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Wie begeistere ich Menschen für Rollenspiele?

Allgemeine Spiele-Themen
Wudi
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Wie begeistere ich Menschen für Rollenspiele?

Beitragvon Wudi » 11. Oktober 2010, 21:02

So nachdem es im Thema zum Spiel Quest etwas ausgeufert ist mache ich hier einen eigenes Thema auf.

Wie bringt man anderen Personen am besten und am einfachsten die Thematik eines Rollenspieles nahe?
Zuletzt geändert von SpieLama am 29. April 2014, 07:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Ben
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Ben » 11. Oktober 2010, 23:00

ab jetzt mit "quest" ;)

ansonsten brauch man einen guten spielleiter, der ein entsprechendes abenteuer für anfänger vorbereitet:
am besten zu grunde liegend ein einsteigerfreundliches system, wie z.b. midgard, und dazu vorgefertigte charaktere, am besten sogar noch mit tipps zum eigentlichen rollenspiel, dh. anweisungen wie das verhalten des charakters ist, wie er sich mit welcher person versteht etc pp - also eine art drehbuch.
so habe ich es sogar auf jugendfreizeiten geschafft, innerhalb einer "hobbgruppe", sprich rund 2 stunden, was vernünftiges auf die beine zu stellen.
Zuletzt geändert von Ben am 11. Oktober 2010, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.
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H8Man
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 11. Oktober 2010, 23:09

Ich glaube du bist da schon einen Schritt zu weit Ben. Die Frage ist (so wie ich sie verstehe), wie man die Leute dafür interessieren kann, nicht wie man den Einstieg ansich vornimmt.

Ein Kollege erzählte mir damals, das seine Schwester Interesse nagekündigt hat, als sie erfuhr, das man dort auch ein Pferd kaufen kann lol :D

Kleine Bens bekommt man, wenn man erzählt das es einen Gewinner gibt ^^
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Wudi
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Wudi » 11. Oktober 2010, 23:16

also ich will leuten die thematik von rollenspielen näher bringen ohne sie zu verschrecken... ich glaube bei manchen, dass sie spaß haben könnten bei rollenspielen, aber sie wohl abneigungen/vorurteile haben. Nun will ich ein spiel was recht simpel ist und ansprechend für leute die eigentlich keine rollenspiele mögen bzw diese wegen vorurteile noch nei gespielt/ausprobiert haben

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Ben
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Ben » 11. Oktober 2010, 23:58

wie gehabt s.o.

weitere möglichkeit:
versuch ein spiel was auf theater und improvisation abzielt - z.b. "ja, herr und meister", "werwölfe von düsterwald", o.ä.
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Joachim-SpieLama
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 12. Oktober 2010, 01:12

Die große Frage hierbei ist doch: Welche Art Rollenspiel meinst du?

Eher klassisches Pen&Paper?
Kartenspiel?
oder aber
Ein Tabletop, also mit Brett, Figuren usw.?

Alle drei Arten unterscheiden sich teils doch extrem.
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Wudi
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Wudi » 12. Oktober 2010, 13:39

Joachim hat geschrieben:Die große Frage hierbei ist doch: Welche Art Rollenspiel meinst du?

Eher klassisches Pen&Paper?
Kartenspiel?
oder aber
Ein Tabletop, also mit Brett, Figuren usw.?

Alle drei Arten unterscheiden sich teils doch extrem.

okay das stimmt ich hätte präziser sein müssen.
ich meinte die klassischen pen&paper rollenspiele
ich denke die größte abschreckung für die meisten ist wohl die fehlende einschränkung durch spielpläne. man hat ja je nach system nur eine rahmengeschichte den rest muss man sich ja in seiner fantasie erdenken bzw vom spielleiter vorgetragen bekommen

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tobrise
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 12. Oktober 2010, 14:17

Ich gehe mal davon aus wir reden hier vom klassischen P&P. Das ist ja nun mal für Anfänger alles andere als leicht zugänglich, ein Blick auf die Unmenge an Produkten die es da so gibt ist schon recht erschreckend.

