RiKa hat geschrieben:Ein Gedanke von meinem Freund:
Dieser Thread besteht aus 25 Beiträgen, davon sind 3 von Frauen verfasst worden (sofern man das anhand der Usernamen erkennen kann)... Sind in diesem Forum wenig Frauen unterwegs, oder sind sie schlichtweg nicht an dieser Diskussion interessiert?
Weshalb diskutieren Männer darüber, ob Frauen sich aus Spielanleitungen ausgeschlossen fühlen? Sollte man diese Entscheidung nicht den Frauen überlassen?
Hmm, warum postest du dann den Gedanken von deinem Freund?
Hast du keine eigenen zur Frage, ob man die Entscheidung nicht den Frauen überlassen soll?
Also ich finde, es geht schon alle an, wenngleich die Haltung von Frauen und Intersexuellen hierbei für mich besonderes Gewicht hat .
Rassismus ist ja auch nicht ne Privatsache zwischen Rassisten und rassistisch Verfolgten.
Mich betrifft es als Spieler und als Spielregelschreiber, darüberhinaus als Mensch, und generell finde ich das Thema Sprache interessant.
RiKa hat geschrieben:Das Problem hierbei wird aber sein, dass Frauen Dinge häufig emotional und persönlich betrachten und dass sie daher vllt. auch gar nicht verstehen wollen, dass die Begriffe, die sie als rein männlich ansehen, eigentlich total neutral sind.
Donhagon hat geschrieben:Ben2 hat geschrieben:Donhagon hat geschrieben:
Ich habe noch nie im echten Leben eine Frau getroffen, die sich diskriminiert fühlt, weil ich sie beim erkären eines Spiels als Spieler bezeichent habe.
Nochmal: Man muss sich nicht diskriminiert fühlen, um diskriminiert zu werden. Denn ob ich mich diskriminiert FÜHLE ist ja schon teil des Dikurses. Schau mal, ob Frauen heute vollkommen gleich behandelt werden. Gleichen Lohn erhalten, gleiche Jobchancen. Und dann frag mal auf der Straße, wie viele sich gerade diskriminiert fühlen.
Mit Sprache fängt alles an, denn wir denken in Sprache.
Hi Ben,
ich finde das sehr interessant, weil ich da scheinbar ein völlig anderes Verständnis habe. Um beim Brettspielen zu bleiben; würde ich eine Frau diskriminieren hätte ich beim Spielen Gedanken oder würde mich verbal äußern wie: das versteht die sowieso nicht, dieses Mannöver erkennt keine Frau, Frauen denken zu pazifistisch (z.B. bei Kriegsspielen) usw. Das aber tue ich defninitiv nicht. Ich spiele gegen eine Frau auch nicht "sanfter" oder verschone sie bei Aktionen, die Nachteile bringen. Das ist für mich Diskriminierung, und nicht das Wort Spieler.
P.S. ich diskriminiere auch im realen Leben keine Frauen oder sagen wir mal Menschen![]()
An Günter: Wenn wir jetzt sagen Sprache ist etwas dynamisches, hat es doch etwas sehr erzwungenes das Wort SpielerInnen oder Spieler*innen einzufügen. Ein dynamischer Prozess fühlt sich irgendwie anders an oder?
Günter Cornett hat geschrieben:Gut aber, dass folgender Satz von einer Frau geschrieben wurde:RiKa hat geschrieben:Das Problem hierbei wird aber sein, dass Frauen Dinge häufig emotional und persönlich betrachten und dass sie daher vllt. auch gar nicht verstehen wollen, dass die Begriffe, die sie als rein männlich ansehen, eigentlich total neutral sind.
Kathrin Nos hat geschrieben:Dieser Satz stammt von einer (1) Frau. Sie spricht damit nicht für alle Frauen. Für mich spricht sie nicht.
