles. (Was gefällt dir besonders?)

Nice Dice

Riemi
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Frank -Riemi- Riemenschneider
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Re: Die Spielwerte der Kinder

Beitragvon Frank -Riemi- Riemenschneider » 18. Oktober 2010, 09:41

Kinder nach einer Spielerunde zu befragen ist wirklich eine Kunst, da sie oft einsilbig antworten.

Die meisten Informationen erhalte ich, wenn ich selber mit Kindern spiele und sie aus dem Spiel beobachte. Ich selber bin dann in der Rolle des Erwachsenen (Eltern/Onkel/Opa etc.) und horche währenddessen in mich hinein, wie sich das spielen mit den Kindern anfühlt. Zum Beispiel: Habe ich das Gefühl den Kindern überlegen zu sein.
Es gibt Kinderspiele, das ist das Alter der Mitspieler egal. Es macht einfach Spaß zusammen zu spielen.

Ich weiß, hier gibt es unterschiedliche Standpunkte. Andere Rezensenten beobachten lieber wie die Kinder alleine spielen.
Ich spiele deswegen mit, da die Kinder selten ein Kinderspiel innerhalb der Familie alleine spielen. Meistens ist ein Erwachsenen dabei, oder es wird zu zweit gespielt (Kind + Erwachsenenteil)

Die magische Frage bei mir ist immer: "Würdest du/ihr dieses Spiel jetzt sofort noch einmal spielen wollen?"
- Entweder rufen alle Kinder wie aus einer Kehle: Ja!
- Es rufen ein paar Kinder: Ja! oder Joah. (was dann schon wieder eine Abstufung ist)
- Es ruft ein einzelnes Kind: Ja! (Die anderen Spieler schauen dieses Kind dann immer ein wenig ratlos an)
- Von den Kindern kommt ein: Nä! oder Nein

Nice Dice

Riemi
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widow-s-cruse

Re: Die Spielwerte der Kinder

Beitragvon widow-s-cruse » 26. Oktober 2010, 14:20

Hallo Ralf,

vielen Dank für die interessanten Informationen.

Du gehst das Thema aus der Warte des Autors an. Mir als Präsentator der Spiele geht es aber eher darum, dem Kind das Empfinden für das Spiel und Spielen bewußt zu machen.

Liebe Grüße

Nils

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widow-s-cruse

Re: Die Spielwerte der Kinder

Beitragvon widow-s-cruse » 26. Oktober 2010, 14:29

Hallo Katrin,

vielen Dank für den Tipp.

Der Fragebogen ist sehr übersichtlich. :)

Mich würde es noch reizen, die Kinder zu fragen, wie sie die Spielfreude und den Spielspaß der Mitspieler einschätzen würden.
Oder ist das eine Frage, die die Kinder überfordert?
Oder sind da keine "ehrlichen" Antworten zu erwarten?

Vielleicht rettet diese Frage bei dem Verlierer der Runde das Spiel. ;-)

Liebe Grüße

Nils

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widow-s-cruse

Re: Die Spielwerte der Kinder

Beitragvon widow-s-cruse » 26. Oktober 2010, 14:35

Hallo Frank,

auch eine weitere gute Frage. Der Spielreiz für weitere Partien.

Es ist gut, dass es Kreuzchenfragebögen gibt. Schließlich soll der Test auch zu einem Ergebnis führen. ;-)

Liebe Grüße

Nils


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