Die Variante die Ben vorschlägt ist prinzipiell die Beste, auch wenn ich Midgard nicht wirklich als anfängertauglich einstufen würde. :rolleyes:
In eine ähnliche Richtung geht das Projekt "Aktion Abenteuer" das von Blutschwerter.de in Zusammenarbeit mit Pegasus aus der Taufe gehoben wurde. Eine kurze, knackige Einführung ist Rollenspiel mit vorgefertigten Charakteren und auf ein Minimum reduzierten Regeln. Auf Messen wir der RPC oder der SPIEL werden diese Runden regelmäßig angeboten. Entsprechende kostenlose Einsteigerhefte für Cthulhu und Shadowrun ebenfalls.

Bei mir war es damals so, dass ich über Hero Quest mit dem Thema Kontakt bekommen habe und mir irgendwann die Grenzen die ein Brettspiel nun mal hat zu eng wurden. Meine Ideen für Abenteuer passten einfach nicht mehr in das HQ Schema. Allerdings hatte ich KEINEN Spielleiter greifbar, und genau hier müssen die Produkte ansetzen von denen wir hier reden.
Niemand kämpft sich alleine durch das Regelwerk zu einem Midgard, DSA oder D&D. Alleine die Investition um loslegen zu können schrecken schon ab. Hier braucht es ein einfach zu lernendes, preiswertes Produkt mit dem man sich das Thema erschließen kann.
Bei mir hat damals DSA3 diese Funktion erfüllt. Das Regelwerk war in mehrere Stufen aufgeteilt, die in ihrer Komplexität anstiegen. Charaktere wurden ausgewürfelt und per Tabelle ausgearbeitet, fertig. Tipps und Hinweise für den SL inklusive der Vorlesekästchen in den Abenteuern machten den Einstige einigermaßen leicht.

Heute gibt es weder sowas wie Hero Quest, noch ein so einsteigerfreundliches Rollenspiel wie DSA3. Auf der anderen Seite hat (anscheinend) die Aufmerksamkeitsspanne bei potentiell Interessierten nachgelassen. Der Erfolg muss sich schnell einstellen, der Aufwand der Einarbeitung muss sich in Grenzen halten, die Regeln dürfen nicht zu kompliziert sein. Und genau diese Funktion versuchen sowohl Quest als auch die Reihe Runenklingen zu erfüllen. Praktisch den Brückenschlag vom brettbasierten "Fantasyspiel" zum klassischen P&P. Wenn man dann erst mal Blut geleckt hat dauert es meist nicht mehr so lange bis zum ersten Regalmeter Rollenspiel Stoff.

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Joachim-SpieLama
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Joachim-SpieLama » 12. Oktober 2010, 14:52

Zu den von tobrise genannten sei noch "Dungeons & Dragons - Diablo2" hinzuzufügen. Dürfte nicht mehr offiziell erhältlich sein, evtl. bei den üblichen Verdächtigen mal Ausschau danach halten. Ein Brückenschlag zw. klassischem Brettspiel, P&P und Computerspiel.

Hier eine schöner Test dazu.
Zuletzt geändert von Joachim-SpieLama am 12. Oktober 2010, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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WeePee
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon WeePee » 12. Oktober 2010, 15:30

Hallo,

ich selbst hab jetzt ca. 10 Jahre P&P (AD&D) hinter mir und muss sagen, dass das Spielprinzip zwar nicht tot ist, aber im Endeffekt altmodisch ist.

Angesichts der Fülle von guten bis sehr guten (Brett- und Karten-)Spielen, die das Thema Rollenspiel bedienen, ist P&P so langsam in die Jahre gekommen und eigentlich out-of-date.

Daher stellt sich mir schon die Frage, ob P&P wirklich noch eine erstrebenswerte Spielealternative darstellt.