EvaMarie hat geschrieben:Rika, warum willst du das diese Diskussion nur von Frauen geführt wird? Den Kampf für die Pressefreiheit müssen ja auch nicht allein die Journalisten führen. Jedem Mann steht es frei, sich Gedanken darüber zu machen, wie das was er sagt oder schreibt auf Frauen wirken könnte. Mancher Mann will sich vielleicht auch für seine Töchter einsetzen.
Auch den wiederholten Hinweis darauf, dass es grammatikalisch richtig ist, Frauen und Männer als Spieler zu bezeichnen finde ich nicht relevant. Wenn ich meinen Kollegen, der seit 20 Jahren in Deutschland lebt und sich urdeutsch fühlt Ausländer nenne, nur weil er einen spanischen Pass hat, dann mache ich keinen sachlichen Fehler, bin aber trotzdem nicht nett.
Kathrin Nos hat geschrieben:Günter Cornett hat geschrieben:Gut aber, dass folgender Satz von einer Frau geschrieben wurde:RiKa hat geschrieben:Das Problem hierbei wird aber sein, dass Frauen Dinge häufig emotional und persönlich betrachten und dass sie daher vllt. auch gar nicht verstehen wollen, dass die Begriffe, die sie als rein männlich ansehen, eigentlich total neutral sind.
Dieser Satz stammt von einer (1) Frau. Sie spricht damit nicht für alle Frauen. Für mich spricht sie nicht.
Ich werde mich ansonsten an dieser Diskussion nicht beteiligen. Meine Meinung ist hier im Thread nicht repräsentiert, aber ich habe keine Lust, mir meine Meinung auseinanderpflücken zu lassen.
Ben2 hat geschrieben:Donhagon hat geschrieben:Ben2 hat geschrieben:Donhagon hat geschrieben:
Ich habe noch nie im echten Leben eine Frau getroffen, die sich diskriminiert fühlt, weil ich sie beim erkären eines Spiels als Spieler bezeichent habe.
Nochmal: Man muss sich nicht diskriminiert fühlen, um diskriminiert zu werden. Denn ob ich mich diskriminiert FÜHLE ist ja schon teil des Dikurses. Schau mal, ob Frauen heute vollkommen gleich behandelt werden. Gleichen Lohn erhalten, gleiche Jobchancen. Und dann frag mal auf der Straße, wie viele sich gerade diskriminiert fühlen.
Mit Sprache fängt alles an, denn wir denken in Sprache.
Hi Ben,
ich finde das sehr interessant, weil ich da scheinbar ein völlig anderes Verständnis habe. Um beim Brettspielen zu bleiben; würde ich eine Frau diskriminieren hätte ich beim Spielen Gedanken oder würde mich verbal äußern wie: das versteht die sowieso nicht, dieses Mannöver erkennt keine Frau, Frauen denken zu pazifistisch (z.B. bei Kriegsspielen) usw. Das aber tue ich defninitiv nicht. Ich spiele gegen eine Frau auch nicht "sanfter" oder verschone sie bei Aktionen, die Nachteile bringen. Das ist für mich Diskriminierung, und nicht das Wort Spieler.
P.S. ich diskriminiere auch im realen Leben keine Frauen oder sagen wir mal Menschen![]()
An Günter: Wenn wir jetzt sagen Sprache ist etwas dynamisches, hat es doch etwas sehr erzwungenes das Wort SpielerInnen oder Spieler*innen einzufügen. Ein dynamischer Prozess fühlt sich irgendwie anders an oder?
Es geht ja nicht darum, ob DU Frauen diskriminierst oder nicht, sondern wie wir in der Gesellschaft sicherstellen, dass Frauen nicht mehr diskriminiert werden. Wie tief in unserer Gesellschaft die Diskriminierung von Frauen sitzt sieht man eben sehr schön an Sprache und diese Diskriminierung funktioniert leider über alle Sprachen hinweg. Ich war schockiert, dass im Studium zu lernen und habe es mir seither auf die Fahne zu schreiben, mehr auf solche sprachlichen Feinheiten zu achten.