Sehr guten Ersatz gibt es massenhaft:
- Kooperationsspiele (HdR, Pandemie)
- Einer gegen alle Spiele (Descent, Fury of Dracula)
- Verräterspiele (Kampfstern Galactica, Schatten über Camelot)
- Rollenbrettspiele (Rückkehr der Helden bis Runebound oder Talisman)
- Figurenspiele (Descent, WoW, etc.)
- Sammelkartenspiele (Magic, WoW, etc.)
und ist zum Teil deutlich einsteigerfreundlicher und zeitlich überschaubarer.

Liebe Grüße
W.

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tobrise
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 12. Oktober 2010, 16:12

@WeePee
Da muss ich aber vehement widersprechen! Vor allem kann ich überhaupt nicht nachvollziehen wie jemand sowas sagen kann der schon so lange P&P spielt!

Alle Alternativen die du da beschreibst beschäftigen sich vielleicht mit einer ähnlichen Thematik, aber das was Rollenspiel meiner Meinung nach wirklich ausmacht kann KEINES der Spiele rüberbringen. Niemand identifiziert sich wirklich mit seinem Descent Charakter. Niemand leidet mit seiner Pandemie Figur mit. Niemand versucht seine Rückkehr der Helden Figur wirklich zu verkörpern. Niemand beschäftigt sich mit der Hintergrundwelt von Talisman. Rollenspiel ist mehr als Figuren mit unterschieldichen Werten die mit der Zeit besser werden. Und vor allem hat Rollenspiel keine Grenzen die vom Spielbrett oder anderen Dingen vorgegeben werden.

Rollenspiel ist sicher kein einfaches Hobby und es ist in gewissem Maße auch altmodisch ABER das was man an einem wirklich guten Rollenspielabend bekommt liefert mir kein noch so gutes Brettspiel. Das Eintauchen in eine Fantasy Welt, das Verkörpern eines gänzlich anderen Charakters, die Abenteuer die man erlebt, das ist alles so einmalig, da kann kein Brett- oder Kartenspiel mithalten.

In meiner Runde können wir uns noch nach Jahren an bestimmte Situationen im Rollenspiel erinnern, an die gespielten Charaktere. Eine Brettspielrunde ist in ein paar Wochen komplett vergessen.

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H8Man
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 12. Oktober 2010, 17:24

Ich kann WeePee zwar zustimmen, aber in anderer Hinsicht. P&P ist schon immer für Freaks gewesen und dies wird noch weiter in die Freak-Ecke gedrängt, da es eben die genannten Alternativen gibt.

Wenigspieler gucken uns schon doof an, wenn wir einfache Spiele wie Notre Dame auf den Tisch legen, da ist nicht viel Platz/Verständnis für völlig imaginäre Dinge. Unsere Brettspiele sind ja schon zum Teil als Kinderkram abgehakt, aber P&P Spiele werden (auch aufgrund von Live RPG´s) noch sehr viel kritischer beobachtet und ganz ehrlich, man kann es den Leuten nicht verübeln.

Wer da in seinem Zimmer sitzt und was von "Fluminiktus Donnerkeil" (hieß das so? Meine Fresse, das ist 20 Jahre her) stammelt, kann halt kaum ernstgenommen werden und daher bleibt es absolute Freaksache.

Ich kann heutzutage auch rein garnichts mehr damit anfangen, obwohl ich knapp 10 Jahre aktiv war und mit DSA angefangen hatte. Dann Shadowrun, Cyberpunk, Rifts und was weiß ich wie die ganzen Titel geheißen haben.
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Artur
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Artur » 12. Oktober 2010, 20:08

Mir wird wieder bewusst dass ich einer der wenigen "echten" Rollenspieler im engsten Sinne bin.


HALLO Fantasie! Ich bin in einer Welt im Kopf und erzähle gemeinsam mit Freunden eine epische und glaubwürdige, dichte Erzählung. Das heißt: KEIN Nebengelabber, KEINE Ablenkungen, KEINE dummen Jokes, KEIN Slapstick, VOLLE Integration aller Spieler zu jeder Zeit, selbst wenn man keine aktive Rolle hat ist man in Gedanken bei seinem Alter Ego und stellt sich einfach die eigenen Gedanken und Gefühlslage vor...

Kein Wunder dass jemand Brettspiele mit Rollenspiel vergleicht....

AHHHHHHH

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H8Man
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 12. Oktober 2010, 20:59

Sorry für OT, aber...

Hat gerade den Entwurf seiner ERSTEN REZI FERTIG !!!

Wenn wir daran schon nicht Teil haben dürfen, dann nenn uns wenigstens das arme Spiel, das leiden mußte. :)
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 13. Oktober 2010, 08:52

@H8man
Das kann man aber über verdammt viele Hobbies sagen. Ich kann bis heute auch nicht begreifen was der Rest meiner Familie an Geflügelzucht gut findet.
Genauso geht es mir mit Briefmarkensammlern oder Synchronschwimmern.

Das Problem ist doch, dass die ganzen "Wenigspieler" keinen blassen Schimmer davon haben was Rollenspiel überhaupt ist und wie es funktioniert. Das ganze "schräg ansehen" kommt nur daher, dass sie nicht verstehen wie es funktioniert und deshalb auch gar nicht in der Lage sind die Faszination zu begreifen die dahinter steckt. Und nur weil der Großteil der Bevölkerung nicht in der Lage ist seine Phantasie zu benutzen, Brettspiele als Kinderkram ansieht und zu faul ist mehr als eine Seite Regeln zu lesen ist das für mich sicher kein Grund mich in die "Freak" Ecke stellen zu lassen.

Mit dem "pornografischen Blick" von außen betrachtet ist Rollenspiel sicher merkwürdig, aber auch nicht merkwürdiger als viele andere Hobbies. Den aufgeschlossenen Menschen mal einen Blick von innen heraus zu ermöglichen, das ist etwas was man versuchen sollte. Auf die Art gewinnt man vielleicht neue Spieler, aber auf jeden Fall mehr Verständnis und weniger schiefe Blicke.

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H8Man
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 13. Oktober 2010, 14:11

Naja, es gibt schon noch einen großen Unterschied ob man etwas "normales/gängiges" macht oder eben nicht. Briefmarken sammeln oder schwimmen sind jetzt nicht gerade Dinge die ich als komisch bezeichnen würde, wohingegen Leute die mit ihrer Fantasie spielen und Zwerge, Elfen, Trolle verkörpern eben alles andere als normal ist. Allein der Unterschied zwischen Realität und Fantasie zeigt dies auf.

Auch wenn es dir nicht gefällt, aber es gehört ziemlich offensichtlich in die Freak Ecke. Die Leute die keinen Einblick haben, wollen diesen auch garnicht, weil es für sie Freak-, bzw. Kinderkram ist und das kann man ihnen nun wirklich nicht verübeln, da reicht ein Blick. Das bringt uns dann auch gleich zu deinem "pornografischen Blick" (dazu wollte ich bei Zeiten eh mal nen Thread öffnen, aber erst nach der Messe), selbst ich, der damit aufgewachsen ist und mit sowas umgehen kann, kann da einfach nur lachen. Es ist schlicht primitiv und dumm und dennoch das Aushängeschild der Fantasie, was enorm schade ist! Egal ob Computer oder Brettspiel, überall wirst du mit Titten und aufreizenden schlampen bombadiert, selbst wenn es keinerlei Sinn macht. Da braucht man sich nun wirklcih nicht wundern, wenn man komisch angeguckt und/oder nicht ernstgenommen wird.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 13. Oktober 2010, 16:11

@H8Man
Ich rede von Synchronschwimmen!!! :rolleyes:

Wenn ich in einer Laien Theater Gruppe wäre kämen nicht so viele schräge Blicke. Ich frage mich wo da der Unterschied ist? Leute die andere in die Freak Ecke stellen haben meistens überhaupt keine Ahnung aber jede Menge Vorurteile. Natürlich kann man nicht jeden von seinen Vorurteilen kurieren und einige werden das nicht mal wollen, aber es gibt auch immer Leute die aufgeschlossener sind, denen aber die Informationen und Erfahrungen fehlen. Alleine deine Beschreibung des Hobbies ist bereits negativ besetzt. Wie du das Wort Phantasie benutzt gibt dem Ganzen schon einen negativen Beigeschmack.