Beispiel: Über alle Sprachen hinweg, werden weibliche Geschlechtsorgane als Schimpfwort oder als Abwertung verwendet. In vielen Varianten, Details und Gradierungen. Das führt dazu, dass man das Weibliche als solches abwertet, als schwach, unwürdig bezeichnet. Und das seit Jahrtausenden kann man schon sagen. Manchmal wird das sogar in Verbindung mit der Periode als tabuhaft oder unrein verknüpft und dann religiös oder kulturell verankert.
Ich sage nicht, dass ein Wort in einem Spiel die Welt verändert. Aber wenn man überall so argumentiert, passiert nie etwas und jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt ...
RiKa hat geschrieben: Sind in diesem Forum wenig Frauen unterwegs, oder sind sie schlichtweg nicht an dieser Diskussion interessiert?
Kathrin Nos hat geschrieben:Ich werde mich ansonsten an dieser Diskussion nicht beteiligen. Meine Meinung ist hier im Thread nicht repräsentiert, aber ich habe keine Lust, mir meine Meinung auseinanderpflücken zu lassen.
Der Zweck einer Diskussion besteht nicht zwangsläufig darin, das Gegenüber von seinem Standpunkt zu überzeugen. Hingegen steht am Ende einer Diskussion die Lösung eines Problems, ein für alle Beteiligten annehmbarer Kompromiss oder die beidseitige Erkenntnis, dass verschiedene Meinungen herrschen (Dissens). Auch im letzteren Fall ist die Diskussion eine wichtige Möglichkeit, den Standpunkt anderer kennenzulernen und Dinge aus bisher unbekannter Perspektive zu erblicken.
Günter Cornett hat geschrieben:@Sebastian:
wohl kaum eine Umfrage, ohne kritik an den Auswahlmöglichkeiten, aber mir ist das trotzdem unzureichend:Geschlechtergerechte Sprache in Spielanleitungen ...
... ist überflüssig
... ist wichtig
... ist mir egal
brettspieler.max hat geschrieben:
@Günter Cornett:
Vielen Dank für deine klaren Worte .[/i]
brettspieler.max hat geschrieben:Ich bin vielleicht zu alt oder einfach nur zu 'anders' um den Sinn hinter 'Geschlechtergerechter Sprache' zu erkennen.
brettspieler.max hat geschrieben:Wenigstens habe ich durch meine bishereige Lebenserfahrung durchaus erkennen können das wir Menschen immermehr dazu tendieren aus Mücken Elefanten zu machen. Wir haben förmlich ein Talent entwickelt Probleme zu schaffen wo vorher keine waren. Wir sind wahre Meister in der Informationspolitik und werden immermehr zu Medien(Werbe) gesteuerten Zombies. Wir lechzen nach Meinungsfreiheit nur um dann Meinungen durch den Kakau zu ziehen.
brettspieler.max hat geschrieben:
Der Ansatz die Möglichkeit einer Diskriminierung durch Änderung der Sprachkultur im Keim zu ersticken ist durchaus nett, verhindert doch aber im Bestfall eine 'ungewollte' solche.
brettspieler.max hat geschrieben: Ich bin mir ziemlich unsicher ob man Gleichberechtigung durch das Anpassen von Sprache erreichen kann denn die Sprache bietet mir dennoch das Werkzeug zur gezielten Diskriminierung (egal gegen wen oder was).
In diesem Sinne klinke ich mich hier auch lieber aus und widme meine Energie in für mich wervollere Dinge.
zuspieler hat geschrieben:Ich finde die Diskussion sehr spannend. und habe mir weiterhin Gedanken dazu gemacht. Hier kommen zehn goldene Vorschläge (und absichtlich keine Regeln) zum Gendern von Spielanleitungen als Diskussionsgrundlage. Was haltet ihr davon? Wo kann/sollte man noch nachbessern?