Ich persönlich sehe genauso viel oder wenig freakiges bei Rollenspielern und Geflügelzüchtern. Das Problem ist nur das die meisten Menschen sich unter letzterem was vorstellen können.

Das mit dem "pornografischen Blick" hast du glaube ich falsch verstanden. Das hat nichts mit nacktem Fleisch zu tun ;) , sondern ist ein Ausdruck dafür, dass Dinge für den bloßen Zuschauer oft vollkommen anders wirken als für den Ausführenden. Ich kenne das hauptsächlich aus den Diskussionen um die Killerspiele. Der bloße Zuschauer sieht auf dem Bildschirm Blut, Gemetzel, tote Menschen. Für den Spieler selbst stellt sich das vollkommen anders dar. Das ist mit "pornografischem Blick" gemeint.

Ansonsten, Sex sells, oder etwa nicht? Die Zielgruppe für Rollenspiele ist männlich und in der Pubertät. Wirf nur mal einen Blick auf die Mdgard Cover. ;)

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 13. Oktober 2010, 16:46

Das mit dem Blick hatte ich mir schon gedacht, das du es nicht darauf bezogen hattest, aber wenn man komisch angeguckt wird, sollte man sich vielleicht mal Gedanken darüber machen und sich fragen wieso dem so ist, dann könnte man ziemlich schnell eine Antwort finden.

Ob synchron oder nicht, schwimmen ist eine recht normale Sache in dieser Welt, während es Fabelwesen nunmal nicht sind.

Es geht hierbei nicht darum was ich oder was du siehst, sondern darum, was unsere Gesellschaft sieht, alles andere ist dabei egal. Ist genau wie mit der Politik, was wir denken ist ziemlich egal.

Ich hab nichts gegen Fantasy, aber son schmarn wie WoW im PC-Bereich oder Smallworld im Brettspiel-Bereich brauch ich nun wirklich nicht. Mag sein das "sex-sells", nur macht es das nicht besser. Auch hier kann man wieder die Politik als Bsp. heranziehen.

Es gibt Ausnahmen, aber Fantasy ist völlig auf nackte Weiber reduziert und das ist einfach nur traurig, da es eigentlich garnichts damit zu tun hat. Fantasy sollte Fantasy sein und kein imaginäres Porno-Reich für zurückgebliebene Freaks.

Fantasy wie es heutzutage vermarktet wird, ist lediglich die Wunschvorstellung einiger Männer, die vollkommen schwanzgesteuert sind und überall nackte Weiber brauchen, egal wo sie sich befinden und was sie gerade tun. Man braucht sich nur die (fetzen der) Rüstungen angucken, die von Frauen getragen wird. Diese wären nicht einfach nur störend, sondern würden garkeinen Schutz bieten, wofür Rüstungen eigentlich da sind. :rolleyes:
Das allein zeigt eigentlich schon alles auf.

Negativ gegenüber Fantasy? Nein.
Negativ gegenüber vermarkteter Fantasy? Auf jeden Fall.
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tobrise
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 14. Oktober 2010, 10:49

So einen Quatsch hab ich ja schon lange nicht mehr gelesen!
Fantasy ist NICHT auf nackte Weiber reduziert! Nur weil irgendwelche Werbefuzzis der Meinung sind, dass man so die Zielgruppe (oder was sie davon halten) anspricht (Pubertät, männlich), heißt das noch lange nicht das Fantasy so IST. Schwanzgesteuerte Männer die überall nackte Weiber brauchen? Woher nimmst du denn den Unfug? Die Romane die ich so kenne hatten meistens auch herzlich wenig nackte Weiber oder Sex. Das gleiche gilt für die Filme, den größten Teil der Computerspiele und auch für die Rollenspiele. (Von Midgard vielleicht abgesehen, die machen immer mal ganz leckere Cover.)

Das was du da beschreibst ist nichts anderes als "Porno" im Fantasy Outfit, es ist NICHT Fantasy. Für mich zeigt das viel mehr wie wenig "die Gesellschaft" über Fantasy weiß, wie viele Vorurteile sie über Leute hat die sich damit beschäftigen. Dasselbe gilt auch für den Bereich Computerspiele, da glaubt auch "die Gesellschaft" die würden nur von pupertierenden, notgeilen Freaks im dunklen Kämmerlein gespielt die sich am blutigen Gemetzel aufgeilen. Aber nur weil "die Gesellschaft" diese hirnrissigen Vorurteile hat lasse ich mich noch lange nicht in die Freak Ecke stellen. Nicht ohne die Synchronschwimmer, Geflügelzüchter und Briefmarkensammler mitzunehmen! Fantasy ist nicht "normal", Grimms Märchen aber schon? Die Welt wimmelt doch nur so von Fabelwesen, wieso sind Elfen und Trolle da "unnormal"?

"Die Gesellschaft" ist eine diffuse, undefinierbare Gruppe mit einer unterdurchschnittlichen Intelligenz, getrieben von Vorurteilen und Hörensagen. Warum sollte ich mich von sowas in irgendeiner Weise beeinflussen lassen?

Und jetzt musst du mir noch erzählen was an WoW und Small Worlds so schlimm ist!

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H8Man
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 14. Oktober 2010, 12:45

"Die Gesellschaft" ist eine diffuse, undefinierbare Gruppe mit einer weit unterdurchschnittlichen Intelligenz, getrieben von Vorurteilen und Hörensagen. Warum sollte ich mich von sowas in irgendeiner Weise beeinflussen lassen?

Ich hab es mal gefixt :)
Du sollst dich keineswegs davon beeinflussen lassen, nur ist es eben das was bei denen ankommt, bzw. von denen gemacht wird. Wir leben nunmal leider inmitten dieser angesammelten Dummheit, man kann es nur hinnehmen, aber nicht ignorieren, sonst müßte man sich einschließen und keinerlei Verbindungen nach außen nutzen.

Ich behaupte ja nicht das es zu 100% so ist (Ausnahmen gibt es wie überall, immer), aber der großteil und vorallem die bekannteren Sachen, also das was jeder sieht, wird genau so dargestellt.
Es mag auch sein, das die Sachen die du liest/spielst nicht darauf setzen, aber das ist dann eher der "Untergrund", also das was nur Insider kennen und das hilft natürlich recht wenig.

Ein lauf durch Halle 6 auf der Messe reicht seit jeher aus, um sich darüber ein Bild zu machen und das sieht dann stark nach oben genannten aus. Schau dir die Bilder der Zeichner an, guck dir ein paar Regelbücher oder normale Bücher an, du wirst überall entsprechende Bilder finden, inkl. Plakate.
Meistens hat man ein schönes Bild mit einem Drachen und einer Burg, aber natürlich ist dort irgendwo auch eine halbnackte Frau, völlig Sinnfrei und zudem stört es das Gesamtbild enorm.

Was die Spiele angeht, da haben wir...

DSA, (A)D&D, Shadowrun als die bekannteren, natürlich gibt es da WEIT mehr. Auch Brett-/Kartenspiele ziehen da leider mit, siehe zB. Dungeon Twister, Blue Moon, Magic, Midgard :D as Brettspiel, aber auch hier gibts mehr.

Im PC-Bereich findet man eigentlich nichts anderes... Drakensang, WoW, Sacred, ach, die Liste ist endlos.