- Locker bleiben
Es ist super, dass Du Dir Gedanken zum Thema geschlechtergerechte Sprache in Spielanleitungen machst. Das zeigt, dass Dir die deutsche Sprache nicht egal ist. Alleine das verdient schon Applaus. Wenn Du weiterhin nur von Spieler sprechen möchtest, ist das in Ordnung, denn die Macht der Duden ist mit Dir. Du kannst jetzt aufhören zu lesen. Wenn Du alle Geschlechter explizit ansprechen möchtest, ist das in Ordnung, denn der Duden die Macht ist mit Dir.
zuspieler hat geschrieben:Gegen den Strich
Verzichte auf das Gendersternchen und auf den Genderunterstrich. Sprich nie und unter keinen Umständen von Spieler_innen oder Spieler*innen. Verzichte auch auf die vom Duden vorgeschlagene Form Spieler/-innen. Es handelt sich bei den Begriffen nicht um Wörter, sondern um Konstrukte, die es Menschen unnötig schwer machen, Deine Anleitung zu verstehen.
zuspieler hat geschrieben:Keine Innenpolitik
Vermeide das Wort Spielerinnen. Erstens ist es eine Silbe länger als Spieler. Zweitens schließt es Männer nicht mit ein und ist damit nicht genderneutral.
zuspieler hat geschrieben:Aus Prinzip keine Partizipien
Menschen, die gerade spielen, sind Spielende. Das Wort ist zwar geschlechterneutral und in diesem Zusammenhang grammatikalisch korrekt, trotzdem ist es lang und sperrig. Du solltest es vermeiden.
zuspieler hat geschrieben:Dudududu
Mach es so wie dieser Text. Verwende wann immer möglich die direkte Anrede. Schreibe nicht „Der Spieler bewegt seine Figur Richtung Ziel“, sondern „Du bewegst deine Figur Richtung Ziel“. Du ist nicht nur eine geschlechterneutrale Andrede, sondern auch kürzer und verständlicher als der Spieler.
zuspieler hat geschrieben:Pro Person
Es gibt auf der Erde Geschöpfe, Gestalten, Menschen, Lebewesen und Persönlichkeiten. Verwende in Anleitungen deshalb, falls möglich, nicht das Wort Spieler, sondern ein geschlechterneutrales Synonym. Schreibe zum Beispiel nicht „ein Spiel für 2 bis 4 Spieler“, sondern „ein Spiel für 2 bis 4 Personen“ oder „ein Spiel für 2 bis 4 Kinder“.
zuspieler hat geschrieben:Weniger ist mehr
Nutze, falls möglich, unpersönliche Pronomen. Schreibe nicht „Alle Spieler ziehen eine Karte“, sondern „Alle ziehen eine Karte“.
zuspieler hat geschrieben:Mut der Verzweiflung
Manchmal ist es kompliziert, geschlechterneutrale Formulierungen zu finden. Wenn Dir die bisherigen Tipps nicht helfen, verwende Spieler, mache aber im Folgesatz deutlich, dass Männer und Frauen damit gemeint sind. Schreibe nicht „Der Startspieler beginnt das Spiel. Er legt ein Plättchen auf den Tisch“, sondern „Der Startspieler beginnt das Spiel. Er oder sie legt ein Plättchen auf den Tisch“.
zuspieler hat geschrieben:Gutes Beispiel
Wenn Du in Beispielen Namen nennst, verwende sowohl männliche als auch weibliche Namen. Schreibe nicht „Peter, Sebastian, Frank und Matthias“, sondern „Petra, Sebastian, Franka und Matthias“.Locker bleiben
Ceinwyn hat geschrieben:Diese ganzen Sprachdiskussionen lenken nur von den echten Themen ab.
Und DAS ist ehrlich gesagt richtig mies.
Diese ganzen Sprachdiskussionen lenken nur von den echten Themen ab.
Und DAS ist ehrlich gesagt richtig mies.
Günter Cornett hat geschrieben:I Diesen deswegen "mieses Verhalten" zu attestieren, ist entweder sehr dämlich oder einfach nur Trollerei.
Diese ganzen Sprachdiskussionen lenken nur von den echten Themen ab.
Und DAS ist ehrlich gesagt richtig mies.
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