Wieso WoW? Wenn das nicht glasklar auf der Hand liegt...
http://softsupplier.com/wp-content/uploads/2010/06/world_of_warcraft_89.jpg

Bei Smallworld sind es die Elfen/Amazonen (was auch immer das sein soll) und wer jetzt meint das es nur lustig sein soll, wieso muß es dann wieder genau dieser Stil sein? Lustig != viel Fleisch. Die Darstellung sieht schlicht nach Nutte mit Bogen aus. Ich bin heilfroh, das ich Vinci besitzte!

Wenn du so willst, ist die "echte Fantasy" unter der Porno-Fantasy begraben, wie du schon selbst gesagt hast, sex sells. Das bringt die Spieler jedoch nur noch weiter in die Freak Ecke, weil es noch unbekannter ist. Zu glauben das jemand richtig recherchiert, ist stark Naiv, das machen ja nichtmal die hiesigen Medien (siehe Killerspiele)...

Der Unterschied zwischen unserer Fantasy und dem alt bekannten (Märchen) ist, das diese als Kinder Geschichten gelten und genau das ist der Punkt. RPG´s = Erwachsene machen Kinderkram und schon steckst du mitten drin, ein Freak.

Nur nochmal um das klar zu stellen, ich habe meine eigene Meinung zu dem ganzen, die hier nur Teilweise zum tragen kommt, ich versuche dir nur zu beantworten, wieso es ist wie es ist.
Zuletzt geändert von H8Man am 14. Oktober 2010, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Ben » 14. Oktober 2010, 13:28

ich denke, dass du da recht hast! rpg ist wirklich keine mainstream-sache und wird belacht. dazu kommt aber, dass auch wirklich viele solche nerds sowas spielen - oft sind es die punk-gothic-schwarzgekleideten die man in solchen runden findet.. und als ich sowas früher viel gespielt habe, hörte ich auch metal und hatte lange haare :D total komisch eigentlich - heute würd ich es immer noch spielen aber ich kann ja nur sagen: es war früher so. scheint doch iwie in diesen gruppen verwurzelt zu sein! eigentlich sehr schade.. aber nur solche "offenen" menschen, wie sie häufig sind, machen bei sowas mit. die "anderen, normalen" jugendlichen heutzutage machen ja eher sportverein, arbeiten, saufen... um mal alle vorurteile meinerseits zu bedienen.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon El Grande » 15. Oktober 2010, 01:13

Vergiss nicht das fantasie- und gehirnzellenzerstörende Zocken vor der Spielkonsole. Echt erschreckend was ich jeden Tag in der Schule zu hören und zu sehen kriege. Manche Kinder haben das kreative Potential eines Steins und können sich oft schon nicht mehr als 2 Minuten konzentrieren.
Etwas das Rollen- oder Brettspiele nun mal erfordern/fördern. --> Kein Wunder, dass sie nicht offen dafür sind.

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon tobrise » 15. Oktober 2010, 09:27

Junge, Junge, das strotzt ja hier nur so vor Vorurteilen! :D

Rollenspieler sind also schwarzgekleidete, metalhörende Nerds? Ich weiß ja nicht wann ihr das letzte Mal gespielt habt oder auf einem Con wart, aber auch Rollenspieler entwickeln sich weiter. In meiner Runde sitzen zwar auch schwarzgekleidete Metalhörer, aber ebenso Familienväter, Lohnbuchhalter, IT Fachleute und sogar einer vom Gesundheitsamt. Wobei letzterer sowohl Metalfan als auch Vater ist! Und die Rollenspieler mit denen ich häufiger mal zusammenkomme passen auch nicht in euer Klischeebild. Ganz und gar nicht.

Nun mal zum Thema "Nerd": Alles was nicht der Norm entspricht und Dinge weiß mit denen der durchschnittliche Flatratesäufer sich nicht beschäftigt kann man darunter fassen. Mein Bruder ist Geflügelzucht-Nerd, hat aber keine blassen Schimmer von meinen Fantasy-Nerd-Themen. Mal abgesehen davon weigere ich mich den Wochenend-Flatrate-Säufer als "Norm" anzuerkennen.

Ist schon etwas erschreckend wenn ich euch hier so lese! Ich denke ich bin älter als jeder von euch aber eine so pessimistische Einstellung zur Jugend hab ich dann doch nicht.

Und zu El Grande: Zocken zerstört weder die Phantsie noch die Gehirnzellen. Dieselben dummen Sprüche musste ich mir vor 30 Jahren über das Fernsehen anhören. Die Beispiele die du jeden Tag siehst sind durch ihre Erziehung so geworden, nicht durchs daddeln. Schau dir die Eltern an, dann wirst du das auch erkennen. Das Problem ist, dass anscheinend viele Eltern sich keine Mühe mehr bei der Erziehung ihrer Kinder geben. Ich war jedenfalls sehr überrascht als ich erfahren habe, dass es anscheinend ein Projekt gibt was das Vorlesen für Kinder wieder fördern soll. Etwas das ich für absolut selbstverständlich halte!

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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon H8Man » 15. Oktober 2010, 12:43

Ne ne, so wie du es jetzt aufgenommen hast, hat es niemand geschrieben. Ben sagte das viele so und so sind und auch das es damals so war, er hat nicht behauptet das sie alle so sind, bzw. aus dieser Ecke kommen.

Ebenso (wie schon min. 2 mal von mir erwähnt) geht es hier nicht um meine (für die anderen kann ich nicht reden) Einstellung, sondern darüber, wie es bei normalos ankommt und für aussenstehende ist es nunmal nicht ernstzunehmend bzw. Kinderkram und wenn du dir das mal bewusst vor Augen führst, hat das auch nicht viel mit unwissen zu tun. Ich will nicht wissen, wie es ausgesehen hat, als die Leute durch die Tiefgarage gefahren sind, während ca. 30 Leute dort Vampire Live gespielt haben. Wie du oder die Spieler das sehen ist ja eine völlig andere Geschichte.

Ich werde auch wie ein Ausserirdischer angeguckt, wenn ich im Sommer rumlaufe und ebenso gilt das Tattoowierte (und dann auch noch mit langen Haaren?!) alle aus dem Knast kommen. Ob das nun alles stimmt ist dabei völlig egal, das ist es was die Allgemeinheit sieht und denkt.

Ebenso kannst du nicht von der hand weisen das viele Leute die sich für RPG´s interessieren aus bestimmten Bereichen wie zB. der Gothic-Szene kommen. Das ist ähnlich wie mit den Tattoos, Leute die sich stechen lassen (ich meine jetzt kein 10 cm mini Teil) haben eine bestimmte Sicht der Welt, sind vielleicht direkter, offener etc. und so ist das auch mit anderen Dingen. Das fängt schon bei typischen Frauen/Männer Jobs an, es gibt Dinge die werden von bestimmten Seiten angezogen.

Ich würde auch (aus Erfahrung) behaupten , das die meisten Vampire live Spieler aus der "bloß nicht lachen" Gothic-Szene kommen.


Was das zocken angeht, geb ich dir völlig recht. Die Erziehung ist der Knackpunkt, nicht die Spiele, ansonsten müsste ich laut vielen dummen Politikern und anderen Idioten ein mehrfacher Amokläufer sein, wobei ich mich eigentlich selbst erzogen hab, aber das ist eine andere Geschichte.
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RE: Einstieg in die Thematik Rollenspiel

Beitragvon Wudi » 15. Oktober 2010, 13:35

was ist eigentlich "normal"?! ist es "normal" nur weil es alle tun?

aber im grunde schweifen wir hier von eigentlichen thema ab oder? die frage am anfang war ja wie man leuten rollenspiele nahebringen kann. also sie mit spielen immer näher an die idee und die thematik der rollenspiels zuführen und somit die vorurteile abzubauen und sie durch selbst gebildete urteile ersetzten egal ob sie nun positiv oder negativ gegenüber dem thema rollenspiel sind.


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